Seminar
Lektion für das Heimstudium: Lehre und Bündnisse 129 bis 131; 132:1-33 (Einheit 28)


Lektion für das Heimstudium

Lehre und Bündnisse 129 bis 131; 132:1-33 (Einheit 28)

Unterrichtsmaterial für den Lehrer beim Heimstudium

Zusammenfassung der Lektionen für das tägliche Heimstudium

Diese Zusammenfassung der Ereignisse, Lehren und Grundsätze, mit denen sich die Schüler beim Studium von Lehre und Bündnisse 129 bis 131 sowie 132:1-33 (Einheit 28) befasst haben, wird nicht im Unterricht durchgenommen. Im Unterricht werden lediglich einige dieser Lehren und Grundsätze behandelt. Hören Sie auf die Eingebungen des Heiligen Geistes und überlegen Sie, was die Schüler brauchen.

Tag 1 (Lehre und Bündnisse 129; 130:1-11,22,23)

Die Schüler haben sich mit einigen Lehren des Propheten Joseph Smith befasst und erfahren, dass wahre Boten, vom himmlischen Vater gesandt, uns niemals täuschen. Sie haben auch einige Lehren kennengelernt, die die Gottheit betreffen. Die Jugendlichen haben gelernt, dass die Beziehungen im Himmel unseren Beziehungen auf der Erde entsprechen, doch sie sind mit ewiger Herrlichkeit verbunden.

Tag 2 (Lehre und Bündnisse 130:12-21)

Die Schüler haben diese Grundsätze herausgearbeitet: Nur Gott kennt den genauen Zeitpunkt des Zweiten Kommens. Das Wissen und die Intelligenz, die wir uns in diesem Leben aneignen, werden mit uns in der Auferstehung hervorkommen. Wenn wir irgendeine Segnung von Gott erlangen wollen, dann müssen wir das Gesetz befolgen, auf dem sie beruht.

Tag 3 (Lehre und Bündnisse 131)

Die Schüler haben sich mit Lehre und Bündnisse 131 befasst und herausgefunden, dass wir in den neuen und immerwährenden Bund der Ehe eintreten müssen, um den höchsten Grad der celestialen Herrlichkeit zu erlangen. Sie haben auch gelernt, was der Begriff „das sicherere Prophezeiungswort“ bedeutet, und sie haben etwas darüber gelernt, was unseren Geist ausmacht.

Tag 4 (Lehre und Bündnisse 132:1-33)

In dieser Lektion haben die Schüler gelernt, dass ein Bund, der mit der richtigen Priestertumsvollmacht geschlossen und vom Heiligen Geist der Verheißung gesiegelt wird, für immer Bestand hat. Sie haben auch erfahren, dass ein Mann und eine Frau, die im neuen und immerwährenden Bund der Ehe verbleiben, auf ewig Nachkommen haben.

Einleitung

Die Schüler haben sich in der Lektion für den vierten Tag mit Lehre und Bündnisse 132:1-33 befasst. Die heutige Lektion soll ihnen den gesamten Abschnitt Lehre und Bündnisse 132 und den Grundsatz der Mehrehe besser verständlich machen. Die Jugendlichen verstehen dann auch besser, weshalb in der Vergangenheit die Mehrehe praktiziert wurde.

Hinweis: Die Schüler haben in dieser Einheit zwei Lernschriftstellen gelernt: Lehre und Bündnisse 130:22,23 und Lehre und Bündnisse 131:1-4. Sie können zu Unterrichtsbeginn die eine Hälfte der Klasse erklären lassen, was wir aus der ersten Schriftstelle lernen, und die andere Hälfte, was aus der zweiten.

Anregungen für den Unterricht

Lehre und Bündnisse 132:3-6,34-48

Der Herr legt die Bedingungen für den neuen und immerwährenden Bund fest und offenbart den Grundsatz der Mehrehe

Schreiben Sie vor dem Unterricht diese Fragen an die Tafel:

Warum ist euch die ewige Ehe wichtig?

Wie werdet ihr euch ab heute darauf vorbereiten, in den Tempel zu gehen und für Zeit und Ewigkeit getraut zu werden?

Wie kann man schon in diesem Leben gesegnet werden, wenn man Gottes Gesetz befolgt und sich im Tempel siegeln lässt?

Fordern Sie die Schüler auf, über diese Fragen nachzudenken, während sie sich heute mit Lehre und Bündnisse 132 befassen.

Als der Prophet Joseph Smith 1831 an der inspirierten Übersetzung des Alten Testaments arbeitete, las er, dass einige Propheten aus alter Zeit die Mehrehe oder Polygamie praktiziert hatten. Unter diesem Brauch ist ein Mann mit mehr als einer lebenden Ehefrau verheiratet. Der Prophet studierte in den heiligen Schriften, dachte über das nach, was er erfahren hatte, und brachte seine Fragen hinsichtlich der Mehrehe schließlich im Gebet vor den Vater im Himmel.

Schreiben Sie Genesis 16:1-3 an die Tafel. Erklären Sie, dass in diesen Versen beschrieben wird, was Sarai und Abram, später als Sara und Abraham bekannt, taten. Bitten Sie einen Schüler, diese Verse vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und sich überlegen, ob sie Fragen zu dieser Begebenheit haben.

Bitten Sie die Schüler, Lehre und Bündnisse 132:1 für sich zu lesen. Sie sollen darauf achten, welche Frage der Prophet Joseph Smith hatte, als er im Alten Testament vom Brauch der Mehrehe las. Fragen Sie die Schüler, was sie herausgefunden haben. (Erklären Sie gegebenenfalls, dass mit dem Begriff Nebenfrau im Alten Testament eine Frau gemeint ist, die zu der Zeit und in der Kultur, in der sie lebte, rechtmäßig mit einem Mann verheiratet war, aber gesellschaftlich und rechtlich gesehen einen niedrigeren gesellschaftlichen Status hatte als eine Ehefrau. Nebenfrauen gab es innerhalb der Mehrehe in unserer Evangeliumszeit nicht.)

Schreiben Sie diese Frage an die Tafel: Warum gibt der Herr rechtschaffenen Männern und Frauen zu bestimmten Zeiten das Gebot, den Grundsatz der Mehrehe zu befolgen?

Erklären Sie den Schülern, dass sie, wenn sie sich mit Lehre und Bündnisse 132 beschäftigen, Antworten auf die Frage an der Tafel sowie auf weitere Fragen, die sie zur Mehrehe vielleicht haben, finden können. Bitten Sie sie, die Grundsätze, die sie heute herausarbeiten, aufzuschreiben.

Bitten Sie einige Schüler, reihum Lehre und Bündnisse 132:34-36 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, weshalb Abraham und Sara die Mehrehe praktizierten.

  • Warum gab Sara Abraham laut Vers 34 eine weitere Frau? Was sagt uns das über den Grundsatz der Mehrehe? (Lassen Sie die Schüler darauf antworten und schreiben Sie dann diesen Grundsatz an die Tafel: Die Mehrehe wird vom Herrn nur gebilligt, wenn er sie gebietet. Sie können die Schüler Jakob 2:27,30 lesen lassen, damit sie diesen Grundsatz besser verstehen. Sie können den Schülern auch vorschlagen, diesen Querverweis in ihre heiligen Schriften neben Lehre und Bündnisse 132:34 zu schreiben.)

Bitten Sie jemanden, Lehre und Bündnisse 132:37,38 vorzulesen. Die übrigen Schüler sollen mitlesen und auf Aussagen achten, in denen die Rede davon ist, wann der Herr die Mehrehe geboten hat. Fragen Sie die Schüler, was sie herausgefunden haben.

Fassen Sie Lehre und Bündnisse 132:41-43 zusammen. Erklären Sie, dass der Herr hier bekräftigt, dass sich jemand, der gemäß seinem Gebot die Mehrehe praktiziert, nicht der Sünde des Ehebruchs schuldig macht. Wenn jedoch jemand die Mehrehe unter sonst irgendwelchen Umständen praktiziert, ohne dass der Herr es geboten hat, dann ist er des Ehebruchs schuldig. (Das Wort vernichtet in Vers 41 weist darauf hin, dass diejenigen, die ihre heiligen Bündnisse nicht einhalten, von Gott und seinem Bundesvolk abgeschnitten beziehungsweise ausgemerzt werden [vgl. Apostelgeschichte 3:22,23; 1 Nephi 22:20].)

Die Schüler sollen Lehre und Bündnisse 132:40 still für sich lesen. Was sagt hier der Herr? Was will er tun? Fragen Sie die Schüler, was sie herausgefunden haben.

Erklären Sie, dass sich das Wort „alles“ auf die Gesetze und Verordnungen des Evangeliums bezieht, die in vorangegangenen Evangeliumszeiten offenbart worden sind. Schreiben Sie diesen Grundsatz an die Tafel: Das Gebot, in den Letzten Tagen nach dem Gesetz der Mehrehe zu leben, war Teil der Wiederherstellung von allem. (Siehe auch Apostelgeschichte 3:20,21.)

Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 132:45,48 vorzulesen.

  • Was lernen wir aus diesen Versen über die Mehrehe? (Schreiben Sie diesen Grundsatz an die Tafel, während die Schüler antworten: Die Mehrehe kann nur durch die Priestertumsschlüssel, die dem Präsidenten der Kirche gegeben sind, genehmigt werden.)

Erklären Sie, dass der Herr zu Beginn dieser Evangeliumszeit als Teil der Wiederherstellung von allem durch die Priestertumsschlüssel, die der Prophet Joseph Smith und die Präsidenten der Kirche nach ihm – Brigham Young, John Taylor und Wilford Woodruff – innehatten, einigen Mitgliedern in der Anfangszeit der Kirche gebot, die Mehrehe zu praktizieren. Im Jahr 1890 empfing Präsident Woodruff, der mit den gleichen Priestertumsschlüsseln amtierte, die Offenbarung, die Mehrehe dürfe nicht mehr praktiziert werden (siehe Amtliche Erklärung 1).

Lehre und Bündnisse 132:49-66

Der Herr erteilt Joseph und Emma Smith hinsichtlich der Mehrehe Rat

Erklären Sie, dass der Prophet Joseph Smith damit zögerte, die Mehrehe zu praktizieren. Er sagte, dass er damit erst begonnen habe, als er warnend darauf hingewiesen worden war, dass er vernichtet werden würde, wenn er nicht gehorche (siehe „Plural Marriage“, Historical Record, Mai 1887, Seite 222). Aufgrund fehlender geschichtlicher Dokumentation wissen wir nicht, wie es Joseph Smith anfänglich erging, als er dieses Gebot befolgte. Im Jahr 1841 befolgte der Prophet jedoch das Gebot, und im Laufe der folgenden drei Jahre heiratete er in Übereinstimmung mit den Geboten des Herrn weitere Frauen. Dem Gebot des Herrn zu gehorchen und die Mehrehe zu praktizieren, war für den Propheten Joseph Smith und dessen Frau Emma, die er über alles liebte, eine Glaubensprüfung.

Fassen Sie Lehre und Bündnisse 132:49-56 zusammen und erklären Sie, dass der Herr dem Propheten Joseph Smith und dessen Frau Emma Rat erteilte und ihnen Segnungen verhieß, wenn sie den Grundsatz der Mehrehe befolgten. Erklären Sie, dass der Prophet Joseph Smith 1841 anfing, weitere treue Männer und Frauen den Grundsatz der Mehrehe zu lehren. Obwohl diese treuen Mitglieder angesichts dieses Gebots zunächst verzweifelt zögerten, empfing doch jeder für sich die Bestätigung durch den Heiligen Geist und nahm den Grundsatz der Mehrehe an.

Lesen Sie Lehre und Bündnisse 132:63 vor, beginnend mit „denn sie sind ihm gegeben“. Erklären Sie vorher, dass dieser Vers uns einen Grund nahebringt, weshalb der Herr Joseph Smith und anderen geboten hat, die Mehrehe zu praktizieren. Die Schüler sollen mitlesen und insbesondere auf diesen Grund achten. Schreiben Sie danach diesen Grundsatz an die Tafel: Der Herr hat hin und wieder die Mehrehe eingesetzt, um für sein Volk weitere Möglichkeiten zu schaffen, rechtschaffene Kinder für ihn heranzuziehen. (Verweisen Sie gegebenenfalls erneut auf Jakob 2:30.)

  • Was bedeutet es, sich zu mehren und die Erde zu füllen? (Kinder zu bekommen.)

  • Wie haben Eltern dadurch, dass sie Kinder bekommen, Anteil an dem fortdauernden Werk des himmlischen Vaters?

Kommen Sie noch einmal auf die Frage zurück, die Sie zu Unterrichtsbeginn an die Tafel geschrieben haben: Warum gibt der Herr rechtschaffenen Männern und Frauen zu bestimmten Zeiten das Gebot, den Grundsatz der Mehrehe zu befolgen? Sie können die Schüler bitten, für die Klasse zusammenzufassen, was sie bei ihrem Studium von Lehre und Bündnisse 132 und Jakob 2:27,30 gelernt haben und wie es ihnen hilft, diese Frage zu beantworten.

Geben Sie zum Abschluss Zeugnis für den Propheten Joseph Smith und dafür, dass er Offenbarung von Gott empfing und diese auch befolgte (siehe LuB 132:37).

Nächste Einheit (Lehre und Bündnisse 133 bis 135)

Fragen Sie die Schüler, was sie tun würden, wenn sie nur die Wahl hätten, sich umbringen zu lassen oder vor denjenigen zu fliehen, die ihnen nach dem Leben trachten. Was wäre, wenn durch die Entscheidung, zu sterben, das Leben eurer Familie, eurer Freunde und Hunderter anderer Menschen gerettet werden könnte? Würdet ihr euch für den Tod entscheiden? Der Prophet entschied sich aus freien Stücken für den Tod und sagte: „Ich gehe wie ein Lamm zum Schlachten, aber ich bin so ruhig wie ein Sommermorgen.“ (LuB 135:4.) In der nächsten Einheit werden die Schüler mehr über den Märtyrertod des Propheten Joseph Smith erfahren.