„Kann ich Ihnen behilflich sein?“
Als ich die Stimme vernahm, fiel mir ein, dass ich ja kurz zuvor die Gabe des Heiligen Geistes empfangen hatte.
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Etwa zwei Monate nachdem ich getauft worden war, wollte ich beim Posto Dudu die Schnellstraße durch die brasilianische Stadt Parnamirim überqueren. Dort gibt es eine Fußgängerbrücke. Über die musste ich gehen, um die Bushaltestelle auf der gegenüberliegenden Seite zu erreichen, zu der ich unterwegs war.
Auf der Brücke fiel mir eine Frau auf, die sich am Geländer festhielt. Sie hielt den Kopf gesenkt und zitterte am ganzen Körper. Die Leute, die an ihr vorbeigingen, schienen beklommen. Auf mich wirkte sie so, als hätte sie psychische Probleme.
Auch ich ging zunächst an ihr vorüber. Doch dann hörte ich eine Stimme, so klar und deutlich wie von einem Menschen: „Geh zurück!“ Da niemand in meiner unmittelbaren Nähe war, dachte ich, es wäre Einbildung.
Also ging ich weiter, doch die Stimme ertönte erneut: „Geh zurück!“ Ich überlegte, ob ich umkehren sollte, ging dann aber doch weiter. Vielleicht, so kam mir der Gedanke, würde die Frau mir bloß etwas antun, wenn ich sie ansprach.
Als ich am Ende der Brücke angekommen war, hörte ich die Stimme zum dritten Mal: „Geh zurück!“ Da hielt ich inne und mir fiel ein, dass ich ja kurz zuvor die Gabe des Heiligen Geistes und den Segen empfangen hatte, dass ich vom Geist geleitet werden würde. Also eilte ich zurück zu der Frau.
„Entschuldigen Sie, kann ich Ihnen behilflich sein?“, fragte ich.
„Ja“, sagte sie mit Tränen in den Augen. „Ich muss auf die andere Seite zum Bus, aber wegen meiner Höhenangst schaffe ich es einfach nicht. Ich stehe schon lange hier und weiß keinen Ausweg.“
„Ich helfe Ihnen“, erwiderte ich. „Nehmen Sie meinen Arm und machen Sie die Augen zu. Gemeinsam schaffen wir es zur anderen Seite.“
Sie hielt sich an meinem Arm fest, machte die Augen zu und ging langsam mit mir über die Brücke. Lange habe sie darum gebetet, Gott möge ihr über die Brücke helfen, gestand sie mir. Dann dankte sie mir und erbat Gottes Segen für mich. Nachdem der Bus mit ihr weggefahren war, dachte ich einige Minuten lang darüber nach, was da gerade geschehen war.
„Meine Schafe hören auf meine Stimme; ich kenne sie und sie folgen mir“, sagte der Erretter (Johannes 10:27). An jenem Tag lernte ich: Wenn wir der Stimme des Geistes Beachtung schenken und anderen helfen, eröffnet sich uns eine ausgezeichnete Möglichkeit, dem Herrn nachzufolgen und seine Liebe zu spüren.