Der Weg

Eine Zeile aus dem herrlichen Musical Der König und ich macht uns Mut. … Der König von Siam liegt im Sterben. Bei ihm ist Anna, die englische Erzieherin, deren Sohn fragt: „War er ein so guter König, wie er hätte sein können?“

Darauf antwortet Anna nachdenklich: „Ich glaube nicht, dass jemals jemand so ein guter König war, wie er hätte sein können – aber dieser hat sich [wirklich] bemüht.“¹

Der Prophet Joseph hat verkündet: „Glücklich zu sein ist der Zweck und die Absicht unseres Daseins, und dieses Ziel wird auch erreicht werden, wenn wir dem Pfad folgen, der dahin führt. Dieser Pfad heißt Tugend, Untadeligkeit, Glaubenstreue, Heiligkeit und dass man sämtliche Gebote Gottes befolgt.“²

Lasst uns auf diesem … Pfad bleiben. Dabei kann uns die kürzeste Predigt der Welt helfen: „Wähle das Rechte!“

Diesen Rat begriff und beherzigte auch Joe. Er war gebeten worden, am Morgen um sechs Uhr aufzustehen und ein kleines gelähmtes Kind ins ungefähr achtzig Kilometer entfernte Krankenhaus zu fahren. Joe hatte zwar keine Lust dazu, aber er wusste auch nicht, wie er ablehnen sollte. Eine Frau trug den Jungen ans Auto und setzte ihn auf den Beifahrersitz. Dabei murmelte sie unter Tränen Dankesworte. Joe gab zur Antwort, es werde schon alles gut gehen, und fuhr schnell los.

Nach ein, zwei Kilometern fragte das Kind schüchtern: „Du bist Gott, nicht wahr?“

„Leider nicht, mein Junge“, gab Joe zur Antwort.

„Ich habe gedacht, du müsstest Gott sein“, meinte das Kind. „Ich habe nämlich gehört, wie Mama an ihrem Bett gekniet und Gott gebeten hat, er möge mir helfen, damit ich wieder gesund werden und mit den anderen Jungen spielen kann. Arbeitest du für Gott?“

„Manchmal schon, glaube ich“, sagte Joe, „aber nicht regelmäßig. Und ich glaube, in Zukunft werde ich viel mehr für ihn arbeiten.“

Wirst du das auch? Und wie steht es mit mir? Werden wir alle für ihn arbeiten? Ich bete demütig und inbrünstig darum.

Aus einer Ansprache anlässlich der Generalkonferenz im April 1999.