2019
Was ist das Gesetz der Keuschheit?
August 2019


Was ist das Gesetz der Keuschheit?

Konkrete Aussagen zu diesem sehr heiligen Gebot

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young man

Wenn ihr den Ausdruck „das Gesetz der Keuschheit“ hört, wisst ihr, was er bedeutet? Wahrscheinlich hört ihr dazu jede Menge widersprüchlicher Botschaften. Alle möglichen Medien – und manchmal sogar auch Freunde und Verwandte – vertreten dazu die unterschiedlichsten Meinungen. Und in der Welt wird vieles behauptet, was der Lehre des Herrn widerspricht.

Was also bedeutet das Gesetz der Keuschheit genau?

Als Gesetz der Keuschheit bezeichnet der Herr sein Gebot, sexuell rein und tugendhaft zu leben.

Immer noch nicht völlig klar? Dann lasst uns mithilfe der Broschüre Für eine starke Jugend noch etwas konkreter werden.

Keuschheit bedeutet sexuelle Reinheit

Das Gesetz der Keuschheit halten heißt schlicht, dass ihr „vor der Ehe keinerlei sexuelle Beziehungen [habt] und … dann später eurem Ehepartner absolut treu [seid]“1.

Bei Tugendhaftigkeit und Keuschheit geht es aber um mehr als nur Sex. „Behandelt andere mit Achtung und betrachtet sie nicht als Objekt lüsternen, selbstsüchtigen Verlangens. Küsst einander vor der Ehe nicht leidenschaftlich, legt euch nicht auf andere Menschen und berührt nicht die intimen, heiligen Körperteile eines anderen – unabhängig davon, ob ihr angezogen seid oder nicht. Tut auch sonst nichts, was sexuelle Gefühle weckt. Erregt diese Empfindungen auch nicht in eurem eigenen Körper.“2

Beachtet bitte, dass sich die Maßstäbe des Herrn nicht einfach ändern, nur weil sich zwei Menschen wirklich liebhaben und beide mit dem Verhalten einverstanden sind. Wenn ihr andere Menschen, den Herrn und euch selbst mit Achtung behandelt, dann haltet ihr auch die Gebote. Das heißt bei diesem Gebot, keine sexuellen Beziehungen außerhalb der Ehe zu haben und keine sexuellen Gefühle außerhalb der Ehe zu wecken. Und Schluss.

Der Herrn meint es damit wirklich ernst. „Der Prophet Alma hat gelehrt, dass sexuelle Sünden schwerwiegender sind als alle anderen, mit Ausnahme von Mord und dem Verleugnen des Heiligen Geistes (siehe Alma 39:5).“3

Wenn euch nicht ganz klar ist, was „leidenschaftlich küssen“ oder „sexuelle Gefühle wecken“ bedeutet, dann sprecht darüber mit euren Eltern, dem Bischof oder sonst einem Erwachsenen eures Vertrauens. Mit ihnen zu sprechen kann euch helfen, angemessenes Verhalten von unangemessenem zu unterscheiden und ein sexuell reines Leben zu führen.

Wenn es darum geht, Entscheidungen zu treffen, dann sucht den Rat des Heiligen Geistes. Betet regelmäßig zum Vater im Himmel. Wenn ihr mit dem Geist im Einklang seid, ist es sehr viel einfacher, die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Falls ihr eine sexuelle Übertretung begangen habt, holt euch Hilfe bei euren Eltern und eurem Bischof. Sie werden euch bei der Umkehr zur Seite stehen, sodass ihr wieder Kraft und Frieden erlangt. Das ist möglicherweise kein leichter Prozess, aber er lohnt sich unbedingt!

Sich zu jemandem hingezogen zu fühlen ist in Ordnung

Vielleicht fragt ihr euch, ob es falsch ist, jemanden attraktiv zu finden. Lasst euch deshalb keine grauen Haare wachsen! Jemanden attraktiv finden ist völlig normal, ganz im Ernst.

Doch achtet dabei auf eure Gedanken. Der Erretter hat uns gewarnt: „Wer eine Frau [oder einen Mann] auch nur lüstern ansieht, hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr [oder ihm] begangen.“ (Matthäus 5:28, Einheitsübersetzung 1980.) Deswegen müsst ihr eure Gedanken und Gefühle im Griff haben und dürft sie nicht ausufern lassen.

Das hier kann ein Schlüssel dafür sein: Strebt danach, nicht selbstsüchtig zu handeln. Hegt keine lüsternen Gefühle für jemanden, denkt nicht unangemessen über jemanden nach und tut auch sonst nichts, was sexuelle Gefühle in euch selbst oder jemand anderem weckt.4

Darum ist es auch so wichtig, sich nicht mit Pornografie und anderen erniedrigenden Medien zu beschäftigen. So etwas ist immer selbstsüchtig, vertreibt immer den Geist und bringt einen immer in Versuchung, etwas zu tun, was man nicht tun soll.

Das heißt aber nicht, dass ihr ein schlechter Mensch seid, wenn ihr für jemanden etwas empfindet oder euch zu jemandem hingezogen fühlt. Ganz im Gegenteil: Das gehört zum Plan Gottes und auch zur Ehe. In einer gesunden Partnerschaft fühlen sich die Ehepartner stark zueinander hingezogen und haben das Bedürfnis, einander zu dienen und Gutes zu tun.

„Die körperliche Beziehung zwischen den Ehepartnern ist schön und heilig. Sie ist von Gott dazu bestimmt, Kinder zu zeugen und Ausdruck der Liebe zwischen Mann und Frau zu sein.“5

Sexuelle Intimität – zur rechten Zeit

Ihr könnt euch auf die sexuelle Intimität in eurer zukünftigen Ehe freuen. Sie ist heilig und schön.

Wenn ihr bestrebt seid, ein reines und tugendhaftes Leben zu führen, verspürt ihr den Einfluss des Heiligen Geistes deutlicher, habt ein stärkeres Selbstwertgefühl und seid für die wunderbaren Segnungen in eurer Zukunft vorbereitet.

Anmerkungen

  1. Für eine starke Jugend, 2011, Seite 35

  2. Für eine starke Jugend, Seite 36

  3. Treu in dem Glauben – ein Nachschlagewerk zum Evangelium, Seite 108

  4. Mehr klare Aussagen hierzu findet ihr in dem Artikel „Liebe – das Gegenteil von Begierde“, Liahona, Oktober 2016, Seite 30ff.

  5. Für eine starke Jugend, Seite 35; Hervorhebung hinzugefügt. Weitere inspirierende Gedanken zur Intimität in der Ehe findet ihr hier: Wendy Watson Nelson, „Liebe und Ehe“, Andacht für junge Erwachsene in aller Welt, 8. Januar 2017, www.lds.org/broadcasts/archive/worldwide-devotionals/2017/01?lang=deu; Boyd K. Packer, „Der Plan des Glücklichseins“, Liahona, Mai 2015, Seite 26ff.; Jeffrey R. Holland, „Reinheit“, Der Stern, November 1998, Seite 89ff.