2006
Die Gabe des Heiligen Geistes: Was jedes Mitglied wissen sollte
August 2006


Die Gabe des Heiligen Geistes: Was jedes Mitglied wissen sollte

Es ist meine Absicht, Ihnen durch die Lehre und die heiligen Schriften zu vermitteln, warum wir alles so tun, wie wir es tun. Ich werde auch einige Hinweise geben und Vorschläge machen, wie wir es noch besser tun können, damit jedes Mitglied der Kirche wahrhaft bekehrt ist und niemals abfällt.

Joseph Smith hat gesagt: „Man kann ebenso gut einen Sandsack taufen wie einen Menschen, wenn es nicht im Hinblick auf die Sündenvergebung und zur Erlangung des Heiligen Geistes geschieht. Die Taufe mit Wasser ist nur die halbe Taufe, sie nützt nichts ohne die andere Hälfte, und das ist die Taufe mit dem Heiligen Geist.“ (History of the Church, 5:499.)

Bereitet man Menschen auf die Taufe vor, ohne ihnen zu vermitteln, was die Gabe des Heiligen Geistes bedeutet, ist das wie eine Abendmahlsversammlung, bei der nur Brot gesegnet und ausgeteilt wird. Sie hätten nur die Hälfte.

Ich werde darüber sprechen, wie man die Taufe ganz eng mit der Konfirmierung und dem Übertragen der Gabe des Heiligen Geistes verknüpft.

Die Konfirmierung und das Übertragen der Gabe des Heiligen Geistes

Die Konfirmierung besteht aus zwei Teilen: Man bestätigt den Betreffenden als Mitglied der Kirche, und dann überträgt man ihm die Gabe des Heiligen Geistes. Der Priestertumsträger, der die heilige Handlung ausführt, „spendet die Gabe des Heiligen Geistes, indem er sagt: ‚Empfange den Heiligen Geist!‘“ (Anleitung für die Familie, Broschüre, 2001, Seite 20.)

Ich kenne zwei Beispiele aus den heiligen Schriften, wo sich der Heilige Geist sichtbar kundtat. Zum einen bei der Taufe des Herrn:

„Kaum war Jesus getauft und aus dem Wasser gestiegen, da öffnete sich der Himmel, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube auf sich herabkommen.“ (Matthäus 3:16; siehe auch 1 Nephi 11:27; 2 Nephi 31:8; LuB 93:15.)

Die zweite Begebenheit ist das Pfingstereignis. Die Apostel waren zweifellos ordiniert worden, aber nun hatte der Herr sie verlassen. Sie fragten sich, was sie tun sollten. Sie erinnerten sich daran, dass er zu ihnen gesagt hatte, sie sollten in Jerusalem bleiben. Das taten sie auch. Dann geschah es. Sie waren in einem Haus, „da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie waren.

Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder.

Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt.“ (Apostelgeschichte 2:2-4.) Nun waren sie bevollmächtigt und bereit.

Nun konnten sie den geistlichen Dienst erfüllen, zu dem der Herr sie berufen und mit dem er sie beauftragt hatte.

Im Buch Lehre und Bündnisse finden wir das gleiche Schema. Der Herr sagte:

„Du hast mit Wasser getauft, zur Umkehr, aber sie haben den Heiligen Geist nicht empfangen; nun aber gebe ich dir das Gebot, dass du mit Wasser taufen sollst, und sie sollen den Heiligen Geist durch das Händeauflegen empfangen so wie bei den Aposteln vor alters.“ (LuB 35:5,6.)

Als Paulus nach Ephesus ging, begegnete er zwölf Männern, die getauft worden waren, aber den Heiligen Geist noch nicht empfangen hatten. Sie sagten zu Paulus: „Wir haben noch nicht einmal gehört, dass es einen Heiligen Geist gibt.“ (Apostelgeschichte 19:2.)

Was dann geschah, ist bedeutsam. Paulus veranlasste, dass sie noch einmal getauft wurden. Dann übertrug er ihnen durch Händeauflegen die Gabe des Heiligen Geistes (siehe Apostelgeschichte 19:2-7).

Denken Sie an den 4. Glaubensartikel: „Die ersten Grundsätze und Verordnungen des Evangeliums sind: erstens der Glaube an den Herrn Jesus Christus; zweitens die Umkehr; drittens die Taufe durch Untertauchen zur Sündenvergebung; viertens das Händeauflegen zur Gabe des Heiligen Geistes.“

Wenn Eltern ihre Kinder unterweisen und wenn Missionare Untersucher unterweisen und sie auf die Taufe mit Wasser vorbereiten, müssen sie auch an die Gabe des Heiligen Geistes denken, an die Taufe mit Feuer. Betrachten Sie beides als eine Einheit. Zuerst kommt die Taufe mit Wasser und dann die Taufe mit Feuer.

Jemand fragt vielleicht die Missionare: „Wie läuft die Arbeit?“ oder „Belehren Sie jemanden?“

Automatisch antworten die Missionare: „Ja, wir haben eine Familie, die sich auf die Taufe und auf die Konfirmierung vorbereitet, darauf, den Heiligen Geist zu empfangen.“

Oder Vater und Mutter sagen zu ihrem Kind: „Wenn du acht Jahre alt bist, kannst du getauft werden und den Heiligen Geist empfangen.“

Ich wiederhole: man kann getauft werden und den Heiligen Geist empfangen – machen Sie beides zu einer Einheit.

Alles, was ich hier gesagt habe, steht deutlich in Lehre und Bündnisse, Abschnitt 20 (siehe Vers 41-43,45, 68). Es gibt noch weitere Schriftstellen, die dies untermauern (siehe Apostelgeschichte 8:12, 14-17; LuB 33:11, 15;36:2; 39:23; 49:13,14; 55:1;68:25;76:51,52;4. Glaubensartikel).

Joseph Smith hat gesagt: „Die Taufe mit Wasser hat ohne eine darauf folgende Taufe mit Feuer und dem Heiligen Geist keinen Zweck; das eine ist mit dem anderen notwendigerweise untrennbar verbunden.“ (History of the Church, 6:316.)

Die Taufe mit Feuer

Ich möchte mit Ihnen über die Taufe mit Feuer und dem Heiligen Geist sprechen. Außerdem möchte ich mit Ihnen über Engel sprechen.

„Als sie alle getauft waren und aus dem Wasser hervorgekommen waren, fiel der Heilige Geist auf sie, und sie wurden vom Heiligen Geist und von Feuer erfüllt.“ (3 Nephi 19:13.)

In einem anderen Vers lesen wir, dass dies geschieht, „wenn es so ist, dass ihr an Christus glaubt und euch taufen lasst, zuerst mit Wasser, dann mit Feuer und mit dem Heiligen Geist, indem ihr dem Beispiel unseres Erretters folgt“ (Mormon 7:10).

Wiederum besteht die Taufe aus zwei Teilen: die Taufe mit Wasser und die Taufe mit Feuer, nämlich dem Heiligen Geist. Trennt man die beiden, so hat man, wie der Prophet Joseph Smith gesagt hat, nur eine halbe Taufe.

Wie sich der Heilige Geist mitteilt

Wie teilt sich der Heilige Geist mit?

In 1 Nephi, Kapitel 17, findet sich ein Beispiel. Laman und Lemuel hatten Nephi grausam behandelt. Sie hatten sogar versucht, ihm das Leben zu nehmen. Später sagte er zu ihnen: „Ihr seid schnell, Übles zu tun, aber langsam, euch des Herrn, eures Gottes, zu erinnern. Ihr habt einen Engel gesehen, und er hat zu euch gesprochen; ja, ihr habt seine Stimme von Zeit zu Zeit gehört; und er hat mit einer leisen, sanften Stimme zu euch gesprochen, aber ihr hattet kein Gefühl mehr dafür, und so konntet ihr seine Worte nicht fühlen.“ (1 Nephi 17:45; Hervorhebung hinzugefügt.)

Der Heilige Geist ist selten zu hören. Meistens teilt er sich durch unsere Gefühle mit, wie in diesem Fall.

Ein weiteres Beispiel: Der Herr erklärte Joseph Smith und Oliver Cowdery den folgenden Grundsatz: „Du musst es mit deinem Verstand durcharbeiten [Arbeit, Studium]; dann musst du mich fragen, ob es recht ist, und wenn es recht ist, werde ich machen, dass dein Herz in dir brennt [das Feuer, Brennen]; darum wirst du fühlen, dass es recht ist.“ (LuB 9:8; Hervorhebung hinzugefügt.) Das gilt für uns alle.

Mit der Zunge von Engeln reden

„Darum, meine geliebten Brüder, weiß ich, wenn ihr dem Sohn mit voller Herzensabsicht nachfolgt und keine Heuchelei und keine Täuschung vor Gott verübt, sondern mit wirklichem Vorsatz, und von euren Sünden umkehrt und dem Vater bezeugt, dass ihr willens seid, den Namen Christi auf euch zu nehmen durch die Taufe – ja, indem ihr eurem Herrn und eurem Erretter in das Wasser hinab nachfolgt gemäß seinem Wort, siehe, dann werdet ihr den Heiligen Geist empfangen; ja, dann kommt die Taufe mit Feuer und mit dem Heiligen Geist.“ Dann folgt dieser wichtige Grundsatz: „Und dann könnt ihr mit der Zunge von Engeln reden und Lobpreisungen für den Heiligen Israels ausrufen.

Aber siehe, meine geliebten Brüder, so erging die Stimme des Sohnes an mich, nämlich: Nachdem ihr von euren Sünden umgekehrt seid und dem Vater bezeugt habt, dass ihr willens seid, meine Gebote zu halten, durch die Taufe mit Wasser, und ihr die Taufe mit Feuer [nämlich die Spendung des Heiligen Geistes] empfangen habt, … [könnt ihr] mit neuer Zunge reden, ja, selbst mit der Zunge von Engeln.“ (2 Nephi 31:13,14; Hervorhebung hinzugefügt.)

Nephi macht deutlich, was nach der Taufe und der Konfirmierung und dem Empfangen des Heiligen Geistes geschieht: „Darum tut das, wovon ich euch gesagt habe, ich hätte gesehen, dass euer Herr und euer Erlöser es tun werde. Denn aus diesem Grund ist es mir gezeigt worden, damit ihr das Tor erkennen könnt, durch das ihr eintreten sollt. Denn das Tor, durch das ihr eintreten sollt, ist Umkehr und Taufe im Wasser [ein symbolisches Zeugnis für die Umkehr]; und dann kommt [die Verheißung der Reinigung zur] … Vergebung eurer Sünden durch Feuer und durch den Heiligen Geist.“ (2 Nephi 31:17.)

Manchmal sprechen wir von der Taufe zur Sündenvergebung. Die Vergebung kommt, wenn Sie die heiligen Schriften aufmerksam lesen, durch die Taufe mit Feuer und mit dem Heiligen Geist.

„Und nun siehe, meine geliebten Brüder, ich meine, ihr sinnt noch im Herzen darüber nach, was ihr tun sollt, nachdem ihr auf dem Wege eingetreten seid.“ Hier haben sich welche taufen lassen und den Heiligen Geist empfangen. Nun fragen sie sich, was sie tun sollen. Nephi antwortet: „Aber siehe, warum sinnt ihr im Herzen darüber nach?

Erinnert ihr euch nicht, dass ich euch gesagt habe, nachdem ihr den Heiligen Geist empfangen habt, könnt ihr mit der Zunge von Engeln reden? Und nun, wie könnt ihr mit der Zunge von Engeln reden, außer durch den Heiligen Geist?

Engel reden durch die Macht des Heiligen Geistes; darum reden sie die Worte von Christus. Darum habe ich zu euch gesagt: Weidet euch an den Worten von Christus; denn siehe, die Worte von Christus werden euch alles sagen, was ihr tun sollt.“ (2 Nephi 32:1-3.)

Alles, was Missionare wissen und tun müssen, ist, ihren Untersuchern zu vermitteln, was die Taufe und die Konfirmierung bedeuten. Dann können die Untersucher von ihrer Entscheidungsfreiheit Gebrauch machen. Beachten Sie diese einfachen Worte:

„Darum, wenn ihr nun, nachdem ich diese Worte gesprochen habe, sie nicht verstehen könnt, so deshalb, weil ihr nicht bittet und auch nicht anklopft; darum werdet ihr nicht ins Licht geführt, sondern müsst im Finstern zugrunde gehen.

Denn siehe, abermals sage ich euch, wenn ihr auf dem Weg eintretet und den Heiligen Geist empfangt, wird er euch alles zeigen, was ihr tun sollt.

Siehe, dies ist die Lehre von Christus, und es wird keine weitere Lehre gegeben werden, bis dass er sich euch im Fleische kundtut.“ (2 Nephi 32:4-6; Hervorhebung hinzugefügt.)

Sie müssen erkennen, dass die Taufe mit Wasser, wie der Prophet Joseph Smith deutlich gemacht hat, nur die halbe Taufe ist. Als Paulus hörte, dass sie den Heiligen Geist nicht empfangen hatten, begann er noch einmal von vorn (siehe Apostelgeschichte 19:2-7).

Sie können diese großartige Segnung empfangen, nämlich mit der leisen, sanften Stimme vertraut werden und erfahren, dass diese Stimme Ihnen alles sagt, was Sie tun müssen. Wir verwenden den Begriff Eingebungen für die Mitteilungen des Heiligen Geistes, es geht darum, was wir fühlen. Diese Eingebungen können wir oft empfangen, in vielen Situationen. So spricht die Stimme des Herrn zu uns.

Nephi erklärte, dass Engel durch die Macht des Heiligen Geistes reden und dass Sie mit der Zunge von Engeln reden können, was schlicht bedeutet, dass Sie mit der Macht des Heiligen Geistes reden können. Da wird nichts zu hören sein. Da wird nichts zu sehen sein. Es wird keine Taube kommen. Es werden keine Zungen wie von Feuer erscheinen. Aber die Macht wird da sein.

Missionare meinen manchmal, sie hätten nur die halbe Arbeit zu tun, sie sollten unterweisen und dann mit Wasser taufen und damit sei ihre Arbeit beendet. In vielen Fällen bleibt die andere Hälfte, die Unterweisung über die Taufe mit Feuer, aus. Fügen Sie beides zusammen, gestatten Sie es sich kaum, das Wort „Taufe“ zu sagen, ohne auch die Konfirmierung zu erwähnen – nämlich die Taufe mit Wasser und die Konfirmierung und das Übertragen der Gabe des Heiligen Geistes. Verinnerlichen Sie diesen Gedanken und verbinden Sie beides so eng miteinander, dass es, als Einheit, zu einem Teil von Ihnen wird. Dann kommt es nicht mehr vor, wie es derzeit oft der Fall ist, dass nur die erste Hälfte vollbracht wird und die andere Hälfte außer Acht gelassen wird.

Vergessen Sie nicht, was Joseph Smith gesagt hat: „Man kann ebenso gut einen Sandsack taufen wie einen Menschen, wenn es nicht im Hinblick auf die Sündenvergebung und zur Erlangung des Heiligen Geistes geschieht. Die Taufe mit Wasser ist nur die halbe Taufe; sie nützt nichts ohne die andere Hälfte, und das ist die Taufe mit dem Heiligen Geist.“

Missionare, und auch Eltern, müssen beide Teile vermitteln: „Die Taufe durch Untertauchen zur Sündenvergebung [und] … das Händeauflegen zur Gabe des Heiligen Geistes.“ (4. Glaubensartikel.) Machen Sie es zu einer Einheit. Verinnerlichen Sie es so, dass Sie, wenn Sie vom einen sprechen, auch vom anderen sprechen, und wenn Sie an das eine denken, auch an das andere denken. Dann werden sie fühlen und begreifen, und die Eingebungen werden kommen.

Widerstand durch den Widersacher

Jetzt eine Warnung: Es gibt auch einen Geist des Widerstands und des Bösen. Diese Warnung ist auch in den heiligen Schriften zu finden: „Aber alles, was den Menschen dazu bewegt, dass er Böses tut und nicht an Christus glaubt und ihn verleugnet und nicht Gott dient, davon könnt ihr mit vollkommenem Wissen wissen, dass es vom Teufel ist; denn auf diese Weise arbeitet der Teufel, denn er bewegt keinen Menschen dazu, dass er Gutes tut, nein, nicht einen; auch seine Engel tun das nicht; auch die tun das nicht, die sich ihm unterwerfen.“ (Moroni 7:17.)

Die geistigen Mitteilungen vom Heiligen Geist können durch die Eingebungen und den Einfluss des Bösen gestört werden. Sie werden lernen, dies zu erkennen.

Damit wir diesen Grundsatz noch besser begreifen, hat Nephi gelehrt: „Denn wenn ihr auf den Geist hören wolltet, der den Menschen beten lehrt, dann würdet ihr wissen, dass ihr beten müsst; denn der böse Geist lehrt den Menschen nicht, zu beten, sondern lehrt ihn, dass er nicht beten soll. Aber siehe, ich sage euch, dass ihr … beten müsst.“ (2 Nephi 32:8,9.)

Wenn wir also davon sprechen, dass Engel durch die Macht des Heiligen Geistes reden, und uns von den Propheten gesagt wird, dass wir mit der Zunge von Engeln reden können, dann müssen wir auch wissen, dass es einen entgegengesetzten Einfluss gibt. Wir müssen in der Lage sein, ihn zu erkennen.

Ein Wort im Buch Jakob sollte uns zu denken geben: „Siehe, werdet ihr diese Worte verwerfen? Werdet ihr die Worte der Propheten verwerfen, und werdet ihr alle die Worte, die über Christus gesprochen worden sind, verwerfen, nachdem so viele über ihn gesprochen haben, und das gute Wort von Christus und die Macht Gottes und die Gabe des Heiligen Geistes leugnen und den Heiligen Geist auslöschen und aus dem großen Plan der Erlösung … ein Gespött machen?“ (Jakob 6:8; Hervorhebung hinzugefügt.)

Man kann den Geist also auslöschen!

Geistige Erlebnisse erkennen

Wenn man ein besonderes geistiges Erlebnis hat, erzählt man es nicht leichtfertig weiter. Es ist etwas sehr Persönliches. Sie werden die ganz persönliche Überzeugung gewinnen, dass der Herr wusste, dass Sie gerade hier entlangkommen.

Sie werden vielleicht aus Prüfungen und Fehlern lernen und sagen: „Ich wusste, ich hätte das nicht tun sollen. Ich wusste es einfach!“ Woher wussten Sie es? Weil Sie es wussten. Es wurde Ihnen eingegeben.

Oder Sie sagen bedauernd: „Ich wusste, ich hätte es tun sollen, habe es aber nicht getan.“ Woher wissen Sie es? Der Geist wirkt auf sie ein.

Eingebungen können Gedanken sein, die plötzlich auftauchen (siehe History of the Church, 3:381).

„Ich werde es dir in deinem Verstand und in deinem Herzen durch den Heiligen Geist sagen.“ (LuB 8:2.)

„Setze dein Vertrauen in jenen Geist, der dazu führt, Gutes zu tun – ja, gerecht zu handeln, demütig zu wandeln, rechtschaffen zu richten; und dies ist mein Geist. …

Ich werde dir von meinem Geist geben, der dir den Verstand erleuchten wird und der dir die Seele mit Freude erfüllen wird; und dann wirst du wissen, oder infolgedessen wirst du alles wissen, was auch immer du von mir begehrst und was die Rechtschaffenheit betrifft, sofern du im Glauben an mich darauf vertraust, dass du empfangen wirst.“ (LuB 11:12-14.)

„Habe ich deinem Sinn nicht Frieden in dieser Angelegenheit zugesprochen? Welch größeres Zeugnis kannst du haben als von Gott?“ (LuB 6:23.)

Bekehrung

Die Bekehrung vollzieht sich nicht immer sofort. Doch sie geschieht ganz leise. Es ist eine leise, sanfte Stimme. Im Buch Alma stehen die folgenden interessanten Verse:

„Gesegnet [sind diejenigen], die sich demütigen, ohne dass sie gezwungen sind, demütig zu sein; oder vielmehr, mit anderen Worten, gesegnet ist, wer an das Wort Gottes glaubt und sich ohne Verstocktheit des Herzens taufen lässt, ja, ohne dass er dazu gebracht worden ist, dass er das Wort kennt, oder sogar gezwungen worden ist, es zu kennen, bevorer glaubt.

Ja, es gibt viele, die sagen: Wenn du uns ein Zeichen vom Himmel zeigen willst, dann werden wir mit Gewissheit wissen; dann werden wir glauben.“ (Alma 32:16,17; Hervorhebung hinzugefügt.)

Ein Untersucher sagt vielleicht: „Es ist einleuchtend und fühlt sich gut an. Aber ich weiß es noch nicht sicher. Es fühlt sich einfach nur gut an.“ Die Vernunft gibt den Ansporn, und man lässt sich ohne Verstocktheit des Herzens taufen. So vollzieht sich die Bekehrung.

Ein anderer sagt vielleicht: „Sie sprechen von der Gabe des Heiligen Geistes und der Taufe mit Feuer. Das möchte ich sehen! Beweisen Sie es mir, dann lasse ich mich taufen.“

Manche werden einige Zeit brauchen. Diese Menschen sind vielleicht enttäuscht, wenn Sie sagen: „Sie werden es wissen, nachdem Sie sich entschieden haben! Zuerst muss man Glauben ausüben. Sie werden es nicht sofort wissen, nicht sofort die sichere Überzeugung haben, aber sie wird kommen.“

Das Wort der Weisheit

Sicher verstehen Sie auch, wie das Wort der Weisheit hier hineinpasst. Bedeutsam ist, dass es gegeben wurde „als Grundsatz mit einer Verheißung, angepasst der Fähigkeit der Schwachen und der Schwächsten unter allen Heiligen, die Heilige sind oder so genannt werden können“ (LuB 89:3).

Zu dem Grundsatz gehört eine Verheißung: Wir „werden laufen und nicht ermüden, … gehen und nicht ermatten“ (LuB 89:20). Das ist doch erstrebenswert.

Aber es gibt eine noch wichtigere Verheißung: „Und werden Weisheit und große Schätze der Erkenntnis finden, selbst verborgene Schätze.“ (LuB 89:19.)

Erkennen Sie die Notwendigkeit des Wortes der Weisheit? Wir drängen unsere Mitglieder, ja, flehen sie fast an, sich zu benehmen, dafür zu sorgen, dass ihr geistiges Ich immer darauf eingestimmt ist, den Heiligen Geist empfangen zu können. Ihr Körper ist das Werkzeug Ihres Verstands und Ihres Geistes. Sie müssen gut darauf Acht geben.

Sie werden niemals abfallen

Wenn Menschen richtig unterwiesen werden, dann fallen sie niemals ab: „Und so wahr der Herr lebt [dies ist ein Eid], so gewiss war es, dass alle, die glaubten, oder alle, die zur Erkenntnis der Wahrheit gebracht wurden durch das Predigen Ammons und seiner Brüder gemäß dem Geist der Offenbarung und der Prophezeiung und der Macht Gottes, die in ihnen Wundertaten wirkte – ja, ich sage euch, so wie der Herr lebt [ein zweiter Eid], so fielen diejenigen Lamaniten, die ihrem Predigen glaubten und sich zum Herrn bekehrten, niemals ab.“ (Alma 23:6; Hervorhebung hinzugefügt.)

Diejenigen, die unterwiesen worden sind und die Gabe des Heiligen Geistes empfangen, die Taufe mit Feuer, werden niemals abfallen. Sie werden mit dem Allmächtigen verbunden sein, der sie führt.

Der Tröster

Sie brauchen sich nie allein zu fühlen oder allein zu sein:

„Und ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben, der für immer bei euch bleiben soll. …

Ich werde euch nicht als Waisen zurücklassen, sondern ich komme wieder zu euch.“ (Johannes 14:16,18.)

„Das Feld ist schon weiß, zur Ernte bereit; darum schlagt eure Sicheln ein und erntet mit all eurer Macht, ganzem Sinn und aller Kraft.

Tut euren Mund auf, und er wird gefüllt werden. …

Ja, tut euren Mund auf und haltet nicht zurück, und ihr werdet mit Garben auf eurem Rücken beladen werden, denn seht, ich bin mit euch.“ (LuB 33:7-9.)

Das Taufgebet im Buch Mormon lautet:

„Dies sind die Worte, die ihr sprechen sollt, indem ihr ihn beim Namen nennt, nämlich:

Mit der Vollmacht, die mir von Jesus Christus gegeben ist, taufe ich dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.“ (3 Nephi 11:24,25.)

Ich gebe Zeugnis von diesen Worten und von diesen Namen. Als Apostel des Herrn Jesus Christus erflehe ich den Segen des Herrn für Sie, damit sein Geist mit Ihnen sein möge und Sie verstehen mögen und vorangehen können, begleitet von dieser Macht, vom Heiligen Geist.

Nach einer Ansprache vom 24. Juni 2003 beim Seminar für neue Missionspräsidenten in der Missionarsschule in Provo, Utah.