2019
10 Tipps, wie man den Grundsatz Umkehr vermitteln kann
Februar 2019


ZUR UNTERWEISUNG VON KINDERN UND JUGENDLICHEN

10 Tipps, wie man den Grundsatz Umkehr vermitteln kann

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teaching repentance

Das Thema Umkehr macht Kindern und Jugendlichen manchmal Angst oder verwirrt sie. Hier sind einige Tipps, wie man ihnen den Grundsatz Umkehr liebevoll und auf aufbauende Weise nahebringt.

  1. Halten Sie Erklärungen einfach. Sie können Ihren Kindern sagen: „Wenn wir sündigen, wenden wir uns von Gott ab. [Aber wenn] wir umkehren, wenden wir uns Gott wieder zu.“1 Wenn wir uns unserer Fehler bewusst werden, alles wieder in Ordnung bringen und uns anstrengen, besser zu werden, wenden wir uns Gott wieder zu.

  2. Konzentrieren Sie sich auf das Positive. Was auch geschehen sein mag, „Umkehr ist immer etwas Gutes“2. Sie ist keine Strafe für Fehlverhalten, sondern eine Gelegenheit, neu anzufangen und Gott näherzukommen. Ermuntern Sie Ihre Kinder, sich zu überlegen, was sie alles richtig machen und wie sie das noch öfter machen können.

  3. Fördern Sie tägliches Üben. Wir müssen von kleinen Sünden genauso umkehren wie von großen. Wer jeden Tag umkehrt, nimmt ständig Veränderungen vor und hält sein Schiff sozusagen auf Kurs. Machen Sie Ihren Kindern bewusst, wie sie jeden Tag ein bisschen besser werden können.

  4. Lassen Sie Fehler zu. Machen Sie Ihren Kindern begreiflich, dass Fehler zum Lernprozess dazugehören. Lassen Sie zu, dass sie die Konsequenzen ihrer Entscheidungen tragen, und helfen Sie ihnen zu erkennen, wie sie etwas wieder in Ordnung bringen können. Bringen Sie ihnen bei, Gott um Hilfe zu bitten.

  5. Seien Sie ein Vorbild. Geben Sie Fehler zu. Seien Sie demütig genug, sich bei und auch vor Ihren Kindern zu entschuldigen. Zeigen Sie ihnen, wie Sie sich bemühen, besser zu werden. Geben Sie Zeugnis, wie der Erretter Ihnen geholfen hat, sich zu ändern.

  6. Passen Sie die Umkehr individuell an. Bedenken Sie, wenn Sie mit Ihren Kindern über den Grundsatz Umkehr sprechen, dass diese von Mensch zu Mensch und von Mal zu Mal unterschiedlich verlaufen kann.3 Es geht nicht darum, eine Checkliste abzuhaken, vielmehr handelt es sich um einen fortlaufenden Wachstumsprozess. Es geht um unsere Herzenswünsche und darum, wie sehr wir uns bemühen, uns am Erretter auszurichten. Wenn wir Frieden, Freude und Vergebung empfinden, wissen wir, dass wir vollständig umgekehrt sind.

  7. Haben Sie Weitblick. Man kann leicht den Mut verlieren, wenn man mehrmals die gleichen Fehlentscheidungen trifft. Verdeutlichen Sie Ihren Kindern, dass Gott ihnen immer wieder vergeben wird, sofern sie umkehren (siehe Moroni 6:8). Erklären Sie ihnen, dass es darum geht, dass wir uns wirklich anstrengen. Wenn wir uns bemühen und den natürlichen Menschen ablegen (siehe Mosia 3:19), werden wir mehr wie Gott.

  8. Zeigen Sie den Unterschied zwischen Schuld und Scham auf. Eine Voraussetzung für die Umkehr ist „gottgewollte Traurigkeit“ (2 Korinther 7:9,10). Wenn sich Ihr Kind aber immer noch unwürdig und hoffnungslos fühlt, nachdem es bereits umgekehrt ist, schämt es sich vermutlich noch.4 Weisen Sie es darauf hin, dass der himmlische Vater uns immer liebt: „Wenn wir sündigen, sind wir weniger würdig, aber wir sind niemals wertlos!“5 Denken Sie gegebenenfalls darüber nach, den Bischof oder einen Therapeuten hinzuzuziehen.

  9. Erklären Sie das Sühnopfer des Erretters. Bringen Sie Ihren Kindern bei, dass Jesus Christus nicht nur für unsere Sünden gesühnt hat, sondern auch für all unser Leiden (siehe Alma 7:11,12). Versichern Sie Ihren Kindern, dass sie „nicht die Schuld für das schändliche Verhalten anderer tragen“6. Ein Opfer von Missbrauch oder Misshandlung ist völlig unschuldig. Helfen Sie Ihren Kindern, sich dem Erretter zuzuwenden, der ihnen Frieden und Heilung zuteilwerden lassen kann.

  10. Weisen Sie immer wieder auf den Erretter hin. Verdeutlichen Sie Ihren Kindern, dass der Erretter versteht, was ihnen Schwierigkeiten bereitet. Er kann ihnen dabei helfen, es zu überwinden. Legen Sie daheim häufig für den Herrn Zeugnis ab. Ermutigen Sie Ihre Kinder zum Beten, zum Dienst am Nächsten, zum Schriftstudium und zu anderen Aktivitäten, die ihnen helfen, den Erretter besser kennenzulernen. Dann wenden sie sich ganz von sich aus an ihn, um ihre Schwächen zu überwinden. ◼

Anmerkungen

  1. Neil L. Andersen, „Kehrt um, damit ich euch heile“, Liahona, November 2009, Seite 40

  2. Stephen W. Owen, „Umkehr ist immer etwas Gutes“, Liahona, November 2017, Seite 48

  3. Siehe „Kapitel 19: Die Umkehr“, Grundbegriffe des Evangeliums, 2009, Seite 123–129

  4. Siehe Wendy Ulrich, „Schwach zu sein ist keine Sünde“, Liahona, April 2015, Seite 20–25

  5. Joy D. Jones, „Von unermesslich großem Wert“, Liahona, November 2017, Seite 14

  6. Treu in dem Glauben – ein Nachschlagewerk zum Evangelium, Seite 123