2019
Darum bin ich für meinen Körper dankbar – auch nach den Veränderungen durch die Schwangerschaft
August 2019


Nur online: Junge Erwachsene

Darum bin ich für meinen Körper dankbar – auch nach den Veränderungen durch die Schwangerschaft

Ich habe Schwangerschaftsstreifen und Narben und werde wohl nie wieder so aussehen wie vor meiner Schwangerschaft. Doch es macht mir nichts mehr aus.

Die Verfasserin lebt in Utah.

Hast du dich jemals im Spiegel betrachtet und gedacht: „Mann! Ich könnte so gut aussehen, wenn nur …“? Oder hast du dich jemals mit anderen jungen Frauen in den sozialen Medien verglichen? Ich schon. So ging es bei mir die gesamte Teenagerzeit hindurch, bis ich heiratete und schließlich schwanger wurde. Immer wenn mein Mann mir sagte, ich sähe perfekt aus, dachte ich: „Wenn nur dieses oder jenes anders wäre, würde ich noch besser aussehen und mich besser fühlen!“ Aber Hand aufs Herz, würden wir uns wirklich besser fühlen, „wenn nur dieses oder jenes anders wäre“? Was mich betrifft, weiß ich, dass eine Gewichtsabnahme nur der Anfang wäre. Bald schon hätte ich etwas anderes an meinem Körper gefunden, woran ich mich „festbeißen“ würde, und das Karussell würde sich immer weiterdrehen.

Als ich schwanger war, mochte ich meinen großen runden Bauch sehr. Damals wurde mir klar, dass ich auf meine Weise perfekt bin und dass das für uns alle gilt. In mir wuchs ein winzig kleiner Mensch heran. Was konnte es Schöneres geben? Und doch gibt es tatsächlich noch etwas Besseres: sein Baby dann wirklich im Arm zu halten.

Sofia, mein Töchterchen, wurde erst vor kurzem geboren. Schon immer geplant und mir erträumt hatte ich eine natürliche Geburt ohne Medikamente und mit schneller Erholung. Als die Wehen einsetzten, gab es jedoch Komplikationen, und schließlich wurde ein Kaiserschnitt notwendig. Ehrlich gesagt hatte ich vor der Operation Angst um mich und meine Tochter. Ich hatte auch Angst vor einer Narbe.

Nach der Operation brauchte ich lange, um mich zu erholen. In diesen Wochen und Monaten war meine Bewegungsfähigkeit sehr eingeschränkt. Aber ich wollte unbedingt Sport treiben, um wieder so schlank zu werden wie vor der Schwangerschaft. Dann, eines Tages, wurde mir schlagartig klar: Mein Körper ist nicht mehr derselbe wie vor der Geburt meiner Tochter, und auch ich bin nicht mehr dieselbe. Weder mein Körper noch ich selbst werden jemals wieder so sein wie zu der Zeit, bevor Sofia in mein Leben trat. Und dafür bin ich dankbar.

Die Schwangerschaftsstreifen und die Narbe, die meine Schwangerschaft hinterlassen hat, habe ich im Lauf der Zeit richtig liebgewonnen. Denn immer wenn ich sie sehe, erinnern sie mich daran, was für ein erstaunlicher Weg hinter mir liegt. Diese kleinen Male erinnern mich an meine wundervolle Tochter, die der Vater im Himmel mir anvertraut hat. Die Schwangerschaft hat an meinem Körper Spuren hinterlassen. Dennoch bin ich dankbar – nicht nur für meine Tochter, sondern auch für meinen Körper, der so Erstaunliches kann wie einen Menschen hervorzubringen, auszutragen und zu gebären. Meine Narbe erinnert mich auch daran, dass der Erlöser immer bei uns ist, auch wenn etwas nicht nach Plan läuft, ja, selbst in finstersten Zeiten. Wenn wir Angst haben oder uns etwas wehtut, ist er da. Und er weiß, was für uns das Beste ist.

Alle Mütter unter euch möchte ich daran erinnern: Es war zwar schmerzhaft, aber hat doch zugleich euer ganzes Leben verändert, als ihr Kinder des Vaters im Himmel zur Welt gebracht habt – eure Kinder! Ist es nicht unglaublich und stimmt es nicht sehr demütig, eine so große Rolle im Plan des Glücklichseins spielen zu dürfen?

Falls es dir gerade schwerfällt, dich selbst anzunehmen und liebzuhaben, kannst du um Hilfe beten. Der Herr möchte, dass wir glücklich sind, und um das zu erreichen, müssen wir uns unbedingt selbst mögen und akzeptieren. Gott wird uns immer bei allem helfen, bei Kleinigkeiten und auch bei größeren Anliegen, denn er weiß ja, was uns wichtig ist. Wenn du ihn im Gebet darum bittest, dir zu zeigen, wie du dich selbst liebhaben und annehmen kannst, tut er das auch.