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Kapitel 14: 2 Nephi 31 bis 33


Kapitel 14

2 Nephi 31 bis 33

Einleitung

Nephis letzte Schriften umfassen das, was er „die Lehre von Christus“ nennt (2 Nephi 31:2, 21; 32:6). Elder Jeffrey R. Holland vom Kollegium der Zwölf Apostel hat gesagt:

„Im Buch Mormon steht ‚die Lehre von Christus‘ einfach und direkt. Es geht darin ausschließlich um die ersten Grundsätze des Evangeliums, verbunden mit der Aufforderung, auszuharren und beständig vorwärtszustreben. Gerade auf dieser Klarheit und Einfachheit der ‚Lehre von Christus‘ beruht ihre Wirkung. …

Die Lehre von Christus ist nicht kompliziert. Sie hat nur ein einziges Ziel und ist auf tiefgründige, herrliche Weise klar und vollständig.“ (Christ and the New Covenant, 1997, Seite 49f., 56.)

Seien Sie bemüht, Ihr Leben auf die einfachen, aber tiefgründigen Aspekte der Lehre von Christus auszurichten, dann wird der Heilige Geist Sie begleiten und führen, und Sie werden ewige Freude und Glück erlangen.

Kommentar

2 Nephi 31:2. „Die Lehre von Christus“

  • Elder Jeffrey R. Holland hat erklärt, was „die Lehre von Christus“ bedeutet, wie sie in 2 Nephi 31 dargelegt wird: „Man könnte eigentlich jedes der Worte des Meisters oder auch alle zusammen mit einem Ausdruck wie ‚die Lehre von Christus‘ beschreiben. Aber diese auf herrliche Weise umfassenden, schönen Gedanken, die sich überall im Buch Mormon, im Neuen Testament und in den neuzeitlichen heiligen Schriften finden, sollten richtiger als ‚die Lehren von Christus‘ bezeichnet werden. Beachten Sie, dass der Ausdruck, den Nephi benutzt, sehr außergewöhnlich ist. In Nephis abschließendem Zeugnis und später, in des Heilands eigenen Worten, als dieser bei den Nephiten erschien, liegt die Betonung auf einer präzisen, zielgerichteten, einzigartigen Bedeutung der Lehre Christi, nämlich genau auf dem, was der Prophet Joseph Smith ‚die ersten Grundsätze und Verordnungen des Evangeliums‘ nannte.“ (Christ and the New Covenant, Seite 49.)

2 Nephi 31:4-10. „Er hat ihnen das Beispiel gegeben“

  • Alle Menschen müssen zur Vergebung ihrer Sünden getauft werden. Der Erretter hingegen, der heilig und ohne Sünde war, hat sich taufen lassen, um ein Beispiel an Demut und Gehorsam zu geben. Elder Robert D. Hales vom Kollegium der Zwölf Apostel hat gesagt, dass Jesus Christus durch seine Taufe allen Menschen das Beispiel gab, dem sie folgen sollen:

    „Der Eintritt in das Gottesreich ist so wichtig, dass Jesus sich taufen ließ, um uns zu zeigen, ‚dass der Pfad eng ist und dass das Tor schmal ist, durch das [wir] eintreten sollen‘ (2 Nephi 31:9). …

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    Christ’s baptism

    Jesus, der Sohn einer sterblichen Mutter, ließ sich taufen, um das Gebot seines Vaters zu erfüllen, dass sich nämlich alle Söhne und Töchter Gottes taufen lassen müssen. Er hat uns allen vorgelebt, wie wir uns vor dem himmlischen Vater demütigen sollen. Wir sind alle im Wasser der Taufe willkommen. Er ließ sich taufen, um dem Vater zu bezeugen, dass er im Halten seiner Gebote gehorsam sein wolle. Er ließ sich taufen, um uns zu zeigen, dass wir die Gabe des Heiligen Geistes empfangen müssen (siehe 2 Nephi 31:4-9).

    Wenn wir dem Beispiel Jesu nachfolgen, zeigen auch wir, dass wir umkehren und im Halten der Gebote des himmlischen Vaters gehorsam sein wollen. Wir demütigen uns reuigen Herzens und zerknirschten Geistes und erkennen unsere Sünden und bitten um Vergebung für unsere Übertretungen (siehe 3 Nephi 9:20). Wir geloben, dass wir willens sind, den Namen Jesu Christi auf uns zu nehmen und immer an ihn zu denken.“ (Liahona, Januar 2001, Seite 7f.)

2 Nephi 31:13. Mit voller Herzensabsicht und ohne Heuchelei

  • „Mit voller Herzensabsicht“ deutet auf völlige Hingabe an Jesus Christus hin, aus reinen und lauteren Motiven – anstatt nur vorzugeben, dass man ihm nachfolgt. Präsident Marion G. Romney (1897–1988) von der Ersten Präsidentschaft hat sich zu Heuchelei geäußert: „Es gibt Menschen, die versuchen, dem Herrn zu dienen, ohne den Teufel zu kränken.“ („The Price of Peace,“ Ensign, Oktober 1983, Seite 6.)

  • Elder Joseph B. Wirthlin (1917–2008) vom Kollegium der Zwölf Apostel hat betont, wie wichtig es ist, dem Herrn aufrichtig nachzufolgen:

    „Leben wir tatsächlich nach dem Evangelium oder erwecken wir bloß den Anschein von Rechtschaffenheit, sodass die Menschen um uns herum annehmen, wir wären glaubenstreu, während in Wirklichkeit unser Herz und unser Handeln den Lehren des Herrn nicht treu sind?

    Nehmen wir nur die ‚Form der Gottesfurcht‘ an, leugnen dabei aber ihre Macht? [Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:19.]

    Sind wir tatsächlich rechtschaffen, oder spielen wir den Gehorsam nur vor, wenn wir uns beobachtet fühlen?

    Der Herr hat deutlich gesagt, dass er sich vom Anschein nicht blenden lässt, und er hat uns davor gewarnt, ihm oder anderen gegenüber unehrlich zu sein. Er hat uns ermahnt, uns vor denen in Acht zu nehmen, die eine Fassade aufbauen, die eine freundliche Maske aufsetzen, hinter der sich eine finstere Wirklichkeit verbirgt. Wir wissen, dass der Herr das Herz sieht und nicht den äußeren Anschein [1 Samuel 16:7].“ (Der Stern, Juli 1997, Seite 14f.)

2 Nephi 31:13,14,17. „Die Taufe mit Feuer“

  • Jesus Christus hat gelehrt, dass alle Menschen mit Wasser und auch mit dem Geist getauft werden müssen (siehe Johannes 3:5). Auf die Taufe mit Wasser muss die Taufe mit dem Geist folgen, die manchmal auch Taufe mit Feuer genannt wird. Präsident Marion G. Romney hat gesagt: „Wie wichtig es ist, die Gabe des Heiligen Geistes zu empfangen, lässt sich nicht mit Worten ausdrücken. Sie ist die Taufe mit Feuer, wie Johannes sie bezeichnet. (Siehe Lukas 3:16.) Sie ist die Geburt aus Geist, von der Jesus zu Nikodemus sprach [Johannes 3:5].“ (Ensign, Mai 1974, Seite 92.)

  • Elder David A. Bednar vom Kollegium der Zwölf Apostel hat erklärt, dass die Konfirmierung nicht zwingend gleichbedeutend mit der Taufe durch den Geist ist:

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    Girl’s confirmation

    „Nach der Taufe wurden einem jedem von uns von Priestertumsträgern die Hände aufgelegt – wir wurden als Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage bestätigt, und der Heilige Geist wurde uns übertragen (siehe LuB 49:14). Die Aussage ‚empfange den Heiligen Geist‘ in unserer Konfirmierung war eine Aufforderung, uns um die Taufe durch den Geist zu bemühen.

    Der Prophet Joseph Smith hat gesagt: ,Man kann ebensogut einen Sandsack taufen wie einen Menschen, wenn es nicht im Hinblick auf die Sündenvergebung und zur Erlangung des Heiligen Geistes geschieht. Die Taufe mit Wasser ist nur die halbe Taufe; sie nützt nichts ohne die andere Hälfte, und das ist die Taufe vom Heiligen Geist.‘ (Lehren des Propheten Joseph Smith, Seite 320.) Wir sind durch Untertauchen im Wasser zur Sündenvergebung getauft worden. Wir müssen auch durch den Geist des Herrn getauft und von ihm durchdrungen werden, ‚dann kommt die Vergebung [unserer] Sünden durch Feuer und durch den Heiligen Geist‘ (2 Nephi 31:17).“ (Liahona, Mai 2006, Seite 29.)

  • Elder Lynn A. Mickelsen von den Siebzigern hat sich dazu geäußert, dass die Taufe mit Feuer durch das Sühnopfer des Erretters von Sünden reinigt: „Durch sein Sühnopfer, dadurch, dass der Erretter sich selbst als Lösegeld für unsere Sünden hingegeben hat, bevollmächtigt er den Heiligen Geist, uns durch die Taufe mit Feuer zu reinigen. Wenn der Heilige Geist in uns wohnt, reinigt sein läuternder Einfluss uns vom Schmutz der Sünde. Sobald man den Vorsatz gefasst hat, beginnt die Reinigung.“ (Liahona, November 2003, Seite 10.)

2 Nephi 31:15,16. Die Stimme des Vaters

  • Bei einer der seltenen Gelegenheiten, als die Stimme des Vaters zu hören war, bezeugte dieser: „Ja, die Worte meines Geliebten sind wahr und treu. Wer bis ans Ende ausharrt, der wird errettet werden.“ (2 Nephi 31:15.) Später sagte der Vater, dass diejenigen, die bis ans Ende ausharren, ‚ewiges Leben haben‘ werden (Vers 20). Diese erhabenen Worte, die Nephi vom Vater hörte, zeigen, dass es eine der bedeutendsten Verheißungen des Evangeliums ist, dass diejenigen, die bis ans Ende ausharren, ewiges Leben erlangen werden.“ (Siehe 3 Nephi 15:9.)

2 Nephi 31:15,16. „Bis ans Ende ausharren“

  • Der Ausdruck „bis ans Ende ausharren“ wird häufig als Hinweis darauf verwendet, dass wir unser ganzes Leben lang geduldig Mühsal ertragen müssen. Elder Joseph B. Wirthlin hat erklärt, dass das Ausharren bis ans Ende auch bedeutet, im Glauben an Christus bis an unser Lebensende treu zu bleiben:

    „Die Lehre vom Ausharren bis ans Ende ist diejenige, die besagt, dass man auf dem Weg weitergeht, der zum ewigen Leben führt, nachdem man ihn durch Glauben, Umkehr, Taufe und das Empfangen des Heiligen Geistes eingeschlagen hat. Um bis ans Ende auszuharren, muss man sein ganzes Herz geben. Der Prophet Amaleki aus dem Buch Mormon hat dazu gesagt: ‚Kommt zu ihm und opfert ihm eure ganze Seele als Opfer, und fahrt fort mit Fasten und Beten, und harrt aus bis ans Ende; und so wahr der Herr lebt, werdet ihr errettet werden.‘ [Omni 1:26.]

    Bis ans Ende auszuharren bedeutet, dass unser Leben fest im Boden des Evangeliums verankert ist, dass wir zu dem stehen, was anerkannte Lehre der Kirche ist, dass wir unseren Mitmenschen demütig dienen, ein christusähnliches Leben führen und unsere Bündnisse halten. Wer ausharrt, befindet sich im Gleichgewicht, er ist unbeirrbar und demütig, er verbessert sich ständig und ist ohne Falschheit. Sein Zeugnis beruht nicht auf weltlichen Beweggründen, sondern beruht auf Wahrheit, Erkenntnis, Erfahrung und dem Geist.“ (Liahona, November 2004, Seite 101.)

2 Nephi 31:17-20. Die Taufe ist das Tor

  • Präsident Boyd K. Packer, Präsident des Kollegiums der Zwölf Apostel, hat gesagt, dass die Taufe nicht nur den Eintritt in die Kirche bedeutet, sondern auch der Pfad ist, über den man zum ewigen Leben gelangt. „Als der Herr auf der Erde war, hat er unmissverständlich klargemacht, dass es nur einen einzigen Weg gibt, wie der Mensch errettet werden kann. ,Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich.‘ (Johannes 14:6.) Will man diesen Weg beschreiten, so stellt sich heraus, dass zweierlei ganz unveränderlich dasteht: Erstens ruht im Namen Christi die Vollmacht, die Errettung der Menschheit zustande zu bringen. ,Denn es ist uns Menschen kein anderer Name unter dem Himmel gegeben, durch den wir gerettet werden sollen.‘ (Apostelgeschichte 4:12.) Und als Nächstes gibt es eine unentbehrliche heilige Handlung – die Taufe –, die als Tor dasteht, durch das jeder Mensch gehen muss, um ewiges Lebens zu erlangen.“ (Ensign, November 1975, Seite 97.)

2 Nephi 31:19,20. Vorwärtsstreben

  • Elder David A. Bednar sagte, wenn wir zu Christus kommen wollen, müssen wir ein Leben lang beständig im Gehorsam vorwärtsstreben: „Zu Christus zu kommen ist kein einzelnes Ereignis mit einem bestimmten Anfang und Ende, sondern ein Prozess, der sich ein Leben lang entwickelt und vertieft. Als ersten Schritt in diesem Prozess müssen wir aber sicherlich Erkenntnis erlangen und etwas über Jesus erfahren, über sein Leben, seine Lehren und sein Wirken. Wollen wir aber wahrhaft zu ihm kommen, müssen wir beständig gehorsam sein und uns darum bemühen, ihm ähnlicher zu werden, in unserem Denken, unseren Motiven, unseren Gesprächen und unserem Handeln. Wenn wir auf dem Weg als Jünger vorwärtsstreben (siehe 2 Nephi 31:20), können wir uns dem Erretter in der Erwartung nahen, dass er sich uns nahen wird, wir können ihn eifrig suchen in der Hoffnung, dass wir ihn finden werden, wir können bitten, voller Zuversicht, dass wir empfangen werden, und wir können anklopfen und davon ausgehen, dass uns aufgetan werden wird (siehe LuB 88:63).“ („Weil wir sie vor Augen haben,“ Liahona, April 2006, Seite 17.)

2 Nephi 31:20; 32:3. „Weidet euch an den Worten von Christus“

  • Bei dem Ausdruck sich „am Wort von Christus weide[n]“ (2 Nephi 31:20) wird unsere Bereitschaft, die Worte Christi in uns aufzunehmen, damit verglichen, ein üppiges Mahl zu sich zu nehmen. Elder Russell M. Nelson vom Kollegium der Zwölf Apostel hat erklärt, dass wir uns an den Worten Christi weiden, wenn wir nach ihnen verlangen und ihnen gehorchen: „Sich weiden bedeutet nicht nur probieren. Sich weiden bedeutet genießen. Wir genießen die heiligen Schriften, wenn wir sie mit der Absicht studieren, wunderbare Entdeckungen zu machen und gehorsam zu sein. Wenn wir uns am Wort von Christus weiden, ist es – ‚wie auf Tafeln – in Herzen von Fleisch‘ verankert [2 Korinther 3:3]. Es wird zu einem wesentlichen Bestandteil unseres Wesens.“ (Liahona, Januar 2001, Seite 20.)

    Wo finden wir das „Wort von Christus“, um uns daran weiden zu können? Präsident Ezra Taft Benson (1899–1994) hat das erläutert: „So, wie es im Buch Mormon ausgedrückt wird, müssen wir ,an Christus … glauben und ihn nicht … leugnen‘. (2 Nephi 25:28.) … Wir müssen zu Christus kommen und in ihm vollkommen werden. (siehe Moroni 10:32.) … Wir müssen kommen und uns „am Wort von Christus weide[n]“ (2 Nephi 31:20), wie wir es durch seine heilige Schriften, seine Gesalbten und seinen Heiligen Geist erhalten.“ (A Witness and a Warning, 1988, Seite 51.)

  • Elder Robert D. Hales sagte, um sich an den Worten von Christus zu weiden, muss man seine Lehren in sich aufnehmen und sich einverleiben, so wie man sich eine Mahlzeit einverleibt: „Wer sich an den Worten von Christus weidet, muss in den heiligen Schriften lesen und seine Worte in sich aufnehmen, indem er darüber nachsinnt und sie zu einem Teil seines Denkens und Handelns macht.“ (Der Stern, Januar 1999, Seite 16.)

  • In jüngerer Zeit erklärte Elder Hales, wenn man sich an den heiligen Schriften weide, höre man in diesem Leben die Stimme des Herrn:

    „Wenn wir das Wort Gottes nicht haben oder uns nicht daran halten und es beachten, geraten wir auf sonderbare Abwege und gehen einzeln, als Familie und als Volk verloren.

    Wie mit Stimmen, die aus dem Staube rufen, rufen die Propheten des Herrn uns heute auf der Erde zu: Haltet an den heiligen Schriften fest! Haltet daran fest, handelt und lebt entsprechend und freut euch an ihnen! Stochert nicht nur in ihnen herum. Sie sind die ‚Macht Gottes zur Errettung‘ [LuB 68:4], die uns zurück zu unserem Erretter, Jesus Christus, führt.

    Wenn der Erretter heute als Mensch unter uns lebte, würde er uns aus den heiligen Schriften unterweisen, wie er es tat, als er auf Erden war. … Seine Worte [ertönen]: ‚Erforscht die Schriften, weil sie … Zeugnis über mich [ablegen]‘ [Johannes 5:39] – ein Zeugnis, das der Heilige Geist gibt, ‚denn durch die Macht des Heiligen Geistes könnt ihr von allem wissen, ob es wahr ist‘ [Moroni 10:5]. …

    Welch herrlicher Segen! Denn wenn wir Gott ansprechen möchten, beten wir. Und wenn wir wollen, dass er zu uns spricht, forschen wir in den heiligen Schriften, denn seine Worte werden von seinen Propheten ausgesprochen. Dann unterweist er uns, wenn wir auf die Einflüsterungen des Heiligen Geistes achten.“ (Liahona, November 2006, Seite 26f.)

2 Nephi 32:2,3. „Mit der Zunge von Engeln reden“

  • Nachdem jemand den Heiligen Geist empfangen hat und mit Feuer getauft worden ist, können ihm durch Inspiration die rechten Worte eingegeben werden, damit er „mit der Zunge von Engeln reden und Lobpreisungen für den Heiligen Israels ausrufen“ kann (2 Nephi 31:13). Mit der Zunge von Engeln reden heißt nicht unbedingt, dass man in einer anderen Sprache spricht.

    Präsident Boyd K. Packer hat gesagt, dass wir mit der Zunge von Engeln reden, wenn wir unter dem Einfluss des Heiligen Geistes sprechen: „Nephi erklärte, dass Engel durch die Macht des Heiligen Geistes reden, und dass Sie mit der Zunge von Engeln reden können, was schlicht bedeutet, dass Sie mit der Macht des Heiligen Geistes reden können. Da wird nichts zu hören sein. Da wird nichts zu sehen sein. Es wird keine Taube kommen. Es werden keine Zungen wie von Feuer erscheinen. Aber die Macht wird da sein.“ („Die Gabe des Heiligen Geistes: Was jedes Mitglied wissen sollte“, Liahona, August 2006, Seite 22.)

2 Nephi 32:5. Alles, „was ihr tun sollt“

  • Im Buch Mormon wird uns verheißen: „Die Worte von Christus werden euch alles sagen, was ihr tun sollt.“ (2 Nephi 32:5.) Elder W. Rolfe Kerr von den Siebzigern hat gesagt, dass die Worte von Christus uns genauso leiten können, wie der Liahona Lehis Familie durch die Wildnis führte: „So sehen wir, Brüder und Schwestern, dass die Worte von Christus für jeden von uns ein eigener Liahona sein können, der uns den Weg zeigt. Seien wir nicht träge, weil der Weg so leicht ist. Nehmen wir voll Glauben die Worte von Christus in unseren Sinn und unser Herz auf, wie sie in den heiligen Schriften verzeichnet sind und wie sie von lebenden Propheten, Sehern und Offenbarern verkündet werden. Weiden wir uns voll Glauben und Eifer an den Worten von Christus, denn die Worte von Christus werden unser geistiger Liahona sein, durch den wir in allem wissen können, was wir tun sollen.“ (Liahona, Mai 2004, Seite 37.)

  • Präsident Henry B. Eyring von der Ersten Präsidentschaft hat bestätigt, dass es wichtig und von Vorteil ist, durch regelmäßiges tägliches Schriftstudium den Heiligen Geist bei sich zu haben: „Eine weitere einfache Möglichkeit, Kraft von Gott zu erhalten, ist, sich am Wort Gottes zu weiden: Lesen Sie in den vier heiligen Schriften der Kirche und in den Worten der lebenden Propheten und denken Sie darüber nach. Gott hat uns Hilfe verheißen, die mit dieser täglichen Gewohnheit einhergeht. Das glaubensvolle Studium der heiligen Schriften bringt uns den Heiligen Geist.“ (Liahona, Mai 2004, Seite 17.)

  • Elder Spencer J. Condie von den Siebzigern hat betont, dass wir mithilfe der heiligen Schriften den Heiligen Geist bei uns haben können, wenn wir vor einer schwierigen Entscheidung stehen: „Ihr steht vielleicht vor Entscheidungen bezüglich einer Mission, eurer Berufswahl und dann der Ehe. Wenn ihr in den heiligen Schriften lest und um Weisung betet, findet ihr die Antwort vielleicht nicht schwarz auf weiß vor euch, aber ihr werdet beim Lesen deutliche Eingebungen spüren, und der Heilige Geist wird – wie verheißen – ,euch alles zeigen, was ihr tun sollt‘ [2 Nephi 32:5].“ (Liahona, Juli 2002, Seite 50.)

2 Nephi 32:8,9. Ihr müsst „immer beten“

  • Präsident James E. Faust (1920–2007) von der Ersten Präsidentschaft hat das Gebet als Rettungsanker von Gott bezeichnet: „Als Gott den Menschen auf die Erde setzte, wurde das Gebet der Rettungsanker – als Verbindung zwischen den Menschen und Gott. Deshalb begannen die Menschen zur Zeit Adams ‚den Namen des Herrn anzurufen‘ [Genesis 4:26]. Seitdem stillt das Gebet in allen Generationen ein wichtiges Bedürfnis des Menschen. Jeder von uns hat Probleme, die er nicht selbst lösen kann, und Schwächen, die er nicht überwinden kann, ohne sich durch das Gebet an eine höhere Quelle der Kraft zu wenden. Diese Quelle ist der Gott des Himmels, zu dem wir im Namen Jesu Christi beten [siehe 2 Nephi 32:9; 3 Nephi 20:31]. Wenn wir beten, sollten wir daran denken, dass der Vater im Himmel alles Wissen, alles Verständnis, alle Liebe und alles Mitgefühl besitzt.“ (Liahona, Juli 2002, Seite 62.)

2 Nephi 33:1-4. Ins Herz getragen

  • Elder Dallin H. Oaks vom Kollegium der Zwölf Apostel hat eine Möglichkeit genannt, wie man das Evangelium „den Menschenkindern ins Herz“ tragen kann (2 Nephi 33:1):

    „Präsident Hinckley hat dem Gebot, durch den Geist zu lehren, einen wichtigen Folgesatz beigefügt; er hat die folgende Aufforderung ausgesprochen:

    ,Wir müssen … unsere Lehrer dahin bekommen, mehr aus dem Herzen als aus ihren Büchern zu sprechen und ihre Liebe zum Herrn und seinem kostbaren Werk kundzutun, und dann wird dies irgendwie das Herz derjenigen entflammen, die sie unterrichten.‘ [Teachings of Gordon B. Hinckley, 1997, Seite 619f.]

    Darum geht es uns – dass die Liebe Gottes und die Verpflichtung gegenüber dem Evangelium Jesu Christi das Herz derer ‚entflammt‘, die wir unterrichten.“ (Liahona, Januar 2000, Seite 97.)

  • Elder David A. Bednar hat erläutert, dass der Hörer des Wortes auch gewillt sein muss, durch den Geist zu empfangen: „Nephi lehrt: ‚Wenn jemand durch die Macht des Heiligen Geistes spricht, so trägt die Macht des Heiligen Geistes [die Botschaft] den Menschenkindern ins Herz.‘ (2 Nephi 33:1.) Beachten Sie bitte, dass die Macht des Geistes die Botschaft zwar zum Herzen trägt, aber nicht unbedingt ins Herz. Der Lehrer kann erläutern, aufzeigen, ermuntern und Zeugnis geben – und das alles sehr wirksam und mit großer Geisteskraft. Doch der Inhalt der Botschaft und das Zeugnis des Geistes können letztlich nur dann ins Herz dringen, wenn der Empfänger es zulässt.“ („Trachtet nach Wissen durch Glauben“, Liahona, September 2007, Seite 17; siehe auch LuB 50:14,17-20.)

2 Nephi 33:11. Das sind die Worte von Christus

  • Präsident Ezra Taft Benson hat gesagt, dass eine unserer Aufgaben als Mitglieder der Kirche darin besteht, anderen zu verkünden, dass dies die Worte Jesu Christi sind, die er durch seine Diener spricht: „Unsere Hauptaufgabe besteht darin, das Evangelium zu verkünden, und zwar so, dass wir damit etwas erreichen. Wir müssen jedoch nicht auf jeden Einwand eingehen. Letztlich ist es für jeden eine Glaubensfrage, und jeder muss selbst seine Entscheidung treffen. Nephi sagte: ,Und urteilt selbst, ob es nicht die Worte von Christus sind, denn Christus wird euch mit Macht und großer Herrlichkeit am letzten Tag zeigen, dass es seine Worte sind; und ihr und ich, wir werden von Angesicht zu Angesicht vor seinem Gericht stehen; und ihr werdet wissen, dass mir von ihm geboten worden ist, dieses hier niederzuschreiben.‘ (2 Nephi 33:11.) Jeder muss für sich selbst entscheiden, in dem Bewusstsein, dass Gott ihn zur Verantwortung ziehen wird.“ (Ensign, Mai 1975, Seite 65.)

2 Nephi 33:11. Das Gericht

  • Nephi sagt, er werde uns vor dem Gericht treffen. Es ist interessant, dass Jakob und Moroni ganz Ähnliches schreiben (siehe Jakob 6:13; Moroni 10:27).

Zum Nachdenken

  • Warum ist es unter anderem wichtig, vorwärtszustreben, um bis ans Ende auszuharren?

  • Nephi schrieb, dass wir „immer beten“ müssen (2 Nephi 32:9). Wie können Sie das in Ihrer derzeitigen Lebenssituation am besten tun?

  • Was beeindruckt Sie an Nephis letztem Zeugnis am meisten? (Siehe 2 Nephi 33:10-14.)

Vorschläge für Aufgaben

  • Lesen Sie den Kommentar in diesem Kapitel und bewerten Sie dann Ihre Gewohnheiten, was das persönliche Schriftstudium und Beten angeht. Trifft es wirklich zu, dass Sie sich an den Worten von Christus weiden und immer beten? (Siehe 2 Nephi 32:3, 9.) Ändern Sie gegebenenfalls Ihr Schriftstudium so, dass es den Lehren Nephis besser entspricht.

  • Bereiten Sie anhand von 2 Nephi 31 bis 33 eine Lektion für den Familienabend vor, in der es um Nephis Erläuterung der „Lehre von Christus“ geht (2 Nephi 31:2). Erklären Sie Ihrer Familie, was Nephi meinte, als er sagte: „Dies ist der Weg; und es ist kein anderer Weg noch Name unter dem Himmel gegeben, wodurch der Mensch im Reich Gottes errettet werden kann.“ (2 Nephi 31:21.)