2022
Eine Mission – welch ein Segen!
Juli 2022


Eine Mission – welch ein Segen!

Freiberg (JW): Ich denke immer wieder gern an meine Zeit als Vollzeitmissionar zurück – an all die Segnungen, aber auch die Wunder, die ich erleben durfte, den Fortschritt und die vielen lieben und inspirierenden Menschen, die ich kennenlernen durfte, und dass sich durch all das mein Zeugnis noch mehr festigen und stärken konnte.

Mein Auftrag bestand darin, in der Alpenländischen Mission zu dienen. Von 2010 bis 2012 verließ ich mein wohlbehütetes Zuhause und wagte den Schritt, dem Herrn zwei Jahre meines Lebens zu geben, um in seinem Dienst zu stehen. Wusste ich damals zu 100 Prozent, worauf ich mich einlasse? Nein! War es einer meiner besten Entscheidungen? Definitiv!

Während dieser Zeit konnte ich oft spüren, wie der Herr durch mich arbeitete und ich somit ein Werkzeug in seiner Hand war. Es war jedes Mal eine besondere Erfahrung zu sehen, wie der Heilige Geist wirkt, damit ich das tun konnte, was den Menschen hilft, näher zum Evangelium zu kommen. Es gab viele Herausforderungen, mit denen meine Mitarbeiter und ich konfrontiert waren. Es lag an uns, das Beste daraus zu machen und die uns gestellten Herausforderungen und Prüfungen bestmöglich zu meistern.

Ich war einmal für fünf Monate in einem Gebiet, in dem schon längere Zeit keine Missionare tätig gewesen waren. Wir bekamen vom Missionspräsidenten die Aufgabe, Menschen zu finden, die ein offenes Ohr für die frohe Botschaft des Evangeliums hatten. Zusätzlich hatte ich die Gelegenheit, einen Missionar, der seit wenigen Tagen auf Mission war, einzuarbeiten. Alles zusammen war eine große Herausforderung für mich, die mit viel Arbeit und Rückschlägen verbunden war. Doch in dieser Zeit habe ich auch am meisten gelernt. Ich wurde geduldiger und einfühlsamer.

Meinem Mitarbeiter fiel es außerdem schwer, auf andere Menschen zuzugehen, um mit ihnen über Jesus Christus zu sprechen. Wir haben jeden Tag hart gearbeitet und versucht, unser Bestes zu geben, um dem Herrn zu zeigen, wie wichtig uns diese Aufgabe ist. Für mich war es wichtig, meinem neuen Mitarbeiter ein Vorbild, aber auch ein Freund zu sein.

Ich habe auf Mission unterschiedliche Menschen getroffen und ich glaube, dass ich nur dort so intensiv lernen konnte, jeden Menschen auf seine eigene Art und Weise anzunehmen und zu schätzen. Am Ende unserer Zeit in dem Gebiet hat sich der gewünschte Erfolg zwar nicht eingestellt, aber ich konnte feststellen, welch großen Fortschritt mein Mitarbeiter gemacht hatte und wie dankbar ich dafür war! Der Erfolg ist nicht immer messbar an den Menschen, die man auf Mission findet und unterweist, sondern liegt manchmal auch im Kleinen.

Meine Mission hat mich vieles gelehrt und den wichtigen Grundstein gelegt, unter anderem ein guter Ehemann und Vater zu sein. Unserer Jugend kann ich nur ans Herz legen, sich ernsthaft mit der wichtigen Frage auseinanderzusetzen, ob sie auf Mission gehen sollen, und im Gebet den Herrn zu befragen.

Ich gebe Zeugnis, dass sich die Arbeit für den Herrn immer lohnt, denn er lässt sich nichts schenken. Ich kam von Mission nach Hause mit einem Rucksack voller Segnungen, aus denen ich heute noch schöpfen kann, und dafür bin ich unendlich dankbar.