Eigenständigkeit
Lernen


„1: Lernen“, Im Herrn Kraft finden: Emotionale Widerstandskraft, 2021

„1: Lernen“, Im Herrn Kraft finden: Emotionale Widerstandskraft

Lernen – Maximale Dauer: 60 Minuten

1. Was ist emotionale Widerstandskraft?

Lesen:

Um wie der Erretter zu werden, muss sich jeder in diesem Leben Herausforderungen und Schwierigkeiten stellen. Die Herausforderungen des Lebens zu meistern, erfordert Glauben an Jesus Christus und emotionale Widerstandskraft. Jemand hat emotionale Widerstandskraft, wenn er

  • fähig ist, sich seelischen Problemen mutig und mit einem auf Jesus Christus ausgerichteten Glauben zu stellen;

  • sich selbst und anderen hilft, so gut er kann;

  • bei Bedarf um weitere Hilfe bittet.

Dieser Kurs soll Sie geistig stärken und Ihnen einige grundlegende Fertigkeiten beibringen, mit den Herausforderungen und Enttäuschungen des Lebens umzugehen. Sie lernen auch aus den Erfahrungen und durch die Unterstützung anderer Gruppenmitglieder.

Nachdenken:

Stellen Sie sich selbst die Frage, warum Sie größere emotionale Widerstandskraft entwickeln möchten. Schreiben Sie Ihre Antwort auf.

2. Herausforderungen als Teil des Planes Gottes für uns annehmen

Lesen:

Als der Vater unseres Geistes ist Gott vollkommen, hat alle Macht und weiß alles. Er liebt einen jeden von uns. Sein Werk und seine Herrlichkeit besteht darin, dass wir Fortschritt machen. Sein Plan für uns sieht vor, dass wir wachsen und uns ändern, bis wir wie er geworden sind. Er lässt es zu, dass wir uns Herausforderungen stellen müssen; wenn wir diesen voll Glauben begegnen, gibt der Herr uns Kraft und hilft uns, zu wachsen und mehr wie er zu werden. Unsere emotionale Widerstandskraft hilft uns dabei, geduldig zu sein und aus diesen Herausforderungen gestärkt hervorzugehen.

„Kein Schmerz, den wir erdulden, keine Prüfung, die wir überstehen, ist überflüssig. Das alles dient unserer Erziehung, der Entwicklung solcher Eigenschaften wie Geduld, Glaube, innere Stärke und Demut. Alles, was wir erleiden und ertragen, vor allem, wenn wir dabei geduldig sind, formt unseren Charakter, läutert unser Herz, erweitert uns die Seele und macht uns liebevoller und wohltätiger, und durch Kummer und Leid, Mühe und Trübsal machen wir die Entwicklung durch, für die wir hierhergekommen sind.“ (Elder Orson F. Whitney, zitiert in: Spencer W. Kimball, Faith Precedes the Miracle, 1972, Seite 98.)

Ansehen:

„Er baut einen Palast“, unter srs.ChurchofJesusChrist.org/videos [1:19]

Besprechen:

Wie haben schwierige Erfahrungen dazu beigetragen, dass Sie in Ihrem Leben Fortschritt gemacht haben?

3. Entscheidungsfreiheit anwenden, um verantwortungsbewusst zu handeln

Lesen:

Selbst wenn um uns herum Schlimmes geschieht, entscheiden wir, wie wir darauf reagieren. Die Verantwortung für unsere Reaktion zu übernehmen, auch in schwierigen Situationen, bringt Frieden und Macht mit sich.

„Als Söhne und Töchter des himmlischen Vaters wurde uns sittliche Selbständigkeit geschenkt – die Fähigkeit, unabhängig zu handeln und zu entscheiden. Da uns Handlungsfreiheit gegeben worden ist, sind wir Handelnde. Hauptsächlich sollen wir also handeln und nicht nur auf uns einwirken lassen. Der Gedanke, jemand oder etwas könne uns dazu bringen, gekränkt, wütend, verletzt oder verbittert zu sein, schränkt unsere sittliche Selbständigkeit ein und macht uns zu einem Gegenstand, auf den lediglich eingewirkt wird. Doch als Handelnde haben wir in Wirklichkeit die Macht, selbst zu entscheiden, wie wir in einer kränkenden, verletzenden Situation reagieren.“ (David A. Bednar, „Sie werden keinen Anstoß nehmen“, Liahona, November 2006, Seite 90.)

Schwierigkeiten oder unerwartete Veränderungen mögen ungerecht erscheinen. Vielleicht sind wir versucht, auf eine Art darauf zu reagieren, die nicht zielführend und auch nicht christlich ist. Hier einige Beispiele:

  • anderen die Schuld geben

  • Ausflüchte finden

  • sich auflehnen

  • sich beklagen

  • Fehler suchen

  • zweifeln

  • aufgeben

  • aufschieben

  • wütend werden

  • in Selbstmitleid verfallen

  • sich von Angst beherrschen lassen

  • sich selbst rechtfertigen

Emotionale Widerstandskraft zu entwickeln bedeutet auch, dass wir solche Reaktionen in uns selbst erkennen und unsere Entscheidungsfreiheit dazu nutzen, angemessener zu reagieren.

Besprechen:

Wann haben Sie Ihre Entscheidungsfreiheit genutzt, um verantwortungsbewusst zu handeln? Wie hat es Ihnen geholfen?

Ansehen:

„Berge bezwingen“, unter srs.ChurchofJesusChrist.org/videos [5:05]

Besprechen:

Wie haben die Personen im Video ungeachtet ihrer Herausforderungen dem Herrn die Möglichkeit gegeben, ihnen zu helfen?

Lesen:

„Glauben an Jesus Christus bedeutet, darauf zu vertrauen, dass er dank seines Sühnopfers alle Ungerechtigkeiten beseitigen, alles Verlorene wiederherstellen und alles Zerbrochene – einschließlich eines gebrochenen Herzens – wieder heilen wird. Er wird alles in Ordnung bringen und nichts vergessen.“ (Lynn G. Robbins, „Be 100 Percent Responsible“, Andacht an der Brigham-Young-Universität, 22. August 2017, speeches.byu.edu.)

Besprechen:

Wie kann uns der Glaube an Jesus Christus dabei helfen, Herausforderungen gut zu meistern?

4. Die Segnungen der Veränderung

Lesen:

„Sicher hat jeder schon einmal den bekannten Spruch gehört: ‚Nichts ist so beständig wie der Wandel.‘ Unser Leben lang müssen wir mit Veränderungen zurechtkommen. Manche sind uns willkommen, manche nicht. Manche Veränderungen im Leben treten unvermittelt ein, so wie der unerwartete Tod eines geliebten Menschen, eine unvorhergesehene Erkrankung, der Verlust von Besitz, an dem wir gehangen haben. Die meisten Veränderungen jedoch stellen sich unmerklich und ganz allmählich ein.“ (Thomas S. Monson, „Freude an der Reise finden“, Liahona, November 2008, Seite 84.)

Der Herr versichert uns: Wenn wir uns vor ihm demütigen, kann er uns dabei helfen, uns zum Besseren zu verändern. „Und wenn Menschen zu mir kommen, so zeige ich ihnen ihre Schwäche. Ich gebe den Menschen Schwäche, damit sie demütig seien; und meine Gnade ist ausreichend für alle Menschen, die sich vor mir demütigen; denn wenn sie sich vor mir demütigen und Glauben an mich haben, dann werde ich Schwaches für sie stark werden lassen.“ (Ether 12:27.)

5. Jeden Tag Dankbarkeit zum Ausdruck bringen

Lesen:

Im Rahmen dieser Gruppentreffen besteht eine Verpflichtung, die Sie jede Woche eingehen, darin, dass Sie jeden Tag mindestens eine Sache aufschreiben, für die Sie dankbar sind. Dankbarkeit zum Ausdruck zu bringen ist nicht gleichbedeutend damit, schmerzliche Gefühle oder Entmutigung zu leugnen oder zu ignorieren. Es bedeutet vielmehr, die Segnungen anzuerkennen, die der Vater im Himmel Ihnen gegeben hat. Beispielsweise war vielleicht jemand freundlich zu Ihnen oder Sie haben sich über etwas gefreut, was Sie gesehen, gerochen, gehört, berührt oder gekostet haben.

Ansehen:

„Dankbar in jeder Lebenslage“, unter srs.ChurchofJesusChrist.org/videos [1:06]

Besprechen:

Wann hat Dankbarkeit schon dazu beigetragen, dass Sie oder andere Freude empfunden haben?