2006
Er gab mein Geschenk weiter
Dezember 2006


Er gab mein Geschenk weiter

Ich habe elf Jahre lang die Suppenküche der Food and Care Coalition (einer mildtätigen Einrichtung) in Provo, Utah, geleitet. Wir ermunterten unsere Gäste immer, uns zu helfen, wenn sie konnten. Ein Mann namens Mike (Name geändert), lebte schon seit vier Jahren in seinem Auto. Er war immer gern bereit zu helfen, und ich war für alles, was er für mich tat, dankbar.

In der Weihnachtszeit wollte ich ihm zeigen, wie sehr ich ihn schätzte, und so schenkte ich ihm eine Weihnachtskarte mit ein paar Zeilen, in denen ich meinen Dank bekundete, und ein Heft mit Eintrittskarten für das preisgünstige Kino in der Nähe, in dem die aktuellen Filme ein paar Monate später laufen. Mike war überwältigt. Er dankte mir mehrmals und sagte, er könne sich nicht erinnern, wann ihm das letzte Mal jemand etwas geschenkt habe.

Das geschah Heiligabend gegen Mittag. Nach dem Abendessen kam Mike zu mir und entschuldigte sich, dass er zwei der Eintrittskarten weggegeben habe. Ich erwiderte, sie gehörten ihm und er könne damit tun, was er wolle. Er sagte: „Beim Abendessen saß mir eine Frau gegenüber. Ich hatte sie nie zuvor gesehen, doch sie erzählte mir, dass sie Geburtstag habe und keine Geschenke bekommen habe. Also gab ich ihr eine Eintrittskarte.“

Mike fuhr fort: „Und dann saß da dieser Mann bei mir. Wir kamen ins Gespräch. Ich erfuhr, dass er heute Abend mit dem Bus abreisen würde. Doch der Bus fährt erst um 23.00 Uhr ab, und bis dahin hätte er nirgendwo warten können. Ich gab ihm eine Eintrittskarte, damit er sich ins Warme setzen und einen Film anschauen konnte.“

Ich war zu Tränen gerührt und konnte ihm nur mit Mühe sagen, wie großzügig und christlich er gehandelt hatte.