2023
Interreligiöse Aktion gegen Gewalt an Frauen
Juni 2023


Panorama

Interreligiöse Aktion gegen Gewalt an Frauen

Klagenfurt (JW): Anlässlich der internationalen Aktionstage gegen Gewalt an Frauen wollte die kleine, aber sehr engagierte interreligiöse Gruppe in Klagenfurt, bestehend aus Katholikinnen und Katholiken, Musliminnen und Muslimen und Mitgliedern der Kirche Jesus Christi der Heiligen der Letzten Tage in Kärnten, ebenfalls ein Zeichen setzen.

Bei den Vorgesprächen wurde ein Plan ausgearbeitet, der dann auch umgesetzt wurde: Die Gruppe aus jungen Musliminnen und Muslimen, Mitgliedern der Katholischen Frauenbewegung, der Klagenfurter Hochschulgemeinde und der Klagenfurter Gemeinde der Kirche Jesu Christi traf sich am 30. November 2022 am zentral gelegenen Pfarrplatz, jeweils mit einem Transparent. Nach einer kurzen Begrüßungsrede, in der die Notwendigkeit solcher Aktionen betont wurde, marschierten an die dreißig Teilnehmerinnen und Teilnehmer, begleitet von vier Polizistinnen und Polizisten, durch die Innenstadt und erregten bei den Fußgängern Aufmerksamkeit mit Botschaften wie „Stoppt Gewalt an Frauen!“, „Gewalt ist keine Lösung!“, „Gewalt ist nicht gesellschaftsfähig“ usw.

Über den Neuen Platz ging es weiter zum Kiki-Kogelnik-Brunnen. Hier las eine junge Muslimin, die ein Kopftuch trug, einen leidenschaftlichen Text im Poetry-Slam-Stil vor, der allen Zuhörerinnen und Zuhörern unter die Haut ging. Der Solidaritätsmarsch führte sodann weiter über den Heiligengeistplatz zum Lendkanal, wo die Katholische Frauenbewegung Plakate mit Informationen aufgehängt und 28 weiße Kerzen vorbereitet hatte. Die Kerzen waren versehen mit dem jeweiligen Sterbedatum und dem Alter der allein heuer in Österreich ermordeten Frauen und Mädchen. Unter weiteren Reden und dem gemeinsamen Singen von Friedensliedern entzündeten die Mitwirkenden schließlich nach und nach die Kerzen und lasen die darauf geschriebenen Daten vor. Besonders dieser Teil der Aktion rührte die an der Kundgebung Teilnehmenden zu Tränen des Mitleids. Der Geist des Herrn war zu verspüren und die Notwendigkeit von Solidarität und Zivilcourage in der heutigen Zeit wurde allen bewusst.