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Kapitel 56: Moroni 10


Kapitel 56

Moroni 10

Einleitung

Moroni beendete seine Schriften, indem er seinen Lesern drei wichtige Grundsätze erläuterte. Der erste besagt, dass wir die Wahrheiten, die in diesem heiligen Bericht zu finden sind, lernen und ein Zeugnis davon haben müssen. Der zweite ist eine Aufforderung, die geistigen Gaben zu verstehen und zu erlangen, die uns offenstehen. Schließlich bittet er einen jeden von uns inständig, zu Christus zu kommen und in ihm vollkommen zu werden.

Suchen Sie nach diesen Grundsätzen, wenn Sie nun mit diesem Kurs über das Buch Mormon zum Ende kommen. Finden Sie selbst heraus, dass das Buch wahr ist, indem Sie sich an Moronis Verheißung halten (siehe Moroni 10:3-5). Lernen Sie, welche Geistesgaben es gibt und streben Sie danach, jene zu entwickeln, die der Herr Ihnen gegeben hat. Zeigen Sie schließlich durch Ihre Taten, dass Sie sich täglich darum bemühen, zu Christus zu kommen.

Denken Sie daran, was der Prophet Joseph Smith (1805–1844) verkündet hat: „Ich habe den Brüdern gesagt, das Buch Mormon sei das richtigste aller Bücher auf Erden und der Schlussstein unserer Religion, und wenn man sich an dessen Weisungen halte, werde man dadurch näher zu Gott kommen als durch jedes andere Buch.“ ( Einleitung zum Buch Mormon.)

Kommentar

Moroni 10:3. „Wenn ihr dieses hier lesen werdet“

  • In seiner Zeit als Mitglied der Siebziger sprach Elder Gene R. Cook darüber, wie wichtig es ist, Gottes Gnade als Mittel zu betrachten, durch das man größeren Glauben und Demut erlangen kann.

    „Die letzten sechs Worte [in Moroni 10:3] geben uns die wichtige Ermahnung, ‚dass ihr im Herzen darüber nachdenkt‘. Worauf bezieht sich das Wort ‚darüber‘, worüber sollen wir nachdenken? Darüber, ‚wie barmherzig der Herr zu den Menschenkindern gewesen ist, von der Erschaffung Adams an bis herab zu der Zeit, da ihr dieses hier empfangen werdet‘. Wir müssen uns erinnern, wie liebevoll, wie fürsorglich, wie gütig, wie versöhnlich unser Vater im Himmel zu uns gewesen ist.

    Was geschieht normalerweise, wenn wir anfangen darüber nachzudenken, wie barmherzig der Herr zu den Menschen gewesen ist? Zu uns selbst? Was geschieht, wenn wir an die Segnungen denken, die wir empfangen haben, oder vielleicht an unsere Sünden, für die wir ihn um Vergebung bitten müssen, und wenn wir seine Hand in unserem Leben erkennen? Ist es nicht so, dass unser Herz sich dem Herrn voll Liebe und Dankbarkeit zuwendet? Nehmen unser Glaube und unsere Demut zu? Ja, und meines Erachtens liegt das an Vers 3: Wenn wir diesen Rat befolgen, werden wir demütiger, bereitwilliger und aufgeschlossener für neue Informationen und Erkenntnis.“ („Moroni’s Promise“, Ensign, April 1994, Seite 12.)

Moroni 10:4,5. Ein Zeugnis vom Buch Mormon erhalten

  • Präsident Boyd K. Packer, Präsident des Kollegiums der Zwölf Apostel, hat über den Prozess gesprochen, den er durchlaufen hat, um durch den Geist ein Zeugnis vom Buch Mormon zu empfangen:

    „Als ich das erste Mal das Buch Mormon von vorn bis hinten durchlas, stieß ich auf die Verheißung, wenn ich Gott, den ewigen Vater, im Namen Christi fragte, ob das, was ich gelesen hatte, wahr sei, und wenn ich mit aufrichtigem Herzen und mit wirklichem Vorsatz fragte und Glauben an Christus hätte, dann täte er mir durch die Macht des Heiligen Geistes kund, dass es wahr sei (siehe Moroni 10:4). Ich versuchte, die Anweisungen so zu befolgen, wie ich sie verstand.

    Wenn ich eine herrliche Kundgebung erwartet hatte, die sofort überwältigend über mich hereinbrach, so trat sie nicht ein. Trotzdem hatte ich ein gutes Gefühl und begann zu glauben. …

    Mir wurde klar, dass jeder, an jedem Ort, im Buch Mormon lesen und Inspiration erhalten konnte. …

    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ein Zeugnis nicht plötzlich über uns hereinbricht. Es wächst eher. …

    Seien Sie nicht enttäuscht, wenn Sie gelesen und wieder gelesen haben und immer noch kein machtvolles Zeugnis erhalten haben. Es mag sein, dass es bei Ihnen so ist wie bei den Jüngern, von denen im Buch Mormon gesagt wird, dass sie mit der Macht Gottes in großer Herrlichkeit erfüllt waren, ‚und sie wussten es nicht‘ (3 Nephi 9:20).

    Geben Sie Ihr Bestes.“ (Liahona, Mai 2005, Seite 6ff.)

  • Auch Elder Bruce R. McConkie (1915–1985) vom Kollegium der Zwölf Apostel hat eingehend darüber gesprochen, wie man ein Zeugnis vom Buch Mormon erlangt, indem man während des Lesens über eine Frage nachdenkt:

    „Wer nach der Wahrheit sucht, kann auch noch einen anderen, einfacheren Test machen, nämlich lesen, nachdenken und beten – und das im Glauben und mit offenem Sinn. Um – während wir lesen, nachdenken und beten – dem Sachverhalt aufmerksam zu folgen, sollen wir uns immer wieder fragen: ,Hätte ein Mensch dieses Buch schreiben können?‘

    Ich garantiere Ihnen, dass jeder, der ehrlich und aufrichtig nach der Wahrheit sucht, irgendwann durch die Macht des Heiligen Geistes erkennen wird, dass das Buch Mormon wahr ist, dass es der Wille, der Sinn und das Wort der Herrn an die ganze Welt ist.“ (Der Stern, April 1984, Seite 142.)

  • Präsident Gordon B. Hinckley (1910–2008) hat den Lesern des Buches Mormon diese Aufforderung und Verheißung gegeben:

    Bild
    President Gordon B. Hinckley

    „[Ich fordere] die Mitglieder der Kirche in aller Welt und unsere Freunde überall auf, das Buch Mormon zu lesen oder erneut zu lesen. …

    Ich verheiße Ihnen vorbehaltlos: Wenn jeder von Ihnen sich an diesen einfachen Plan hält, unabhängig davon, wie oft Sie das Buch Mormon bereits gelesen haben, dann wird der Geist des Herrn stärker in Ihrem Leben und in Ihrer Familie zu spüren sein. Sie werden sich noch fester entschließen, Gottes Gebote zu befolgen, und Sie werden ein festeres Zeugnis empfangen, dass der Sohn Gottes wirklich lebt.“ („Ein lebendiges und wahres Zeugnis“, Liahona, August 2005, Seite 5f.)

Moroni 10:4. „Mit wirklichem Vorsatz“

  • Elder Dallin H. Oaks vom Kollegium der Zwölf Apostel hat zu Moronis Verheißung über „wirklichen Vorsatz“ gesagt: „Moroni hat denen, die aus theoretischen oder wissenschaftlichen Gründen wissen wollen, ob das Buch Mormon wahr ist, keine Offenbarung durch den Heiligen Geist verheißen, auch dann nicht, wenn sie ‚mit aufrichtigem Herzen‘ fragen. Moronis Verheißung gilt denjenigen, die im Herzen fest entschlossen sind, entsprechend der Kundgebung zu handeln, wenn sie sie empfangen. Gebete, die aus irgendeinem anderen Grund gesprochen werden, haben keine Verheißung, da sie nicht ‚mit wirklichem Vorsatz‘ erfolgen.“ (Pure in Heart, 1988, Seite 19f.)

Moroni 10:8-18. Gaben des Geistes

  • Elder Bruce R. McConkie hat den Zweck und die Gründe beschrieben, warum geistige Gaben erlangt werden:

    „[Der Zweck einer Gabe des Geistes] besteht darin, die Glaubenstreuen zu erleuchten, anzuspornen und zu erbauen, damit sie in diesem Leben Frieden finden und zum ewigen Leben in der künftigen Welt geführt werden. Die Gaben des Geistes sind ein Beweis dafür, dass das Werk des Herrn göttlichen Ursprungs ist; wo es diese Gaben nicht gibt, sind auch die Kirche und das Gottesreich nicht vorhanden. Der Herr hat verheißen, dass diese Gaben niemals vergehen werden, solange diese Welt besteht, außer durch Unglauben (Moroni 10:19). Aber wenn der vollkommene Tag kommt und die Heiligen Erhöhung erlangen, werden sie nicht länger gebraucht. Wie Paulus sagte: ‚Wenn aber das Vollendete kommt, vergeht alles Stückwerk.‘ (1 Korinther 13:10.)

    Von den Glaubenstreuen wird erwartet, dass sie sich von ganzem Herzen um die Gaben des Geistes bemühen. Sie sollen ‚nach den besten Gaben trachten‘ (LuB 46:8), nach den Geistesgaben streben (siehe 1 Korinther 12:31; 1 Korinther 14:1) und ,Gott … bitten, der gern gibt‘ (LuB 46:7; siehe Matthäus 7:7,8). Einigen wird die eine Gabe gegeben werden, anderen eine andere. Und einigen wird es gegeben, ,alle jene Gaben zu haben, sodass es ein Haupt gebe, damit einem jeden Mitglied dadurch genutzt sei‘ (LuB 46:29).“ (Mormon Doctrine, 2. Auflage, 1966, Seite 314.)

  • Elder Marvin J. Ashton (1915–1994) vom Kollegium der Zwölf Apostel hat über weitere Gaben des Geistes gesprochen, „die nicht immer offenkundig oder beachtenswert, die jedoch sehr wichtig sind. Dazu gehören vielleicht auch Ihre Gaben – Gaben, die nicht so offenkundig sind, aber dennoch wirklich und wertvoll.

    Wir wollen uns einige dieser weniger auffälligen Gaben ansehen: die Gabe zu fragen; die Gabe zuzuhören; die Gabe, auf die sanfte, leise Stimme zu hören und mit sanfter, leiser Stimme zu sprechen; die Gabe, weinen zu können; die Gabe, Streit zu vermeiden; die Gabe, liebenswürdig zu sein; die Gabe, unnütze Wiederholungen zu vermeiden; die Gabe, nach dem zu trachten, was rechtschaffen ist; die Gabe, nicht zu urteilen; die Gabe, sich an Gott zu wenden, um Führung zu erlangen; die Gabe, ein Jünger zu sein; die Gabe, sich um andere zu kümmern; die Gabe, nachsinnen zu können; die Gabe zu beten; die Gabe, machtvoll Zeugnis zu geben; die Gabe, den Heiligen Geist zu empfangen.“ (Herbst-Generalkonferenz 1987.)

  • Präsident Boyd K. Packer hat dazu, wie man geistige Gaben erlangt, gesagt:

    „Ich muss betonen, dass das Wort ‚Gabe‘ sehr bedeutungsvoll ist; eine Gabe kann man nicht einfordern, sonst ist sie keine Gabe mehr. Man kann sie nur annehmen, wenn sie angeboten wird.

    Da es sich bei allen geistigen Gaben um Geschenke handelt, werden die Bedingungen, unter denen man sie erhalten kann, von dem gestellt, der sie uns anbietet. Geistige Gaben können nicht erzwungen werden, weil eine Gabe ein Geschenk ist. Ich wiederhole, man kann sie nicht erzwingen, kaufen oder in dem Sinne ‚verdienen‘, dass man eine Leistung erbringt und erwartet, dass sie uns automatisch und zu unseren Bedingungen gegeben werden.

    Manch einer trachtet mit so viel Beharrlichkeit nach einer solchen Gabe, dass jede Tat sie ihm weiter entrückt. Und in dieser Beharrlichkeit und Verbissenheit bringt er sich geistig in Gefahr. Vielmehr müssen wir so leben, dass wir der Gaben würdig sind, und sie werden uns nach dem Willen des Herrn zukommen.

    Brigham Young hat in seiner Zeit etwas gesagt, was gewiss auch heute zutrifft:

    ‚Da gibt es keinen Zweifel: Wenn jemand nach den Offenbarungen lebt, die dem Volk Gottes gegeben wurden, kann er den Geist des Herrn bei sich haben, der ihm den Willen des Herrn zeigt und ihn in seinen zeitlichen wie auch in seinen geistigen Pflichten leitet. Ich bin jedoch überzeugt, dass wir in dieser Hinsicht weit davon entfernt sind, unsere Rechte zu nutzen.‘ (Discourses of Brigham Young, Seite 32.)

    Geistige Gaben gehören zur Kirche. Dass es sie gibt, ist ein großes und beständiges Zeugnis von der Wahrheit des Evangeliums. Sie sind wirklich nicht nach Belieben in der Kirche zu finden.Moroni hat gelehrt ‚furchtbar ist der Zustand der Menschen‘, wenn es sie nicht gibt. …

    Wir müssen uns darum bemühen, würdig zu sein, diese Gaben auf die vom Herrn bestimmte Weise zu empfangen.

    Ich sage es noch einmal: Wir müssen auf die Weise des Herrn nach geistigen Gaben trachten.“ („Gifts of the Spirit“, unveröffentlichte Ansprache anlässlich einer Fireside für 16 Pfähle an der Brigham-Young-Universität am 4. Januar 1987, Seite 5f.)

Moroni 10:17,18. Wie können wir die Gaben des Geistes wahrnehmen?

  • Elder Gene R. Cook hat über die Kraft gesprochen, die man erhält, wenn man die geistigen Gaben, die jedem Menschen gegeben sind, entdeckt und einsetzt: „Zu den bedeutendsten Prozessen, die Sie im Leben durchlaufen, gehört, dass Sie sich selbst entdecken, dass Sie herausfinden, welche Gaben und Fähigkeiten Gott Ihnen gegeben hat. Er hat Ihnen großartige Talente gegeben, und Sie haben erst angefangen, den kleinsten Teil zu nutzen. Vertrauen Sie dem Herrn, dass er Ihnen hilft, die Tür zu diesen Gaben aufzuschließen. Mancher von uns hat sich im Geiste Grenzen gesetzt, die gar nicht bestehen. In jedem von uns verbirgt sich buchstäblich ein Genie. Lassen Sie niemals zu, dass jemand Sie vom Gegenteil überzeugt.“ („Trust in the Lord“, aus: Hope, 1988, Seite 90f.)

  • Elder Parley P. Pratt (1807–1857) vom Kollegium der Zwölf Apostel hat darüber gesprochen, was geschieht, wenn wir Gaben des Geistes haben: „Die Gabe des Heiligen Geistes wirkt sich auf all diese Organe oder Eigenschaften aus. Sie belebt unser ganzes Denken, sie vermehrt, vergrößert, erweitert und reinigt alle natürlichen Neigungen und Empfindungen und passt sie durch die Gabe der Weisheit dem rechtmäßigen Gebrauch an. Sie inspiriert, entwickelt, kultiviert und lässt alle reine Zuneigung, alle Freude, Geschmäcker, Empfindungen und Stimmungen unseres Wesens reifen. Sie inspiriert Tugend, Wohlwollen, Güte, Mitgefühl, Höflichkeit und Nächstenliebe. Sie entfaltet die Schönheit von Person, Gestalt und Aussehen. Sie sorgt für Gesundheit, Vitalität, Belebung und Geselligkeit. Sie kräftigt alle Bereiche des physischen und intellektuellen Menschen. Sie stärkt die Nerven und gibt ihnen Spannkraft. Kurzum, sie ist und sie war Mark für die Knochen, Freude für das Herz, Licht für die Augen, Musik für die Ohren und Leben für das ganze Wesen.“ (Key to the Science of Theology, 1979, Seite 61.)

Moroni 10:20,21. Glaube, Hoffnung und Nächstenliebe

  • Elder Joseph B. Wirthlin (1917–2008) vom Kollegium der Zwölf Apostel hat darüber gesprochen, dass Glaube, Hoffnung und Nächstenliebe Schritt für Schritt entwickelt werden:

    „Wenn wir die Gebote des Herrn halten, haben Glaube, Hoffnung und Nächstenliebe in uns Bestand. Diese Tugenden fallen uns auf die Seele ,wie der Tau vom Himmel‘ [LuB 121:45], und wir bereiten uns darauf vor, zuversichtlich, ‚ohne Fehl und Makel‘ [1 Petrus 1:19] vor unserem Herrn und Erretter, Jesus Christus, zu stehen.

    Dies sind die tugendhaften, liebenswerten, lobenswerten Eigenschaften, um die wir uns bemühen. Wir kennen alle den Ausspruch des Paulus: ‚Die Liebe hört niemals auf.‘ [1 Korinther 13:8.] Gewiss brauchen wir geistige Kraft, die nicht versagt. Moroni sagt, ‚dass Glaube, Hoffnung und Nächstenliebe [uns] zu [Gott] führen – der Quelle aller Rechtschaffenheit‘ [Ether 12:28].

    Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, die wiederhergestellte Kirche des Herrn auf der Erde in der heutigen Zeit, führt uns zum Erretter und hilft uns, diese göttlichen Eigenschaften zu entwickeln, zu pflegen und in uns stark zu machen.‘ (Herbst-Generalkonferenz 1998.)

Moroni 10:22. „Hoffnungslosigkeit kommt vom Übeltun“

  • Präsident Ezra Taft Benson (1899–1994) hat darüber gesprochen, dass man Gutes tun muss, um Verzweiflung zu vermeiden: „Im Buch Mormon lesen wir, dass ‚Hoffnungslosigkeit … vom Übeltun [kommt]‘ (Moroni 10:22). ,Wenn ich Gutes tue, fühle ich mich wohl‘, sagte Abraham Lincoln, ‚und wenn ich Böses tue, fühle ich mich unwohl.‘ Sünde zieht einen Menschen in Verzagtheit und Mutlosigkeit hinab. Wenn jemand an der Sünde auch vorübergehend Spaß finden kann, so ist das Ergebnis doch Unglück. ‚Schlecht zu sein hat noch nie glücklich gemacht.‘ (Alma 41:10.) Sünde schafft eine Disharmonie mit Gott und ist bedrückend für den Geist. Darum tut ein Mensch gut daran, in sich zu gehen, ob er im Einklang mit allen Gesetzen Gottes steht. Jedes Gesetz bringt dem, der es befolgt, eine bestimmte Segnung. Jedes Gesetz, das gebrochen wird, wirkt sich in bestimmter Weise zerstörend aus. Jeder, der schwer an seiner Mutlosigkeit zu tragen hat, soll zum Herrn kommen, denn sein Joch drückt nicht und seine Last ist leicht. (Siehe Matthäus 11:28-30.)“ („Do Not Despair“, Ensign, Oktober 1986, Seite 2.)

Moroni 10:27. „Ihr werdet mich vor dem Gericht Gottes sehen“

  • Einige Propheten hatten das Gefühl, sie sollten den Lesern des Buches Mormon bezeugen, dass sie uns am Tag des Gerichts sehen werden, an dem der Herr uns bezeugen wird, dass sie die Wahrheit verkündet haben. Zu denen, die im Buch Mormon Ähnliches geäußert haben, gehören Nephi (siehe 2 Nephi 33:10-14), Jakob (siehe Jakob 6:12,13) und Mormon (siehe Mormon 3:20-22).

Moroni 10:31,32. „Kommt zu Christus, und werdet in ihm vollkommen“

  • In seiner Zeit als Mitglied der Siebziger hat Elder William R. Bradford dargelegt, warum wir Moronis Rat befolgen müssen:

    „Danach zu streben, rechtschaffen zu leben, bringt große Freude und Zufriedenheit. Ganz einfach gesagt, besteht der Plan Gottes für seine Kinder darin, dass sie auf diese Erde kommen und alles tun, was möglich ist, um zu lernen und in Gehorsam zu den Gesetzen zu leben. Und dann, nach allem, was sie tun können, ist das erlösende Werk des Erretters, Jesus Christus, ausreichend, um das zu bewirken, was sie selbst für sich nicht tun konnten. …

    Danach zu streben, rechtschaffen zu leben, heißt zu versuchen, alles, was wir tun können, im Gehorsam zu tun. Hierdurch kommt innerer Frieden und der Trost, dass, wenn wir tun, was wir können, der Plan Gottes für uns Anwendung findet. Kein anderes Gefühl kann solche Freude und Zufriedenheit bringen wie das Wissen, dass man alles getan hat, was man kann, um rechtschaffen zu werden.“ (Liahona, Januar 2000, Seite 104.)

  • Am Ende einer Generalkonferenz hat Präsident Gordon B. Hinckley darüber gesprochen, dass wir zum Erretter kommen müssen, indem wir so leben, dass wir anderen Gutes tun: „Ich hoffe, dass das, was Sie gehört und gesehen haben, für Sie etwas bewirkt. Ich hoffe, dass wir alle etwas freundlicher, etwas aufmerksamer, etwas höflicher werden. Ich hoffe, dass wir unsere Zunge im Zaum halten und uns nicht im Zorn zu Worten hinreißen lassen, die wir später bedauern. Ich hoffe, dass wir die Kraft und den Willen entwickeln, die andere Wange hinzuhalten und die zweite Meile zu gehen, um die wankenden Knie derer, die in Not sind, wieder fest zu machen.“ (Liahona, November 2003, Seite 103.)

Moroni 10:32,33. „Durch die Gnade Gottes“

  • Elder M. Russell Ballard vom Kollegium der Zwölf Apostel hat erklärt, dass gute Werke mit der Gnade Christi einhergehen müssen: „Nur durch das unbegrenzte Sühnopfer Jesu Christi können die Menschen die Folgen schlechter Entscheidungen überwinden. … Ganz gleich, wie schwer wir arbeiten, ganz gleich, wie gehorsam wir sind, ganz gleich, wie viel Gutes wir in diesem Leben tun, es würde nicht genügen, wenn wir es nicht wegen Jesus Christus und seiner liebevollen Barmherzigkeit täten. Was auch immer wir leisten, allein können wir das Reich Gottes nicht verdienen. Leider gibt es einige in der Kirche, die so damit beschäftigt sind, gute Werke zu vollbringen, dass sie vergessen, dass diese Werke – so gut sie auch sein mögen – inhaltsleer sind, wenn sie nicht in völliger Abhängigkeit von Jesus Christus erfolgen.“ („Building Bridges of Understanding“, Ensign, Juni 1998, Seite 65.)

Moroni 10:34. Ein weiterer Zeuge für Jesus Christus

  • Auf dem Titelblatt des Buches Mormon heißt es, dass ein Zweck dieses Buches darin besteht, „die Juden und die Andern davon [zu überzeugen], dass Jesus der Christus ist“. Beachten Sie als abschließendes Zeugnis für dieses Hauptziel Folgendes: Von den 6607 Versen im Buch Mormon verweisen 3925 auf den Namen Jesu Christi. Das bedeutet, dass alle 1,7 Verse der Name Christi in irgendeiner Form erwähnt wird. (Siehe Susan Ward Easton, „Names of Christ in the Book of Mormon“, Ensign, Juli 1978, Seite 60f.)

Zum Nachdenken

  • Welche Gaben des Geistes brauchen Sie zurzeit am meisten? Was können Sie tun, um diese Gaben, die der himmlische Vater Ihnen verheißen hat, zu entwickeln oder zu empfangen?

  • Was bedeutet es laut Moroni 10, „zu Christus zu kommen“? (Moroni 10:30.)

  • Auf welche Weise hat das Lesen des Buches Mormon Sie Gott nähergebracht? (Siehe Einleitung zum Buch Mormon.) Führen Sie einige Abschnitte auf, die für Sie besonders bedeutungsvoll waren.

  • In welchem Zusammenhang stehen die Gnade Christi und unser Ziel, Vollkommenheit zu erreichen?

Vorschläge für Aufgaben

  • Legen Sie eine Zeit fest und erstellen Sie einen Plan, um jeden Tag das Buch Mormon entweder nach Sachgebieten gegliedert oder von vorn bis hinten zu lesen.

  • Lesen Sie noch einmal Ihren Patriarchalischen Segen. Sprechen Sie anschließend mit den Menschen, die Sie am besten kennen (zum Beispiel mit Ihrer Familie), und finden Sie heraus, welche geistigen Gaben der himmlische Vater Ihnen Ihrer Meinung nach gegeben hat. Stellen Sie einen Plan auf, wie Sie diese und andere Gaben, die Sie sich wünschen, entfalten können. (Hinweis: Ihr Patriarchalischer Segen ist etwas Persönliches und Heiliges, in der Regel spricht man mit Freunden nicht darüber.)