2010
Ein Familienabend aus der Ferne
Juni 2010


Ein Familienabend aus der Ferne

Wir haben als Familie immer den Familienabend abgehalten. Mein Vater muss aber oft für längere Zeit geschäftlich verreisen. Das bedeutet natürlich auch, dass er manchmal am Montagabend nicht zu Hause ist.

Vor zwei Jahren, als mein Vater einen Laptop kaufte, schlug eines meiner Geschwister vor: „Papa könnte doch übers Internet beim Familienabend mitmachen!“

Seither vereinbaren wir, wenn Vater nicht zu Hause ist, eine bestimmte Zeit und stellen dann eine Verbindung über das Internet her. Wir können Vater sehen und hören, und er kann uns sehen und hören. Durch das Internet und den Computer kann unser Vater beim Familienabend dabei sein.

Wir brauchen nicht einmal von unserer Planung abzuweichen: Wenn zum Beispiel Vater mit der Lektion an der Reihe ist, kann er sie durchführen. Zu unseren Familientraditionen gehört, dass wir jede Woche über unsere persönlichen Ziele sprechen. Auch das wird nun nicht mehr unterbrochen. Und noch etwas: Wir lesen als Familie jetzt beständig das Buch Mormon, denn es gibt ja keine Ausrede mehr, nicht zu lesen.

Mein Vater nutzt das Internet außerdem, um mit uns in Verbindung zu bleiben. Wir leben in Peru, und wenn mein Vater nicht zu Hause ist, dann nutzt er das Internet, um zu wissen, was wir machen und wo wir sind. Wenn ein persönliches Gespräch mit einem Kind oder ein Familienrat vorgesehen ist, dann findet dies zur vereinbarten Zeit statt, auch wenn er auf Reisen ist.

Es gibt viele gute, nützliche technische Errungenschaften, die wir oft nicht sinnvoll verwenden, weil wir den Schaden fürchten, den sie anrichten können, wenn wir nicht klug damit umgehen. Aber wenn wir sie klug und maßvoll nutzen, können sie sehr hilfreich sein.

Unsere Familie ist sehr dankbar für das Internet, weil es Hindernisse überwinden kann, die uns sonst trennen würden.

Eines meiner Geschwister schlug vor: „Papa könnte doch übers Internet beim Familienabend mitmachen!“

Foto von David Stoker