2023
4 Anregungen, wie man eine Beziehung zu Andersgläubigen aufbaut
Dezember 2023


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4 Anregungen, wie man eine Beziehung zu Andersgläubigen aufbaut

„Gott wirkt durch mehr als ein Volk, um sein großes und wunderbares Werk zustande zu bringen“1

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Zwei lächelnde Männer

Was kann geschehen, wenn Menschen unterschiedlicher Religionen und Glaubensansichten zusammenkommen? Es kann der Gesellschaft, den Familien und sogar der Welt als Ganzes ein Segen sein! Beispielsweise forderte Präsident Russell M. Nelson bei der Frühjahrs-Generalkonferenz 2020 alle – sowohl Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage als auch Menschen, die nicht der Kirche angehören – auf, zu fasten und um Hilfe gegen die Coronapandemie zu beten.2

Als Reaktion auf Präsident Nelsons Aufforderung zum Fasten in aller Welt vereinten sich viele Gläubige in einer gemeinsamen Sache.

In verschiedenen Facebook-Gruppen wurden Tausende gebeten, von ihren Erfahrungen zu berichten. Brandi, ein Mitglied so einer Gruppe, sagte: „Seit ich in dieser Gruppe bin, hat sich mein Leben für immer verändert. All das Gute zu sehen, berührt mich zutiefst. … Zu dieser besonderen Gruppe zu gehören – mit Menschen aus allen Gesellschaftsschichten in Liebe und Frieden verbunden zu sein –, das ist, wie in einer anderen Welt zu sein. … Was ich zusammen mit über einer halben Million anderer in dieser Gruppe erlebt und verspürt habe, ist gewiss ein flüchtiger Eindruck davon, wie es im Himmel sein wird. Alle Kinder Gottes sind vereint.“3

Immer wieder legen die Führer der Kirche jedem Einzelnen ans Herz, mit Andersgläubigen zusammenzuarbeiten, um Freundschaft zu schließen, die Gesellschaft zu stärken und eins zu werden.

Präsident Dallin H. Oaks, Erster Ratgeber in der Ersten Präsidentschaft, hat gesagt: „Trotz allem, was unsere Kirche direkt dazu beiträgt, wird doch der größte Teil der humanitären Hilfe für die Kinder Gottes weltweit von Menschen und Organisationen geleistet, die keine formale Verbindung zu unserer Kirche haben. Wie einer unserer Apostel bemerkte: ‚Gott wirkt durch mehr als ein Volk, um sein großes und wunderbares Werk zustande zu bringen. … Für ein einzelnes Volk ist diese Sache zu gewaltig, zu schwierig.‘“4

Was können wir tun, um dem Rat des Propheten zu folgen und uns als Einzelner, als Familie und als Gemeinde oder Zweig an einer religionsübergreifenden Zusammenarbeit zu beteiligen? Hier sind vier Anregungen als Einstieg:

  1. Führen Sie ein Dienstprojekt durch, zum Beispiel eine Blutspendeaktion. In Kalifornien schlossen sich Mitglieder der Kirche gemeinsam mit anderen Christen einer religionsübergreifenden Blutspendeaktion an. Der damalige Gebietssiebziger Elder Robert N. Packer erklärte: „Das funktioniert, weil die katholische Gemeinde hier mit der Gemeinde der Heiligen der Letzten Tage in Liebe verbunden ist.“5

  2. Planen Sie eine religionsübergreifende eintägige Zusammenkunft für Kinder oder Jugendliche und nehmen Sie daran teil. Einige Mitglieder der Kirche nahmen in Manila in den Philippinen an der jährlichen religionsübergreifenden Tagung von Religions for Peace Asia & the Pacific Interfaith Youth Network teil. Die Tagung bietet „den Führungsverantwortlichen Hilfestellung, um gemeinsam unzählige Probleme anzugehen, mit denen die jungen Leute heute konfrontiert sind“6.

    Religionsübergreifende Tagungen und Aktivitäten bieten Gelegenheiten, sich mit anderen zu verbinden, sodass wir alle den Frieden verspüren können, der sich ergibt, wenn man wie Jesus Christus dient.

  3. Engagieren Sie sich in Ihrer Gegend für die Verwertung von noch genießbaren Lebensmitteln. Walker N., 7 Jahre, aus Alberta in Kanada erzählte: „In unserer Stadt wird jedes Jahr von mehreren Kirchen eine Lebensmittelsammlung durchgeführt. Wir verteilen Handzettel und holen dann das Essen ab, das vor den Türen steht. Als wir das Essen in die Zentrale brachten, war ich so glücklich! Meine Mutter sagte, dieses Gefühl ist der Heilige Geist.“7

  4. Nehmen Sie an interkonfessionellen Konzerten teil. Megan C., 18, Ethan M., 19, und Romy C., 17, aus Florida nahmen an einem religionsübergreifenden Musikfestival teil, das dazu beitragen soll, „dass Menschen unterschiedlicher Herkunft sich mit der Zeit freundschaftlich verbunden fühlen“8.

„In einer Welt, in der Religion und Glauben oftmals mit schlimmen Schikanen Außenstehender einhergehen, ist es schön, dass wir alle zusammenkommen und einfach miteinander reden können. [Den Teilnehmern war es] egal, welcher Religion jemand angehörte. Sie wollten einfach nur helfen“, erzählt Romy.9

Bei einem interkonfessionellen G20-Forum in Italien hat uns Elder Jack N. Gerard von den Siebzigern vor Augen geführt, wie wichtig es ist, mit Menschen aller Glaubensrichtungen zusammenzuarbeiten, weil wir doch dem Beispiel Jesu Christi folgen wollen: „Gute Beziehungen führen zu wahrem Verständnis. … Wir müssen uns über die Polarisierung erheben, die wir in der heutigen Welt vorfinden. Und wir müssen dabei vorangehen, unsere Mitglieder daran zu erinnern und durch unser Beispiel überall auf der Welt darauf hinweisen, dass gemäß unserem Glauben der Erretter selbst ein großer Heiler war. Er brachte uns zusammen und forderte einen jeden auf, einander nicht zu verurteilen, sondern im Umgang miteinander taktvoll und besonnen zu sein. Im gemeinsamen Miteinander können wir uns über einiges von dem erheben, was die moderne Technik heutzutage zulässt. So begeben wir uns an einen besseren Ort und heilen wahrhaftig Herz und Seele aller Menschen, ungeachtet ihrer Religion und ob sie überhaupt einen Glauben haben oder nicht.“10