Seminar
Einführung in den Seminarleitfaden für den Lehrer – Lehre und Bündnisse und Geschichte der Kirche


Einführung in den Seminarleitfaden für den Lehrer – Lehre und Bündnisse und Geschichte der Kirche

Unser Ziel

Das Ziel von Seminar und Institut:

„Unser Ziel ist es, Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu helfen, die Lehren und das Sühnopfer Jesu Christi zu verstehen und darauf zu bauen, sich für die Segnungen des Tempels würdig zu machen und sich selbst, ihre Familie und andere auf das ewige Leben beim Vater im Himmel vorzubereiten.“

Um dieses Ziel zu erreichen, lehren wir unsere Schüler die Lehren und Grundsätze des Evangeliums, wie sie in den heiligen Schriften und den Worten der Propheten zu finden sind. Diese Lehren und Grundsätze werden auf eine Weise vermittelt, die zu Erkenntnis und Erbauung führt. Wir helfen den Schülern, ihre Rolle im Lernprozess zu erfüllen, und bereiten sie darauf vor, andere im Evangelium zu unterweisen.

Damit diese Absichten verwirklicht werden, legen wir Ihnen und den Schülern, die Sie unterrichten, ans Herz, die folgenden Grundsätze für das Lehren und Lernen des Evangeliums anzuwenden, wenn Sie gemeinsam die heiligen Schriften studieren:

  • durch den Geist lehren und lernen

  • eine Unterrichtsatmosphäre pflegen, die von Liebe, gegenseitiger Achtung und Zielbewusstsein geprägt ist

  • täglich in den heiligen Schriften studieren und das Kursmaterial lesen (Eine Übersicht zum täglichen Schriftstudium und einen Leseplan für das Buch Lehre und Bündnisse finden Sie im Anhang am Ende dieses Leitfadens, auf LDS.org und auf store.lds.org [Artikel-Nr. 10494 150].)

  • den Zusammenhang und die Aussage der heiligen Schriften und der Worte der Propheten verstehen

  • die Lehren und Grundsätze des Evangeliums erkennen, verstehen und von deren Wahrheit und Bedeutsamkeit überzeugt sein und sie anwenden

  • die Lehren und Grundsätze des Evangeliums erklären, miteinander darüber reden und dafür Zeugnis geben

  • die Schlüsselschriftstellen und die grundlegenden Lehren lernen

Dieser Leitfaden soll Ihnen helfen, diese Ziele zu erreichen.

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Ein Mädchen liest in den heiligen Schriften

Lehrplan für die Jugendlichen – für das Seminar und für den Sonntag

Den Jugendlichen helfen, sich zum Evangelium Jesu Christi zu bekehren

Ein gemeinsames Unterfangen

Die Erste Präsidentschaft hat Eltern, Lehrer und Führungsbeamte dazu aufgerufen, „den Jugendlichen den Weg [zu ebnen], das Evangelium durch Lerneifer und durch Glauben zu ergründen, die Wahrheit des Evangeliums selbst zu entdecken und ihre Familie sowie andere Menschen zu stärken, indem sie ihre Erfahrungen, Erkenntnisse und ihr Zeugnis weitergeben“. Dies hilft ihnen, dem Pfad zu folgen, der „dazu führt, dass [man] sich bekehrt“ (Das Evangelium auf die Weise des Erretters lehren, Seite 2).

Unter der Leitung des Priestertums haben die Organisation der Jungen Männer, der Jungen Damen, der Sonntagsschule und des Seminars gemeinsam einen Lehrplan entwickelt, der den Jugendlichen helfen soll, diese Ziele zu erreichen. Jede Organisation hat zwar ihre ureigene Aufgabe dabei, die Jugend zu stärken, der Hauptzweck des gesamten Lehrplans für die Jugendlichen besteht jedoch darin, sie zum Erretter zu führen und zu bewirken, dass sie sich zum Evangelium bekehren. Der Lehrplan jeder Jugendorganisation stimmt mit dem der anderen überein. Beispiele:

  • Der Abschnitt „Auf die Weise des Erretters lehren“, der sowohl im Seminarmaterial als auch im Lehrplan für Jugendliche für den Sonntag veröffentlicht ist, wurde von den Jugendorganisationen gemeinsam entwickelt. Er soll Lehrern, Eltern und Führungsbeamten der Kirche vermitteln, wie der Heiland gelehrt hat (siehe Das Evangelium lehren und lernen – Ein Handbuch für Lehr- und Führungskräfte in Seminar und Institut, 2012, Seite Vff.; Auf die Weise des Erretters lehren, Seite 4f.). Im Abschnitt „Auf die Weise des Erretters lehren“ wird untersucht, wie der Heiland anderen geholfen hat, die heiligen Grundsätze, die er gelehrt hat, zu verinnerlichen. Er hat sie angespornt, im Glauben zu handeln und beim Lernen eine aktive Rolle zu übernehmen. Diese Grundsätze des Lehrens und Lernens im Evangelium sind in die Lehrpläne aller Jugendorganisationen integriert.

  • Es werden darin die gleichen grundlegenden Lehren betont. Die grundlegenden Lehren im Lehrplan für das Seminar entsprechen den grundlegenden Lehren im Lehrplan der Jugendlichen. In den Klassen am Sonntag konzentriert sich der Lehrplan für Jugendliche jeden Monat auf eine dieser Lehren. Im Seminar werden diese Lehren im Rahmen des Studiums der einzelnen Standardwerke durchgenommen. Dieser beidseitige Fokus trägt dazu bei, die Grundsätze, die die Jugendlichen am Sonntag lernen, mit dem zu untermauern, was sie im Seminarunterricht lernen, und umgekehrt. Die Betonung der gleichen zentralen Lehren im gesamten Lehrplan für Jugendliche vermittelt Jugendlichen, Lehrern und Eltern ein einheitlicheres Bild.

  • Der Lehrplan für die einzelnen Organisationen soll den Jugendlichen helfen, ihr Verständnis und ihr Zeugnis vom Evangelium zu vertiefen, und soll ihnen zeigen, wie sie auch mit anderen darüber sprechen können. Um dies zu erreichen, sind sowohl das Seminarmaterial als auch der Lehrplan für Jugendliche darauf ausgerichtet, die Jugendlichen eine aktivere Rolle im Evangeliumsunterricht übernehmen zu lassen. Sie sollen Grundsätze des Evangeliums für sich selbst entdecken und anderen diese Grundsätze erklären, über sie sprechen und für sie Zeugnis geben.

  • Wer berufen ist, in der Sonntagsschule, bei den Jungen Männern, bei den Jungen Damen oder im Seminar zu unterrichten, wird wahrscheinlich diese einheitliche Herangehensweise an das Lehren und Lernen des Evangeliums erkennen. Das Hauptgewicht liegt sowohl im Seminarmaterial als auch im Lehrplan für die Jugendlichen dabei, den Jugendlichen zu helfen, ihre Bekehrung zu vertiefen. Infolge dieses gemeinsamen Ziels wird viel vom Schulungsmaterial und den Medien, die für den Unterricht am Sonntag entwickelt wurden, auch vom Seminar genutzt und ein Großteil des Materials steht auch auf LDS.org zur Verfügung.

Spezifische Aspekte

Jede Jugendorganisation hat ihre spezifische Aufgabe dabei, den Jugendlichen zu helfen, sich zum Evangelium zu bekehren (siehe Auf die Weise des Erretters lehren, Seite 12f.). Beispielweise konzentriert sich der Lehrplan für die Sonntagsschule und die Klassen der Jungen Männer und Jungen Damen jeden Monat auf eine grundlegende Lehre. Im Gegensatz dazu nehmen die Schüler im Seminar die Lehren und Grundsätze des Evangeliums so durch, wie sie beim Schriftstudium vorkommen, weil sie ja die Standardwerke der Reihe nach durchgehen.

Durch das themenbezogene Evangeliumsstudium in den Klassen am Sonntag können die Jugendlichen ihr Verständnis von bestimmten Lehren vertiefen und die verschiedenen Facetten dieser Grundsätze beleuchten und einander vermitteln. Im Seminar können die Jugendlichen die gleichen Lehren im Kontext einschlägiger Schriftstellen entdecken und sehen sie durch das Leben und die Lehren von Menschen aus den heiligen Schriften veranschaulicht. Wenn die Schüler die Schriften von Anfang bis Ende durchnehmen, kann außerdem ihr Glaube daran zunehmen, dass „der Vater im Himmel wirklich durch die Schriften zu ihnen spricht, und [sie lernen,] darauf [zu] vertrauen, dass sie in den heiligen Schriften die Antwort auf ihre Probleme und Gebete finden“ (Howard W. Hunter, „Eternal Investments“, Ansprache vor Lehrern im Bildungswesen der Kirche, 10. Februar 1989, Seite 2; LDS.org). Die Jugendlichen werden mit den heiligen Schriften vertraut und können sie als künftige Missionare, Führungsbeamte oder Eltern wirksam einsetzen. Beide Möglichkeiten, die Lehren des Evangeliums zu studieren, gehen Hand in Hand und helfen den Jugendlichen, ihr Verständnis vom Evangelium zu vertiefen und sich darauf vorzubereiten, andere das Evangelium zu lehren.

Unterrichtsvorbereitung

Der Herr hat denjenigen, die sein Evangelium lehren, geboten, „die Grundsätze meines Evangeliums [zu] lehren, die in der Bibel und im Buch Mormon stehen, worin die Fülle des Evangeliums enthalten ist“ (LuB 42:12). Außerdem hat er verfügt, dass sie diese Wahrheiten so lehren sollen, „wie sie vom Geist geleitet werden“, der ihnen „durch das Gebet des Glaubens gegeben“ werden wird (LuB 42:13,14). Bemühen Sie sich bei der Vorbereitung der einzelnen Lektionen gebeterfüllt um Führung durch den Geist, damit er Ihnen hilft, die darin enthaltenen Schriftstellen, Lehren und Grundsätze zu verstehen. Folgen Sie ebenso den Eingebungen des Geistes, wenn Sie überlegen, wie Sie den Schülern helfen können, die heiligen Schriften zu verstehen, sich vom Heiligen Geist unterweisen zu lassen und den Wunsch zu verspüren, das Gelernte anzuwenden.

In diesem Kurs ist das Buch Lehre und Bündnisse die Hauptquelle für Ihre Vorbereitung und Ihren Unterricht. Studieren Sie gebeterfüllt die Abschnitte oder Verse, die im Unterricht besprochen werden sollen. Bemühen Sie sich, den Zusammenhang und Inhalt des Schriftblocks zu verstehen – Handlung, handelnde Personen, Schauplätze und Ereignisse. Nachdem Sie sich mit dem Zusammenhang und Inhalt der einzelnen Schriftblöcke vertraut gemacht haben, bemühen Sie sich, zu erkennen, welche Lehren und Grundsätze darin enthalten sind, und entscheiden Sie, welche dieser Wahrheiten für Ihre Schüler am wichtigsten sind. Was sollen sie verstehen und anwenden? Wenn Sie erst einmal festgelegt haben, worauf Sie sich konzentrieren wollen, können Sie entscheiden, welche Methoden, Ansätze und Übungen Ihren Schülern am besten helfen können, die heiligen Wahrheiten aus den heiligen Schriften zu lernen und anzuwenden.

Dieser Leitfaden soll Ihnen dabei helfen. Sehen Sie sorgfältig das Unterrichtsmaterial durch, das zu dem Schriftblock gehört, den Sie besprechen werden. Sie können alle oder einige der Anregungen für einen Schriftblock verwenden, oder Sie können die Vorschläge den Bedürfnissen und Umständen Ihrer Schüler anpassen.

Es ist wichtig, den Schülern zu helfen, in jeder Lektion den ganzen Schriftblock zu studieren. So können die Schüler die gesamte Botschaft, die der Verfasser der jeweiligen heiligen Schrift vermitteln wollte, besser erfassen. Es kann aber sein, dass Sie bei der Vorbereitung feststellen, dass Sie im Unterricht nicht genügend Zeit haben, alle Vorschläge aus dem Leitfaden umzusetzen. Bemühen Sie sich um Führung durch den Geist und überlegen Sie gebeterfüllt, was Ihre Schüler brauchen, wenn Sie festlegen, welche Teile des Schriftblocks Sie besonders hervorheben wollen, damit die Schüler die Wahrheit und Bedeutung der Evangeliumsgrundsätze spüren und anwenden lernen. Wenn die Zeit knapp ist, müssen Sie vielleicht andere Teile der Lektion anpassen und eine Versgruppe nur kurz zusammenfassen oder die Schüler rasch eine Lehre oder einen Grundsatz herausarbeiten lassen, bevor Sie zur nächsten Versgruppe übergehen.

Bei der Überlegung, wie Sie das Unterrichtsmaterial anpassen wollen, orientieren Sie sich bitte an diesem Rat von Elder Dallin H. Oaks vom Kollegium der Zwölf Apostel:

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Elder Dallin H. Oaks

„Ich habe Präsident Packer oftmals sagen hören, dass wir zuerst annehmen und dann anpassen sollen. Wenn wir uns mit einer vorgegebenen Lektion eingehend beschäftigt haben, können wir uns bei der Anpassung vom Geist führen lassen.“ („A Panel Discussion with Elder Dallin H. Oaks, Satellitenübertragung für Seminar und Institut, 7. August 2012.)

Denken Sie bei der Vorbereitung auch an die Schüler, die in irgendeiner Hinsicht eingeschränkt sind. Passen Sie die Aufgaben und Ihre Erwartungshaltung so an, dass der Unterricht für sie ein positives Erlebnis wird. Gespräche mit Eltern und Führungsbeamten können dazu beitragen, dass Sie sich der Bedürfnisse der Schüler bewusst werden und ihnen sinnvolle und aufbauende Lernerfahrungen ermöglichen.

Bei Ihrer Unterrichtsvorbereitung können Sie das Hilfsmittel „Notizen und Tagebuch“ auf LDS.org oder für Mobilgeräte im Archiv Kirchenliteratur nutzen. Mit diesen Hilfsmitteln können Sie die heiligen Schriften oder Generalkonferenzansprachen, Artikel aus Zeitschriften oder aus Leitfäden der Kirche markieren. Außerdem können Sie Notizen für den Unterricht hinzufügen und abspeichern. Mehr zur Verwendung dieser Hilfsmittel finden Sie auf der Hilfeseite unter „Notizen und Tagebuch“ auf LDS.org.

Wie der Lehrerleitfaden für das tägliche Seminar zu verwenden ist

Einführung in den Schriftblock

Die Einführung in den Schriftblock gibt einen kurzen Überblick über Kontext und Inhalt des Schriftblocks der jeweiligen Lektion.

Versgruppierung und kontextbezogene Zusammenfassung

Schriftblöcke werden oft in kleinere Segmente oder Versgruppen unterteilt, die sich auf ein bestimmtes Thema oder einen Handlungsablauf konzentrieren. Nach Angabe der Versgruppierung folgt eine kurze Zusammenfassung der darin enthaltenen Ereignisse oder Lehren.

Unterrichtshilfen

In den Unterrichtshilfen werden Grundsätze und Methoden für das Lehren des Evangeliums erklärt. Sie können Ihnen helfen, ein besserer Lehrer zu werden.

Hauptteil der Lektion

Der Hauptteil der Lektion enthält eine Anleitung für Ihr Schriftstudium und für den Unterricht. Hier finden Sie Anregungen für den Unterricht, Fragen, Übungen, Zitate, Schaubilder und Tabellen, die Sie verwenden können.

Lehren und Grundsätze

Lehren und Grundsätze, die sich ganz natürlich aus dem Studium des Textes in den heiligen Schriften ergeben, sind fett hervorgehoben, damit Sie sie leichter erkennen und im Unterrichtsgespräch darauf eingehen können.

Bilder

Bilder von Führern der Kirche und von Ereignissen aus den heiligen Schriften sind visuelle Hilfsmittel, die Sie – sofern verfügbar – im Unterricht zeigen können.

Freier Rand

Der freie Rand kann bei der Unterrichtsvorbereitung verwendet werden, um sich Notizen zu machen oder Grundsätze, Erlebnisse oder andere Gedanken aufzuschreiben, wie sie Ihnen der Heilige Geist eingibt.

Kommentar und Hintergrundinformationen

Am Ende einiger Lektionen finden Sie zusätzliche Zitate oder Erläuterungen, die Ihnen ein tieferes Verständnis vom geschichtlichen Kontext, von bestimmten Begriffen oder Schriftstellen vermitteln. Anhand der Informationen aus diesem Abschnitt lassen sich Fragen beantworten oder weitere Einsichten im Unterricht vermitteln. Weitere Kommentare finden Sie in den digitalen Ausgaben dieses Leitfadens auf LDS.org.

Zusätzliche Anregungen für den Unterricht

Am Ende einiger Lektionen gibt es zusätzliche Anregungen für den Unterricht. Hier finden Sie Vorschläge dazu, wie sich Lehren und Grundsätze vermitteln lassen, die im Hauptteil vielleicht gar keine Erwähnung finden oder auf die nicht speziell eingegangen wird. Darin finden sich auch Vorschläge zum Gebrauch visueller Medien, zum Beispiel von DVDs oder Videos auf LDS.org. Weitere Anregungen für den Unterricht finden Sie in den digitalen Ausgaben dieses Leitfadens auf LDS.org.

Das tägliche Seminar (in den Schulfreistunden oder am frühen Morgen)

Dieser Leitfaden enthält die folgenden Teile für die Lehrkraft, die täglich im Seminar unterrichtet: 160 Lektionen für den täglichen Seminarunterricht, Unterrichtshilfen und Material zum Vermitteln der Lernschriftstellen und der grundlegenden Lehren.

Die Lektionen für den Lehrer im täglichen Seminar

Aufbau der Lektionen

Jede Lektion in diesem Leitfaden konzentriert sich auf einen Schriftblock und nicht so sehr auf einen bestimmten Gedanken, eine Lehre oder einen Grundsatz. Dieser Aufbau hilft Ihnen und den Schülern, die heiligen Schriften der Reihe nach zu studieren und Lehren und Grundsätze in der Reihenfolge durchzunehmen, wie sie sich aus dem Text der heiligen Schriften ergeben. Wenn die Schüler den Kontext verstehen, aus dem sich eine Lehre oder ein Grundsatz ergibt, kann sich ihr Verständnis davon vertiefen. Zudem können die Schüler den vollen Umfang der Botschaften, die die inspirierten Verfasser der heiligen Schriften vermitteln wollten, besser erkennen und verstehen. Wenn man den Schülern die heiligen Schriften auf diese Weise nahebringt, lernen sie auch, wie sie beim persönlichen Schriftstudium Wahrheiten von ewiger Bedeutung selbst erkennen und anwenden können.

Nicht alle Verse eines Schriftblocks werden in der Lektion eingehend behandelt. Einigen Abschnitten wird weniger Aufmerksamkeit geschenkt, weil sie entweder für die Gesamtbotschaft des inspirierten Verfassers weniger wichtig sind oder weil sie die Jugendlichen nicht so sehr betreffen. Sie haben die Aufgabe, das Material auf die Bedürfnisse und Interessen Ihrer Schüler zuzuschneiden. Sie können die Anregungen zu den einzelnen Lektionen in diesem Leitfaden anpassen, indem Sie eine Lehre oder einen Grundsatz eingehender behandeln, als dies im Unterrichtsmaterial der Fall ist, oder Sie können auf einen Teil eines Schriftblocks weniger eingehen, der im Leitfaden jedoch ausführlich behandelt wird. Bemühen Sie sich um Führung durch den Heiligen Geist, wenn Sie diese Anpassungen bei der Vorbereitung und im Unterricht vornehmen.

Lehren und Grundsätze

Sie werden feststellen, dass im Hauptteil jeder Lektion mehrere zentrale Lehren und Grundsätze fett hervorgehoben sind. Diese Lehren oder Grundsätze werden im Lehrmaterial extra hervorgehoben, weil sie 1.) eine wesentliche Botschaft im Schriftblock zum Ausdruck bringen, 2.) sich besonders auf die Bedürfnisse und Lebensumstände der Schüler beziehen oder 3.) weil es sich um grundlegende Wahrheiten handelt, die den Schülern helfen können, ihre Beziehung zum Herrn zu vertiefen. Machen Sie sich bewusst, dass uns durch das Buch Lehre und Bündnisse noch viele weitere Lehren und Grundsätze vermittelt werden, auf die im Lehrmaterial aber nicht aufmerksam gemacht wird. Präsident Boyd K. Packer hat gesagt, dass die heiligen Schriften „unerschöpfliche Kombinationen von Grundsätzen enthalten, die auf die Bedürfnisse eines jeden Menschen in jeder Lebenslage übertragen werden können“ („The Great Plan of Happiness“, CES-Symposium zu Lehre und Bündnisse/Geschichte der Kirche, 10. August 1993; LDS.org; siehe auch Teaching Seminary: Preservice Readings, 2004, Seite 69; LDS.org).

Geben Sie den Schülern im Unterricht immer wieder Gelegenheit, Lehren und Grundsätze in den heiligen Schriften zu entdecken. Wenn die Schüler die Grundsätze, die sie entdecken, in Worte fassen, verwenden sie vielleicht andere Formulierungen als im Leitfaden. Sie entdecken vielleicht auch Grundsätze, die im Unterrichtsplan nicht genannt werden. Geben Sie den Schülern nicht das Gefühl, ihre Antworten seien falsch, bloß weil ihre Wortwahl von der im Leitfaden abweicht, oder weil sie einen Grundsatz nennen, der im Lehrmaterial nicht erwähnt wird. Wenn allerdings die Äußerung eines Schülers von der Lehre her falsch ist, ist es Ihre Aufgabe, dem Schüler behutsam zu helfen, dies zu korrigieren, und dabei eine Atmosphäre aufrechtzuerhalten, die von Liebe und Vertrauen geprägt ist. Dies kann eine wichtige Lernerfahrung für die Schüler in Ihrer Klasse sein.

Zeitplan für den Unterricht

Dieser Leitfaden enthält 160 Lektionen für das tägliche Seminar. Passen Sie die Lektionen und Ihren Zeitplan an die Zeit an, die Ihnen für diesen Kurs tatsächlich zur Verfügung steht. Im Anhang am Ende dieses Leitfadens finden Sie ein Muster für einen Zeitplan. Der Zeitplan beruht auf einem Schuljahr mit 36 Wochen oder 180 Tagen und enthält 20 „variable Tage“ die Sie zur Anpassung der täglichen Lektionen verwenden können oder dazu, mit den Schülern die Schlüsselschriftstellen oder grundlegenden Lehren zu lernen, bisheriges Material zu wiederholen und Unterbrechungen im Zeitplan Rechnung zu tragen.

Nacharbeit

Der Leitfaden zum Buch Lehre und Bündnisse und Geschichte der Kirche für den Seminarschüler im Heimstudium kann im täglichen Seminar als Hilfsmittel für die Nacharbeit der Schüler eingesetzt werden. Die Lektionen im Leitfaden für den Seminarschüler im Heimstudium orientieren sich an denen in diesem Leitfaden. Schüler, die längere Abwesenheitszeiten haben, können im Schülerleitfaden die Aufgaben erfüllen, die inhaltlich dem entsprechen, was sie im Unterricht verpasst haben. Die Aufträge können über LDS.org ausgedruckt werden. Sie brauchen den Schülern, die etwas nacharbeiten müssen, also nicht den ganzen Leitfaden zur Verfügung zu stellen. Weitere Hinweise zum Leitfaden Lehre und Bündnisse und Geschichte der Kirche für den Seminarschüler im Heimstudium finden Sie im Abschnitt „Das Seminar im Heimstudium“ in dieser Einführung.

Unterrichtshilfen

Die Unterrichtshilfen erscheinen in diesem Leitfaden am Seitenrand. Dort wird erläutert und veranschaulicht, wie Sie und Ihre Schüler beim Studium des Buches Lehre und Bündnisse und der Geschichte der Kirche auf die Anleitung „Grundlagen für das Lehren und Lernen des Evangeliums“ zurückgreifen können. Außerdem bieten sie Anregungen dazu, wie sich unterschiedliche Lehrmethoden, -techniken und -ansätze wirksam einsetzen lassen. In dem Maße, wie Sie die Grundsätze in den Unterrichtshilfen verstehen lernen, sollten Sie auch darauf achten, dass Sie diese im Unterricht anwenden.

Wie man die Lektionen für das Heimstudium verwendet

Zusammenfassung der Lektionen für den Schüler

Die Zusammenfassung hilft Ihnen, sich mit dem Kontext, den Lehren und den Grundsätzen vertraut zu machen, mit denen sich die Schüler während der Woche im Schülerleitfaden beschäftigt haben.

Einleitung zur Lektion

In der Einleitung zur Lektion erfahren Sie, auf welche Abschnitte des Schriftblocks in der Lektion besonders eingegangen wird.

Hauptteil der Lektion

Der Hauptteil der Lektion enthält eine Anleitung für Ihr Schriftstudium und den Unterricht. Hier finden Sie Anregungen für den Unterricht, Fragen, Übungen, Zitate, Schaubilder und Tabellen, die Sie verwenden können.

Versgruppierung und kontextbezogene Zusammenfassung

Die Verse sind entsprechend dem Inhalt oder Kontext des Schriftblocks gruppiert. Nach Angabe der Versgruppierung folgt eine kurze Zusammenfassung der darin enthaltenen Ereignisse oder Lehren.

Lehren und Grundsätze

Lehren und Grundsätze, die sich ganz natürlich aus dem Studium des Textes in den heiligen Schriften ergeben, sind fett hervorgehoben, damit Sie sie leichter erkennen und im Unterrichtsgespräch darauf eingehen können.

Einführung in die nächste Einheit

Der letzte Absatz in jeder Lektion gibt einen kurzen Ausblick auf die nächste Einheit. Besprechen Sie diesen Absatz am Ende jeder Lektion mit Ihren Schülern, damit sie sich darauf freuen, in der kommenden Woche die heiligen Schriften zu studieren.

Das Seminar im Heimstudium

Unter der Leitung der örtlichen Priestertumsführer und des S&I-Beauftragten kann das Heimstudium für Schüler angeboten werden, die aufgrund von Entfernung oder aus anderen Gründen (zum Beispiel einer Behinderung) nicht am täglichen Unterricht teilnehmen können. Das Heimstudium wird in der Regel nicht angeboten, wo der tägliche Seminarunterricht am frühen Morgen oder in den Schulfreistunden durchgeführt wird.

Durch die Teilnahme am Seminar im Heimstudium können die Schüler Punkte dafür bekommen, wenn sie die Lektionen zu Hause durcharbeiten, statt am Unterricht während der Woche teilzunehmen. Diese Lektionen finden Sie in einem anderen Leitfaden mit dem Titel Leitfaden zum Buch Lehre und Bündnisse und Geschichte der Kirche für den Seminarschüler im Heimstudium. Einmal die Woche kommen die Schüler im Heimstudium mit einem Seminarlehrer zusammen, um ihre Arbeiten abzugeben und an einem gemeinsamen Unterricht teilzunehmen. Der Leitfaden für den Schüler und die wöchentlichen Lektionen mit der Klasse werden weiter unten ausführlich erklärt.

Leitfaden für den Schüler im Heimstudium

Durch den Leitfaden Lehre und Bündnisse und Geschichte der Kirche für den Seminarschüler im Heimstudium soll der Schüler das Studium des Buches Lehre und Bündnisse zu Hause ähnlich erleben wie ein Seminarschüler, der am Unterricht an den einzelnen Wochentagen teilnimmt. Daher entsprechen der Zeitplan im Schülerleitfaden sowie die Lehren und Grundsätze, auf die dort besonders eingegangen wird, dem Material in diesem Leitfaden. Im Schülerleitfaden sind auch Hinweise zum Schriftstellenlernen enthalten. Die Lernschriftstellen werden im Kontext besprochen, wie sie in den heiligen Schriften vorkommen. Außerdem gibt es in den Lektionen häufig Schreibaufgaben, in denen die Schriftstellen behandelt werden.

Der Schüler im Heimstudium arbeitet jede Woche vier Lektionen aus dem Schülerleitfaden durch und nimmt einmal pro Woche an einem Unterricht mit seinem Seminarlehrer teil. Der Schüler erledigt die nummerierten Aufgaben aus dem Schülerleitfaden in seinem Studientagebuch. Der Schüler soll zwei Studientagebücher haben, damit er eines dem Lehrer abgeben und in dem anderen weiterarbeiten kann. Beim wöchentlichen Unterricht gibt er das eine Tagebuch dem Lehrer ab und erhält von ihm das andere für die Lektionen der nächsten Woche zurück. (Der Schüler erfüllt zum Beispiel in einer Woche die Aufgaben in Tagebuch 1. Er bringt dieses Tagebuch zum Unterricht mit und gibt es dem Lehrer. In der nächsten Woche erfüllt er die Aufgaben in Tagebuch 2. Wenn der Schüler Tagebuch 2 abgibt, erhält er vom Lehrer Tagebuch 1 zurück. Er schreibt die Aufgaben der nächsten Woche dann wieder in das Studientagebuch 1.)

Alle Seminarschüler sind dazu angehalten, täglich in den heiligen Schriften zu studieren und das Lehrmaterial durchzulesen. Von den Schülern im Heimstudium wird zusätzlich auch erwartet, dass sie pro Tag 30 bis 40 Minuten auf jede der vier Lektionen pro Einheit im Heimstudium verwenden und einmal in der Woche den Unterricht besuchen.

Die wöchentlichen Lektionen für den Lehrer im Heimstudium

Jede Einheit im Leitfaden Lehre und Bündnisse und Geschichte der Kirche für den Seminarschüler im Heimstudium entspricht fünf Lektionen im Lehrerleitfaden für das tägliche Seminar. Nach fünf Lektionen in diesem Leitfaden kommt immer eine wöchentliche Lektion für den Lehrer im Heimstudium. Diese Lektionen zum Heimstudium helfen den Schülern, die Lehren und Grundsätze, die sie während der Woche beim Bearbeiten der Lektionen im Schülerleitfaden gelernt haben, noch einmal zu wiederholen, ihr Verständnis davon zu vertiefen und das Gelernte in die Tat umzusetzen. In diesen Lektionen können auch zusätzliche Grundsätze besprochen werden, die im Schülerleitfaden nicht behandelt wurden. (Wenn Sie Hilfe bei der zeitlichen Planung der Lektionen brauchen, sehen Sie sich im Anhang am Ende dieses Leitfadens das Muster für den Zeitplan für den Lehrer im Heimstudium an.)

Als Lehrer im Heimstudium sollten Sie genau darüber Bescheid wissen, was Ihre Schüler jede Woche zu Hause studieren, damit Sie im Unterricht Fragen beantworten und sinnvolle Unterrichtsgespräche in Gang bringen können. Bitten Sie die Schüler, ihre heiligen Schriften, ihr Studientagebuch und den Schülerleitfaden zum wöchentlichen Unterricht mitzubringen, damit sie im Unterricht darauf zurückgreifen können. Passen Sie die Lektionen so an, wie Ihre Schüler es brauchen und wie der Heilige Geist es Ihnen eingibt. Sie können bei der Vorbereitung und im Unterricht auch auf die Lektionen für das tägliche Seminar in diesem Leitfaden zurückgreifen. Wenn Sie sich mit den Lehrhilfen und Lehrmethoden für die Lektionen im täglichen Unterricht befassen, kann dies auch Ihren wöchentlichen Unterricht bereichern. Berücksichtigen Sie etwaige besondere Bedürfnisse Ihrer Schüler. Wenn etwa ein Schüler Schwierigkeiten beim Schreiben hat, kann er ein Aufnahmegerät benutzen oder seine Gedanken einem Angehörigen oder Freund diktieren, der sie dann aufschreibt.

Sammeln Sie am Ende jedes wöchentlichen Unterrichts die Studientagebücher der Schüler ein und bestärken Sie sie in ihrem weiteren Studium. Geben Sie Ihnen jeweils ein Studientagebuch für die Aufgaben der nächsten Woche mit, wie oben im Abschnitt „Leitfaden für den Seminarschüler im Heimstudium“ erklärt. (Mit Zustimmung der Priestertumsführer und der Eltern dürfen im Pfahl berufene Seminarlehrer auf elektronischem Weg mit den Schülern kommunizieren, die für das Seminar im Heimstudium eingeschrieben sind.)

Kommentieren Sie die Aufgaben in den Studientagebüchern der Schüler oder geben Sie ihnen mündlich Feedback. Sie können sich auch etwas anderes überlegen, wie Sie die Schüler unterstützen und ihnen aussagekräftige Rückmeldungen geben können. Dadurch merken die Schüler, dass Sie an dem, woran sie gerade arbeiten, interessiert sind, und es motiviert sie, die Aufgaben gründlich zu erledigen.

Die Schüler lernen die Schlüsselschriftstellen weitestgehend zu Hause, während sie ihre Lektionen für das Heimstudium durcharbeiten. Der Lehrer im Heimstudium kann diesbezüglich nachfassen, indem er die Schüler bittet, die Lernschriftstellen aufzusagen oder zu wiederholen, die im Text für die Studieneinheit der jeweiligen Woche vorkommen.

Weitere Hilfsmittel

Die Joseph-Smith-Papiere

Viele geschichtliche Angaben in diesem Leitfaden stammen aus History of the Church (Geschichte der Kirche) sowie den sogenannten Joseph-Smith-Papieren. Insbesondere Band 1 und 2 der Reihe „Dokumente“ der Joseph Smith Papers von Church Historianʼs Press (ein Verlag der Abteilung Geschichte der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage) wurden dabei zu Rate gezogen. Digitalisierte Bilder und Abschriften der Originaldokumente aus den Joseph-Smith-Papers können Sie auf josephsmithpapers.org ansehen und lesen.

Notizen und Tagebuch

Die Seminarleitfäden für Lehrer und Schüler stehen auch auf LDS.org und für Mobilgeräte über das Archiv Kirchenliteratur zur Verfügung. Lehrer und Schüler können das Hilfsmittel „Notizen und Tagebuch“ im Internet oder für Mobilgeräte nutzen, um bei der Unterrichtsvorbereitung und dem Schriftstudium die Online-Version dieser Leitfäden zu markieren und Notizen hinzuzufügen. Der Lehrer- und der Schülerleitfaden stehen in verschiedenen Formaten wie PDF, ePub und mobilen [Kindle]-Dateien auf LDS.org auch zum Herunterladen zur Verfügung.

Weitere Dokumente

Das folgende Material ist im Internet, über den Seminarbeauftragten, den Versand der Kirche sowie im Online Store (store.lds.org) erhältlich: