Lektion 1: Die Vorgeschichte der Wiederherstellung
„Lektion 1: Die Vorgeschichte der Wiederherstellung“, Die Geschichte der Heiligen der Letzten Tage: 1815–1846 – Material für den Lehrer, 2018
„Lektion 1“, Die Geschichte der Heiligen der Letzten Tage: 1815–1846 – Material für den Lehrer
Lektion 1
Die Vorgeschichte der Wiederherstellung
Einführung und zeitlicher Überblick
Der Erretter richtet während seines irdischen Wirkens seine Kirche auf. Nach dem Tod und der Auferstehung des Erretters führen die Apostel, durch Offenbarung geleitet, die Kirche weiter. Als die Apostel getötet werden, gehen die Schlüssel und die Vollmacht des Priestertums auf der Erde jedoch verloren, und die ursprünglichen Lehren Jesu Christi und seiner Apostel werden abgeändert und verfälscht. Dies führt zu einer Zeit, die als der große Abfall vom Glauben bezeichnet wird. In dieser Zeit sind die Kirche Christi und die Vollmacht, sie zu führen, nicht mehr auf Erden vorhanden (siehe „Abfall vom Glauben“, Evangeliumsthemen; topics.ChurchofJesusChrist.org). Während der Zeit des großen Abfalls vom Glauben bereitet der Herr alles vor, damit seine Kirche wiederhergestellt werden kann. Dazu dienen unter anderem das Zeitalter der Aufklärung in Europa, die Reformation, die Übersetzung der Bibel ins Englische und in andere Sprachen und die Verankerung der Religionsfreiheit in der Verfassung der Vereinigten Staaten. Joseph Smith wird zu einer Zeit und an einem Ort geboren, wo es dem Herrn möglich ist, ihn zum Propheten der Wiederherstellung heranzuziehen. Der Herr befähigt Joseph Smith dazu, den göttlichen Auftrag zu erfüllen und das Evangelium und die Kirche des Herrn auf der Erde wiederherzustellen.
Um 1450Der Erfinder Johannes Gutenberg entwickelt bewegliche Lettern zum Drucken. Dadurch können Bücher – auch die Bibel – einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden.
1500–1611Neue Bibelübersetzungen ins Englische und in andere Sprachen werden erstmals einer breiten Leserschaft zugänglich gemacht.
1517–1564Martin Luther und andere in Europa fordern eine Religionsreform.
1620–1750Viele Protestanten in Europa wandern nach Nordamerika aus, um frei nach ihrer Religion leben zu können.
1787–1791Die Religionsfreiheit wird in der Verfassung der Vereinigten Staaten verankert.
1805Joseph Smith Jr. wird in Sharon im Bundesstaat Vermont geboren.
Hinweis: Einige der Daten sind ungefähre Angaben.
Anregungen für den Unterricht
Gott bereitet den Weg für die Wiederherstellung des Evangeliums
Zeigen Sie diese Aussage von Elder Ronald A. Rasband vom Kollegium der Zwölf Apostel und bitten Sie einen Schüler, sie vorzulesen:
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Ronald A. Rasband
„Elder Neal A. Maxwell hat einmal erklärt: … ‚Nichts, was [Gott] tut, ist „Zufall“, sondern „göttliche Vorsehung“‘. [Neal A. Maxwell, „Brim with Joy“, Andacht an der Brigham-Young-Universität, 23. Januar 1996, Seite 2; speeches.byu.edu.] …
Im Evangelium und in der Kirche geschehen bedeutende Ereignisse, die das Gottesreich auf Erden voranbringen. Sie geschehen nicht zufällig, sondern gemäß Gottes Plan.“ (Ronald A. Rasband, „Göttliche Vorsehung“, Liahona, November 2017, Seite 55.)
Welche Ereignisse fallen euch ein, die einige vielleicht als zufällig bezeichnen, die eurer Ansicht nach jedoch durch göttliche Vorsehung herbeigeführt worden sind?
Fordern Sie die Schüler auf, im heutigen Unterricht auf Grundsätze zu achten, die das Wirken Gottes erkennen lassen, der sein Werk auf Erden und im Leben seiner Kinder voranbringt.
Zeigen Sie ein Bild davon, wie der Erretter seine Apostel ordiniert. Rufen Sie den Schülern ins Gedächtnis, dass der Erretter während seines irdischen Wirkens Apostel berufen hat, ihnen die Vollmacht sowie Schlüssel des Priestertums übertragen hat und seine Kirche aufgerichtet hat.
Bitten Sie die Schüler, zusammenzufassen, wie die Kirche des Herrn vom Glauben abgefallen ist. (Falls notwendig, erklären Sie den Schülern: Vor und „nach dem Tod des Erretters und seiner Apostel verfälschten die Menschen die Grundsätze des Evangeliums und nahmen unbefugt Änderungen an der Organisation der Kirche und den heiligen Handlungen des Priestertums vor. Weil dieser Abfall vom Glauben weit um sich griff, nahm der Herr die Vollmacht des Priestertums von der Erde fort.“ [„Abfall vom Glauben“, Evangeliumsthemen; topics.ChurchofJesusChrist.org.])
Warum ist es eher einzusehen, dass die Wiederherstellung notwendig war, wenn man weiß, dass ein Abfall vom Glauben stattgefunden hat?
Weisen Sie darauf hin, dass Gott seine Kinder auch während dieser Zeit des weitverbreiteten Abfalls vom Glauben durch das Licht Christi und den Einfluss des Heiligen Geistes weiterhin inspiriert hat (siehe LuB 84:46; siehe auch „Statement of the First Presidency regarding God’s Love for All Mankind“ [Erklärung der Ersten Präsidentschaft zur Liebe Gottes für alle Menschen], 15. Februar 1978). Inspiriert durch diese göttliche Führung brachten Menschen bedeutende Veränderungen zuwege und es kam zu Ereignissen, die die Welt auf die Wiederherstellung des Evangeliums in den Letzten Tagen vorbereiteten.
Lassen Sie die Schüler zu zweit oder in kleinen Gruppen zusammenarbeiten. Geben Sie ihnen eine Kopie des Arbeitsblatts „Die Renaissance und die Reformation“. Bitten Sie die Schüler, das Arbeitsblatt in ihrer Gruppe vorzulesen und auf einzelne Menschen sowie auf Ereignisse zu achten, die von Gott inspiriert waren und der Wiederherstellung des Evangeliums den Weg bereitet haben.
Die Renaissance und die Reformation
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Robert D. Hales
„Der erste Schritt auf dem Weg zur Wiederherstellung des Evangeliums war, die Schriften zugänglich zu machen und Gottes Kindern zu zeigen, wie man sie liest. Die Bibel war ursprünglich in Hebräisch und Griechisch verfasst, in Sprachen also, die dem einfachen Volk in ganz Europa unbekannt waren. Ungefähr 400 Jahre nach dem Tod des Erretters wurde die Bibel dann von Hieronymus ins Lateinische übersetzt. Aber noch immer war die Heilige Schrift nicht jedermann zugänglich. …
Dann erwachte durch den Einfluss des Heiligen Geistes im Herzen der Menschen das Interesse am Lernen. Diese Renaissance oder ‚Wiedergeburt‘ breitete sich in ganz Europa aus. Ende des 14. Jahrhunderts leitete ein Priester namens John Wycliffe die Übersetzung der Bibel aus dem Lateinischen ins Englische in die Wege. …
Während einige inspiriert waren, die Bibel zu übersetzen, waren andere inspiriert, die Mittel zu ihrer Veröffentlichung bereitzustellen. 1455 hatte Johannes Gutenberg eine Druckerpresse mit beweglichen Lettern erfunden. Eines der ersten Bücher, die er druckte, war die Bibel. Zum ersten Mal war es möglich, viele Exemplare der heiligen Schrift zu drucken, und das zu einem Preis, den sich viele leisten konnten. …
Anfang des 16. Jahrhunderts schrieb sich der junge William Tyndale an der Universität Oxford ein. … Im Laufe seiner Studien begann Tyndale, das Wort Gottes zu lieben, und damit keimte der Wunsch in ihm auf, dass alle Kinder Gottes fähig seien mögen, sich selbst daran zu laben.
Ungefähr zu dieser Zeit erkannte ein deutscher Priester und Theologe namens Martin Luther 95 Irrtümer an der damaligen Kirche, mit denen er kühn seine Vorgesetzten konfrontierte. In der Schweiz ließ Ulrich Zwingli 67 Reformartikel drucken. Johann Calvin in der Schweiz, John Knox in Schottland und viele andere trugen zu diesen Bestrebungen bei. Eine Reformation hatte begonnen.
In der Zwischenzeit war William Tyndale [zu der Überzeugung gekommen], dass eine unmittelbare Übersetzung aus dem Griechischen und Hebräischen ins Englische genauer und verständlicher wäre als Wycliffes Übersetzung aus dem Lateinischen. Also übersetzte Tyndale, erleuchtet vom Geist Gottes, das Neue Testament und einen Teil des Alten Testaments. Seine Freunde warnten ihn, man werde ihn dafür umbringen, doch er ließ sich nicht beirren. Bei einem Disput mit einem Gelehrten sagte er einmal: ‚Wenn Gott mein Leben bewahrt, will ich dafür sorgen, dass nicht viele Jahre vergehen, bis ein Junge, der den Pflug lenkt, mehr von der heiligen Schrift versteht als Ihr.‘ [Zitiert in S. Michael Wilcox, Fire in the Bones: William Tyndale – Martyr, Father of the English Bible, 2004, Seite 47.]
Der englische König Jakob I. war sich der Spaltung seines Landes bewusst und genehmigte eine neue, offizielle Übersetzung der Bibel. Schätzungen zufolge sind mehr als 80 Prozent des Neuen Testaments und ein großer Teil des Alten Testaments … in der Übersetzung von William Tyndale in der King-James-Bibel erhalten geblieben. Mit der Zeit fand diese Fassung ihren Weg in ein neues Land und wurde von einem 14-jährigen Bauernjungen namens Joseph Smith gelesen.“ (Robert D. Hales, „Vorbereitungen für die Wiederherstellung und das Zweite Kommen: ,Meine Hand wird über dir sein‘“, Liahona, November 2005, Seite 89f.)
Geben Sie den Schülern ausreichend Zeit und lassen Sie sie anschließend der Klasse berichten, was sie herausgefunden haben.
Warum war es wohl ein so wichtiger Schritt, den Kindern Gottes die heiligen Schriften zugänglich zu machen? Wie trug das dazu bei, die Welt auf die Wiederherstellung des Evangeliums vorzubereiten?
Zeigen Sie diese Aussage von Elder Robert D. Hales (1932–2017) vom Kollegium der Zwölf Apostel und bitten Sie einen Schüler, sie vorzulesen. Der Rest der Klasse soll beim Zuhören auf weitere Ereignisse achten, die der Wiederherstellung den Weg bereitet haben.
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Robert D. Hales
„Die religiöse Verfolgung … in England … veranlasste viele Menschen, Freiheit in neuen Landen zu suchen. Unter ihnen waren die Pilgerväter, die 1620 in Amerika ankamen. … Bald folgten andere Siedler, wie Roger Williams, der Gründer und später dann der erste Gouverneur von Rhode Island, der weiterhin nach der wahren Kirche Christi suchte. Williams sagte, es gebe auf Erden weder eine rechtmäßig gegründete Kirche Christi noch irgendjemand, der befugt sei, ihre heiligen Handlungen zu vollziehen, und das werde es auch erst dann wieder geben, wenn das große Oberhaupt der Kirche, auf dessen Kommen er wartete, neue Apostel sende.
Über ein Jahrhundert später wurden die Gründer einer neuen Nation auf dem amerikanischen Kontinent von solch religiösen Empfindungen geleitet. Unter der Hand Gottes sicherten sie jedem Bürger Religionsfreiheit zu, und zwar durch die inspirierte Bill of Rights [Zusatzartikel zur Verfassung; Anm. d. Übers.]. Vierzehn Jahre später wurde am 23. Dezember 1805 der Prophet Joseph Smith geboren. Die Vorbereitungszeit näherte sich ihrem Ende, die Wiederherstellung konnte beginnen.“ (Robert D. Hales, „Vorbereitungen für die Wiederherstellung und das Zweite Kommen: ,Meine Hand wird über dir sein‘“, Liahona, November 2005, Seite 90.)
Warum war die Religionsfreiheit für die Wiederherstellung des Evangeliums notwendig?
Zeigen Sie diese Aussage von Elder Robert D. Hales und lassen Sie sie von einem Schüler vorlesen:
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Robert D. Hales
„Als junger Mann wurde Joseph über das Thema Religion ‚von ernstem Nachdenken und innerer Unruhe bewegt‘ [Joseph Smith ‒ Lebensgeschichte 1:8]. Weil er in einem Land geboren war, in dem Religionsfreiheit herrschte, konnte er fragen, welche von allen Kirchen die richtige sei. Und weil die Bibel in die englische Sprache übersetzt worden war, konnte er im Wort Gottes nach einer Antwort suchen. … Dieser einfache Bauernjunge war der Prophet, den Gott auserwählt hatte, die ursprüngliche Kirche Jesu Christi und das Priestertum in diesen, den Letzten Tagen wiederherzustellen.“ (Robert D. Hales, „Vorbereitungen für die Wiederherstellung und das Zweite Kommen: ,Meine Hand wird über dir sein‘“, Liahona, November 2005, Seite 90.)
Was lernen wir daraus, dass in den Jahrhunderten vor der Geburt des Propheten Joseph Smith viele Ereignisse durch Inspiration herbeigeführt wurden? (Nachdem die Schüler geantwortet haben, schreiben Sie diesen Grundsatz an die Tafel: In seiner unendlichen Weisheit hat Gott der Wiederherstellung des Evangeliums den Weg bereitet.)
Inwiefern stärkt es euren Glauben an Gott, wenn ihr erkennt, mit welcher Voraussicht und unendlichen Weisheit er die Wiederherstellung vorbereitet hat?
Die Geschichte der Kirche zeigt, dass Gott sein Werk durch gewöhnliche, unvollkommene Menschen ausführt, die er inspiriert und groß macht
Rufen Sie den Schülern diese Aussage von William Tyndale in Erinnerung: „Wenn Gott mein Leben bewahrt, will ich dafür sorgen, dass nicht viele Jahre vergehen, bis ein Junge, der den Pflug lenkt, mehr von der heiligen Schrift versteht als Ihr.“ (Zitiert in: Robert D. Hales, „Vorbereitungen für die Wiederherstellung“, Seite 90.) Sagen Sie den Schülern, dass Elder Marcus B. Nash diese Aussage von Tyndale ebenfalls zitiert und dann Folgendes berichtet hat:
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Marcus B. Nash
„Eine erstaunlich ähnliche Aussage wurde 300 Jahre später getroffen, als Nancy Towle, eine bekannte Wanderpredigerin in den Dreißigerjahren des 19. Jahrhunderts, Kirtland aufsuchte, um die ‚Mormonen‘ selbst in Augenschein zu nehmen. In einem Gespräch mit Joseph Smith und anderen führenden Brüdern übte sie scharfe Kritik an der Kirche.
Laut Towles Bericht schwieg Joseph Smith, bis sie sich an ihn wandte und verlangte, er solle schwören, dass ein Engel ihm gezeigt habe, wo die Goldplatten zu finden seien. Gutmütig erwiderte er, er schwöre nie! Da sie ihn nicht erschüttern konnte, versuchte sie nun, ihn zu erniedrigen: ‚Schämen Sie sich nicht, so anmaßend zu sein?‘, fragte sie. ‚Sie, der Sie nicht mehr sind als irgendein ahnungsloser Junge hinter dem Pflug!‘
Joseph Smith erwiderte gelassen: ‚Die Gabe wurde wiedergebracht, wie sie in alter Zeit an ungebildete Fischer erging.‘ [Vicissitudes Illustrated, in the Experience of Nancy Towle, in Europe and America, 1833, Seite 156f.]“ (Marcus B. Nash, „Joseph Smith: Aus Schwäche heraus stark gemacht“, Liahona, Dezember 2017, Seite 26f.)
Nach dem zu urteilen, was die Wanderpredigerin Nancy Towle zu Joseph Smith gesagt hat – warum fiel es ihr schwer zu glauben, dass er einen Engel gesehen hatte und von Gott als Prophet berufen worden war?
Was denkt ihr, was der Prophet Joseph Smith Nancy Towle damit sagen wollte, dass er von ungebildeten Fischern sprach? (Weisen Sie bei Bedarf darauf hin, dass er sich dabei auf die ursprünglichen Apostel Jesu Christi bezog, von denen mehrere einfache Fischer waren.)
Bitten Sie zwei Schüler, nacheinander 1 Korinther 1:26-29 und Lehre und Bündnisse 124:1 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und auf eine Aussage achten, die sich auf die Berufung und prophetische Mission von Joseph Smith beziehen lässt.
Welche Aussage lässt sich auf die Berufung und prophetische Mission von Joseph Smith beziehen?
Was denkt ihr, warum der Herr „das Schwache der Erde“ (LuB 124:1) dazu beruft, sein Werk auszuführen?
Zeigen Sie diese Aussage von Elder Neal A. Maxwell (1926–2004) vom Kollegium der Zwölf Apostel und bitten Sie einen Schüler, sie vorzulesen. Bitten Sie die Klasse, darauf zu achten, weshalb Elder Maxwell angeführt hat, welche Erfahrungen Präsident Lorenzo Snow mit dem Propheten Joseph Smith gemacht hat. Was wollte Elder Maxwell uns damit sagen?
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Neal A. Maxwell
„Lorenzo Snow sagte, er habe Unvollkommenheiten am Propheten Joseph Smith beobachtet. Aber er meinte, es sei wunderbar zu sehen, dass der Herr Joseph Smith trotzdem gebrauchen konnte. Das ließ Elder Lorenzo Snow – später Präsident Snow – zu dem Schluss kommen, auch für ihn bestünde Hoffnung!
Die Tatsache, dass Joseph Smith als ‚erwählter Seher‘ in den Letzten Tagen ein Werkzeug in der Hand des Herrn war, zeigt uns vor allem eines: Für uns alle gibt es Hoffnung! Der Herr kann uns mit all unseren Schwächen berufen und uns dennoch groß machen, um seine Absichten zu erfüllen.“ (Neal A. Maxwell, „A Choice Seer“, Ensign, August 1986, Seite 14.)
Warum hat Lorenzo Snow Hoffnung daraus geschöpft, als er am Propheten Joseph Smith Unvollkommenheiten feststellte?
Welchen Grundsatz können wir der Aussage von Elder Maxwell entnehmen? (Vielleicht formulieren die Schüler den Grundsatz in etwa so: Der Herr beruft schwache und unvollkommene Menschen und macht sie groß, sodass sie seine Absichten erfüllen können.)
Wie kann dieser Grundsatz jemandem helfen, dessen Glaube angeschlagen ist, weil er an jetzigen oder früheren Mitgliedern oder Führern der Kirche menschliche Schwächen festgestellt hat?
Bitten Sie einen Schüler, diese Aussage von Präsident M. Russell Ballard vom Kollegium der Zwölf Apostel vorzulesen:
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M. Russell Ballard
„Zu viele sind der Meinung, dass die Führer und Mitglieder der Kirche vollkommen oder nahezu vollkommen sein müssten. Sie vergessen, dass die Gnade des Herrn ausreicht, damit sein Werk von Menschen verrichtet werden kann. Unsere Führer haben die besten Absichten, aber manchmal machen wir Fehler. Dies betrifft nicht einzig und allein Beziehungen in der Kirche; das kommt auch in unseren Beziehungen zu Freunden, Nachbarn, Kollegen am Arbeitsplatz und sogar zum Ehepartner oder zur Familie vor.
Es ist natürlich ziemlich einfach, an anderen menschliche Schwächen zu entdecken. Doch ist es ein schwerer Fehler, aneinander lediglich die menschliche Natur wahrzunehmen und nicht zu erkennen, wie sich Gottes Hand im Wirken derer zeigt, die er berufen hat.“ (M. Russell Ballard, „Gott steht am Ruder“, Liahona, November 2015, Seite 25.)
Wann habt ihr schon erlebt, dass der Herr jemanden trotz dessen Schwächen und Unvollkommenheiten inspiriert und groß gemacht hat, damit er das Werk des Herrn verrichten konnte? (Führen Sie gegebenenfalls ein eigenes Beispiel an. Weisen Sie bei Bedarf darauf hin, dass niemand einen anderen kritisieren oder etwas Vertrauliches oder zu Persönliches erzählen soll.)
Erklären Sie den Schülern, dass in diesem Kurs die Geschichte der Heiligen der Letzten Tage von Joseph Smiths Kindheit bis zur Weihung des Nauvoo-Tempels 1846 behandelt wird. Sie werden erfahren, wie gewöhnliche und unvollkommene Menschen die Gnade des Herrn empfangen und sich bemüht haben, Gottes Willen zu tun, und dadurch Gottes Werk verrichtet haben.
Geben Sie den Schülern einen kurzen Überblick über den Inhalt des Buches Heilige: Band 1. Zeigen Sie dazu den Abschnitt „Allgemeiner Überblick über die Geschichte der Kirche von 1805 bis 1846“ oder geben Sie jedem eine Kopie davon. Weisen Sie auf einige der bedeutenden Ereignisse im Überblick hin, über die die Schüler beim Lesen des Buches Näheres erfahren werden.
Ermuntern Sie die Schüler, das Buch Heilige: Band 1 vollständig zu lesen und darauf zu achten, wie der Herr durch gewöhnliche und unvollkommene Männer und Frauen, die an ihn geglaubt und sich bemüht haben, seinen Willen auszuführen, gewirkt hat.
Fordern Sie die Schüler auf, zur Vorbereitung auf die nächste Unterrichtsstunde Kapitel 1 und 2 in Heilige: Band 1 zu lesen.
