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Kapitel 3: 1 Nephi 6 bis 11


Kapitel 3

1 Nephi 6 bis 11

Einleitung

Nephi schrieb, weil er die Menschen dazu bewegen wollte, zu Jesus Christus zu kommen (siehe 1 Nephi 6:3,4). Überlegen Sie, während Sie 1 Nephi 6 bis 11 durcharbeiten, wie Nephis Worte diesen Zweck erfüllen. Achten Sie besonders darauf, inwiefern die Vision vom Baum des Lebens von der Liebe Gottes zeugt und die Mission des Erretters bestätigt. Nephi hatte diese Vision dank seiner gerechten Wünsche, und weil er bereitwillig gehorchte. Wenn Sie wie Nephi Ihre Wünsche und Taten mit dem Willen des Herrn in Einklang bringen, können auch Sie „durch die Macht des Heiligen Geistes“ persönliche Offenbarung empfangen (1 Nephi 10:19).

Kommentar

1 Nephi 6:4. „Meine Absicht ist einzig und allein“

  • Nephi schrieb, um Menschen zu Jesus Christus zu bringen, damit sie errettet werden könnten. Präsident Ezra Taft Benson (1899–1994) hat erklärt, wie dieses wichtige Ziel durch das Buch Mormon erreicht wird: „Das Buch Mormon bringt Menschen zu Christus … Darin wird auf klare Weise von Christus und seinem Evangelium berichtet. Das Buch Mormon zeugt von seiner Göttlichkeit, der Notwendigkeit eines Erlösers und davon, dass wir unser Vertrauen in ihn setzen müssen. Es zeugt vom Fall, vom Sühnopfer und von den ersten Grundsätzen des Evangeliums, wozu auch gehört, dass wir ein reuiges Herz und einen zerknirschten Geist haben und geistig von neuem geboren werden müssen. Im Buch Mormon wird verkündet, dass wir in Rechtschaffenheit bis ans Ende ausharren und unser Leben in moralischer Hinsicht so gestalten müssen, wie es einem Heiligen zukommt.“ („We Add Our Witness“, Ensign, März 1989, Seite 5.)

  • Präsident Benson hat erklärt, dass der Ausdruck der „Gott Abrahams und Gott Isaaks und Gott Jakobs“ sich auf den Erretter bezieht: „Wir dürfen nicht vergessen, wer Jesus war, bevor er geboren wurde. Er war der Schöpfer von allem, der große Jehova, das Lamm, das schon vor der Erschaffung der Welt dazu ausersehen war, geschlachtet zu werden, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs. Er war und ist der Heilige Israels.“ („Five Marks of the Divinity of Jesus Christ“, Ensign, Dezember 2001, Seite 10.)

1 Nephi 7:1. „Dem Herrn Nachkommen erwecken“

  • Die Söhne und Töchter Lehis und Ischmaels heirateten untereinander und zogen „im Land der Verheißung dem Herrn Nachkommen“ groß (1 Nephi 7:1). Rechtschaffene Familien sind ein wesentlicher Bestandteil der Absichten des Herrn. Die Erste Präsidentschaft und das Kollegium der Zwölf Apostel haben verkündet, „dass die Ehe zwischen Mann und Frau von Gott verordnet ist und dass im Plan des Schöpfers für die ewige Bestimmung seiner Kinder die Familie im Mittelpunkt steht. …

    Das erste Gebot, das Gott Adam und Eva gab, bezog sich darauf, dass sie als Ehemann und Ehefrau Eltern werden konnten. Wir verkünden, dass Gottes Gebot für seine Kinder, sich zu vermehren und die Erde zu bevölkern, noch immer in Kraft ist.“ („Die Familie – eineProklamation an die Welt“, Liahona, November 2010, Rückumschlag.)

  • Präsident Boyd K. Packer, Präsident des Kollegiums der Zwölf Apostel, hat bezeugt, dass wir Freude erfahren, wenn wir dem vom Herrn vorgegebenen Muster folgen und Eltern werden:

    „Es ist unsere Bestimmung, dass der Mann völlige Erfüllung nur mit einer Frau erlangen kann, mit der er rechtmäßig verheiratet ist, und dass er auch nur so den göttlichen Zweck seiner Erschaffung erfüllen kann. Durch die Vereinigung von Mann und Frau werden Babys gezeugt und empfangen, die dann unter Gefahren das Licht der Welt erblicken.

    Dieses göttliche Muster wurde wie das Evangelium schon geplant, ehe die Welt erschaffen wurde (siehe LuB 49:17). Im Plan ist es vorgesehen, dass wir auf die Erde kommen und einen sterblichen Körper erhalten. Es ist der große ‚Plan des Glücklichseins‘ (Alma 42:8). Er stammt nicht von uns. Wenn wir uns an dieses Muster halten, folgen Freude und Glück.“ (Children of God, BYU Women’s Conference, 5. Mai 2006, Seite 5f.)

1 Nephi 7:2. Ischmael stammt von Efraim ab

  • Das Buch Mormon wird manchmal als das „Holz Josefs“ (Ezechiel 37:19) oder das „Holz Efraims“ (LuB 27:5) bezeichnet. Lehi war ein Nachkomme Manasses (siehe Alma 10:3), und Ischmael war ein Nachkomme Efraims. Die Prophezeiungen Jakobs (siehe Genesis 48:16; 49:22) erfüllten sich, als Ischmaels Familie (Efraim) mit Lehi (Manasse) nach Amerika kam.

    Elder Erastus Snow (1818–1888) vom Kollegium der Zwölf Apostel ist näher darauf eingegangen, warum die Abstammung Ischmaels von so großer Bedeutung ist: „Wer das Buch Mormon aufmerksam gelesen hat, der hat erfahren, dass ein Überrest des Hauses Josef auf dem amerikanischen Kontinent lebte, und auch, dass Lehi, als er die Berichte seiner Väter auf den Messingplatten durchsuchte, herausfand, dass er von Manasse abstammte. Vom Propheten Joseph Smith erfahren wir, dass der Bericht Lehis auf den 116 Seiten stand, die zuerst übersetzt und später gestohlen wurden. Eine Kurzfassung davon finden wir im ersten Buch Nephi, das Nephis eigener Bericht ist. Nephi war vom Stamm Manasse, Ischmael jedoch vom Stamm Efraim. Ischmaels Söhne heirateten in Lehis Familie ein, und Lehis Söhne heirateten Ischmaels Töchter und erfüllten so die Worte Jakobs über Efraim und Manasse im 48. Kapitel in Genesis, wo es heißt: ,Weiterleben soll mein Name durch sie, auch der Name meiner Väter Abraham und Isaak. Im Land sollen sie sich tummeln, zahlreich wie die Fische im Wasser.‘ So wuchsen diese Nachkommen Manasses und Efraims gemeinsam auf dem amerikanischen Kontinent heran.“ (Daniel H. Ludlow, A Companion to Your Study of the Book of Mormon, 1976, Seite 199.)

  • Sehen Sie sich dazu die Übersicht „Das Holz Judas und das Holz Josefs“ im Anhang an (Seite 450).

1 Nephi 7:14. Was geschieht, wenn man die Propheten ablehnt.

  • Nephi erklärte, dass die Juden in Jerusalem zu seiner Zeit Gott verwarfen und dass sie infolgedessen den Geist des Herrn nicht mehr bei sich hatten. Wenn das Volk des Herrn die Propheten ablehnt, werden die Propheten aus ihrer Mitte weggenommen und darauf folgt Unglück (siehe 1 Nephi 3:17,18; Helaman 13:24-27). „Wenn der Geist aufhört, sich mit dem Menschen abzumühen, dann kommt schnelle Vernichtung“ (2 Nephi 26:11). So war es in den Tagen Noachs (siehe Mose 8:17), bei den Nephiten (siehe Mormon 5:16) und bei den Jarediten (siehe Ether 15:19). Dieselbe Warnung ist in den Letzten Tagen ausgesprochen worden (siehe LuB 1:33).

1 Nephi 7:15. „Ihr [habt] die Wahl“

  • Laman und diejenigen, die unter seinem Einfluss standen, waren auf der Reise ins verheißene Land keine Gefangenen. Als sie den Wunsch hatten, nach Jerusalem zurückzukehren, verkündete Nephi daraufhin einen grundsätzlichen Punkt der Lehre: „Ihr [habt] die Wahl“ (1 Nephi 7:15). Präsident Thomas S. Monson drückte es folgendermaßen aus: „Jeder von uns muss Entscheidungen treffen. Vielleicht fragt ihr euch: ‚Ist es denn wirklich so wesentlich, wie ich mich entscheide?‘ Dazu sage ich: Eure Entscheidungen legen letztendlich euer Schicksal fest. Jede Entscheidung für die Ewigkeit zieht auch ewige Folgen nach sich.“ („Der Pfad zur Vollkommenheit“, Liahona, Juli 2002, Seite 111.)

    Nephi warnte seine Brüder und diejenigen, die mit ihnen gehen wollten, dass sie umkommen würden, wenn sie nach Jerusalem zurückkehrten. Blind vor Hartherzigkeit und Ungehorsam erkannten diejenigen, die sich gegen Lehi und Nephi auflehnten, nicht, dass Lehis Prophezeiungen über die Zerstörung, die Jerusalem erwartete, der Wahrheit entsprachen. In der Bibel steht, dass Jerusalem bald, nachdem Lehis Gruppe die Stadt verlassen hatte, von den Babyloniern belagert wurde. „Die Bürger des Landes hatten kein Brot“, „damals wurden Breschen in die Stadtmauer geschlagen“ und Zidkijas Heer zerstreute sich (siehe 2 Könige 25:1-7). Wenn Laman und Lemuel nach Jerusalem zurückgekehrt wären, wären sie in Gefangenschaft geraten oder umgekommen. Weil sie sich dafür entschieden, Lehi und Nephi zu folgen, konnten sie die Früchte und den wilden Honig im Land Überfluss genießen, während sie sich auf ein Erbteil im Land der Verheißung vorbereiteten (siehe 1 Nephi 17:3-6).

1 Nephi 7:17-19. Aus Banden befreit

  • Elder Gene R. Cook von den Siebzigern hat darauf hingewiesen, dass wir genau wie Nephi von unseren Banden befreit werden können, wenn wir gläubig beten: „Beachten Sie, dass [Nephi, Alma und Amulek] nicht auf ihre eigene Stärke vertrauten, sondern auf den Herrn und seine Stärke. Der Glaube an Christus ist es, der uns von unseren Banden befreit; wenn wir unseren Glauben an Christus steigern, gibt uns das mehr Kraft im Gebet.“ (Receiving Answers to Our Prayers, 1996, Seite 8.)

1 Nephi 8:4-35. Die Vision vom Baum des Lebens

  • In der nachstehenden Übersicht werden einige Symbole aus Lehis Traum erklärt, deren Bedeutung Nephi offenbart wurde:

    Bild
    Lehi’s dream

    Symbol aus Lehis Traum (1 Nephi 8)

    Auslegung, die Nephi kundgetan wurde (siehe 1 Nephi 11 und 12)

    Der Baum mit der weißen Frucht (siehe Vers 10,11)

    Die Liebe Gottes, die dieser zeigte, indem er seinen Sohn als unseren Erretter hingab (siehe 11:21-25; in 15:22 als „Baum des Lebens“ bezeichnet)

    Der Fluss schmutzigen Wassers (siehe Vers 13; 12:16)

    Die Tiefen der Hölle, in die die Schlechten fallen (siehe 12:16; in 15:27 „Schmutziges“ genannt)

    Die eiserne Stange (Vers 19)

    Das Wort Gottes, das zum Baum des Lebens führt (siehe 11:25)

    Der Nebel der Finsternis (Vers 23)

    Die Versuchungen des Teufels, die die Menschen blind machen, sodass sie vom Weg abirren und den Baum nicht finden (siehe 12:17)

    Das große und geräumige Gebäude in der Luft (siehe Vers 26)

    Der Stolz und die eitlen Einbildungen der Welt (siehe 11:36 ; 12:18)

    Menschen, die den Pfad zum Baum betreten, aber im Nebel verloren gehen (siehe Vers 21-23)

    Nephi sah in dem Traum folgende Gruppen von Menschen:

    • Scharen, die Jesus zuhörten und ihn dann „von sich ausstießen“ (11:28)

    • Menschen, die Jesus kreuzigten, obwohl er die Kranken geheilt und Teufel ausgetrieben hatte (siehe 11:31-33)

    • Scharen, die sich in einem großen und geräumigen Gebäude versammelten, um gegen die Zwölf Apostel des Lammes zu streiten (siehe 11:34-36)

    • Nephiten und Lamaniten, die zum Kampf aufgestellt waren und im Krieg umkamen (siehe 12:1-4,13-15)

    • Nephiten, die wegen ihres Stolzes in Unglauben verfielen und von den Lamaniten vernichtet wurden (siehe 12:19-23)

    Menschen, die sich an der eisernen Stange festhalten und zum Baum gelangen (und die Frucht des Baums kosten), aber abfallen, wenn sie verspottet werden (siehe Vers 24,25, 28)

    Menschen, denen das große und geräumige Gebäude erstrebenswerter ist als der Baum (siehe Vers 26,27,31-33)

    Menschen, die sich an der Stange festgehalten und von der Frucht gegessen haben. Sie haben sich nicht um die Spötter gekümmert und sind nicht abgefallen (siehe Vers 30, 33)

    Diejenigen, die an der größten aller Gaben Gottes teilhaben – dem ewigen Leben (siehe 15:36)

1 Nephi 8:10-12; 11:8-25. Der Baum des Lebens als ein Symbol für Jesus Christus und sein Sühnopfer

  • Elder Jeffrey R. Holland vom Kollegium der Zwölf Apostel hat erklärt, dass der Baum des Lebens den Heiland und sein Sühnopfer symbolisiert: „Der Geist machte deutlich, dass der Baum des Lebens und seine kostbare Frucht Symbole für die Erlösung durch Christus sind.“ (Christ and the New Covenant: The Messianic Message of the Book of Mormon, 1997, Seite 160.)

    Elder Neal A. Maxwell (1926–2004) vom Kollegium der Zwölf Apostel hat außerdem betont, dass an der Liebe Gottes teilzuhaben bedeutet, an den Segnungen des Sühnopfers teilzuhaben. Der Baum des Lebens ist ein Symbol für die Liebe Gottes und das Sühnopfer Christi. Der „Baum des Lebens … stellt die Liebe Gottes dar (siehe 1 Nephi 11:25). Die Liebe Gottes zu seinen Kindern drückt sich am tiefgründigsten darin aus, dass er uns Jesus als Erlöser gegeben hat: ,Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab.‘ (Johannes 3:16.) An der Liebe Gottes teilhaben heißt, am Sühnopfer Jesu und an der Befreiung und Freude, die damit einhergehen, teilhaben.“ (Liahona, Januar 2000, Seite 7.)

1 Nephi 8:20. Der „enge und schmale Pfad“

  • Jesus Christus hat verkündet, dass er der einzige Weg oder „der Weg“ ist, der zum Vater führt (siehe Johannes 14:6). Elder Lowell M. Snow von den Siebzigern hat bezeugt, dass der Heiland uns beständig die Richtung weist:

    „Das Leben ist voller Straßen und Wege. … Es gibt so viele Wege, denen man folgen kann, so viele Stimmen, die ‚hier entlang‘ oder ‚dort entlang‘ rufen [Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:5]. Es gibt eine Vielzahl von Medien, die unser Privatleben überfluten, und die meisten haben die Absicht, uns wie Vieh einen Weg entlangzuführen, der breit ist und auf dem viele unterwegs sind.

    Wenn Sie darüber nachdenken, auf welche dieser Stimmen Sie hören sollen oder welche von den vielen Straßen die richtige ist, haben Sie sich dann schon einmal wie Joseph Smith gefragt: ‚Was ist da zu tun? Welche von allen diesen [Stimmen und Wegen] hat Recht, oder haben sie allesamt Unrecht? Falls eine von ihnen Recht hat, welche ist es, und wie soll ich sie erkennen?‘ [Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:10.]

    Ich bezeuge Ihnen, dass Jesus Christus weiterhin den Weg weist, vorangeht und jeden Punkt auf unserer Reise festlegt. Sein Weg ist eng und schmal und führt ‚zu Licht und Leben, himmelwärts‘ [Gesangbuch, Nr. 122].“ (Liahona, November 2005, Seite 96.)

1 Nephi 8:23-33. Halten wir an der eisernen Stange fest?

  • Elder David A. Bednar vom Kollegium der Zwölf Apostel hat erklärt, was es bedeutet, an der eisernen Stange festzuhalten:

    „Ich würde sagen: Zu dem beständigen Festhalten gehört, gebeterfüllt und beständig lebendiges Wasser zu schöpfen – mit allen drei Methoden, die wir heute Abend besprochen haben [lesen, studieren und forschen].

    … Das lebendige Wasser [strömt beständiger], wenn man alle drei Methoden regelmäßig einsetzt, und das ist es wohl vor allem, was es bedeutet, beständig an der eisernen Stange festzuhalten. …

    Lesen wir täglich so die Schrift, studieren sie und forschen darin, dass wir uns beständig an der eisernen Stange festhalten?“ („Ein Vorrat an lebendigem Wasser“, CES-Fireside für junge Erwachsene am 4. Februar 2007, Seite 8, http://lds.org/broadcast/ces/cesfrsdbednar02153150.pdf.)

  • Elder Joseph B. Wirthlin (1917–2008) vom Kollegium der Zwölf Apostel hat nicht nur aufgezeigt, wie wichtig es ist, an der eisernen Stange festzuhalten, sondern auch erklärt, wie wir zurückfinden, wenn wir den Halt verlieren: „Ihr müsst euch inmitten des Nebels und der Finsternis, der Mühen und Prüfungen des Lebens gut an der eisernen Stange festhalten. Wenn ihr loslasst und vom Weg abkommt, könnt ihr die eiserne Stange im Finstern eine Weile aus den Augen verlieren, bis ihr umkehrt und sie wieder fest ergreift.“ (Der Stern, Januar 1990, Seite 68.)

1 Nephi 8:26,27. „Das große und geräumige Gebäude“

  • Das große und geräumige Gebäude steht im Gegensatz zum Erretter, der der Baum des Lebens ist. Elder Glenn L. Pace von den Siebzigern hat die Maßstäbe Gottes dem Verhalten der Menschen im großen und geräumigen Gebäude gegenübergestellt:

    „Denen, die sich dem großen und geräumigen Gebäude immer mehr nähern, möchte ich mit aller Deutlichkeit sagen: Die Menschen in diesem Gebäude haben absolut nichts zu bieten außer sofortige, aber vorübergehende Befriedigung, die auf lange Sicht unausweichlich Kummer und Leid nach sich zieht. Die Gebote, die ihr haltet, sind nicht von einem leidenschaftslosen Gott erlassen worden, der euch den Spaß verderben will, sondern von einem liebevollen Vater im Himmel, der möchte, dass ihr glücklich seid, solange ihr auf dieser Erde lebt und auch danach.

    Vergleicht doch einmal die Segnungen, die man empfängt, wenn man das Wort der Weisheit lebt, mit dem, was ihr erntet, wenn ihr euch entschließt, mit den Menschen im großen und geräumigen Gebäude zu feiern. Vergleicht die Freude an intelligentem Humor und Witz mit trunkenem, blödem, derbem, lautem Gelächter. Vergleicht unsere treuen Jungen Damen, die noch erröten, mit solchen, die nichts mehr rot werden lässt und die euch dazu verführen wollen, ebenfalls zu verlieren, was sie selbst längst verloren haben. Vergleicht, wie es ist, jemanden aufzurichten, damit, wie es ist, wenn man jemanden herabsetzt. Vergleicht die Fähigkeit, persönliche Offenbarung und Führung für das eigene Leben zu empfangen, damit, von jedem Widerstreit der Meinungen hin- und hergetrieben zu werden. Vergleicht das Priestertum Gottes, das ihr tragt, mit allem, was in diesem großen und geräumigen Gebäude vor sich geht.“ (Ensign, November 1987, Seite 40.)

  • Elder L. Tom Perry vom Kollegium der Zwölf Apostel hat warnend darauf hingewiesen, dass die Menschen im großen und geräumigen Gebäude bezeichnenderweise vor allem auf materiellen Besitz aus sind: Wir werden durch die Rufe, die wir heute aus dem großen und geräumigen Gebäude vernehmen, versucht, den Wettstreit um weltlichen Besitz aufzunehmen. Wir meinen, dass wir ein größeres Haus mit einer Garage für drei Autos brauchen und dass ein Campingmobil vor der Tür stehen muss. Wir wünschen uns Designerkleidung, noch mehr Fernsehgeräte, natürlich alle mit [DVD-Spieler], das neueste Computermodell, das neueste Auto. Oft wird all das mit geliehenem Geld gekauft, ohne an die zukünftigen Bedürfnisse zu denken. Weil Wünsche sofort erfüllt werden, sind die Gerichte mit Konkursverfahren überlastet, und viele Familien werden von ihren finanziellen Verpflichtungen über Gebühr in Anspruch genommen.“ (Der Stern, Januar 1996, Seite 31.)

  • In Lehis Vision verhöhnten die Spötter diejenigen, die von der Frucht aßen – diejenigen, die Gott lieben und ihm dienen wollen. Elder Neal A. Maxwell erinnert uns daran, den Schild des Glaubens hochzuhalten, wenn Spötter aus dem großen und geräumigen Gebäude zu sehen und zu hören sind: „Lassen Sie uns … akzeptieren, dass viele uns gleichgültig gegenüberstehen. Andere wieder halten uns für sonderbar oder irregeleitet. Wir wollen ertragen, dass sie mit dem Finger auf uns deuten; schließlich werden sie ja gelangweilt feststellen, dass das ,große und geräumige Gebäude‘ nur ein heruntergekommenes und überbelegtes drittklassiges Hotel ist (siehe 1 Nephi 8:31-33). Schmähen wir nicht diejenigen, die uns schmähen, beachten wir sie einfach nicht (siehe LuB 31:9). Nutzen wir stattdessen unsere Kraft, um den Schild des Glaubens hochzuhalten, sodass wir die auf uns gerichteten feurigen Pfeile zu löschen vermögen.“ (Liahona, November 2003, Seite 102.)

1 Nephi 8:37. Das „Gefühl eines liebevollen Vaters“

  • Elder Robert D. Hales vom Kollegium der Zwolf Apostel hat erklärt, dass Eltern dem Beispiel Lehis folgen können, wenn ihre Kinder vom Weg abkommen: „Auch wir müssen den Glauben aufbringen, unsere Kinder zu unterweisen, und sie auffordern, die Gebote zu halten. Ihre Entscheidungen dürfen unseren Glauben nicht schwächen. Unsere Würdigkeit wird nicht nach ihrer Rechtschaffenheit bemessen. Lehi musste auf den Segen, sich am Baum des Lebens zu weiden, nicht verzichten, nur weil Laman und Lemuel nicht von dessen Frucht essen wollten. Manchmal meinen wir als Eltern, wir hätten versagt, wenn unsere Kinder einen Fehler machen oder vom rechten Weg abweichen. Eltern, die ihre Kinder nach Kräften lieben, unterweisen, für sie beten und auf sie Acht geben, sind keine Versager. Ihr Glaube, ihre Gebete und ihre Mühen werden zum Wohl ihrer Kinder geweiht werden.“ (Liahona, Mai 2004, Seite 88.)

1 Nephi 9:1-5. Eine weise Absicht

  • Obwohl Nephi bereits einen Bericht über die welt-liche Geschichte seines Volkes begonnen hatte, inspirierte der Herr ihn, einen zweiten Bericht über die religiöse Geschichte des Volkes anzufertigen. In der nachstehenden Liste werden die Unterschiede und die Ähnlichkeiten der beiden Berichte beleuchtet:

    1. Vers 1 bis 5 in 1 Nephi 9 ist ein Bericht, der direkt den kleinen Platten entnommen ist.

    2. Wenn Nephi den Begriff diese gebraucht, meint er die kleinen Platten.

    3. Wenn Nephi von den anderen Platten spricht, meint er die großen Platten.

    4. Die großen Platten wurden zuerst angefertigt, um 590  v. Chr.

    5. Die kleinen Platten entstanden 20 Jahre später, also um 570  v. Chr.

    6. Nephis Erklärung, warum der Herr ihm geboten hat, einen zweiten Bericht (die kleinen Platten) anzufertigen, steht in 1 Nephi 9:5.

    7. Die großen Platten umfassen die Zeit von 570  v. Chr. bis 385 n. Chr. und enthalten einen Bericht über Könige, Kriege und geschichtliche Ereignisse.

    8. Die kleinen Platten umfassen die Zeit von 570 bis 130  v. Chr. und enthalten einen Bericht über das geistliche Wirken der Nephiten.

    Nephi wusste zwar nicht, warum er einen zweiten Bericht anfertigen sollte, er vertraute jedoch darauf, dass dahinter eine weise Absicht stand (siehe 1 Nephi 9:5), die dem Herrn bekannt war (siehe Kommentar zu den Worten Mormons 1:7 auf Seite 145).

  • Elder Marvin J. Ashton (1915–1994) vom Kollegium der Zwölf Apostel hat gesagt, dass wir wie Nephi Gott gehorchen können, auch wenn wir den Grund nicht verstehen: „Manchmal werden wir aufgefordert zu gehorchen und wissen nicht, warum, außer, dass der Herr es geboten hat. Nephi befolgte Anweisungen, obgleich er die weise Absicht nicht gänzlich verstand. Aus seinem Gehorsam ergaben sich Segnungen für die Menschen auf der ganzen Welt. Wenn wir den heutigen Führern der Kirche nicht gehorchen, säen wir auf steinigen Boden und verwirken vielleicht die Ernte.“ (Ensign, November 1978, Seite 51.)

1 Nephi 9:6. „Der Herr weiß alles“

  • Elder Neal A. Maxwell hat bezeugt, dass Gottes Wissen grenzenlos ist:

    „Manche glauben aufrichtig an die Existenz eines Gottes, aber nicht unbedingt an einen Gott, der Offenbarungen erteilt und allwissend ist. Andere aufrichtige Menschen stellen Gottes Allwissenheit in Frage und fragen sich, wenn auch respektvoll, ob vielleicht nicht einmal Gott die Zukunft kennt. Aber ein allwissender und offenbarender Gott kann in jedem Augenblick Zukünftiges enthüllen. Das ist möglich, weil ‚in der Gegenwart Gottes … alles für ihre Herrlichkeit offenbar ist – Vergangenes, Gegenwärtiges und Zukünftiges – und sich beständig vor dem Herrn befindet‘ (LuB 130:7). Gott ‚weiß [alles], denn alles ist vor [s]einen Augen gegenwärtig‘ (LuB 38:2). Zu Mose sagte er: ‚Es gibt keinen Gott neben mir, und alles ist gegenwärtig bei mir, denn ich kenne es alles.‘ (Mose 1:6.)

    Nirgendwo in den heiligen Schriften steht, dass Gottes Wissen begrenzt wäre. Stattdessen lesen wir: ,O wie groß die Heiligkeit unseres Gottes! Denn er weiß alles, und es gibt nichts, was er nicht weiß.‘ (2 Nephi 9:20.)“ (If Thou Endure It Well, 1996, Seite 46.)

1 Nephi 10:11-14. Die Zerstreuung und die Sammlung Israels

  • Elder Bruce R. McConkie (1915–1985) vom Kollegium der Zwölf Apostel hat erklärt, warum Israel zerstreut wurde und was man bei der Sammlung Israels unter anderem bedenken muss:

    „Warum wurde Israel zerstreut? Die Antwort ist klar und deutlich, es gibt keinen Zweifel daran. Unsere israelitischen Vorfahren wurden zerstreut, weil sie das Evangelium ablehnten, das Priestertum entweihten, die Kirche im Stich ließen und dem Reich Gottes den Rücken kehrten. Sie wurden zerstreut, weil sie sich vom Herrn abwandten, falsche Götter anbeteten und es in jeder Hinsicht den heidnischen Völkern nachtaten … Israel wurde wegen des Abfalls vom Glauben zerstreut. Wegen ihrer Schlechtigkeit und ihrer Auflehnung zerstreute der Herr sie in seinem Zorn unter den Heiden in allen Völkern der Erde.

    Was muss daher mit der Sammlung Iaraels einhergehen? Die Sammlung Israels besteht darin, dass man all das, was der Herr seinem in alter Zeit erwählten Volk einst angeboten hat, glaubt und annimmt und sein Leben danach ausrichtet. Sie besteht darin, dass man Glauben an den Herrn Jesus Christus hat, umkehrt, sich taufen lässt und die Gabe des Heiligen Geistes empfängt, und dass man die Gebote Gottes befolgt. Sie besteht darin, dass man an das Evangelium glaubt, sich der Kirche anschließt und in das Reich Gottes kommt. Sie besteht darin, dass man das heilige Priestertum empfängt, an heiligen Stätten mit Macht aus der Höhe ausgerüstet wird und durch die celestiale Ehe alle Segnungen Abrahams, Isaaks und Jakobs erhält. Sie kann auch darin bestehen, dass man sich an einem bestimmten Ort oder in einem bestimmten Land sammelt, um Gott zu verehren.

    Weil wir diese Vorstellung von der Zerstreuung und der Sammlung des erwählten Volkes haben, verstehen wir die Worte der Propheten zu diesem Thema.“ (A New Witness for the Articles of Faith, 1985, Seite 515.)

  • Näheres über die Zerstreuung Israels finden Sie unter „Kurzer geschichtlicher Überblick über die Zerstreuung Israels“ im Anhang (Seite 453). Näheres über die Sammlung Israels finden Sie unter „Die Sammlung Israels“ im Anhang (Seite 454).

1 Nephi 10:17-19. Durch die Macht des Heiligen Geistes lernen

  • Elder Russell M. Nelson vom Kollegium der Zwölf Apostel hat betont, dass wir die Evangeliumswahrheiten durch die Macht des Heiligen Geistes lernen müssen: „Nach den Prinzipien des Herrn zu leben erfordert, dass wir die Gabe des Heiligen Geistes weiterentwickeln. Diese Gabe hilft uns, Lehre zu verstehen und in unserem Leben anzuwenden. Da die Wahrheit, die durch Offenbarung gegeben wurde, nur durch Offenbarung verstanden werden kann, müssen wir gebeterfüllt studieren.“ (Liahona, Januar 2001, Seite 19.)

  • Elder David A. Bednar vom Kollegium der Zwölf Apostel hat erklärt, dass wir alles meiden müssen, was den Geist beleidigt:

    „Der Geist des Herrn spricht also gewöhnlich zu uns in stiller, feinfühliger und fast unmerklicher Weise. …

    Der Maßstab ist eindeutig. Wenn etwas, was wir denken, sehen, hören oder tun, uns vom Heiligen Geist entfernt, müssen wir aufhören, es zu denken, zu sehen, zu hören oder zu tun. Wenn etwa das, was uns unterhalten soll, uns dem Heiligen Geist entfremdet, dann ist diese Art von Unterhaltung sicherlich nichts für uns. Da der Geist nicht bei dem bleiben kann, was vulgär, roh oder unanständig ist, kommt derlei für uns keinesfalls in Frage. Wenn wir uns an etwas beteiligen, bei dem klar ist, dass wir uns davon fernhalten sollten, entfremden wir uns vom Geist des Herrn. Deshalb dürfen wir uns auf so etwas nicht einlassen.“ (Liahona, Mai 2006, Seite 28.)

1 Nephi 11:16,26. Die Herablassung Gottes

  • Herablassung bedeutet ein freiwilliges Herabsteigen von hohem Rang oder aus Würden. Elder Gerald N. Lund, ein ehemaliger Siebziger, hat sich dazu geäußert, wie gut dieser Begriff beschreibt, dass der Erlöser als sterblicher Mensch in die Welt gekommen ist: „Hier war Jesus – ein Mitglied der Gottheit, der Erstgeborene des Vaters, der Schöpfer, Jehova des Alten Testaments –, der jetzt seinen göttlichen und heiligen Stand verließ, auf alle Herrlichkeit und Majestät verzichtete und den Körper eines kleinen Kindes annahm, das hilflos und vollständig abhängig von seiner Mutter und seinem irdischen Vater war. Es ist erstaunlich, dass er nicht in einen sehr vornehmen irdischen Palast kam und … mit Juwelen überschüttet wurde, sondern in einen einfachen Stall. Kein Wunder also, dass der Engel zu Nephi sagte: ‚Schau, und sieh die Herablassung Gottes!‘“ (Jesus Christ, Key to the Plan of Salvation, 1991, Seite 16.)

Zum Nachdenken

  • Vergegenwärtigen Sie sich einmal die vielen Personen, die in Lehis Vision vom Baum des Lebens dargestellt werden. Wie können Sie denen nachstreben, die den Baum erreichten, von der Frucht aßen und treu blieben?

  • Wie haben das Schriftstudium und das Befolgen der Worte der Propheten Ihnen schon geholfen, trotz der Nebel der Finsternis auf dem engen und schmalen Pfad zu bleiben?

  • Welche Schritte könnten Sie unternehmen, um noch eifriger zu suchen und dadurch die „Geheimnisse Gottes … durch die Macht des Heiligen Geistes“ zu verstehen? (1 Nephi 10:19.)

Vorschläge für Aufgaben

  • Der Traum Lehis stecktvoller Symbole. Zeichnen Sie eine Übersicht mit den Elementen aus Lehis Traum, damit Sie sich besser vorstellen können, wie die verschiedenen Symbole miteinander im Zusammenhang stehen.

  • Nur diejenigen, die an der eisernen Stange festhielten, aßen von der Frucht des Baumes. Stellen Sie einen Plan für Ihr tägliches Schriftstudium auf, damit Sie dem Erretter näherkommen und die Segnungen des Sühnopfers gänzlich ausschöpfen können.

  • Nephi wurde gezeigt, wie Jehova auf die Erde herabkam. Lesen Sie den Bericht von der Geburt des Heilands in Matthäus 1 und 2; Lukas 1 und 2 und Johannes 1:1-13. Schreiben Sie neue Erkenntnisse, die Sie dabei gewinnen, in Ihr Tagebuch oder Ihre heiligen Schriften.