Missionsberufungen
Kapitel 2: Die heiligen Schriften erforschen und die Waffenrüstung Gottes anlegen


„Kapitel 2: Die heiligen Schriften erforschen und die Waffenrüstung Gottes anlegen“, Verkündet mein Evangelium! – eine Anleitung zur Verbreitung des Evangeliums Jesu Christi, 2023

„Kapitel 2“, Verkündet mein Evangelium!

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Joseph Smith sucht Weisheit in der Bibel, Darstellung von Dale Kilbourn

Kapitel 2

Die heiligen Schriften erforschen und die Waffenrüstung Gottes anlegen

Zum Nachdenken

  • Warum ist es wichtig, dass wir uns beständig mit dem Wort Gottes in den heiligen Schriften befassen?

  • Wie kann ich aus meinem Schriftstudium noch größeren Nutzen ziehen?

  • Wie kann ich digitale Medien in rechtschaffener Weise nutzen, um meinem Auftrag nachzukommen?

  • Was bedeutet es, die Waffenrüstung Gottes anzulegen?

Die heiligen Schriften erforschen

Jesus Christus „ist das Leben und das Licht der Welt. Siehe, er ist das Wort der Wahrheit und Rechtschaffenheit.“ (Alma 38:9; siehe auch Johannes 1.) Wenn Sie das Wort Gottes in den heiligen Schriften studieren, werden Sie das Leben in Fülle haben (siehe Johannes 10:10). Seine Worte werden Sie – und die Menschen, die Sie unterweisen – mit Licht und Wahrheit erfüllen. Seine Worte helfen Ihnen – und den Menschen, die Sie unterweisen – rechtschaffen zu leben sowie Schutz und Kraft von Gott zu empfangen. Sie helfen Ihnen, den Herrn kennenzulernen und von seiner Liebe zu kosten, die süßer als alles Süße ist. Seine Worte werden Ihre Seele mit Freude erfüllen (siehe 1 Nephi 8:11,12; siehe auch Vers 1-34).

Die heiligen Schriften sind ein himmlisches Geschenk. Eine der großen Segnungen Ihrer Mission besteht darin, dass jeden Tag eine bestimmte Zeit für das Schriftstudium eingeplant ist.

Das Evangeliumsstudium ist eine lohnende geistige Arbeit. Es belebt uns mental und geistig. Alma hat erklärt: Wenn wir das Wort Gottes in unser Herz pflanzen, erleuchtet es unser Verständnis und wird uns köstlich (siehe Alma 32:28; siehe auch Enos 1:3,4). Wenn Sie beständig das Wort Gottes studieren und anwenden, wird es „Wurzel fassen“ und „ein Baum sein, der zu immerwährendem Leben emporsprosst“ (Alma 32:41; siehe auch Vers 42,43). Ihre Erkenntnis und Ihr Zeugnis vom Evangelium werden wachsen. Ihr Wunsch und Ihre Fähigkeit, das Evangelium weiterzugeben, werden ebenfalls zunehmen.

Natürlich kann man von einem guten Lehrer viel lernen. Es ist aber auch wichtig, dass Sie durch Ihr eigenes Schriftstudium prägende Lernerfahrungen machen. Das gilt auch für diejenigen, die Sie unterweisen.

Die heiligen Schriften zu verstehen, kann zunächst schwierig sein. Wenn Sie jedoch weiterhin geduldig das Wort Gottes studieren, nimmt Ihr Verständnis zu. Im Laufe der Zeit werden Sie Ihr Schriftstudium schätzen lernen. Sie freuen sich dann darauf, mehr zu lernen und neue Erfahrungen zu machen.

Auf Mission die heiligen Schriften kennen und lieben zu lernen, ist ein Segen und kommt Ihnen Ihr ganzes Leben lang zugute. Wenn Sie während Ihrer Mission Erfahrungen mit den Segnungen des Schriftstudiums machen, wollen Sie diese Gewohnheit Ihr Leben lang beibehalten.

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Elder D. Todd Christofferson

„Letztendlich besteht der eigentliche Zweck aller heiligen Schriften darin, uns die Seele mit Glauben an Gottvater und seinen Sohn Jesus Christus zu füllen – Glauben, dass es sie gibt, Glauben an den Plan des Vaters für unsere Unsterblichkeit und unser ewiges Leben, Glauben an das Sühnopfer und die Auferstehung Jesu Christi, wodurch der Plan des Glücklichseins erst möglich wird, Glauben, das Evangelium Jesu Christi zu unserer Lebensweise zu machen, und Glauben, ,den einzigen wahren Gott zu erkennen und Jesus Christus, den [er] gesandt‘ hat (Johannes 17:3).“ (D. Todd Christofferson, „Die heiligen Schriften – ein Segen“, Liahona, Mai 2010, Seite 34.)

Persönliches Studium

Schauen Sie sich die Darstellung von Joseph Smith am Anfang dieses Kapitels an. Lesen Sie Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:11-13. Beantworten Sie die folgenden Fragen in Ihrem Studientagebuch.

  • Joseph Smith las Jakobus 1:5 und sann darüber nach. Inwiefern führte das dazu, dass er Offenbarung empfing?

  • Welche Auswirkungen hatte dieses Schriftstudium auf künftige Generationen?

  • Wie hat sich seine Entscheidung, in den heiligen Schriften zu forschen, auf Sie ausgewirkt?

  • Auf welche Weise hat Ihr Evangeliumsstudium Ihr Leben und das Leben anderer beeinflusst?

Schriftstudium

Was lernen Sie aus den folgenden Schriftstellen darüber, wie man das Evangelium studieren soll?

Sich bemühen, den Heiligen Geist bei sich zu haben

Das Lernen des Evangeliums ist viel mehr als nur das Sammeln von Informationen. Es ist auch ein geistiger Vorgang, bei dem man unter der Führung des Heiligen Geistes ewige Wahrheit anwendet (siehe Jakob 4:8; Lehre und Bündnisse 50:19-25). Bemühen Sie sich beim Schriftstudium um Führung durch den Geist und vertrauen Sie auf ihn. Dies geschieht in dem Maße, wie Sie die heiligen Schriften „mit wirklichem Vorsatz“, das Gelernte auch in die Tat umzusetzen, auf sich beziehen (siehe 1 Nephi 19:23; Moroni 10:4; Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:18).

Wenn Sie sich gebeterfüllt mit den heiligen Schriften befassen, öffnet sich ein Fenster der Offenbarung, sodass der Geist zu Ihrem Verstand und zu Ihrem Herzen sprechen kann. Er gibt Ihnen Führung, Inspiration und Antworten auf Ihre Fragen. Durch Ihr Schriftstudium werden Sie vom Heiligen Geist gestärkt und getröstet. Er gibt Ihnen Erkenntnis und eine innere Überzeugung, die Ihnen ein großer Segen ist und Ihnen ermöglicht, auch anderen ewige Segnungen zu bringen.

Schriftstudium

Worin besteht die Rolle des Heiligen Geistes beim Lernen des Evangeliums?

Nach Antworten auf Fragen suchen

Einem Missionar werden viele Fragen gestellt. Sie selbst haben ebenfalls Fragen. In den heiligen Schriften und anderem genehmigten Material nach Antworten zu forschen, ist eine sinnvolle Art und Weise des Evangeliumsstudiums. Schreiben Sie Fragen und Erkenntnisse, Gedanken und Gefühle in Ihr Studientagebuch.

Verwenden Sie bei Ihrem Studium korrekte, zuverlässige Quellen, insbesondere die heiligen Schriften, die Worte der lebenden Propheten und die Anleitung Verkündet mein Evangelium!. Nutzen Sie Material und Studienhilfen im Archiv Kirchenliteratur, darunter den Schriftenführer, die Evangeliumsthemen und die Abhandlungen zu Evangeliumsthemen sowie gegebenenfalls das Bible Dictionary und den Index to the Triple Combination (in englischer Sprache). Informieren Sie sich, welches Material und welche Studienhilfen in der Sprache der Menschen, die Sie unterweisen, verfügbar sind.

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Präsident M. Russell Ballard

„Eines habe ich im Laufe meines Lebens gelernt: Oft gibt der Herr uns durch die heiligen Schriften Antwort auf unsere Fragen und Rat. … Wenden wir uns also im Gebet an den Herrn und bitten wir ihn um Hilfe oder um Antworten. Wir erhalten diese Antworten, wenn wir die heiligen Schriften aufschlagen und darin forschen. Manchmal hat man den Eindruck, dass eine Schriftstelle, die hunderte oder tausende von Jahren alt ist, eigens für die Beantwortung unserer Frage diktiert wurde.“ (M. Russell Ballard, „Be Strong in the Lord, and in the Power of His Might“, Fireside an der Brigham-Young-Universität, 3. März 2002, Seite 5, speeches.byu.edu.)

Gelerntes in die Tat umsetzen

Es bringt Freude mit sich, wenn man das Evangelium immer besser versteht, und man will das Gelernte dann auch anwenden. Bemühen Sie sich, im Einklang mit dem zu leben, was Sie erkannt haben. Dann wachsen Ihr Glaube, Ihre Erkenntnis und Ihr Zeugnis. Wenn Sie das, was Sie lernen, in die Tat umsetzen, vertieft und erweitert sich Ihr Verständnis (siehe Johannes 7:17).

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Präsident Boyd K. Packer

„Wenn wahre Lehre verstanden wird, ändern sich die Einstellung und das Verhalten. Wenn man sich mit den Lehren des Evangeliums befasst, führt das schneller zu einer Besserung des Verhaltens, als wenn man sich mit Verhaltensmustern befasst.“ (Boyd K. Packer, „Little Children“, Ensign, November 1986, Seite 17.)

Persönliches Studium

Was erfährt man aus den folgenden Schriftstellen darüber, wie man das Evangelium lernt?

Das Archiv Kirchenliteratur verwenden

Das Archiv Kirchenliteratur ist ein Online-Tool, das Ihnen beim Studium und beim Lehren des Evangeliums eine große Hilfe sein kann. Machen Sie sich mit den verschiedenen Funktionen vertraut. Einige Vorteile des Archivs Kirchenliteratur beim Studium und beim Lehren des Evangeliums sind:

  • Sie haben darüber Zugang zu den heiligen Schriften, den Worten der lebenden Propheten und weiteren Veröffentlichungen der Kirche in vielen Sprachen im Text-, Audio- und Videoformat.

  • Wenn Sie im Archiv Kirchenliteratur Erkenntnisse und Eindrücke festhalten, können Sie nach Ihrer Mission weiterhin darauf zugreifen und Kraft daraus schöpfen.

  • Schriftstellen, Zitate von lebenden Propheten und Videos lassen sich ganz einfach an die Menschen, die Sie unterweisen, weiterleiten.

  • Die meisten der Menschen, die Sie unterweisen und taufen, werden über das Archiv Kirchenliteratur auf Veröffentlichungen der Kirche zugreifen. Machen Sie sich mit den Funktionen des Archivs vertraut, damit Sie sie bei Bedarf auch erklären können.

Persönliches Studium

Lesen Sie die Benutzeranleitung für das Archiv Kirchenliteratur. Wählen Sie eine Funktion des Archivs Kirchenliteratur aus, die Sie beim nächsten persönlichen Studium oder Studium mit dem Mitarbeiter ausprobieren möchten. Wie hat Ihnen diese Funktion beim Studium geholfen? Welche Funktion wollen Sie das nächste Mal ausprobieren? Bringen Sie anderen Missionaren bei, was Sie gelernt haben.

Rechtschaffener Umgang mit digitalen Medien

Der Herr und seine Propheten haben Ihnen digitale Medien anvertraut, damit Sie sein Werk verrichten können. Digitale Medien können für Ihr Studium der Schriften und der Anleitung Verkündet mein Evangelium! nützlich sein. Digitale Hilfsmittel erleichtern Ihnen auch die Planung. Sie helfen dabei, interessierte Menschen zu finden und zu unterweisen.

Der kluge und rechtschaffene Umgang mit digitalen Medien hilft Ihnen dabei, Ihren Missionsauftrag zu erfüllen und Ihre Zeit sinnvoll zu nutzen. Er hilft auch dabei, unangebrachtes Material zu meiden.

Lassen Sie sich vom Heiligen Geist leiten, wann und wie Sie digitale Medien einsetzen sollen. Wenn Sie sie richtig einsetzen, wird Ihr eigener Glaube an Jesus Christus gestärkt und auch der Glaube der Menschen, denen Sie dienen und die Sie unterweisen.

Die Vorsichtsmaßnahmen für den Umgang mit digitalen Medien befolgen

Die vier unten aufgeführten Vorsichtsmaßnahmen helfen Ihnen dabei, digitale Medien auf angemessene Weise zu nutzen. Diese Vorsichtsmaßnahmen zu befolgen, ist ein wichtiger Beitrag dazu, „die Waffenrüstung Gottes“ anzulegen, „um den listigen Anschlägen des Teufels zu widerstehen“ (Epheser 6:11).

Empfänglich für die Eingebungen des Geistes sein

„Wenn ihr auf dem Weg eintretet und den Heiligen Geist empfangt, wird er euch alles zeigen, was ihr tun sollt.“ (2 Nephi 32:5.) Der Vater im Himmel hat Ihnen zwei machtvolle Gaben geschenkt, die Ihnen dabei helfen: die sittliche Entscheidungsfreiheit und die Gabe des Heiligen Geistes. Sie können sich dafür entscheiden, sich vom Heiligen Geist führen zu lassen. Seine Führung trägt entscheidend dazu bei, dass Sie durch den Einsatz digitaler Medien Gutes tun können. Sie ist Ihnen auch ein Schutz vor dem Bösen.

Stets vor Augen haben, welches Ziel man als Missionar verfolgt

Der Herr hat gesagt: „Wenn euer Auge nur auf meine Herrlichkeit gerichtet ist, so wird euer ganzer Leib mit Licht erfüllt werden, und es wird in euch keine Finsternis sein; und jener Leib, der mit Licht erfüllt ist, erfasst alles.“ (Lehre und Bündnisse 88:67.) Wenn Ihr Auge nur auf die Herrlichkeit des Herrn gerichtet ist, widmen Sie sich ganz und gar den Absichten Gottes und damit auch Ihrem Auftrag als Missionar.

Nutzen Sie digitale Medien Ihrem Auftrag entsprechend. Schalten Sie Ihr Gerät erst dann ein, wenn Sie sich im Klaren darüber sind, wie Sie es Ihrem Auftrag entsprechend nutzen wollen. Schalten Sie es wieder aus, nachdem Sie es zur Erfüllung ihres Auftrags genutzt haben.

Sie stoßen am ehesten auf unangebrachte Inhalte, wenn Sie unbedacht im Internet surfen, ohne dabei ein konkretes Ziel zu haben.

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Missionarinnen schauen auf ein Handy

Disziplin an den Tag legen

Mormon hat geschrieben: „Ich bin ein Jünger Jesu Christi, des Sohnes Gottes. Ich bin von ihm berufen worden, sein Wort unter seinem Volk zu verkünden, damit es immerwährendes Leben haben kann.“ (3 Nephi 5:13.) Wie Mormon sind auch Sie ein Jünger oder eine Jüngerin Christi. Gerade Ihre Vollzeitmission bietet Ihnen die Gelegenheit, Christus noch treuer nachzufolgen.

Die englischen Wörter disciple [Jünger] und discipline [Disziplin] gehen beide auf das gleiche Stammwort zurück, das „Lernender“ oder „Schüler“ bedeutet. Ein Jünger Christi zu sein, bedeutet, dass Sie sich bemühen, ihm nachzufolgen und seine Gebote zu halten. Es bedeutet, dass Sie beständig von Christus lernen und Christus verkünden.

Legen Sie Disziplin an den Tag und treffen Sie gute und kluge Entscheidungen im Umgang mit digitalen Medien. Entscheiden Sie sich dafür, die Vorsichtsmaßnahmen zu befolgen. Sehen Sie nicht nach, ob Sie Nachrichten erhalten haben, und nehmen Sie auch keine Anrufe entgegen, wenn Sie gerade mit jemandem persönlich sprechen. Behalten Sie die Kontrolle darüber, wie Sie diese Geräte nutzen. Lassen Sie sich nicht von ihnen beherrschen.

Der Herr hat erklärt: „Wer mein Gesetz empfängt und es tut, der ist mein Jünger; und wer sagt, er empfange es, und tut es nicht, der ist nicht mein Jünger.“ (Lehre und Bündnisse 41:5.) Natürlich ist niemand vollkommen. Der Herr erwartet aber, dass wir uns beständig und beharrlich bemühen, ihm nachzufolgen.

Das Schöne am Evangelium ist, dass uns vergeben werden kann, wenn wir umkehren – und der Herr möchte, dass wir die Umkehr nicht aufschieben (siehe Lehre und Bündnisse 109:21). Wenn Sie einen Fehler machen, zum Beispiel digitale Medien auf unangebrachte Weise nutzen, kehren Sie augenblicklich um und versuchen Sie weiterhin, nach dem Gesetz des Herrn zu leben. Auch das zeichnet einen Jünger Christi aus.

Eins sein

Der Herr hat gesagt: „Seid eins; und wenn ihr nicht eins seid, dann seid ihr nicht mein.“ (Lehre und Bündnisse 38:27.) Tragen Sie dazu bei, in Ihrer Mission eine Kultur der Einigkeit, des Vertrauens, der Verantwortlichkeit und des Mitgefühls zu schaffen, damit Sie sich gegenseitig stärken und unterstützen können.

Es sollte keinem Missionar unangenehm sein müssen, bei Bedarf um Hilfe zu bitten. Ein Missionar, der stark im Geist ist, kann einem Missionar helfen, der sich schwach fühlt (siehe Lehre und Bündnisse 84:106). Wenn Sie das Gefühl haben, in Versuchung zu geraten, bitten Sie Ihren Mitarbeiter oder Missionsführer um Hilfe.

Nahezu alle Schwierigkeiten im Zusammenhang mit dem Internet und der Pornografie entstehen, wenn man sich absondert. Benutzen Sie die Geräte nur, wenn Sie und Ihr Mitarbeiter den Bildschirm des anderen sehen können. Haben Sie Mut und übernehmen Sie Verantwortung füreinander.

Der Herr vertraut jedem Missionar, den er berufen hat – auch Ihnen. Er hat Ihnen Mitarbeiter und Missionsführer an die Seite gestellt, um Sie zu schützen und zu unterstützen. Bemühen Sie sich, einander zu stärken, so wie Alma seinen Mitarbeiter Amulek gestärkt hat (siehe Alma 15:18).

Was tun Sie, wenn Sie sich schwach und für Versuchungen anfällig fühlen?

Es erfordert Anstrengung, Disziplin und Übung, zu lernen, sich an diese vier Vorsichtsmaßnahmen zu halten. Selbst wenn es ganz natürlich für Sie wird, den Vorsichtsmaßnahmen entsprechend zu denken und zu handeln, wird es Zeiten geben, in denen Sie sich schwach und für Versuchungen anfällig fühlen. Möglicherweise hatten Sie vor Ihrer Mission einige schlechte Gewohnheiten im Umgang mit digitalen Medien, die nun schwer abzulegen sind. Manch ein Missionar hatte vor seiner Berufung auch Probleme mit Pornografie und könnte nun versucht sein, wieder in alte Verhaltensmuster zurückzufallen.

Die folgenden Grundsätze helfen Ihnen, die Vorsichtsmaßnahmen umzusetzen und sich gegen Versuchung zu wappnen:

  • Achten Sie auf Ihre Gedanken, Ihre Gefühle und Ihr Verhalten. Erkennen Sie, was Sie dazu verleitet, digitale Medien auf unangebrachte Weise zu verwenden.

  • Entschließen Sie sich zum Handeln. Reagieren Sie auf rechtschaffene und konstruktive Weise auf Ihre Gefühle.

  • Lernen Sie dazu, kehren Sie um und verbessern Sie sich. Nutzen Sie Ihre Erfahrungen, um weiter dazuzulernen und sich zu verbessern.

Sie müssen Ihre Probleme nicht allein überwinden. Stützen Sie sich auf die Kraft, die Ihnen durch das Sühnopfer des Erretters und die Bündnisse, die Sie mit ihm geschlossen haben, zukommt. Der Herr kennt Ihre Herausforderungen und wird Ihnen bei diesem großen Werk zur Seite stehen.

Immer an den Erretter zu denken, kann Ihnen den rechtschaffenen Umgang mit digitalen Medien erleichtern. Werden Sie dem Vertrauen gerecht, das er in Sie gesetzt hat. Fassen Sie den Entschluss, „untadelig vor ihm zu wandeln“ (Alma 53:21; siehe auch Vers 20). Wenn Sie Dankbarkeit für all das empfinden, was der Erretter und der Vater im Himmel für Sie getan haben, fällt es Ihnen leichter, im Umgang mit digitalen Medien gute Entscheidungen zu treffen.

Ihre Mission bietet Ihnen die Gelegenheit, zu lernen, wie man digitale Medien sinnvoll einsetzt. Das Engagement und die guten Gewohnheiten, die Sie auf Mission entwickeln, werden Ihnen Ihr Leben lang zugutekommen.

Die Waffenrüstung Gottes anlegen

Es wird Ihnen leichterfallen, Versuchung zu widerstehen, wenn Sie die heiligen Schriften, die Worte der lebenden Propheten, die Anleitung Verkündet mein Evangelium!, die Anleitung Maßstäbe für die Missionsarbeit für Jünger Jesu Christi und die in diesem Kapitel beschriebenen Vorsichtsmaßnahmen aufmerksam lesen und anwenden.

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Missionare grüßen einen Mann

Wenn Sie die ganze „Waffenrüstung Gottes“ anlegen, können Sie Wahrheit von Irrtum unterscheiden. Ihre Füße sind dann mit dem „Evangelium des Friedens“ beschuht. Den „Brustpanzer der Gerechtigkeit“ anzulegen, wird Sie beschützen. Mit dem „Schild des Glaubens“ können Sie die feurigen Geschosse des Widersachers auslöschen. Mit dem „Schwert des Geistes“ verkünden Sie die Wahrheit mit Macht und Vollmacht. Sie sind gegen weltliche Einflüsse gewappnet, die sonst dazu führen könnten, dass Sie sich verirren, absondern und sogar entfremden (siehe Epheser 6:10-18; siehe auch 1 Nephi 8:20,30; 15:24,25; Helaman 3:29,30; Lehre und Bündnisse 27:15-18; Joseph Smith – Matthäus 1:37; 2 Timotheus 3:15-17).

Persönliches Studium

Wählen Sie gebeterfüllt eine Vorsichtsmaßnahme aus, auf die Sie sich in dieser Woche konzentrieren möchten. Bemühen Sie sich um Hilfe vom Herrn. Halten Sie Ihre Gedanken, Gefühle und Erkenntnisse fest.


Anregungen für das Studium und die praktische Anwendung

Persönliches Studium

  • Probieren Sie einige der folgenden Anregungen aus, um Ihr Studium zu verbessern:

    • Behalten Sie Fragen oder Anliegen, die Sie beschäftigen, beim Schriftstudium im Hinterkopf.

    • Sprechen Sie mit anderen Missionaren und mit den Menschen, die Sie unterweisen, über Ihre Erkenntnisse und Einsichten. Wenn Sie eine Lehre oder einen Grundsatz erklären, bleibt er Ihnen im Gedächtnis und Sie gewinnen ein klareres Verständnis davon.

    • Befassen Sie sich mit einem bestimmten Thema. Konzentrieren Sie sich auf Themen, die für Sie und die Menschen, die Sie unterweisen, von Nutzen sind.

    • Fragen Sie sich: „Was will der Verfasser damit sagen? Was ist die wichtigste Botschaft? Wie lässt sich das auf mich beziehen? Inwiefern könnte dies jemandem helfen, den wir unterweisen?“

    • Stellen Sie sich das Gelesene bildhaft vor oder zeichnen Sie es. Stellen Sie sich beispielsweise vor, wie es für Ammon gewesen sein muss, als er vor dem lamanitischen König stand.

    • Fassen Sie den Hauptgedanken einer Schriftstelle in einem Satz oder kurzen Absatz zusammen.

    • Lernen Sie Schriftstellen auswendig, die die Grundsätze, die Sie anderen nahebringen, erläutern und untermauern.

  • Bewerten Sie sich in den folgenden Bereichen (1 = nie, 3 = manchmal, 5 = fast immer):

    • Mein Glaube wächst und ich lerne den Vater im Himmel und Jesus Christus besser kennen.

    • Beim Schriftstudium denke ich an die Menschen, die wir unterweisen.

    • Ich denke im Lauf des Tages über das nach, womit ich mich am Morgen beim Studium befasst habe.

    • Beim Studium kommen mir ganz neue Gedanken in den Sinn.

    • Geistige Eindrücke und Gedanken notiere ich an geeigneter Stelle.

    • Ich bleibe beim Schriftstudium wach.

    • Ich freue mich auf das persönliche Studium.

    • Ich freue mich auf das Studium mit meinem Mitarbeiter.

    Gehen Sie Ihre Antworten durch. Was machen Sie schon gut? Worin können Sie sich noch verbessern? Setzen Sie sich ein, zwei Ziele, wie Sie Ihr Studium verbessern können.

Studium mit dem Mitarbeiter und Mitarbeiteraustausch

Distriktsrat, Zonenkonferenzen und Missionsrat

  • Die Missionare sollen ein oder zwei Fragen zum Evangelium aus einer Lektion in Kapitel 3 aufschreiben. Das könnten eigene Fragen sein oder Fragen von Menschen, die sie unterweisen. Die Missionare sollen ihre Fragen der Gruppe mitteilen. Zu jeder Frage besprechen Sie Folgendes:

    • Welchen Nutzen und Segen bringt es dem Missionar, wenn er die Antwort auf diese Frage kennt?

    • Welchen Nutzen und Segen bringt es den Menschen, die er unterweist?

    • Wie kann der Missionar die Antwort finden?

  • Teilen Sie die Missionare in Gruppen auf. Jede Gruppe soll sich mit einer der vier Vorsichtsmaßnahmen und den dazugehörigen Schriftstellen befassen. Lassen Sie die Missionare berichten, was sie herausgefunden haben und inwiefern die Vorsichtsmaßnahme ihnen geholfen hat.

Missionsführer und Ratgeber

  • Seien Sie gelegentlich dabei, wenn Missionare das Studium mit dem Mitarbeiter durchführen.

  • Stellen Sie in Interviews und Gesprächen einige der folgenden Fragen:

    • Welche Erkenntnisse und Eindrücke haben Sie in letzter Zeit beim Schriftstudium gewonnen?

    • Welches Kapitel oder welcher Abschnitt der Anleitung Verkündet mein Evangelium! hat Ihnen in den letzten beiden Wochen am meisten geholfen? Wie?

    • Was erleichtert Ihnen bei Ihrem persönlichen Studium das Lernen?

  • In den Interviews können Sie noch einmal auf die Vorsichtsmaßnahmen für den Umgang mit digitalen Medien eingehen und die Missionare fragen, was sie durch das Befolgen der Maßnahmen gelernt haben.

  • Sprechen Sie über Erkenntnisse und Einsichten aus Ihrem persönlichen Studium. Lesen Sie Einträge aus Ihrem Studientagebuch vor und geben Sie Zeugnis dafür, wie wichtig das Evangeliumsstudium ist.