Liahona
Warum verschreiben wir uns dem Dienst am Nächsten?
April 2024


„Warum verschreiben wir uns dem Dienst am Nächsten?“, Liahona, April 2024

In Treue altern

Warum verschreiben wir uns dem Dienst am Nächsten?

Mitglieder der Kirche berichten, wie uns das Dienen hilft, uns weiterzuentwickeln, auf den Geist zu hören und ein Werkzeug in den Händen des Herrn zu werden – zum Segen unserer Mitmenschen.

Haben Sie jemals innegehalten und sich gefragt, weshalb Sie dienen? In der Hektik des Alltags und beim Dienen in der Kirche bleibt oft wenig Zeit zur Reflexion – doch wohnt nicht dem, was wir tagtäglich tun, ein tieferer Sinn inne? Dienen lehrt uns etwas über uns selbst. Wenn wir auf den Geist hören, können wir unsere Liebesfähigkeit ergründen und entwickeln mehr Nächstenliebe. Während wir dienen, belehrt uns der Geist, und wir sind mehr im Einklang mit uns selbst und unseren Mitmenschen.

Hier erzählen Mitglieder der Kirche, was sie durch das Dienen gelernt haben.

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Debra und Mike O’Neil

Abdruck der Fotos mit freundlicher Genehmigung der Verfasser

Der Geist lenkt unseren Dienst

Wir hatten gerade alle Formulare für eine Vollzeitmission ausgefüllt, als die Welt unter der Coronapandemie zusammenbrach. Wir wollten nicht auf Mission gehen und sofort wieder nach Hause geschickt werden müssen. Also kamen wir mit unserem Pfahlpräsidenten und dem Präsidenten der Kalifornien-Mission Arcadia zusammen, um zu besprechen, ob wir nicht auch an unserem Heimatort eingesetzt werden könnten. Wir wurden sofort zu Koordinatoren für die Unterkünfte in der Mission berufen.

Wenige Wochen später kehrten Heerscharen von Missionaren aus der ganzen Welt zurück, die entweder aus ihrer Mission entlassen oder in die USA versetzt worden waren. Die Zahl der Vollzeitmissionare in der Kalifornien-Mission Arcadia stieg von 180 auf 250. Wir strampelten uns ab, um für alle eine Unterkunft zu finden, und der Geist leitete uns.

Unsere Lebenserfahrung scheint vom Herrn so gelenkt worden zu sein, dass wir auf Möglichkeiten vorbereitet wurden, wie wir uns einbringen konnten. Dank der Frauenhilsvereinigung kannte ich Schwestern in umliegenden Pfählen, die bei Zonenkonferenzen das Mittagessen zubereiten konnten. Als ein obdachloses Mädchen vor dem Missionsbüro auftauchte, kannte ich die zuständigen Stellen, bei denen das Mädchen Hilfe bekam. Mein Mann Mike konnte seine Verbindungen nutzen, um Lösungen für scheinbar unlösbare Probleme zu finden: von der Suche nach Swimmingpools für Taufen im Freien bis zur Reparatur eines Geschirrspülers.

Mike und ich dienen, weil wir versprochen haben, unsere Zeit und unsere Talente der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage zu widmen. Für unsere 250 Missionare da sein und ihnen unsere Liebe zeigen zu können, war für uns ein Segen, und wir sind dankbar dafür. Das Dienen hat uns Christus nähergebracht (siehe Moroni 7:44-48).

Debra und Mike O’Neil, Kalifornien

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Izabel de Queiroz Martins Silva und andere

Familienforschung und der Dienst im Tempel bringen Freude

Vor der Weihung des Rio-de-Janeiro-Tempels in Brasilien im Jahr 2022 wollte unsere Frauenhilfsvereinigung den Familien helfen, Namen für den Tempel vorzubereiten. Bei persönlichen Treffen und im Online-Unterricht haben wir allen geholfen, Vorfahren zu finden.

Zu sehen, wie sich jede Familie auf den Tempel vorbereitete, war eine große Freude für mich. Meine Seele war erfüllt von Liebe zum Erretter und voll Dankbarkeit, dass ich anderen helfen konnte, durch die heiligen Handlungen im Tempel eine Verbindung zur eigenen Familie herzustellen.

Izabel de Queiroz Martins Silva, Rio de Janeiro

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Brent und Julie Hill

Unser Dienst ist ein Segen für Bedürftige

Bis vor kurzem waren wir als Missionare für internationale Beziehungen tätig und arbeiteten mit ausländischen Diplomaten bei den Vereinten Nationen zusammen. Wir fühlten uns gesegnet, so vielen liebevollen, fürsorglichen Menschen aus aller Welt begegnen zu dürfen, die ihren Landsleuten dienen wollen.

Wir durften den Erlös der Spendenautomaten der Initiative „Der Welt ein Licht“ über UNICEF (dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen) und CARE (einer internationalen Hilfsorganisation mit Hauptsitz in Genf) an Empfänger in der ganzen Welt verteilen.

Wir konnten den Geist spüren, als wir führenden Amtsträgern erzählten, dass unsere Enkelin auf ihrer Mission in Guatemala dabei mithalf, die über Spendenmaschinen gekauften Hühner an Bedürftige zu verteilen. Wie schön zu wissen, dass diese bedürftigen Familien nun Hühnereier haben, die sie wahlweise selber essen oder verkaufen können!

Brent und Julie Hill, New York

Elder Dieter F. Uchtdorf vom Kollegium der Zwölf Apostel sagte einmal, dass der Herr uns bittet, „zu seinen Händen zu werden und überall und zu jeder Zeit Gutes zu tun“1. Im Auftrag des Erretters zu dienen ist für uns eine große Ehre! Wenn wir darüber nachdenken, was unser Dienst bedeutet hat, verhilft uns das Licht des Erretters zu einem noch größeren Verständnis von seiner Liebe.

Die Verfasserin lebt in Utah.