2022
Die Mission des Mittlers
August 2022


Botschaft von der Gebietsführerschaft

Die Mission des Mittlers

Mittler, Vermittler, Mittelsmann, Mediator – das sind Begriffe mit einem gemeinsamen Ursprung und ähnlicher Bedeutung. In unserem Erdenleben gibt es etliche Anlässe, bei denen ein Mittler notwendig ist, beispielsweise im Geschäftsleben, wenn man ein Haus kauft oder mietet, beim Autokauf oder Leasing und auch bei Konflikten. Um erfolgreich vermitteln zu können, muss der Mittler neutral, fair und unparteiisch sein sowie dafür sorgen, dass keine der beteiligten Parteien in ihren Rechten verletzt wird.

Zum Plan des Glücklichseins gehört das irdische Leben, das der Herr für uns vorgesehen hat. Unsere Geburt ist das Ergebnis einer Entscheidung, die wir zuvor getroffen haben, und ein sehr wichtiger Schritt in unserer ewigen Entwicklung. Unser Erdenleben, das ja zeitlich begrenzt ist, ist kurz und wird mit jedem Tag kürzer. Und doch ist es für unsere Errettung unerlässlich, denn es ermöglicht uns, täglich Entscheidungen zu treffen, die uns entweder unserem Vater im Himmel näherbringen oder uns weiter von ihm entfernen.

Wir erfahren von König Benjamin, dass der „natürliche Mensch … ein Feind Gottes [ist] und … es seit dem Fall Adams gewesen [ist] und … es für immer und immer sein [wird], wenn er nicht den Einflüsterungen des Heiligen Geistes nachgibt“ (Mosia 3:19). Aufgrund unseres fleischlichen Wesens können wir den Zweck dieses Lebens nicht allein aus eigener Kraft und ohne Hilfe erfüllen. Wir werden beständig von zwei gegensätzlichen Mächten angezogen – einer, die uns dazu verlockt, Gutes zu tun, und einer, die uns dazu verlockt, Böses zu tun. „Darum hat Gott, der Herr, dem Menschen gewährt, für sich selbst zu handeln. Der Mensch könnte aber nicht für sich selbst handeln, wenn es nicht so wäre, dass er von dem einen oder dem anderen angezogen würde.“ (2 Nephi 2:16.)

Der Herr kennt die Schwierigkeiten des Erdenlebens ganz genau. Er kennt unsere Schwächen und Stärken, er weiß, dass wir beim Treffen von Entscheidungen Fehler machen. Deshalb hat er einen Mittler vorgesehen. Denn nur „Einer [ist] Mittler zwischen Gott und Menschen“ (1 Timotheus 2:5). Dieser Mittler ist Jesus Christus – er ist der Mittler unserer Bündnisse mit dem Vater. Durch ihn kommen wir zu unserem Vater im Himmel.

Christus ist der „Mittler eines besseren Bundes“ (Hebräer 8:6). Durch diesen Bund können die Forderungen der Gerechtigkeit und die Forderungen der Barmherzigkeit erfüllt werden. Dank des Sühnopfers Jesu Christi, der sich angesichts unserer Sünden für uns einsetzt, haben wir die Möglichkeit, umzukehren und alle Bedingungen des Bundes zu erfüllen. Er hat dies möglich gemacht.

In seiner unendlichen Weisheit gibt der Herr uns einen Tag nach dem anderen, jeder davon 24 Stunden lang; jeder Tag ist ein neuer Tag, eine neue Chance, eine Wiedergeburt. Wir können am Ende eines jeden Tages über unser Handeln nachdenken, wir können dem Herrn täglich demütig im Gebet vorlegen, worum wir uns bemüht haben und was für Schwierigkeiten wir hatten, wir können Dank sagen und ihn um Hilfe für den neuen Tag bitten. Jeder Tag ist eine Wiedergeburt; wir erhalten eine weitere Chance, das Rechte zu wählen und ein bisschen besser zu sein als am Tag zuvor.

Der Herr weiß: Es gehört zum Plan, dass es in unserem Leben Zeiten gibt, in denen wir neben ihm, unserem Meister Jesus Christus, unserem ewigen obersten Mittler, noch weitere Mittler brauchen, die ganz nah bei uns sind. Deshalb hat er in diesen Letzten Tagen seine Kirche wiederhergestellt – auf dem Fundament der Propheten und Apostel, die sämtliche Priestertumsschlüssel innehaben, und mit örtlichen Führern, die uns helfen.

Vor allem weiß ich, dass unser größter Mittler unser Erretter Jesus Christus ist. Welch großer Segnung es ist doch, zu wissen und zu spüren, dass wir durch aufrichtige Umkehr von unseren Sünden befreit werden können!

Selbst wenn in unserem Leben alles fehlschlägt, selbst wenn uns Unrecht getan wird oder wir verfolgt werden, ja, selbst wenn wir den Tod erleiden: Unser Mittler Jesus Christus wird nicht scheitern. Das weiß ich. Ich setze mein ganzes Vertrauen in ihn. Ich weiß, dass er dafür sorgen und einstehen wird, dass alle unsere Rechte, Segnungen und Anwartschaften am Ende gewahrt bleiben und wir siegreich sein werden. Im Namen Jesu Christi. Amen.