2019
Mein Bestes geben
Februar 2019


Mein Bestes geben

Die Verfasserin lebt in Utah.

„Wir … werden uns auch taufen lassen, folgen gern dem Heiland nach.“ (Liederbuch für Kinder, Seite 54)

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A Promise to Try

Die Sonne ging schon unter, als Tatsuki mit dem Fahrrad nach Hause fuhr. Es machte Spaß, den kleinen Hügel nahe seinem Zuhause hinunterzudüsen, aber er musste zurück sein, bevor es dunkel wurde.

Als Tatsuki anhielt, sah er seine PV-Lehrerin, Schwester Yamada, auf seinen Wohnblock zugehen.

„Hallo Tatsuki“, sagte Schwester Yamada lächelnd. „Ich wollte mit dir über deine Taufe sprechen.“

Tatsukis Familie ging erst seit kurzem wieder zur Kirche. Er war gerne mit seinen Freunden aus der PV zusammen, und er freute sich besonders darauf, sich taufen zu lassen. Schwester Yamada und Tatsuki fuhren gemeinsam mit dem Aufzug nach oben und gingen zu Tatsukis Mutter in die Wohnung.

„Tatsuki, ich freue mich, dass du beschlossen hast, Jesus Christus nachzufolgen und dich taufen zu lassen“, sagte Schwester Yamada. „Wenn wir uns taufen lassen, schließen wir Bündnisse mit dem Vater im Himmel. Weißt du, was ein Bündnis ist?“

Tatsuki hatte nicht gewusst, dass Schwester Yamada ihm Fragen stellen würde. Er bekam ein wenig Herzklopfen. Aber seine Mutter lächelte aufmunternd.

„Ein Versprechen?“, fragte er schüchtern.

„Genau!“, sagte Schwester Yamada. „Der Vater im Himmel verspricht uns, dass der Heilige Geist immer mit uns sein kann. Weißt du, was wir dem Vater im Himmel versprechen?“

Tatsuki schüttelte den Kopf. „Keine Ahnung.“

„Ich gebe dir mal einen Tipp: Diese Versprechen kommen auch in den Gebeten vor, die wir hören, bevor wir vom Abendmahl nehmen“, sagte Schwester Yamada. „Wir versprechen dem Vater im Himmel, dass wir bereit sind, den Namen Jesu Christi auf uns zu nehmen, immer an ihn zu denken und seine Gebote zu halten. Weißt du, was es bedeutet, den Namen Jesu auf sich zu nehmen?“

Erneut schüttelte Tatsuki den Kopf. Seine Mutter half ihm. „Es bedeutet, dass wir gerne sagen, dass wir der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage angehören“, sagte sie. „Und dass wir tun, was Jesus tun würde, wenn er hier wäre.“

„Aber was würde Jesus denn tun?“, fragte Tatsuki.

„Jesus wäre freundlich zu den Menschen. Er würde denjenigen helfen, die traurig oder krank sind“, erwiderte Schwester Yamada. „Und er würde den Menschen erklären, wie man die Gebote befolgt.“

Plötzlich war Tatsuki ganz mulmig zumute. „Ich glaube, ich kann mich nicht taufen lassen“, sagte er mit trauriger Miene.

„Warum denn nicht?“, fragte seine Mutter.

„Es sind einfach zu viele Versprechen! Ich schaffe das einfach nicht, jeden Tag wie Jesus zu sein.“

Seine Mutter nahm Tatsuki fest in den Arm. „Weißt du noch, wie du gestern Yuna geholfen hast, als sie geweint hat?“

Tatsuki nickte. Seine Schwester war traurig gewesen, also hatte er lustige Grimassen geschnitten und mit ihr gespielt, bis sie wieder fröhlich war.

„Und erinnerst du dich auch, wie du letzte Woche deinen Cousins geholfen hast, miteinander zu teilen und nett zueinander zu sein? Da bist du Jesus nachgefolgt.“

Tatsuki hatte gar nicht gewusst, dass man auch so Jesus nachfolgt! Er fühlte sich schon ein wenig besser. Das konnte er wirklich schaffen!

„Und wenn wir doch mal einen Fehler machen, können wir umkehren“, meinte Schwester Yamada. Das heißt, dass wir uns entschuldigen und uns bemühen, es besser zu machen. Wenn wir umkehren, vergibt uns der Vater im Himmel. Wir können es immer wieder versuchen!“

Nun machte sich Tatsuki keine Sorgen mehr. Er war glücklich.

„Ich möchte mich taufen lassen!“, sagte er.

Seine Mutter und Schwester Yamada lächelten. Schwester Yamada gab Tatsuki ein Buch Mormon mit seinem Namen darauf. Tatsuki war froh, dass er sich jeden Tag bemühen konnte, so wie Jesus zu sein. Jetzt konnte er es kaum abwarten, sich taufen zu lassen! ●