2003
Warum wir rein bleiben sollen
März 2003


Warum wir rein bleiben sollen

Für Gehorsam werden wir reich gesegnet. Ungehorsam macht in geistiger Hinsicht zum Krüppel. Sie können sich selbst entscheiden.

Ich versuche mich heute auf etwas andere Weise mit dem grundlegenden Satz von Maßstäben zu befassen, die mit der Keuschheit vor der Ehe und der Treue in der Ehe zu tun haben. Sie alle gehören in den Rahmen des strengen, aber schönen siebten Gebots, und dies ist vielleicht das unbeliebteste der Zehn Gebote.

Man spricht heutzutage kaum über das siebte Gebot. Es ist das Gesetz Gottes, das am wenigsten beachtet wird, das wir aber am meisten brauchen. Der Welt ist wenig daran gelegen, dieses Gebot zu befolgen, solange jemand in anderer Hinsicht bewundernswert erscheinen kann. Sobald sich die Menschen vom hohen Niveau der Grundsatztreue vertreiben lassen, nehmen sie mit dem vorlieb, was „praktisch“ ist. Aber Unsittlichkeit ist doch so unpraktisch!

Wir als Jünger können das nicht einfach hinnehmen. Wir haben Gebote dazu erhalten, dass wir vor der Ehe keusch und in der Ehe treu sein und uns von Homosexualität fern halten sollen. Wir sind sogar über die Gefahren gedanklicher Unkeuschheit unterwiesen worden (siehe Matthäus 5:28). Die Trends des Augenblicks können die ewigen Gesetze Gottes nicht ändern, und wir können nicht aufgeben.

Die Ewigkeit beginnt jetzt

Ich bin seit langem der Ansicht, dass gerade in den schwer zu befolgenden Lehren – ganz tief darin – manche der größten Wahrheiten und der kostbarsten Grundsätze zu finden sind. Diese lassen sich aber nicht so nebenbei oder ohne Ehrfurcht entdecken. Unser Gehorsam bringt sowohl Segnungen als auch weitere Erkenntnis mit sich, wie Petrus verheißen hat; das Befolgen der richtigen Grundsätze beschleunigt die Erkenntnis (siehe 2 Petrus 1:8). Das gilt auch für das siebte Gebot.

So sagt beispielsweise Alma, dass man alle seine Leidenschaften zügeln muss, damit man „von Liebe erfüllt“ sein kann (Alma 38:12).

Handelte es sich bei diesen Leidenschaften nämlich um tatsächliche, echte Liebe, müsste die Liebe ja nicht an ihre Stelle treten. Der Herr hat (in einer Offenbarung an den Propheten Joseph Smith aus dem Jahre 1839) „Nächstenliebe zu allen Menschen“ damit in Zusammenhang gesetzt, dass wir immerfort Tugend unsere Gedanken zieren lassen müssen (siehe LuB 121:45).

Im Gleichnis vom Sämann spricht Jesus darüber, wie sich einige zwar positiv verändern könnten, es aber nicht tun, weil sich die Gier nach Früherem breit macht und das Wort erstickt (siehe Markus 4:19). Dieses Ersticken tritt ein, weil die fleischliche Gesinnung der Seele ganz enge Grenzen setzt.

Wenn wir uns mit dem siebten Gebot befassen, stellen wir fest, dass wir uns da mit Erwägungen ewiger und übernatürlicher Art befassen. In den Sprichwörtern steht: „Wer Ehebruch treibt, ist ohne Verstand , nur wer sich selbst vernichten will, lässt sich darauf ein.“ (Sprichwörter 6:32; Hervorhebung hinzugefügt.) Einige Folgen sexueller Unsittlichkeit können wir einfach nicht in ihrer ganzen Tragweite erfassen. Sie sind jedoch völlig real, auch wenn sie nicht sichtbar sind. Paulus spricht vom Unsichtbaren, das ewig ist (siehe 2 Korinther 4:18).

Offen gesagt, Brüder und Schwestern: Wir müssen uns jetzt bereitmachen, um später in einer besseren Welt leben zu können. Dieses Leben ist so entscheidend, aber es ist nur kurz. Und wenn wir uns zu bereitwillig die Weise der vergänglichen, fehlerbehafteten Welt zu eigen machen, dann führt gerade diese Anpassung dazu, dass wir nicht in die künftige Welt passen – in jenes Leben, das immerdar fortdauern wird! Kein Wunder, dass jemand, der dieses Gebot bricht, „ohne Verstand“ ist.

Drei gute Gründe

Natürlich gibt es im Zusammenhang mit dem siebten Gebot einige Bedenken und Anliegen, die wir mit der Welt gemeinsam haben. Sowohl im Gottesreich als auch in der Welt besteht der Wunsch, die Krankheiten zu vermeiden, die oft mit Unzucht und Untreue einhergehen.

Ein zweiter Punkt der Übereinstimmung besteht darin, dass man zu vermeiden sucht, dass ledige Frauen schwanger werden. Leider besteht die Lösung der Welt letztlich in der Abtreibung. Abtreibung führt, ebenso wie Unkeuschheit, zu einem Zustand, wie ihn Jakob so beredt in Zusammenhang mit der Unzucht beschreibt, dass nämlich viele Herzen „durchbohrt von tiefen Wunden“ sind (Jakob 2:35). Hören Sie nur die schmerzlichen Fragen, die mir eine junge Frau gestellt hat, die zwei Abtreibungen hinter sich hat:

„Was ist mit dem Geist der Kinder, die ich abgetrieben habe – waren sie da, hat es ihnen weh getan? Ich war beide Male noch nicht im dritten Monat, aber als Mutter spürt man das Leben, noch ehe man die Bewegung spürt.

Ich frage mich, ob sie verloren, ob sie einsam sind.

Ich frage mich, ob sie je einen Körper haben werden.

Ich frage mich, ob ich je die Möglichkeit haben werde, diese Geister als meine Kinder doch einmal zur Welt zu bringen.“

Leider, Brüder und Schwestern: „Schlecht zu sein hat noch nie glücklich gemacht.“ (Alma 41:10.)

Drittens haben wir mit der Welt in gewissem Maß auch die Sorge gemeinsam, dass Unsittlichkeit sich negativ auf Ehe und Familienleben auswirkt, wodurch die Scheidungsrate weiter steigt.

Glücklicherweise gehen die Gründe, die es im Gottesreich für das Halten des siebten Gebots gibt, weit über diese drei Punkte hinaus, so stichhaltig sie auch sein mögen.

Die besten Gründe

Der Hauptgrund dafür, dass man alle Gesetze der Keuschheit hält, ist der, dass man die Gebote Gottes halten will. Josef war sich dieses Grundes bewusst, daher widerstand er dem Ansinnen von Potifars lüsterner Frau (siehe Genesis 39:9). Josef stand klar vor Augen, dass er auch seinem Arbeitgeber, Potifar, verpflichtet war. Er fragte: „Wie könnte ich … ein so großes Unrecht tun und gegen Gott sündigen?“ Josef war in vielerlei Weise treu und deshalb gehorsam – er war sich selbst, seiner zukünftigen Familie, Potifar, Gott und selbst Potifars Frau treu!

Ein weiterer wichtiger Grund dafür, dieses Gebot zu halten, besteht darin, dass das Brechen des siebten Gebots den Heiligen Geist aus unserer Seele vertreibt. Wir verlieren diesen wertvollen Begleiter, denn er kann sich in einer sündhaften Seele nicht aufhalten. Und ohne diese Hilfe werden wir zu einem nutzloseren, weniger empfänglichen, unfähigeren, liebloseren Menschen.

Wahre Liebe

Sexuelle Unmoral ist auch deswegen gefährlich, weil sie abstumpft. Gerade wer vorgibt, besonders tief zu empfinden, kann durch Zügellosigkeit dazu gebracht werden, schließlich überhaupt nichts mehr zu empfinden! Solche Menschen haben dann kein Gefühl mehr und verhärten ihr Herz, wie es drei Propheten aus drei verschiedenen Epochen beschreiben (siehe Epheser 4:18; 1 Nephi 17:45; Moroni 9:20).

Das Sühnopfer kam durch Gehorsam und Nächstenliebe zustande und nicht durch eine geringere Form der Liebe. Es war ein völlig selbstloser und zugleich der wichtigste Akt in der Menschheitsgeschichte; Unsittlichkeit dagegen verstärkt unaufhörlich den Egoismus, der ja schon wie eine Seuche unsere Welt heimsucht. Wahre Liebe ist das Herzstück sowohl des ersten als auch des zweiten Gebots, an denen doch das ganze Gesetz hängt! Wer also das wahre Wesen der Liebe missversteht, missversteht das Leben.

Wer im Namen der Liebe unkeusch ist, zerstört etwas Wertvolles, um sich auf falsche Weise an dessen Existenz zu erfreuen. Wenn wir kein Gefühl mehr haben, dann deswegen, weil wir sozusagen die Geschmacksknospen der Seele zerstört haben.

Ein weiterer Grund, warum es wichtig ist, das siebte Gebot zu halten, liegt darin, dass Unkeuschheit unsere Selbstachtung herabsetzt, denn wir sündigen im Grunde genommen gegen unser Wesen und gegen das, was wir wirklich sind (siehe 1 Korinther 6:18,19). Meiner Meinung nach brechen wir damit auch Versprechen, die wir schon früher, im Vorherdasein, gegeben haben. Die Unkeuschheit des einen wirkt sich auch schwerwiegend auf andere aus.

Die Zehntausende junger Menschen, die nicht miteinander verheiratet sind und doch zusammenleben, reißen eine große Lücke in eine Lebensart, bei der die Familie im Mittelpunkt steht. Die herben Folgen dieses Risses in der gesellschaftlichen Ordnung werden noch nach Generationen zu spüren sein.

Frei sein

Diese und weitere Anliegen gehen weit über die Krankheiten und ungewollten Schwangerschaften hinaus, über die man sich in der Welt Sorgen macht. Der Kirche kommt es aber zu, wie Paulus sagt, festzustehen als „die Säule und das Fundament der Wahrheit“ (1 Timotheus 3:15).

Der Kirche geht es auch um eine der erhabensten Dimensionen der Freiheit, nämlich der Freiheit von Sünde. Paulus sagt: „Wo der Geist des Herrn wirkt, da ist Freiheit.“ (2 Korinther 3:17.) Jesus sagt: „Die Wahrheit wird euch befreien.“ (Johannes 8:32.)

Wenn wir uns diese Konstellation miteinander in Zusammenhang stehender Gründe vor Augen halten, begreifen wir auch, dass es nicht bloß Wortwiederholungen sind, wenn Propheten wie beispielsweise Mormon uns sagen, dass der Verlust der Keuschheit der Verlust dessen ist, was vor allem anderen höchst teuer und kostbar ist (siehe Moroni 9:9). Die Verfasser der heiligen Schriften in allen Zeitaltern sahen die Dekadenz ihres Volkes. Warum wohl haben sie immer wieder das sogenannte Reifwerden an Schlechtigkeit an der Ausbreitung von Ehebruch und Unzucht bemessen? (Siehe Helaman 8:26.)

Uns selbst finden

Wir finden uns selbst, wenn wir uns einige Begierden gänzlich versagen, andere Begierden beherrschen und uns selbst im Dienen verlieren (siehe Alma 39:9; 3 Nephi 12:30). Wir können in der Welt nichts bewirken, wenn wir nicht anders sind als die verlorenen Menschen der Welt. Denken Sie daran: Wenn das Salz seinen Geschmack verliert… (siehe Matthäus 5:13)!

Wir müssen den falschen Trends in der Welt Widerstand leisten. Im 13. Glaubensartikel heißt es nicht, dass wir alles glauben, was modern, populär, hässlich und wollüstig ist, und dass wir danach trachten! Es heißt vielmehr: „Wir glauben daran, dass es recht ist, ehrlich, treu, keusch, gütig und tugendhaft zu sein und allen Menschen Gutes zu tun.“ Diese Eigenschaften stehen nämlich in engem Zusammenhang.

Eine weitere Folge schwerersexueller Unmoral und der damit einhergehenden Gefühllosigkeit besteht darin, dass sie den Menschen die Hoffnung nimmt. Und wenn der Mensch immer mehr die Hoffnung verliert, dann setzt sich Verzweiflung fest, wie es ein Prophet auch gesagt hat: „Hoffnungslosigkeit kommt vom Übeltun.“ (Moroni 10:22.)

Zehn Warnungen

Mein Rat zum Abschluss findet sich in diesen weiteren zehn Beobachtungen:

  1. Widerstehen Sie der Redekunst der Welt, und Sie werden sehen: Wenn Sie fest stehen, dann tun das auch andere – sogar manche, von denen man es gar nicht geglaubt hätte. Wie Paulus sagt: „Wo der Geist des Herrn wirkt, da ist Freiheit.“ (2 Korinther 3:17.) Keine Frau und kein Mann können wahrhaft frei sein, wenn sie sich so verhalten, dass sie den Geist verlieren.

  2. Sie lassen niemanden mit schmutzigen Schuhen durch Ihre Wohnung gehen. Lassen Sie also auch niemanden mit schmutzigen Schuhen durch Ihren Sinn wandern!

  3. Verbinden Sie sich fest mit der Kette von Keuschheit und Vertrauen in der Familie, damit diese Kette von den Großeltern über die Eltern und die Kinder zu deren Nachkommen reicht. Wer solcherart zusammengeschweißt ist, wird mit der denkbar festesten Bindung zusammengehalten. Das heißt durch Taten zeigen, dass man an die Gebote glaubt, ganz egal, was in der übrigen Welt vor sich geht.

  4. Begeben Sie sich nicht in die Gesellschaft von unzüchtigen Menschen – nicht, weil Sie zu gut für solche Menschen wären, sondern weil Sie nicht gut genug sind. Eine üble Situation kann ja, wie Sie wissen, dazu führen, dass selbst gute Menschen nach und nach schwach werden. Josef war klug genug und flink genug auf den Beinen, um Potifars Frau zu entkommen.

  5. Neben dem altbekannten egoistischen und skrupellosen Mann gibt es jetzt auch die skrupellose, egoistische Frau. Beide werden von ihren Lüsten getrieben, und beide wiegen sich im trügerischen Gefühl ihrer Freiheit – doch leider hatte auch Kain (nachdem er ein Gebot gebrochen und Abel erschlagen hatte) dieses selbe trügerische Gefühl der Freiheit, und unsinnigerweise sagte er damals: „Ich bin frei.“ (Mose 5:33.)

  6. Wenn schon ein Fehler gemacht worden ist, so denken Sie bitte daran: Wir haben das herrliche Evangelium der Umkehr. Das Wunder der Vergebung steht allen offen, denen ihr Fehler aufrichtig Leid tut und die die nötigen Schritte unternehmen. Denken Sie aber bitte daran, dass es sich hier um Situationen handelt, wo die Seele zunächst durch Scham geläutert werden muss, denn nur durch die richtige Reinigung kann auch die Heilung erfolgen. Aber der Weg der Umkehr existiert wirklich!

  7. Wenn sich der Impuls regt, etwas Falsches zu tun, dann kämpfen Sie dagegen an, solange dieser Impuls noch schwach und Ihr Wille noch stark ist. Wenn man weiter mit dem Gedanken spielt, bedeutet das lediglich, dass der Wille schwächer und der Trieb stärker wird. Es gibt so etwas wie ein Parkinsonsches Gesetz der Versuchung: Die Versuchung nimmt immer den Raum und die Zeit ein, die ihr zur Verfügung stehen. Widmen Sie „sich voll Eifer“ vielen guten Sachen (siehe LuB 58:27).

  8. Da die Verhaltensmaßstäbe unserer Kirche anders sind, bringen Sie dies bitte in Verbindung mit dem, was uns mehrere Propheten gesagt haben: Wir müssen die Schande der Welt gering schätzen. Wir dürfen die Menschen in der Welt nicht verachten – wir müssen sie lieben. Aber wir müssen die Schmach der Welt gering schätzen, weil sie letztlich in keiner Weise zählt.

  9. Bedenken Sie: Wer sich im Irrtum befindet, braucht nicht Ihnen den Weg vorzugeben, denn wer sich seiner sexuellen Eroberungen rühmt, rühmt sich lediglich dessen, was ihn erobert hat. Uns kann Leid tun, wer in seinem Verhalten nur andere nachahmt, aber beneiden müssen wir so jemanden beileibe nicht.

  10. Meine jungen Freunde, denen es um die Gerechtigkeit geht: Seien Sie gerecht zu sich selbst! Im Buch Mormon beschreibt ein Vers in beredter Weise einen politischen Führer aus alter Zeit folgendermaßen: „Und er ließ dem Volk Gerechtigkeit angedeihen, nicht aber sich selbst – wegen seiner vielen Hurerei.“ (Ether 10:11.)

Folgen und Segnungen

Ich habe versucht, Ihnen einige Folgen der Unsittlichkeit vor Augen zu führen: Antibiotika anstelle von Enthaltsamkeit, Pillen anstelle von Babys, Lebensgefährten anstelle von Ehepartnern, ledige Mütter, alte Perversionen, die als neu und erregend ausgegeben werden.

Ich muss nun jedoch auch sagen: Was das strenge und doch so schöne siebte Gebot angeht, so ist der Gehorsam auch die Eingangstür. Wenn wir die Übel und die Folgen der Unkeuschheit meiden, finden wir auch Eingang zu jenen Segnungen, die immer denen zuteil werden, die die Gebote halten. Mose hat dem Volk Israel vor alters verheißen: Wenn du die Gebote hältst, werden „alle diese Segnungen… über dich kommen und dich erreichen“ (Deuteronomium 28:2).

Sie werden alle diese Segnungen und noch mehr erlangen, wenn Sie das siebte Gebot halten:

  1. Wer das strenge siebte Gebot ganz und gar hält, dem werden die Segnungen zuteil, die dann kommen, wenn man mit dem göttlichen Gesetz und dem Herrn in Einklang steht.

  2. Durch Gehorsam diesem Gebot gegenüber wird einem der Segen zuteil, dass man weiß, wer man ist, weil man sich in Einklang mit seinem ureigenen Selbst befindet. Das Evangelium hilft uns, uns nicht nur so zu sehen, wie wir derzeit sind, sondern auch das zu sehen, was dereinst aus uns werden kann.

  3. Wer das siebte Gebot befolgt, wird mit ganz konkreter und wohlverdienter Selbstachtung gesegnet.

  4. Das Befolgen des siebten Gebots bringt uns den Segen, frei zu sein von der Tyrannei der Begierde, die vielleicht die drückendste Tyrannei überhaupt ist.

  5. Außerdem wird einem der Segen zuteil, dass man frei ist von schwärenden Schuldgefühlen mit ihren vergeblichen Ausreden; man kehrt sich nicht voll Selbstmitleid in sich selbst, sondern richtet in wahrem Dienen den Sinn nach außen.

  6. Wir erfahren auch, wie es ist, wenn man mit größerer Entscheidungsfreiheit gesegnet ist, weil wir lernen, weise selbst zu handeln, statt uns einfach nur von Begierden umtreiben zu lassen, und das ist ein ganz lebenswichtiger Aspekt der Entscheidungsfreiheit (siehe 2 Nephi 2:26).

  7. Außerdem werden wir mit mehr innerem Schwung gesegnet, wie er uns immer dann zuteil wird, wenn wir uns im Entscheidungsprozess üben und sowohl das Falsche zurückweisen als auch das Gute wählen. Es ist nicht genug, wenn wir lediglich unser Verhalten ändern, weil wir an der Sünde keine Freude mehr finden; wir müssen auch nach Rechtschaffenheit hungern und dürsten.

  8. Zudem gibt es da noch den bedeutenden Segen der Herzenslauterkeit, die dazu führt, dass man mit sich selbst im Reinen ist und sich ohne Angst öffnen kann. Wie können wir in der Ehe denn „ ein Fleisch“ (Matthäus 19:5) werden, wenn wir bei der Eheschließung schon in uns gespalten sind? Keuschheit, Lauterkeit und Gelassenheit – diese Eigenschaften hängen voneinander ab und sind ein Segen, der sich nicht in Worte fassen lässt.

Meine jungen Freunde, jede Abweichung von den Geboten Jesu Christi verringert sozusagen unser ganz persönliches Christsein. Wer ein wahrer Christ sein will, muss das siebte Gebot halten.

Als Gott Vater seinen Sohn, Jesus Christus, dem jungen Propheten Joseph Smith vorstellte, sagte er: „Dies ist mein geliebter Sohn. Ihn höre!“ (Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:17.) Seit damals hören diese Kirche und ihre Propheten seine Stimme – auch das, was er über Keuschheit und Treue sagt!

Nach einer Ansprache in Der Stern, April 1981.

  1. Grund: Die Segnungen, die daher kommen, dass man sich in Harmonie mit den Gesetzen Gottes und mit dem Herrn befindet.

  2. Grund: Der Segen, sich mit dem eigenen potenziellen Selbst in Harmonie zu befinden.

    • Widerstehen Sie der Redekunst der Welt. Wenn Sie fest stehen, dann tun andere das auch.

    • Sie lassen niemanden mit schmutzigen Schuhen durch Ihre Wohnung gehen. Lassen Sie also auch niemanden mit schmutzigen Schuhen durch Ihren Sinn wandern!

  3. Grund: Der Segen ganz konkreter und verdienter Selbstachtung.

  4. Grund: Der Segen, von der Tyrannei der Begierde frei zu sein.

    • Wer von seinen Begierden getrieben wird, hat eine falsche Auffassung von Freiheit. Es ist eine leere Freiheit.

    • Wo Fehler gemacht worden sind, bedenken Sie: Wir haben das herrliche Evangelium der Umkehr. Das Wunder der Vergebung kommt allen zu, denen ihr Fehler ernstlich Leid tut und die die notwendigen Schritte unternehmen.

  5. Grund: Der Segen, von schwärenden Schuldgefühlen frei zu sein.

  6. Grund: Der Segen erweiterter Entscheidungsfreiheit, die daher kommt, dass man lernt, von sich aus weise zu handeln, statt sich lediglich von Begierden umtreiben zu lassen.

    • Wenn sich der Impuls regt, etwas Falsches zu tun, dann kämpfen Sie dagegen an, solange dieser Impuls noch schwach und Ihr Wille noch stark ist.

  7. Grund: Der Segen inneren Schwungs, wie er uns immer dann zuteil wird, wenn wir uns im Entscheidungsprozess üben und sowohl das Falsche zurückweisen als auch das Gute wählen.

  8. Grund: Der Segen der Herzenslauterkeit, der dazu führt, dass man mit sich selbst im Reinen ist und sich ohne Angst öffnen kann.

    • Wir müssen dahin gelangen, dass wir die Schande der Welt gering schätzen. Wer sich seiner sexuellen Eroberungen rühmt, rühmt sich lediglich dessen, was ihn erobert hat.

    • Verbinden Sie sich fest mit der Kette von Keuschheit und Vertrauen in der Familie, damit diese Kette bis zu Ihren Nachkommen reicht.