2019
Ein Freund für Ken
Februar 2019


Ein Freund für Ken

Der Verfasser lebt in Taiwan.

Der Herr führte mich bei meinem geistlichen Dienst.

Bild
young men playing basketball

Illustration von Lisk Feng

Mit 16 Jahren zog ich in eine taiwanische Gemeinde. Ein dreizehnjähriger Junge namens Ken hatte sich vor nicht allzu langer Zeit taufen lassen. Doch schon kurz nach der Taufe kam Ken nur noch sehr selten zur Kirche. Ich wollte Ken unbedingt helfen, zur Kirche zurückzukehren. Ich lud ihn etliche Male zu Aktivitäten ein. Bei den wöchentlichen Aktivitäten spielte Ken mit uns Basketball und sang auch im Jugendchor mit. Außerdem nahmen er und seine Schwester Linda am kostenlosen Englischunterricht teil, den meine Familie und die Missionare anboten. Kurz darauf begann auch Linda, die Jugendaktivitäten zu besuchen. Ich konnte erkennen, wie Gottes Hand uns half.

Kens Familie fragte sich, weshalb sich meine Familie um Ken und Linda bemühte. Wir erklärten ihnen, das Evangelium habe uns große Freude gebracht und uns sei wichtig, dass auch andere diese Freude und den Frieden des Erretters erlangen. Irgendwann nahmen Linda und Ken unsere Einladung an, sonntags in die Kirche zu kommen. Linda kam tatsächlich und verlebte eine ganz besondere Zeit. Ihr Bruder war jedoch krank geworden, und als ich Gott im Gebet fragte, was ich für Ken tun könne, hatte ich den Eindruck, wir sollten ihm das Abendmahl bringen. Mit der Erlaubnis des Bischofs besuchte meine Familie ihn, und mein Bruder und ich reichten ihm das Abendmahl. Wir lernten auch seine Familie kennen. Ich verspürte Frieden.

Unsere Familie betet für Ken, und er und seine Familie liegen uns allen sehr am Herzen. Die Jugendlichen und die Erwachsenen in der Gemeinde und im Pfahl sind weiterhin darum bemüht, Ken und Linda zu integrieren. Die Mitglieder bemühen sich gemeinsam, Ken und Linda Zuwendung zu schenken, und tragen so dazu bei, dass die beiden die Liebe des Erretters verspüren können. Meine Anstrengungen, jemandem auf die Weise des Erretters zu dienen, haben große Freude in mein Leben gebracht. Wenn wir uns um andere kümmern, tun wir das Werk des Herrn, und weil es sein Werk ist, führt er uns bei unserem geistlichen Dienst.