2018
Lassen wir unsere Freunde an den Segnungen des Evangeliums teilhabe
Oktober 2018


Botschaft von der Gebietsführerschaft

Lassen wir unsere Freunde an den Segnungen des Evangeliums teilhaben

Wir freuen uns über die Zeiten im Leben, in denen wir uns schier unbesiegbar fühlen – ganz im Gegensatz zu den anderen, weit weniger erfreulichen Zeiten, die wir alle erleben. Wenn mir liebevoll vergeben wurde, wenn geliebte Menschen gute Entscheidungen treffen, wenn ich eine tolle Ansprache höre, die mich im Innersten berührt, oder wenn das im Unterricht geschieht – das ist ein großartiges Gefühl!

Vor kurzem habe ich über einen solchen Moment nachgedacht und versucht, das Erlebnis in Worte zu fassen. Mir war, als sei in mir ein Feuer entfacht worden. Ich war fröhlicher, beschwingter und optimistischer. Mir war bewusst, dass meine Sorgen nicht verschwinden würden, aber ich konnte ihnen mit neuer Energie entgegen­treten. Freude, die mich anspornte, war in mein recht gewöhnliches Leben getreten, auch wenn ich vor Herausforderungen stand.

Als ich den Auftrag bekam, diese Botschaft zu schreiben, fielen mir die Worte des Erretters an die Nephiten ein: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ich gebe es euch, das Licht dieses Volkes zu sein.“1

Die beiden Gedanken fanden in meiner Vorstellung zusammen. In mir entfachte die Freude am Evangelium tatsächlich ein Feuer, womit Gott mir seine Liebe zeigte. Doch nun oblag es mir, nicht nur den Trost zu genießen, der mir dadurch zuteilwurde, sondern auch dafür zu sorgen, dass die Menschen in meinem Umfeld dieses Licht sahen. Der Erretter fuhr fort: „Eine Stadt, die auf einem Berge liegt, kann nicht verborgen bleiben. … Zündet man eine Kerze an und stellt sie unter einen Scheffel? Nein, sondern auf einen Leuchter, dann gibt sie allen Licht, die im Hause sind; darum lasst euer Licht vor diesem Volk so leuchten, dass sie eure guten Werke sehen können und euren Vater, der im Himmel ist, verherrlichen.“2

Ich entnehme dem, dass die
Freude, die ich vom Himmel empfange, nicht nur mir ein Segen sein soll, sondern auch anderen. Ich soll sie die Freude, die mir gewährt wurde, erkennen lassen und auch all das Gute, wozu sie mir Kraft gibt.

Gibt es etwa einen besseren Weg, das Evangelium zu verbreiten, als wenn wir danach leben und offensichtlich glücklich sind? Es passt sozusagen perfekt zum „großen Plan des Glücklichseins“3, dass wir das Evangelium am erfolgreichsten verbreiten, wenn wir glücklich sind. Daraus folgt wiederum: Wenn wir unseren Teil zu der großen, letzten Sammlung Israels beitragen wollen, können wir wohl kaum etwas Besseres machen, als unsere Zeit darauf zu verwenden, auf die Weise des Herrn nach Glück zu streben. Das hört sich doch nach der Art Missionsarbeit an, für die wir uns alle bereitwillig melden sollten!

Wenn wir uns die Zeit nehmen, daran zu denken, dass wir glücklich sind, dass unsere Freude ein Geschenk von Gott ist und dass große Freude immer darin zu finden ist, dass man so lebt, wie es der himmlische Vater vorgesehen hat, dann sind wir „sein besonderes Eigentum“4 – und das aus den richtigen Gründen.

Im 1. Petrusbrief wird dieser Gedanke anders formuliert. Dort lesen wir die inspirierte Anregung: „Heiligt vielmehr in eurem Herzen Christus, den Herrn! Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die euch erfüllt.“5

Die Freude am Evangelium macht mir in meinen Herausforderungen Hoffnung. Es wäre nicht weise, einfach so zu tun, als hätte ich keine Schwierigkeiten, aber ich kann mir vornehmen, mich auf die Momente der Freude zu konzentrieren, die sich mir auftun, und nicht zuzulassen, dass ich und andere diese in Zeiten der Prüfung aus den Augen verlieren. Stattdessen kann ich mich anstrengen und dafür sorgen, dass das Licht der Freude das erhellt, was ich und die Menschen in meinem Umfeld sehen.