2022
Lettering in Faith – Wie ich den Mut fand, das Evangelium auf kreative Weise zu verbreiten
Januar 2022


Lettering in Faith – Wie ich den Mut fand, das Evangelium auf kreative Weise zu verbreiten

Worms (JW): Von der zweiten bis zur neunten Klasse gab es immer jemanden, der mich aus irgendeinem Grund nicht leiden konnte und anscheinend Spaß daran hatte, mir das Leben schwer zu machen. Dass ich anders war, wusste ich, denn ich kleidete mich anders als die Mädchen in meiner Schule, benutzte keine Schimpfwörter und versuchte eher die Freundliche als die „Coole“ zu sein. Ich glaube, dass gerade diese guten Eigenschaften manchen Menschen nicht so gefallen. Wenn dann der Freundeskreis in der Schule sehr klein und das eigene Selbstbewusstsein der Umstände wegen sehr gering ist, fällt es schwer, sich als Mitglied einer „Sekte“ (wie es im Religionsunterricht kategorisiert wurde) zu „outen“ oder gar noch seinen Mitschülern vom Evangelium zu erzählen.

Aufgrund dieser Prüfungen suchte ich als junger Teenager nach Trost und Wegweisung für mein Leben in meinem Patriarchalischen Segen. Wie bei vielen anderen Menschen, die den Vorzug genießen, in diesen Letzten Tagen geboren zu sein, hieß es, dass ich zum Stamm Efraim gehöre, was unter anderem bedeutet, dass Missionsarbeit mein Leben begleiten sollte. Ich weiß noch, wie diese Worte etwas Angst und Panik in mir verursachten. Ich war dankbar, dass eine Vollzeitmission nicht angesprochen wurde, da mir das Selbstbewusstsein dafür fehlte, aber ich fragte mich doch ab und zu, welchen Beitrag mein himmlischer Vater sich von mir in seinem großen Werk vorstellte.

Viele Jahre später, nun verheiratet und Mutter von 2 Kindern, entwickelte sich der Traum von der kreativen Selbstständigkeit. Ich studierte Grafikdesign und fand nach einigen Anläufen endlich etwas, was mich faszinierte, mir Spaß machte und in dem ich zudem mein Talent entdeckte – das Handlettering. Nach einem halben Jahr des Übens wollte ich mein Gelerntes in Workshops weitergeben. Das tat ich auch über drei Jahre lang mit Freude.

Während dieser Zeit wurde ich auf einen sehr bekannten Handlettering-Künstler in den sozialen Medien aufmerksam. Er hatte hunderttausende von begeisterten Fans und nutzte teilweise auch Bibelverse, die er in die wunderschönsten Schriftbilder aus Kreide verwandelte. Die Kommentare auf dieses religiöse Material waren nicht immer positiv, aber er begegnete diesen immer mit viel Liebe und bezeugte Nichtgläubigen, dass Jesus, auch wenn sie nicht an ihn glaubten, dennoch einen jeden so sehr liebt.

Ich wurde auf immer mehr Künstler aus anderen Religionen aufmerksam, die ihr Zeugnis und ihre Liebe zu Christus durch ihre Kunst verbreiteten, und Anfang 2020 entwickelte sich in mir plötzlich das starke Verlangen, ein Teil dieser Bewegung zu werden. Ich könnte auch mein Lettering nutzen, um Menschen zu Christus zu bringen, in dem ich es in den sozialen Medien teilte. Mutig machte ich den nächsten Schritt und erschuf „Creative Beeliever“. Ich gestaltete viele schöne Produkte rund um meinen Glauben, die ich zu Anfang mit einigen wenigen Followern teilte, die mich bereits kannten.

Ein paar Monate später las ich einen Instagram-Post von einer amerikanischen Künstlerin unseres Glaubens, die ebenfalls ihren Patriarchalischen Segen, die Missionsarbeit und ihre kreative Arbeit in Verbindung brachte. Mein Herz schwoll an und mir kamen Tränen in die Augen. Ein wahrhafter Aha-Moment! Gott öffnete mir durch ihre Worte die Augen, und ich erkannte, dass ich Missionsarbeit machen konnte, indem ich die Menschen an meinem Talent und meiner Kunst teilhaben ließ. Ich war so glücklich über diese Erkenntnis und fühlte mich bestärkt, diesen Weg zu gehen. Ich liebe das Evangelium und hoffe, dass ich diese Liebe durch meine Arbeit vielen Menschen näherbringen kann.