Missionsberufungen
Kapitel 11: Menschen helfen, Zusagen zu machen und einzuhalten


„Kapitel 11: Menschen helfen, Zusagen zu machen und einzuhalten“, Verkündet mein Evangelium! – eine Anleitung zur Verbreitung des Evangeliums Jesu Christi, 2023

„Kapitel 11“, Verkündet mein Evangelium!

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Nichts wird mir fehlen, Darstellung von Yongsung Kim

Kapitel 11

Menschen helfen, Zusagen zu machen und einzuhalten

Zum Nachdenken

  • Was hat das Einhalten von Zusagen mit der Bekehrung zu tun?

  • Was hat das Einhalten von Zusagen mit dem Einhalten von Bündnissen zu tun?

  • Wie kann ich mithilfe von Aufforderungen und Einladungen Menschen helfen, geistig zu wachsen und ihren Glauben an Jesus Christus zu stärken?

  • Weshalb ist es wichtig, dass wir aufrichtig Zeugnis geben?

  • Welche Segnungen kann ich verheißen?

  • Wie kann ich Menschen helfen, Zusagen einzuhalten?

Umkehr, Zusagen und Bekehrung

Als Missionar und Jünger Jesu Christi haben Sie den Wunsch, dass Seelen errettet werden (siehe Mosia 28:3). Der Erretter ist mächtig, diejenigen zu erretten, die die Bündnisse einhalten, die sie eingehen, wenn sie die notwendigen heiligen Handlungen des Priestertums empfangen, angefangen mit der Taufe (siehe 2 Nephi 31:19). Wenn Sie Aufforderungen und Einladungen aussprechen und Menschen helfen, ihre Zusagen einzuhalten, bereitet sie das auf die Taufe vor.

Menschen werden errettet, wenn sie umkehren (siehe Helaman 5:11). Umkehr ist eine vollständige und aufrichtige Hinwendung zu Jesus Christus. Dass man sich durch Zusagen zu etwas verpflichtet, ist ein wesentlicher Teil der Umkehr. Wenn Sie mit Menschen über das Evangelium sprechen und dabei auch Aufforderungen aussprechen und sie bitten, eine Zusage zu geben, ist das eine Aufforderung zur Umkehr.

Sich durch Zusagen zu verpflichten, bedeutet, sich für eine Verhaltensweise zu entscheiden und dieser Entscheidung treu zu bleiben. Beständig den Wahrheiten des Evangeliums entsprechend zu handeln, führt zu Bekehrung.

Bekehrung ist eine Wandlung in den Glaubensansichten, im Herzen und im Leben eines Menschen, der Gottes Willen annimmt und befolgt. Bekehrung ist eine bewusste Entscheidung, ein Jünger Christi zu werden. Bekehrung vollzieht sich, wenn jemand Glauben an Christus ausübt, von seinen Sünden umkehrt, sich taufen lässt, die Gabe des Heiligen Geistes empfängt und bis ans Ende ausharrt. Der Herr und seine Propheten bezeichnen diesen Wandel als geistige Neugeburt (siehe Johannes 3:3-5; Mosia 27:25,26).

Das Sühnopfer des Erretters ermöglicht die Bekehrung, und der Heilige Geist bewirkt die mächtige Wandlung im Herzen (siehe Mosia 5:2; Alma 5:12-14).

Bekehrung ist ein Vorgang, kein Ereignis. Menschen dabei zu helfen, sich zu Jesus Christus zu bekehren, ist ein zentraler Teil Ihres Missionsauftrags. Sprechen Sie Aufforderungen und Einladungen aus, wie der Geist es Ihnen eingibt, und bitten Sie die Menschen, mit denen Sie sprechen, Zusagen zu geben, die ihnen helfen, geistig zu wachsen und den Einfluss des Heiligen Geistes in ihrem Leben zu spüren. Unterstützen Sie sie dann dabei, ihren Vorsatz in die Tat umzusetzen. So helfen Sie ihnen, Glauben auszuüben und auf eine dauerhafte Wandlung hinzuarbeiten (siehe Mosia 6:3).

Wenn Menschen vor der Taufe Zusagen einhalten, gehen Sie eher nach der Taufe weitere Bündnisse ein und halten diese. Wenn man jemandem hilft, eine Zusage einzuhalten, hilft man ihm auch dabei, Bündnisse zu halten. Bündnisse einzugehen und zu halten ist ein wesentlicher Bestandteil des Evangeliums Jesu Christi und des Planes, den Gott für seine Kinder aufgestellt hat.

In diesem Kapitel finden Sie Leitlinien dafür, wie man Aufforderungen und Einladungen ausspricht, Segnungen verheißt, Zeugnis gibt und den Menschen hilft, ihre Zusagen einzuhalten, damit sie zum Erretter kommen und errettet werden können.

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Missionarinnen im Gespräch mit einer Frau

Aufforderungen und Einladungen aussprechen

Als Vertreter Jesu Christi fordern Sie Menschen auf, ihm nachzufolgen und die Freude seines Evangeliums zu empfangen. Sie fordern sie gezielt dazu auf, etwas zu tun, was ihren Glauben an Christus stärkt. Dann unterstützen Sie sie dabei, dies auch in die Tat umzusetzen.

Aufforderungen und Zusagen sind aus folgenden Gründen von entscheidender Bedeutung:

  • Sie helfen den Menschen, nach den Grundsätzen zu leben, die sie kennenlernen, und so das bestätigende Zeugnis des Heiligen Geistes zu spüren.

  • Wenn jemand entsprechend seiner Zusage handelt, zeigt er, dass er Umkehr übt (siehe Lehre und Bündnisse 20:37).

  • Umkehr hilft uns, den Frieden und die Freude der Vergebung Gottes zu erfahren. Außerdem erhält man dann von Gott noch mehr Hilfe bei Schwierigkeiten und Problemen.

  • Zusagen einzuhalten bereitet Menschen darauf vor, heilige Bündnisse einzugehen und zu halten.

  • Sie als Missionar zeigen Ihre Nächstenliebe und Ihren Glauben an Gottes Verheißungen dadurch, dass Sie Menschen helfen, ihren Vorsatz in die Tat umzusetzen.

Vom Heiligen Geist geleitet Aufforderungen aussprechen

Bemühen Sie sich um Führung durch den Heiligen Geist, wenn Sie entscheiden, wozu Sie jemand auffordern wollen und wann. Überlegen Sie, welche Lehre, wenn sie richtig verstanden wird, dem Einzelnen helfen wird, Ihre Aufforderung oder Einladung anzunehmen. Die richtige Aufforderung zur richtigen Zeit kann jemanden dazu veranlassen, etwas zu tun, was seinen Glauben aufbaut. Dies wiederum kann zu einer mächtigen Herzenswandlung führen (siehe Mosia 5:2; Alma 5:12-14).

Bei den Aufforderungen kann es sich um etwas Einfaches handeln, wie zum Beispiel ein Kapitel in den heiligen Schriften zu lesen oder zur Abendmahlsversammlung zu kommen. Oder es kann etwas Entscheidendes sein wie die Aufforderung zur Taufe. Aufforderungen sollen dem entsprechen, wo sich jemand auf seiner geistigen Reise gerade befindet.

Vom Heiligen Geist geleitete Aufforderungen und Einladungen bauen aufeinander auf, um einem Menschen zu helfen, geistig Fortschritt zu machen (siehe 2 Nephi 28:30; Lehre und Bündnisse 93:12,13). Fragen Sie sich: „Welche Zusagen hält der Betreffende bereits ein? Was sollte er als Nächstes tun, um weiter Fortschritt zu machen?“

Hören Sie den Menschen, mit denen Sie sprechen, gut zu. Berücksichtigen Sie das, was Sie hören, und auch Ihre Eindrücke und bemühen Sie sich um Führung durch den Heiligen Geist. So können Sie erkennen, welche Aufforderungen dem Einzelnen helfen, Fortschritt auf dem Weg zu heiligen Bündnissen zu machen.

Grundsätze zum Aussprechen von Aufforderungen

Aufforderungen auszusprechen, erfordert Glauben an Christus. Glauben Sie daran, dass er die Menschen segnen wird, wenn sie Aufforderungen und Einladungen annehmen und entsprechend handeln.

Menschen verändern sich eher, wenn Sie sie auffordern, einer Wahrheit des Evangeliums entsprechend zu handeln, und ihnen erklären, welche Segnungen diese Veränderung mit sich bringt. Sie werden sich in dem Maße verändern, wie sie den Heiligen Geist verspüren und die Freude erleben, die damit verbunden ist, dass man das Evangelium Jesu Christi lebt.

Wenn Sie sich persönlich oder online mit Menschen unterhalten, überlegen Sie, welche Aufforderung oder Einladung ihnen helfen könnte, ihren Glauben an Christus zu stärken und den Heiligen Geist zu spüren. Manchmal ist es vielleicht schlicht nur die Einladung zu einem nächsten Treffen mit Ihnen oder zu einer Aktivität in der Kirche.

Bedenken Sie bei der Vorbereitung Ihrer Lektion die Bedürfnisse und den Fortschritt jedes Einzelnen. Stellen Sie sicher, dass Ihr Lektionsplan eine oder mehrere Einladungen oder Aufforderungen enthält, die dem Einzelnen helfen, Fortschritt zu machen.

Achten Sie darauf, nicht zu viele Aufforderungen auf einmal auszusprechen. Menschen brauchen Zeit, um zu handeln, zu wachsen und aus jeder der Aufforderungen zu lernen.

Seien Sie mutig, aber nicht anmaßend, wenn Sie Menschen zu etwas auffordern oder einladen (siehe Alma 38:12). Respektieren Sie die Entscheidungsfreiheit.

Schriftstudium

Warum ist es wichtig, Zusagen zu geben und einzuhalten?

Aufforderungen freundlich und klar formuliert aussprechen

Eine Aufforderung ist meist eine Frage, die mit „Werden Sie“ beginnt und auf die man nur mit Ja oder Nein antwortet. Achten Sie darauf, dass Sie sich klar und konkret ausdrücken und Aufforderungen und Einladungen freundlich aussprechen. Die Aufforderungen sollen Ihr Gegenüber dazu anregen, die Zusage zu machen, mit Glauben an Jesus Christus zu handeln.

Jede Aufforderung und Einladung ist anders und richtet sich nach dem Einzelnen. Berücksichtigen Sie die folgenden Beispiele:

  • Beim Gottesdienst in der Kirche können Sie Gott verehren und den Heiligen Geist verspüren. Sie können zudem Teil einer Gemeinschaft werden, die Sie dabei unterstützt, Änderungen vorzunehmen, um dem Erretter näherzukommen. Werden Sie diesen Sonntag mit uns die Abendmahlsversammlung besuchen?

  • Wir haben ja gerade darüber gesprochen, wie wichtig es ist, in den heiligen Schriften zu lesen. Werden Sie [eine bestimmte Schriftstelle] lesen? Werden Sie Ihre Eindrücke oder Fragen dazu aufschreiben? Wir können dann beim nächsten Besuch über Ihre Gedanken und Fragen sprechen.

  • Wir haben ja über das Leben des Erretters und seine Gebote gesprochen. Werden Sie seinem Beispiel folgen und sich in seiner Kirche taufen lassen und ihm Versprechen geben? (Siehe „Die Aufforderung, sich taufen und konfirmieren zu lassen“ in Kapitel 3.)

  • Sie haben Interesse daran bekundet, mit Gott enger verbunden zu sein. Werden Sie in den nächsten Tagen mit Glauben beten, damit Sie selbst erleben können, welche Segnungen das Beten mit sich bringt?

  • Es gibt ein Video, das Sie hilfreich finden könnten. Dürfen wir es Ihnen zeigen oder Ihnen den Link schicken? Werden Sie es anschauen? Können wir uns morgen bei Ihnen erkundigen, was Sie darüber denken?

Bemühen Sie sich um Eingebungen des Heiligen Geistes, wenn Sie darüber nachdenken, wie Sie auf ganz natürliche Weise freundliche, konkrete und klar formulierte Aufforderungen aussprechen können.

Persönliches Studium oder Studium mit dem Mitarbeiter

Schreiben Sie zu jeder Zusage in der jeweiligen Lektion eine einfache, direkte und klar formulierte Aufforderung oder Einladung in Ihr Studientagebuch. Falls Sie diese Aufgabe schon einmal bearbeitet haben, wiederholen Sie sie und vergleichen Sie Ihre jetzigen Aufforderungen mit den vorherigen.

Gehen Sie die Aufforderungen, die Sie aufgeschrieben haben, mit Ihrem Mitarbeiter durch. Besprechen Sie dann die folgenden Fragen:

  • Wie können wir dem Einzelnen helfen, die verheißenen Segnungen des Herrn zu verstehen, die mit dieser Aufforderung verbunden sind?

  • Weshalb ist diese Aufforderung mir persönlich wichtig?

  • Wie kann ich Menschen helfen, Gottes Liebe zu ihnen zu spüren, wenn ich Aufforderungen ausspreche?

  • Wie kann ich dem Einzelnen besser helfen, den Aufforderungen nachzukommen?

Denken Sie an jemanden, den Sie unterweisen. Stellen Sie sich vor, Sie würden ihm diese Aufforderung aussprechen, und üben Sie dies. Ändern Sie Ihre Aufforderungen bei Bedarf ab.

Segnungen verheißen

Gott verheißt, uns zu segnen, wenn wir seine Gebote halten (siehe Lehre und Bündnisse 130:20,21). Menschen, die die Gebote halten und treu bleiben, „sind gesegnet in allem“ und werden „mit Gott in einem Zustand nie endenden Glücks weilen“ (Mosia 2:41).

Wenn Sie Menschen um eine Zusage bitten, verheißen Sie auch die Segnungen, die sie empfangen, wenn sie ihre Zusage einhalten. Sie können viele dieser Segnungen entdecken, wenn Sie sich mit den heiligen Schriften, den Lehren neuzeitlicher Propheten und den Lektionen in Kapitel 3 befassen. Denken Sie auch an Segnungen in Ihrem eigenen Leben. Entscheiden Sie gebeterfüllt, welche Segnungen Sie jemandem verheißen, wenn Sie eine Aufforderung aussprechen.

Wenn Sie jemanden auffordern, ein Gebot zu halten, vermitteln Sie ihm Folgendes:

  • Die Gebote zu halten, zeigt unsere Liebe zum Vater im Himmel und zu seinen Sohn Jesus Christus (siehe Johannes 14:15).

  • Die Gebote zu halten, zeigt, dass wir Gott vertrauen (siehe Sprichwörter 3:5,6).

  • Gottes Segnungen sind sowohl geistig als auch zeitlich (siehe Mosia 2:41).

  • Gottes größte Segnung ist das ewige Leben (siehe Lehre und Bündnisse 14:7).

  • Wenn wir aufrichtig beten und mit Glauben handeln, hilft uns Gott, das zu vollbringen, was er uns geboten hat (siehe 1 Nephi 3:7).

  • Gott erfüllt seine Verheißung, uns zu segnen, auf seine Weise und nach seinem Zeitplan (siehe Lehre und Bündnisse 88:68).

Viele Menschen stoßen auf Widerstand, wenn sie die Gebote halten. Unterstützen Sie die Menschen, die Sie unterweisen, und versichern Sie ihnen, dass Gott sie segnen wird, wenn sie sich bemühen, seinen Willen zu tun. Gehen Sie auch darauf ein, dass Widerstand eine Gelegenheit ist, zu wachsen, wenn man sich dafür entscheidet, Christus auch dann nachzufolgen, wenn es schwierig ist (siehe 2 Nephi 2:11,13-16).

Elder Jeffrey R. Holland hat gesagt: „Manche Segnungen kommen bald, manche spät und manche gar erst im Himmel, aber sie kommen zu einem jeden, der das Evangelium Jesu Christi annimmt.“ („Ein Hoherpriester der künftigen Güter“, Liahona, Januar 2000, Seite 45.)

Schriftstudium

Was erfahren wir aus den folgenden Schriftstellen über den Wunsch des Herrn, uns zu segnen?

Persönliches Studium

Lesen Sie Lehre und Bündnisse 82:10 und 130:20,21. Befassen Sie sich anschließend mit den folgenden Schriftstellen. Unterteilen Sie eine Seite in Ihrem Studientagebuch in zwei Spalten. Schreiben Sie in die eine Spalte das Gebot, das Sie in der jeweiligen Schriftstelle finden. Schreiben Sie in die zweite Spalte die verheißene Segnung.

Zeugnis geben

Geben Sie Zeugnis, wenn Sie eine Aufforderung aussprechen und Segnungen verheißen. Erzählen Sie, in welcher Weise Sie schon gesegnet worden sind, weil Sie nach dem besprochenen Grundsatz leben. Bezeugen Sie, dass es Segen mit sich bringt, wenn man nach diesem Grundsatz lebt.

Ihr aufrichtiges Zeugnis trägt dazu bei, eine Atmosphäre zu schaffen, in der Ihre Zuhörer spüren können, dass der Heilige Geist die Wahrheit bestätigt. Dies motiviert sie, Aufforderungen anzunehmen.

Näheres dazu finden Sie unter „Zeugnis geben“ in Kapitel 10.

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Eine Gruppe beim Gebet

Menschen helfen, ihre Zusagen einzuhalten

Wenn jemand eine Aufforderung annimmt, fassen Sie nach. So helfen Sie ihm, seinen Vorsatz in die Tat umzusetzen. Sie helfen ihm, Glauben an Christus zu entwickeln. Ihre Aufgabe ist es, den Menschen zu helfen, ihren Glauben zu stärken, und sie darin zu bestärken, dass sie auf dem Weg zur vollständigen Bekehrung Fortschritt machen. Legen Sie den Menschen nicht nur ans Herz, sich zu ändern; unterstützen Sie sie auch dabei.

Wenn jemand Glauben zur Umkehr ausübt, indem er Zusagen einhält, empfängt er ein Zeugnis vom Heiligen Geist. Dieses Zeugnis kommt oft erst, „nachdem [der] Glaube geprüft ist“ (Ether 12:6). Seien Sie nicht überrascht, wenn Menschen dabei auch auf Widerstand stoßen. Überlegen und planen Sie, wie Sie ihnen durch die Prüfung helfen können, damit sie ein Zeugnis durch den Heiligen Geist empfangen. Andere Mitglieder der Kirche können ebenfalls Unterstützung leisten.

Menschen spüren oft den Einfluss des Heiligen Geistes, wenn Sie gerade bei ihnen sind. Betonen Sie, wie wichtig es ist, dass sie beten, in den heiligen Schriften lesen und ihre Zusagen einhalten, damit sie diesen Einfluss auch dann spüren, wenn sie allein sind.

Zusagen einzuhalten, bereitet die Menschen auf heilige Handlungen und Bündnisse vor und darauf, den Weg der Bekehrung ihr Leben lang weiterzugehen. Ihre Bemühungen können ihnen helfen, ihren Wunsch, Jesus Christus nachzufolgen, „durch ihre Werke“ kundzutun (Lehre und Bündnisse 20:37).

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Zwei Frauen umarmen einander

Tägliche kurze Kontaktaufnahme einplanen

Menschen zu helfen, Zusagen einzuhalten, beginnt schon beim ersten Besuch und bei der ersten Unterweisung. Bitten Sie sie, ihren Vorsatz in ihrem Handy oder Kalender festzuhalten oder beispielsweise auf einer Broschüre, die Sie bei ihnen lassen, zu notieren.

Fragen Sie sie, ob Sie (oder, wenn ein Mitglied dabei war, das Mitglied) zwischen den Treffen täglich kurz Kontakt mit ihnen aufnehmen dürfen. Erklären Sie, dass diese Kontaktaufnahme sie unterstützen soll, und nennen Sie kurz ein paar Beispiele, wie man Kontakt aufnehmen könnte. Solche Kontaktaufnahmen sind eine Möglichkeit, den Grundsatz in Lehre und Bündnisse 84:106 anzuwenden.

Finden Sie heraus, welche Art der Kontaktaufnahme am sinnvollsten wäre, beispielsweise ein kurzer Besuch, ein Anruf, eine Textnachricht oder eine Nachricht über soziale Medien. Digitale Medien bieten viele Möglichkeiten für zusätzliche Erinnerungen und Unterstützung.

Positive und bestärkende tägliche Kontaktaufnahme

Notieren Sie sich zu jeder Aufforderung, die Sie aussprechen, in der App Verkündet mein Evangelium!, wie Sie am nächsten Tag nachfassen wollen. Bemühen Sie sich bei der Planung des nächsten Tages um Führung durch den Heiligen Geist, wenn Sie besprechen, wie Sie jedem Einzelnen helfen können, seine Zusagen einzuhalten.

Ihre tägliche Kontaktaufnahme soll stets positiv und bestärkend sein. Beten Sie für jeden. Gehen Sie freundlich und verständnisvoll vor, wenn Sie jemandem helfen, seine Zusagen einzuhalten. Beantworten Sie Fragen und helfen Sie ihm, Schwierigkeiten zu überwinden. Wenn genügend Zeit dafür ist, lesen Sie gemeinsam im Buch Mormon. Leiten Sie passende Medien der Kirche, einschließlich von der Kirche produzierte Musik, weiter, die aufbauend und inspirierend sind. Nehmen Sie Rücksicht auf die Wünsche jedes Einzelnen und darauf, wie viel Zeit er hat.

Machen Sie die Menschen, die Sie unterweisen, mit Mitgliedern der Kirche bekannt. Bitten Sie die Mitglieder gegebenenfalls, ihnen zu helfen, ihre Zusagen einzuhalten (siehe Kapitel 10).

Sprechen Sie Anerkennung aus, wenn jemand sich bemüht, seine Zusage einzuhalten. Erklären Sie auch, dass der Herr sich über ihre Bemühungen freut. Diese Menschen ändern ihr Leben, und das erfordert große Anstrengung und viel Geduld. Helfen Sie ihnen, die Segnungen zu erkennen, die sie empfangen. Drücken Sie Ihre Zuversicht aus, dass sie es schaffen können.

Bleiben Sie weiter freundlich und liebevoll, auch wenn jemand seine Zusage nicht eingehalten hat. Bieten Sie bei der täglichen Kontaktaufnahme an, ihn zu unterstützen. Wenn jemand zum Beispiel die Aufforderung angenommen hat, ein Kapitel im Buch Mormon zu lesen, dies aber noch nicht getan hat, bieten Sie ihm an, das Kapitel gemeinsam mit ihm zu lesen. Helfen Sie ihm, durch eigene Erfahrung zu erkennen, dass man Segnungen erhält, wenn man das umsetzt, was man sich vorgenommen hat.

Es kann viele Versuche erfordern, bis jemand eine Zusage einhält, und es kann mehrere Besuche benötigen, ihm dabei zu helfen. Besprechen Sie, wie er das, was ihm Schwierigkeiten bereitet, überwinden kann. Seien Sie stets geduldig und hilfsbereit. Kritisieren und verurteilen Sie niemanden.

Der Einfluss des Heiligen Geistes bei der täglichen Kontaktaufnahme

Wenn Sie nachfassen, fragen Sie die Menschen auch nach ihren Erfahrungen. Was haben sie erlebt, als sie das, was sie sich vorgenommen und zugesagt haben, in die Tat umgesetzt haben? Fragen Sie sie, was sie dabei gelernt und empfunden haben. Das hilft ihnen, den Einfluss des Heiligen Geistes zu erkennen und den nächsten Schritt festzulegen.

Ein wichtiges Ziel bei Ihrer täglichen Kontaktaufnahme besteht darin, jedem zu ermöglichen, im täglichen Leben den Einfluss des Heiligen Geistes zu verspüren. Helfen Sie jedem Einzelnen, zu erkennen, wie er den Geist spüren kann, auch wenn Sie nicht da sind. Ihre tägliche Kontaktaufnahme soll die geistigen Gefühle, die er bei der Unterweisung hatte, stärken. Menschen bekehren sich, wenn sie die Macht und den Einfluss des Heiligen Geistes spüren.

Nächstenliebe zeigen

Bekehrung dreht sich um christliche Liebe (siehe 4 Nephi 1:15). Bemühen Sie sich um die Gabe der Nächstenliebe. Aufrichtige Liebe zu zeigen, kann den Menschen helfen, den Heiligen Geist zu spüren. Wenn die Menschen merken, dass sie Ihnen am Herzen liegen, fällt es ihnen leichter, Aufforderungen anzunehmen und Zusagen zu machen, die zu Bekehrung führen.

Wenn Sie Nächstenliebe haben und das Evangelium lehren, gewinnt auch Ihre eigene Bekehrung zum Erretter an Tiefe.

Einem anderen Menschen zu helfen, sich zu bekehren, ist eine heilige Arbeit. Sie finden bleibende Freude, wenn Sie sich dieser Arbeit widmen und Ihren Mitmenschen dienen (siehe Matthäus 10:39; Mosia 2:17; Alma 27:17,18; Lehre und Bündnisse 18:10-16).

Persönliches Studium oder Studium mit dem Mitarbeiter

Notieren Sie in der App Verkündet mein Evangelium!, wie sie täglich mit jedem, den Sie unterweisen, Kontakt aufnehmen wollen. Planen Sie mehrere Tage im Voraus, wie Sie jeweils nachfassen wollen.

Wählen Sie eine Aufforderung aus, die Sie beim nächsten Gespräch aussprechen wollen. Überlegen Sie dann, welche Bedenken jemanden davon abhalten könnten, die jeweilige Zusage zu machen oder einzuhalten. Besprechen und üben Sie, wie Sie am besten dabei helfen können, solche Bedenken auszuräumen.

Der Herr möchte, dass Menschen kommen und bleiben

Missionsarbeit hat ihr Ziel erreicht, wenn Menschen den Vorsatz fassen, das Evangelium zu leben und ihr Leben lang in der Kirche aktiv zu bleiben, und dies dann auch tun. Es reicht nicht aus, dass sie sich lediglich der Kirche anschließen. Der Herr möchte, dass sie kommen und bleiben (siehe Johannes 15:16). Alles, was Sie lehren, und jede Aufforderung, die Sie aussprechen, soll diesem Ziel dienen. Um alle Segnungen zu empfangen, die der Vater im Himmel für sie bereithält, müssen die Mitglieder beständig das Evangelium leben, indem sie die Gebote befolgen und die Bündnisse halten, die sie eingegangen sind, und in der Kirche aktiv bleiben.

Nephi hat gesagt: „Nachdem ihr auf diesen engen und schmalen Pfad gelangt seid, möchte ich fragen, ob alles getan ist? Siehe, ich sage euch: Nein.“ Ihr müsst „mit Beständigkeit in Christus vorwärtsstreben. … Wenn ihr darum vorwärtsstrebt und euch am Wort von Christus weidet und bis ans Ende ausharrt, siehe, so spricht der Vater: Ihr werdet ewiges Leben haben.“ (2 Nephi 31:19,20.)

Geben Sie Ihr Bestes, um den Menschen zu helfen, sich für das ewige Leben bereitzumachen, „die größte aller Gaben Gottes“ (Lehre und Bündnisse 14:7).


Anregungen für das Studium und die praktische Anwendung

Persönliches Studium

  • Wählen Sie ein Gebot aus Lektion 4 aus. Suchen und notieren Sie Schriftstellen und Zitate neuzeitlicher Propheten heraus, in denen verheißene Segnungen erwähnt werden, die mit diesem Gebot verbunden sind. Denken Sie an Segnungen, die Sie empfangen, weil Sie dieses Gebot befolgen, und schreiben Sie sie in Ihr Studientagebuch.

  • Fragen Sie im Gespräch mit Angehörigen oder anderen, welche Segnungen sie erhalten haben, weil sie ein bestimmtes Gebot befolgen (beispielsweise die Sabbatheiligung, das Gesetz des Zehnten oder ein bestimmtes Gebot, das für jemandem, den Sie unterweisen, vielleicht schwierig ist).

  • Beantworten Sie die folgenden Fragen, um festzustellen, in welchen Aspekten Sie sich noch verbessern können, wenn es darum geht, Aufforderungen auszusprechen. Planen Sie, wie Sie sich verbessern wollen.

    • Wissen die Menschen, dass sie mir am Herzen liegen?

    • Bin ich davon überzeugt, dass sie gesegnet werden, wenn sie unseren Aufforderungen entsprechend handeln?

    • Widme ich der täglichen Kontaktaufnahme ausreichend Zeit und Aufmerksamkeit, um jedem zu helfen, seine Zusagen einzuhalten?

    • Enthalten unsere Lektionspläne konkrete Aufforderungen zum Handeln?

Studium mit dem Mitarbeiter und Mitarbeiteraustausch

  • Gehen Sie die Aufforderungen in einer der Missionarslektionen durch. Beantworten Sie zu jeder Aufforderung die folgenden Fragen:

    • Welche Segnungen verheißt der Herr denen, die diese Zusage einhalten?

    • Inwiefern stärkt es den Glauben und das Zeugnis, wenn jemand diesen Grundsatz befolgt?

    • Weshalb ist jemand, der diese Zusage gibt und einhält, eher bereit umzukehren und empfänglicher für den Heiligen Geist?

  • Erstellen Sie anhand Ihrer Planungshilfen eine Liste der Menschen, mit denen Sie in den letzten beiden Tagen Kontakt aufgenommen haben. Dazu gehören auch Menschen, die Sie gerade unterweisen, und Mitglieder.

    • Vermerken Sie bei jedem Einzelnen, wozu Sie ihn aufgefordert haben und welche Zusagen er gemacht hat.

    • Überlegen Sie, welche anderen oder weiteren Aufforderungen Sie hätten aussprechen können.

    • Besprechen Sie, weshalb Sie einige Menschen dazu bewegen konnten, Zusagen zu machen, andere jedoch nicht.

    • Wie werden Sie bei diesen Aufforderungen nachfassen?

Distriktsrat, Zonenkonferenzen und Missionsrat

  • Besprechen Sie Ideen dazu, wie man auf wirksame und kreative Weise mit den Menschen, die man unterweist, Kontakt aufnehmen kann. Auf welche Weise haben die Missionare bereits gut mit Mitgliedern zusammengearbeitet? Welche gedruckten oder digitalen Medien sind nützlich? Was kann man tun, wenn jemand nicht zuhause ist oder keine Zeit für ein Gespräch hat?

  • Besprechen Sie, auf welche Weise Missionare die Gebote in Lektion 4 gut vermitteln konnten.

Missionsführer und Ratgeber

  • Begleiten Sie die Missionare nach Möglichkeit zu Terminen. Helfen Sie ihnen, sich darauf zu konzentrieren, den Menschen zu helfen, Zusagen zu machen und einzuhalten.

  • Regen Sie an, dass Priestertumsführer, Führungsverantwortliche der Organisationen und Mitglieder der Gemeinde täglich mit den Menschen, die die Missionare unterweisen, Kontakt aufnehmen – sofern sie zugestimmt haben.