2018
Ich habe den Heiligen Geist verspürt
Juli 2018


Ich habe den Heiligen Geist verspürt

Aus dem Zeugnis von Johann Lademann am 11. März 2018

Dresden: Im Herbst 2017 waren die Mitglieder der Dresdner Gemeinde 2 sehr erfreut über ein junges Pärchen, das kurzzeitig in Dresden weilte. Ein Deutscher, der kein Mitglied war, wollte seiner Freundin, einer ehemaligen Missionarin aus Alaska, seine Heimat zeigen und sie ihm ihre Kirche. Beide studieren an der BYU Idaho. Am 3. Februar 2018 war dann der freudige Tag seiner Taufe.

Da er nun sein Studium fortsetzen und seiner Braut wieder nahe sein will, gab er zum Abschied während des Gottesdienstes sein Zeugnis:

„Weil Christus sein Sühnopfer gab und für uns gelitten hat, können wir leben und umkehren. Nach dem Fall von Adam und Eva verbannte Gott sie aus dem Garten Eden. Die Menschen haben die Folgen zu tragen und somit auch die Möglichkeit, sich zwischen Gut und Böse zu entscheiden. …

Jeder Mensch sollte die Möglichkeit erhalten, vom Evangelium zu erfahren, um umzukehren. Das ist das Ziel der Missionare und aller Mitglieder.

Umkehr ist ein Prozess, bei dem ich lange Zeit gebraucht habe, um ihn zu begreifen. Jesus hat durch sein unvorstellbares Leiden allen Menschen für alle Zeit die Möglichkeit der Umkehr gegeben. Er sühnte für alle unsere Sünden, bevor sie überhaupt stattgefunden haben, und hält die Tür zu Gottvater offen. Dies geschieht aus der unendlichen Liebe heraus, die er für seine Kinder, so auch für mich, empfindet.

Es gibt Menschen, die mit dem Buch Mormon und im Glauben aufwachsen. Bis zu meinem 18. Lebensjahr hatte ich noch nie von Mormonen oder dem Buch Mormon gehört.

Mein Auslandsjahr führte mich in eine Mormonenfamilie nach Alaska. Auch wenn ich meine Familie in Deutschland, die nicht in der Kirche ist, über alles auf der Welt liebe, musste ich feststellen, dass das Gefühl in dieser Familie ein anderes war. Ich überlegte, woran es wohl lag, dass diese Menschen so positiv eingestellt waren. Als die Tochter, mit der ich in eine Klasse ging, ihre Mutter fragte, ob ich bei ihnen wohnen könne, sagte sie nur: „Ein deutscher Austauschschüler? Na klar kann er bei uns wohnen.“

Da waren keine Vorurteile, sondern Vertrauen und wirkliche Nächstenliebe. Die Frau, die sieben Kinder versorgte und mit dem achten Kind schwanger war, lud mich ein, Teil ihrer Familie zu sein. Der herzliche Umgang der Eltern untereinander und mit ihren Kindern sowie die Gelassenheit bei Problemen faszinierten mich.

Als ich im Sommer 2015 die Familie besuchte, weinte ich lange, während ich mit meiner Gastmutter sprach. Ich versuchte zu erklären, was ich fühlte. In Deutschland ging alles so weiter. Ich traf mich mit Freunden, ging in die Disco, und es machte Spaß, aber mir fehlte die Atmosphäre, die ich dort erlebt hatte. „Joe, that’s the Holy Ghost you’re feeling“, hatte sie gesagt. Ich wusste damals schon, dass sie Recht hatte, aber verstand es noch nicht.

Um wieder die gleiche Fröhlichkeit zu verspüren, entschied ich mich, an die BYU Idaho zu gehen. Es hat geklappt – und wie! Ich fing an, immer mehr herauszufinden. Seit meiner Taufe kann ich sagen, dass ich es gefunden habe. In 20 Tagen werde ich meine Freundin aus Alaska heiraten. Ich fühle den Heiligen Geist jeden Tag. Alles hat mehr Sinn. Zum ersten Mal in meinem Leben fühle ich mich, als ob jemand auf mich aufpasst, und dieser Jemand hat einen Plan für mich. Meine Aufgabe ist es, den Geboten zu folgen, auf Gott zu vertrauen und immer mehr wie Jesus Christus zu werden.

Was ich erlebt habe, ist nur möglich, weil Jesus auch für mich gesühnt hat. Durch das erlebte Glück weiß ich, dass diese Kirche wahr ist.“