2021
Willkommen zuhause, Christine
Juli 2021


Stimmen von Heiligen der Letzten Tage

Willkommen zuhause, Christine

Acht Jahre nach dem Tod meines Vaters wurde ich daran erinnert, wie sehr Gott mich liebt.

Bild
London England Temple

Foto des London-Tempels in England von Chris Wills

Als mein Vater am 20. Juni 2010 starb – ausgerechnet am Vatertag –, war ich erst 19. Der Tod meines Vaters erschütterte mich zutiefst. Ich ging seltener in meine damalige Kirche und hörte schließlich ganz damit auf. Warum sollte ich in die Kirche gehen und Gott um Führung bitten, wenn er mir doch nicht einmal zugehört hatte, als ich ihn am dringendsten brauchte? Ich hatte das Gefühl, dass er mich verlassen habe.

Ein paar Jahre später zog ich nach London, um dort ein Aufbaustudium zu absolvieren. Es war ein kalter Tag, und es schneite. Auf dem Weg zum Hochschulgelände lauschte ich über Kopfhörer einem Musical. Da kamen zwei Missionare auf mich zu und stellten sich vor.

Elder Hathaway und Elder Porter fragten, was ich da höre. Als ich ihnen sagte, dass ich das Musical The Book of Mormon höre, machten sie große Augen. Die beiden gaben dann Zeugnis für das Buch Mormon und schenkten mir eines. Als ich anfing, darin zu lesen, wurde mir bewusst, dass Gott mir vielleicht ein Zeichen gab und mir sagte, es sei an der Zeit, zu ihm zurückzukehren – aber auf eine andere, neue Weise.

Am Tag darauf erläuterten mir die Missionare den Erlösungsplan. Bei der Unterweisung sagte Elder Porter: „Schlussendlich werden wir alle wieder mit unserer Familie vereint sein können.“ Nie zuvor hatte mich ein Grundsatz so nachhaltig beeindruckt. Ich würde mit meinem Vater wieder zusammen sein können. Da wusste ich sofort, dass ich mehr erfahren wollte. Allmählich konnte ich wieder Liebe zu Gott aufbauen und ihm auch wieder vertrauen.

Am 15. April 2018 ließ ich mich taufen. Ich werde nie vergessen, wie angenehm warm das Wasser war. Mir kam es vor, als würde Gott mich umarmen und mir sagen: „Du hast mir gefehlt, Christine. Willkommen zuhause.“ Es war herrlich, Gottes Liebe auf diese Weise zu spüren. Die Gemeinde Hyde Park 1 hat mich auch herzlich aufgenommen und hilft mir auf meinem Weg sehr.

Hätte man mich vor zehn Jahren gefragt, ob ich Gott jemals wieder würde lieben können, hätte ich das wahrscheinlich verneint. Was ich über Gottes Erlösungsplan gelernt habe, änderte jedoch meine Einstellung.

Bald darauf ging ich in den London-Tempel und hatte den Namen meines Vaters dabei. Als sich ein Stellvertreter für meinen Vater taufen und konfirmieren ließ, wusste ich, dass ich meinem Ziel, wieder bei ihm zu sein, einen Schritt näher gerückt war.

Ich weiß, dass ich mit meinem Vater wieder vereint sein werde. Meine Liebe zu Gott wächst nun Tag um Tag.