2010
Lernt zuzuhören
Februar 2010


Lernt zuzuhören

„Höre auf meine Worte; wandle in der Sanftmut meines Geistes, dann wirst du Frieden haben in mir.“ (LuB 19:23.)

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Elder José A. Teixeira

Als ich neun Jahre alt war, fand bei uns zu Hause in Coimbra, Portugal, ein Familientreffen statt. Meine Eltern waren damit beschäftigt, sich um unsere Gäste zu kümmern. Alle redeten und lachten. Da die Erwachsenen so beschäftigt waren, beschloss ich, dass ich auch etwas Spaß haben wollte.

Unser Haus befand sich in der Nähe des Flusses Mondego, und ich dachte, es würde sicher Spaß machen, angeln zu gehen. Ich wollte nicht alleine gehen, also nahm ich meine vier Jahre alte Schwester mit. Ich hatte das Gefühl, dass ich meinen Eltern sagen sollte, wo wir hingingen. Aber sie waren so in ihr Gespräch vertieft, dass ich lieber nichts sagte.

Wir liefen am Flussufer entlang, bis wir eine schöne Stelle fanden. Ich gab meiner Schwester ein paar kleine Steine, die sie ins Wasser werfen konnte, während ich angelte.

Bald bemerkten meine Eltern, dass meine Schwester und ich nicht zu Hause waren. Sie fuhren durch die ganze Stadt auf der Suche nach uns. Viele Stunden später bemerkte mein Vater, dass mein Angelzeug fehlte. Also suchten er und meine Mutter das Flussufer ab, bis sie uns gefunden hatten.

Meine Eltern waren erleichtert, dass sie uns gefunden hatten, aber sie waren enttäuscht von mir. Es war sehr gefährlich, ohne meine Eltern am Fluss zu spielen, vor allem für meine kleine Schwester.

Aus dieser Erfahrung habe ich gelernt, dass wir immer mit unseren Eltern reden – und auf sie hören – müssen. Sie wollen nur unser Bestes. Ich habe auch gelernt, dass es wichtig ist, auf den Heiligen Geist zu hören. Der Heilige Geist hatte versucht, mir zu sagen, dass ich nicht angeln gehen sollte, ohne es meinen Eltern zu sagen. Aber ich hatte nicht zugehört. Meine Schwester und ich hatten zwar Spaß, aber wir waren auch in Gefahr. Wenn wir unseren Eltern und dem Heiligen Geist gut zuhören, sind wir sicher.

Illustrationen von Casey Nelson