Eine Wagenladung voller Heiliger

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Ich bin in Monterrey in Mexiko im Bundesstaat Nuevo León aufgewachsen. Meine Eltern waren treue Heilige der Letzten Tage und ich kann mich nicht entsinnen, dass wir auch nur ein einziges Mal in der Kirche fehlten. Als ich fünf, sechs Jahre alt war, besaß mein Vater einen alten Kipper, mit dem er Baustoffe und Erde transportierte. Jeden Sonntag kletterten meine Schwestern und ich hinten auf den Lastwagen, während meine Eltern vorn in der Kabine saßen. Dann fuhren wir zum Haus unserer Cousins und Cousinen, die mit ihrer Familie ebenfalls auf den Laster kletterten. Als Nächstes holten wir Familie Gonzales ab, dann Familie Solanos und so weiter. Bis wir am Gemeindehaus ankamen, war der Kipper nicht mit Erde gefüllt, sondern mit Heiligen.

Manche Leute, die in der Nähe wohnten, amüsierten sich über den Anblick, wenn über zwanzig Männer, Frauen und Kinder in weißem Hemd und Krawatte bzw. Sonntagskleid aus einem staubigen Kipper kletterten. Nachbarn kamen jeden Sonntag heraus, nur um dieses Schauspiel zu sehen. Sie lachten über uns, aber das machte uns überhaupt nichts aus. Wir freuten uns, dass wir in die Kirche gingen. In den sechziger Jahren fand dieses Spektakel jeden Sonntag zweimal statt.

Wenn wir manchmal nicht mit dem Kipper fahren konnten, ging meine Familie zu Fuß. Selbst wenn es regnete oder kalt oder drückend heiß war, gingen wir zu Fuß, obwohl es mindestens eine Stunde dauerte. Und damals war vormittags und nachmittags Kirche. Wir gingen immer beide Male hin.

Als ich nach vielen Jahren nach Monterrey zurückkehrte, waren alle Passagiere, die immer mit mir im Lastwagen gefahren waren, immer noch aktiv in der Kirche. Dieses Erlebnis machte uns einig und stark. Ich besuche immer noch alle Versammlungen. Wie könnte ich heute weniger tun als damals?

Kinder, besucht die Versammlungen! Geht zu Fuß hin. Oder mit dem Auto. Oder in einem Kipper. Aber geht hin.