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Die Taufe – ein Bündnis, das Bestand hat


3. Lektion

Die Taufe – ein Bündnis, das Bestand hat

Diese Lektion soll uns anspornen, weiterhin gemäß den Bündnissen zu leben, die wir bei der Taufe geschlossen haben.

Die Taufe ermöglicht einen Neuanfang

Der himmlische Vater möchte, dass wir alle an ihn und seinen Sohn Jesus Christus glauben und von unseren Sünden umkehren. Nach unserer Umkehr werden wir durch die Taufe in die Kirche Christi aufgenommen. Die Taufe ist für unsere Erlösung notwendig. Mit der Taufe allein ist es jedoch nicht getan. Bei der Taufe fangen wir ein neues Leben an, doch wir müssen auf dem Weg zur Vollkommenheit unablässig Fortschritt machen.

Der Prophet Alma fragte sein Volk, nachdem es getauft worden war: „Seid ihr geistig aus Gott geboren? Habt ihr sein Abbild in euren Gesichtsausdruck aufgenommen? Habt ihr diese mächtige Wandlung im Herzen erlebt?“ (Alma 5:14.) Haben wir alle diese Wandlung im Herzen erlebt und gespürt, wie unser Geist von neuem geboren wurde? Nach diesen Empfindungen sollten wir nach der Taufe, durch die wir in die Kirche Jesu Christi aufgenommen werden, streben.

Mit der Taufe hat die „mächtige Wandlung“ begonnen, die wir erleben müssen, um zu unserem Vater im Himmel zurückkehren zu können (siehe Alma 5:13,14; Mosia 5:7–9). Wenn wir gemäß unseren Bündnissen leben, ändern sich unsere Wünsche und unsere Taten und wir werden unserem Vater im Himmel immer ähnlicher. Bei der Taufe werden wir im Wasser untergetaucht. Die Schriften vergleichen das mit einer Grablegung (vgl. Römer 6:4, LuB 76:51) oder dem Zurücklassen des früheren Ich. Wenn wir aus dem Wasser hervorkommen, sind wir von unseren Sünden rein gewaschen und fangen ein neues Leben an. Dieses neue Leben hat mit einer dauerhaften Vereinbarung mit Gott begonnen: Wenn wir unseren Teil tun, wird auch er seinen Teil tun. Wenn wir ihm gehorchen, dann hilft er uns, uns zu ändern, und er führt uns in seine Gegenwart zurück.

Viele Menschen spüren bei der Taufe einen besonderen Geist. Ein Mitglied hat dies folgendermaßen geschildert: „Ich werde niemals vergessen, was ich tief im Innern empfunden habe – rein zu sein und als Kind Gottes von neuem zu beginnen. … Dies war ein ganz besonderes Gefühl.“ (Zitiert von Hartman und Connie Rector, No More Strangers, 3:175.)

Die Taufe steht für eine wichtige Wandlung, die in uns stattgefunden hat. Weil wir umkehrwillig waren, hat die Taufe uns rein gemacht und die Möglichkeit gegeben, ein neues Leben zu beginnen. Wir sollten oft an das Gefühl der Reinheit und Sicherheit denken, das wir bei der Taufe gespürt haben.

• Bitten Sie ein, zwei Schwestern zu erzählen, was sie bei ihrer Taufe empfunden haben. Fragen Sie sie, inwiefern sie sich seit der Taufe geändert haben.

Unser Taufbündnis

• Zeigen Sie Bild 3-a, Ein junger Mann lässt sich taufen.

Ein Bündnis ist eine Vereinbarung oder ein Versprechen, das zwischen zwei oder mehr Personen getroffen wird. Bei der Taufe schließen wir ein äußerst wichtiges Bündnis mit Gott. Präsident Spencer W. Kimball hat gesagt: „Mit der Taufe schließen wir einen Bund … mit Gott, … sowohl rechtschaffene Werke zu bewirken und zu tun als auch Böses zu meiden.“ (The Miracle of Forgiveness, Seite 94.)

• Lassen Sie die Schwestern LuB 20:37 lesen. Welche Voraussetzungen für die Taufe werden in dieser Schriftstelle genannt? Lassen Sie den Schwestern Zeit für die Antwort; zeigen Sie dann ein Poster mit der folgenden Liste oder verweisen Sie auf das, was an der Tafel steht:

  1. Demütig sein

  2. Ein reuiges Herz und einen zerknirschten Geist haben

  3. Bezeugen, dass man bereit ist, den Namen Jesu Christi auf sich zu nehmen

  4. Fest entschlossen sein, Jesus Christus bis ans Ende zu dienen

• Was bedeutet es, den Namen Jesu Christi auf sich zu nehmen?

Den Namen Jesu Christi zu tragen bedeutet, dass man ein Kind Christi genannt wird (siehe Mosia 5:7,8). Wer den Namen eines anderen Menschen trägt, trägt ihm gegenüber eine Verantwortung. So wie wir gegenüber der Familie, deren Namen wir tragen, eine Verantwortung haben, so übernehmen wir eine bestimmte Verantwortung, wenn wir den Namen Jesu Christi auf uns nehmen. Wir müssen versuchen, so zu leben, wie er lebt.

• Zeigen Sie Bild 3-b, Eine junge Frau erneuert ihr Taufbündnis, indem sie das Abendmahl nimmt. Lassen Sie die Teilnehmerinnen LuB 20:77 lesen.

Unsere Taufbündnisse erneuern wir durch die Bündnisse, die wir beim Abendmahl eingehen. Wenn wir das Bündnis einhalten, an Jesus Christus zu denken und seine Gebote zu halten, wird uns eine bestimmte Segnung verheißen.

• Was verheißt der himmlischen Vater denjenigen, die diese Bündnisse einhalten? Warum können wir dem Herrn leichter dienen und seine Gebote besser halten, wenn sein Geist mit uns ist?

Unser Fortschritt nach der Taufe

Das Evangelium Jesu Christi lehrt, dass die Taufe in seiner Kirche ein Anfang ist. Doch die Taufe allein genügt nicht. Wir müssen nach der Taufe noch viel tun, damit wir ewiges Leben erlangen können.

• Lassen Sie eine Teilnehmerin Moroni 6:4–9 lesen. Welche Verpflichtung haben wir nach der Taufe? Lassen Sie den Schwestern Zeit für die Antwort; zeigen Sie dann ein Poster mit der folgenden Liste oder verweisen Sie auf das, was an der Tafel steht:

  1. Zum himmlischen Vater beten

  2. Aus einem besonderen Grund fasten

  3. Die Versammlungen der Kirche besuchen und dort mitarbeiten

  4. Regelmäßig das Abendmahl nehmen

  5. Sich um das Wohlergehen seiner Mitmenschen sorgen

  6. Von seinen Sünden umkehren

  7. Sich vom Heiligen Geist führen lassen

• Lassen Sie die Teilnehmerinnen die Übersicht an der Tafel durchgehen und sich selbst folgende Frage stellen: „Wie kann ich mich darin verbessern, meine Taufbündnisse einzuhalten?“

Bei der Taufe hat unsere geistige Neugeburt begonnen. Wir müssen dieses neue Leben fortsetzen, indem wir alles tun, was Moroni genannt hat. Doch wenn wir unseren täglichen Aufgaben nachgehen – uns um unsere Familie und unseren Haushalt kümmern, zur Schule gehen, Alltagspflichten erledigen –, dann werden wir in weltliche Probleme verwickelt und vergessen darüber zuweilen unsere Bündnisse.

Manchmal machen wir Fehler. Dann müssen wir Umkehr üben, um die bei der Taufe getroffenen Vereinbarungen einzuhalten. Wenn wir offen zugeben, dass wir gesündigt haben, und Umkehr üben (siehe die 2. Lektion, „Die Umkehr“), dann machen wir wieder Fortschritt auf dem Weg zur Vollkommenheit. Wenn wir uns durch das Gebet aufrichtig um die Führung des Heiligen Geistes bemühen, wird uns gezeigt, wie wir unsere Fehler überwinden und vermeiden können, sie in Zukunft zu wiederholen.

• Wie können wir unsere geistige Gesinnung fördern und unsere Taufbündnisse einhalten?

Der Weg zur Vollkommenheit

Werden wir unsere Taufbündnisse jemals vollständig erfüllen? Vielleicht nicht hier auf der Erde, aber wir müssen uns weiter vervollkommnen und schlechte Gewohnheiten durch gute ersetzen. Präsident Spencer W. Kimball hat gesagt: „Der Weg zur Vollkommenheit scheint wohl darin zu bestehen, dass wir unser Leben ändern – dass wir in jedem Fall Schlechtes durch Gutes ersetzen. Veränderungen sind am besten zu erreichen, wenn wir uns auf einen Punkt zum jeweiligen Zeitpunkt konzentrieren. … Wenn jemand jedes Jahr ein Zehntel seines Einkommens abgibt, ist er in dieser Hinsicht vollkommen. Es ist nicht schwer, darin vollkommen zu werden, dass man nicht flucht, denn wer seine Zunge zügelt und sich vor allen Schimpfwörtern hütet, befindet sich in diesem Punkt auf dem Weg zur Vollkommenheit. Wenn jemand mit allem angemessenem Eifer in der heiligen Schrift studiert, kann er auch in diesem Bereich Vollkommenheit erlangen.“ („Be Ye Therefore Perfect“, Speeches of the Year, 1974, Seite 241f.)

Der Prophet Nephi hat gesagt, dass wir „vorwärts streben“ und „bis ans Ende“ ausharren müssen. Der Herr hat uns ewiges Leben bei ihm verheißen, wenn wir unsere Liebe dadurch zeigen, dass wir ihm gehorchen und die Taufbündnisse einhalten. (Siehe 2 Nephi 31:19–21.) Wir können hier auf der Erde nur dann wahres Glück und im zukünftigen Leben nur dann ewige Freude finden, wenn wir gemäß den Bündnissen leben, die wir mit dem Herrn geschlossen haben.

Präsident Joseph Fielding Smith hat dies folgendermaßen erklärt:

„Ein wichtiges Ziel der wahren Kirche besteht darin, den Menschen zu zeigen, was sie nach der Taufe tun müssen, um alle Segnungen des Evangeliums zu erlangen. …

Wir müssen bis ans Ende ausharren; wir müssen nach der Taufe die Gebote halten; … wir müssen so leben, dass wir uns göttliche Eigenschaften aneignen und zu dem Menschen werden, der fähig ist, sich der Herrlichkeit und der Wunder des celestialen Reichs zu erfreuen.“ („The Plan of Salvation“, Ensign, November 1971, Seite 5.)

Eine ehemalige katholische Nonne, die sich der Kirche angeschlossen hat, erklärt, was ihre Taufe für sie bedeutet:

„Alles, was ich in der Kirche sah und hörte, beeindruckte mich tief. Die Herzlichkeit und die Liebe sowie das aufrichtige Interesse, das die Mitglieder einander entgegenbrachten, ließen in mir die Erkenntnis reifen, dass an diesem Glauben etwas Besonderes sein müsse. …

Da wurde mir bewusst, dass ich in der falschen Kirche war und dass die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage die einzige wahre Kirche hier auf der Erde ist. Mir wurde auch klar, dass ich mich … ihr anschließen musste. …

Der Übergang von meinem früheren zu meinem jetzigen Leben war nicht leicht. Doch was mir dabei Kraft gegeben hat und noch immer gibt, ist die Erneuerung meines Taufbündnisses jede Woche beim Abendmahl – das Bündnis, den Namen des Erretters auf mich zu nehmen, immer an ihn zu denken und seine Gebote zu halten. Dafür verheißt der Herr mir, dass sein Geist immer mit mir sein wird, wenn ich mein Versprechen einhalte…

Dann denke ich an meine Taufe und das vollständige Untertauchen im Wasser. Dies ist für mich ein Sinnbild dafür, dass ich tot bin für jegliche Selbstsucht und Sünde und zu einem neuen Leben als Kind Gottes auferweckt wurde. Die Art und Weise, wie die Taufe vollzogen wird, ist für mich auch ein Symbol dafür, wie wir gemäß dem Wunsch des himmlischen Vaters leben sollen – wir sollen nämlich Selbstsucht überwinden und gegen die Versuchung ankämpfen. Auf diese Weise ‚stirbt‘ unser altes sündiges Ich, und wir erstehen neu und schreiten nun täglich auf dem Weg voran, der zurück in die Gegenwart unseres Vaters führt.

Dann erneuere ich im Stillen mein Bündnis, den Namen Jesu Christi auf mich zu nehmen, und verspreche dem Herrn erneut, dass ich ihn, die Grundsätze des Evangeliums und seine Lehre annehmen, die Kirche anerkennen und den Propheten und die übrigen Führer der Kirche unterstützen werde, denn sie sind die Einzigen, die von Gott beauftragt worden sind, uns in seinem Namen zu führen. In meinem stillen Gebet füge ich hinzu, dass ich das Bündnis erneuere, immer an ihn zu denken, mir beispielsweise seiner Gegenwart bewusst zu sein, vor allem in Augenblicken der Versuchung oder Schwäche. Schließlich erneuere ich dann das Bündnis, seine Gebote zu halten, und zwar in der Gewissheit, dass sein Geist mit mir sein wird, wenn ich darin getreu bin.“ (Hartman und Connie Rector, No More Strangers, 3:154,157,159.)

Zum Abschluss

Bei der Taufe hat in uns die „Wandlung im Herzen“ begonnen. Wir haben gelobt, den Namen Jesu Christi auf uns zu nehmen und seine Gebote zu halten. Wenn wir uns täglich bemühen, dies alles zu tun, wird sein Geist mit uns sein. Sein Geist wird uns helfen, so wie er zu werden.

Auftrag

Überlegen Sie, was seit der Taufe in Ihrem Leben geschehen ist. Denken Sie über die Fragen nach, die in Alma 5:26–31 gestellt werden. Wenn Sie an sich arbeiten müssen, dann fangen Sie heute damit an, Umkehr zu üben und Ihre Fehler abzulegen.

Zusätzliche Schriftstellen

  • Galater 3:27–29 (durch die Taufe sind wir „einer“ in Christus)

  • 1 Petrus 3:21 (Taufe und Auferstehung)

  • LuB 27:2 (das Abendmahl nehmen)

Vorzubereiten

Vor dem Unterricht:

  1. Lesen Sie das 20. Kapitel – „Die Taufe“ – in Grundbegriffe des Evangeliums durch.

  2. Gehen Sie die 2. Lektion dieses Leitfadens – „Die Umkehr“ – nochmals durch.

  3. Fertigen Sie die in der Lektion erwähnten Poster an oder schreiben Sie den Text an die Tafel.

  4. Bitten Sie einige Teilnehmerinnen, nach Ihren Vorgaben Begebenheiten, Schriftstellen oder Zitate aus der Lektion vorzutragen