2022
Segnungen, die mit dem Studium des Alten Testaments einhergehen
Januar 2022


Komm und folge mir nach!

Segnungen, die mit dem Studium des Alten Testamentseinhergehen

Wenn wir die Kapitel und Verse dieser heiligen Schrift aus alter Zeit lesen, werden wir geistig gestärkt.

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Jesus Christ with stars in background

Jehova ist Jesus Christus. Die Propheten des Alten Testaments haben von Jesus Christus prophezeit und über ihn gesprochen.

Christus und die Schöpfung, Gemälde von Robert T. Barrett

Willkommen zum Studium des Alten Testaments anhand des Leitfadens Komm und folge mir nach!, der Sie durch das Jahr 2022 begleiten wird! Das Alte Testament ist ein Kanon heiliger Schriften, der durch Gottes Hand für uns zum Lesen und Nachsinnen bewahrt wurde. Es kann uns in diesen Letzten Tagen Segen und Richtschnur sein.

Das Alte Testament liefert uns ein Panoramabild des Glaubens und der Hingabe, das ungefähr 3500 Jahre umfasst – von etwa 4000 bis 500 vor Christus. Das Alte Testament besteht aus 39 Büchern. Das Buch Genesis umfasst vier Evangeliumszeiten – die Adams, Henochs, Noachs und Abrahams. Die weiteren 38 Bücher – Exodus bis Maleachi – widmen sich der Evangeliumszeit des Mose.

Wenn wir das Alte Testament lesen, können wir die Propheten und ihre Lehren besser kennenlernen. Sie verkündeten das Evangelium Jesu Christi. Sie prophezeiten vom Kommen des Messias und freuten sich darauf. Ihre inspirierten Lehren wurden für unsere Zeit bewahrt.

Wenn wir die Kapitel und Verse des Alten Testaments lesen, werden wir geistig gestärkt. Der Heilige Geist macht uns auf bestimmte Schriftstellen aufmerksam, die uns Kraft schenken und uns Vorfreude auf das Zweite Kommen des Erretters spüren lassen.

Eine inspirierende Frage

Ich möchte gerne davon erzählen, wie mich ein einzelner Vers aus dem Alten Testament mein Leben lang beeinflusst hat.

1974 war ich 17 Jahre alt. Ich war in der elften Klasse und genoss das Leben. Ich freute mich schon darauf, bald auf Mission gehen zu können. In der Zeitschrift Ensign vom Oktober 1974 las ich eine eindrucksvolle Botschaft von Präsident Spencer W. Kimball (1895–1985) mit dem Titel „Wenn sich einst die ganze Welt bekehrt“1. Seither habe ich diese Ansprache viele Male gelesen. Sie inspiriert mich bis heute.

Präsident Kimball stellte darin einen weitreichenden, globalen Blick in die Zukunft vor, nämlich wie die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage in dieser Evangeliumszeit wachsen wird. Er sprach von unseren Möglichkeiten und der Verantwortung, das Evangelium in alle Welt zu tragen. Auch zitierte er einen Vers aus dem Buch Genesis. Dieser hat mich nicht nur damals inspiriert, sondern auch durch mein ganzes Leben begleitet: „Ist denn beim Herrn etwas unmöglich?“ (Genesis 18:14; diese Schriftstelle wird im Februar behandelt.)

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Abraham praying

Abraham in der Ebene von Mamre, Gemälde von Grant Romney Clawson; Foto der Missionare von Alicia Cerva; Foto der Erde von Getty Images

Präsident Kimball ließ die Geschichte von Abraham und Sara Revue passieren. Sara lachte über die Verheißung des Herrn, dass sie und Abraham einen Sohn bekommen würden. Sie waren ja bisher kinderlos gewesen. Jetzt war sie 90 und er war 100 Jahre alt, also schon weit jenseits des Alters, in dem man Kinder bekommt.

„Da sprach der Herr zu Abraham: Warum lacht Sara …?

Ist denn beim Herrn etwas unmöglich? Nächstes Jahr um diese Zeit werde ich wieder zu dir kommen; dann wird Sara einen Sohn haben.“ (Genesis 18:13,14.)

Abraham und Sara übten Glauben aus. Der Herr erfüllte seine Verheißung. Isaak wurde geboren. Abraham wurde zum Stammvater vieler Völker.

Die Kraft, sich Herausforderungen zu stellen

„Ist denn beim Herrn etwas unmöglich?“ Diese Schriftstelle aus dem Alten Testament hat mich gestärkt, wenn ich mich den Herausforderungen und den Sorgen des Lebens stellen musste:

  • Als ich mich als neu berufener Missionar überfordert fühlte. „Ist denn beim Herrn etwas unmöglich?“

  • Nach meiner Mission, als Anne Marie und ich heiraten wollten und uns fragten, wie wir Lebensmittel, Miete und Studiengebühren finanzieren sollten. „Ist denn beim Herrn etwas unmöglich?“

  • Als wir frisch verheiratet waren, die Kinder kamen und wir den finanziellen Druck spürten, den das Erwachsenenleben mit sich bringt. „Ist denn beim Herrn etwas unmöglich?“

  • Als das Aufbaustudium, die stetig wachsende Familie und der Start in die Berufskarriere uns in Atem hielten. „Ist denn beim Herrn etwas unmöglich?“

  • Als ich Präsident der Spanien-Mission Barcelona war, zitierten Anne Marie und ich diese Schriftstelle öfter gegenüber den Missionaren. „Ist denn beim Herrn etwas unmöglich?“ Auch Briefe an unsere Missionare enthielten häufig den Hinweis: „Ist denn beim Herrn etwas unmöglich?“

Die Schriften als festes Fundament

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reproduction of stone tablets with Ten Commandments

Mose teilt das Rote Meer, Gemälde von Robert T. Barrett; Adam und Eva im Garten, Gemälde von Lowell Bruce Bennett; Bild einer Reproduktion der Steintafeln von Getty Images; Foto des San-Diego-Kalifornien-Tempels von Monica Georgina Alvarado Zarate

Diese Schriftstelle ist nur eines von vielen Beispielen für inspirierende Verse, die im Alten Testament zu finden sind. Ich bin sicher, auch Sie haben bereits viel Inspirierendes entdeckt. Wenn wir in diesem Jahr das Alte Testament gewissenhaft lesen und darüber beten, wird uns der Heilige Geist auf weitere besondere Verse aufmerksam machen, die unsere Bekehrung zu Jesus Christus und seinem Evangelium vertiefen.

Das Alte Testament enthält Lehren und Grundsätze von zeitloser Bedeutung. Es berichtet von Prophezeiungen, die sich erst noch erfüllen müssen. Es lehrt uns, woher wir kommen. Und es berichtet vom Bund mit Abraham, der auch heute noch in Kraft ist.

Das Alte Testament stellt die Grundlage für alle unsere weiteren heiligen Schriften dar. Je besser wir es verstehen, desto besser können wir auch andere Bücher heiliger Schriften begreifen, denn die Lehren des Alten Testaments kommen wiederum in diesen anderen Büchern auf:

  • Der Erretter verwendete, wenn er lehrte, Schriftstellen aus dem Alten Testament.

  • Lehi und seine Familie hatten die Platten aus Messing dabei, auf denen Bücher aus dem Alten Testament aufgezeichnet waren.

  • Nephi unterwies Jakob, indem er aus Jesaja im Alten Testament zitierte.

  • Als Jesus Christus nach seiner Auferstehung die Nephiten besuchte, zitierte er aus Jesaja und Maleachi im Alten Testament.

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beings appearing to Joseph Smith and Oliver Cowdery in Kirtland Temple

Vision im Kirtland-Tempel, Gemälde von Gary Smith; Das Zweite Kommen, Gemälde von Harry Anderson

Die Propheten und Lehren des Alten Testaments kommen auch in den Botschaften zum Tragen, die mit der Wiederherstellung des Evangeliums in unserer Zeit einhergehen:

  • Als Moroni dem Propheten Joseph Smith erstmals erschien, zitierte er Verse aus dem Buch Maleachi.

  • Die Köstliche Perle enthält die Bücher Abraham und Mose.

  • Mose, Elias und Elija übertrugen dem Propheten Joseph Smith im Kirtland-Tempel ihre Priestertumsschlüssel.

Welche Absicht steckt dahinter?

Wenn wir das Alte Testament lesen, sollten wir bedenken, dass auf die Bücher darin aus theologischen Gründen Wert gelegt wurde und sie deswegen ausgewählt und eigens in die Sammlung aufgenommen wurden. Wir können uns berechtigterweise fragen: „Warum wurde diese oder jene Information aufgenommen und welchem Zweck dient sie?“

Auch wenn Teile des Alten Testaments etwas schwierig zu verstehen sein mögen, sollten wir daran denken, dass es einen nicht zu vernachlässigenden Wissensschatz enthält. So sagte schon Joseph Smith: „Wir glauben, dass die Bibel, soweit richtig übersetzt, das Wort Gottes ist.“ (8. Glaubensartikel.) Natürlich werden wir durch das Studium des Wortes Gottes gesegnet!

Beim Studium des Alten Testaments kann es hilfreich sein, nach bestimmten Themen und Erkenntnissen zu suchen. Wir sollten uns darum bemühen, dass uns klarer wird: Der Gott des Alten Testaments ist auch der Gott des Neuen Testaments. Jehova ist Jesus Christus. Wie hilft uns das Alte Testament dabei, unseren Erretter besser kennenzulernen?

Andere für mich bedeutsame alttestamentliche Themen sind beispielsweise Bündnisse, Heiligkeit, lebende Propheten, Opfer und Gehorsam, Glaube und Umkehr, Lobpreis des Herrn und Gottes Herrschaft.

Beim Lesen sollten wir uns in Erinnerung rufen, dass neuzeitliche Offenbarung uns ein noch umfassenderes Verständnis für das Alte Testament vermittelt. Zum Beispiel wissen wir dank neuzeitlicher Offenbarung, dass die Propheten des Alten Testaments das Melchisedekische Priestertum trugen und die Propheten in früheren Evangeliumszeiten das Evangelium Jesu Christi kannten und verkündeten.

Vom Propheten verheißen

In dieser Evangeliumszeit sind wir wieder mit der Tatsache gesegnet, dass Propheten und Apostel zu uns sprechen und inspirierten Rat erteilen.

Auf der Herbst-Generalkonferenz 2018 hat Elder Quentin L. Cook vom Kollegium der Zwölf Apostel den Leitfaden Komm und folge mir nach! – Für den Einzelnen und die Familie vorgestellt.2 Dieses Lehrmaterial ist für uns alle ein großer Segen. Mein Schriftstudium in den vergangenen drei Jahren gehört zum tiefgreifendsten und bedeutungsvollsten meines Lebens. Ich bin sicher, dass auch im Jahr 2022 derartige Segnungen auf jeden von uns warten.

Präsident Russell M. Nelson hat erklärt, dass wir – wenn wir unser Zuhause zu einem Schutzraum für den Glauben machen und zu einem Zentrum umbauen, wo das Evangelium gelernt wird – vier bestimmte Segnungen erhalten:

  1. „Dann wird der Sabbat für Sie mit der Zeit wahrhaftig zu einer Wonne.“

  2. Ihre Kinder werden mit Freuden die Lehren des Erretters lernen und danach leben.“

  3. „Der Einfluss des Widersachers in Ihrem Leben und Ihrem Zuhause wird abnehmen.“

  4. „In Ihrer Familie wird es einschneidende Veränderungen geben, die Sie als Familie stärken.“3

Präsident Nelsons Verheißungen sind tiefgreifend und wahr. Diese Segnungen sind Realität geworden und werden auch 2022 weiter wahr werden, wenn wir das Alte Testament studieren und daraus lernen.

Anmerkungen

  1. Siehe Spencer W. Kimball, „When the World Will Be Converted“, Ensign, Oktober 1974, Seite 2–14

  2. Siehe Quentin L. Cook, „Tiefe und anhaltende Bekehrung zum Vater im Himmel und zum Herrn Jesus Christus“, Liahona, November 2018, Seite 8–12

  3. Russell M. Nelson, „Wie wir beispielhafte Heilige der Letzten Tage werden“, Liahona, November 2018, Seite 113