2010
Mitglieder helfen bei der Masern-Initiative
Februar 2010


Mitglieder helfen bei der Masern-Initiative

Seit sich die Kirche 2003 der Arbeitsgruppe für die Masern-Initiative angeschlossen hat, haben tausende ihrer Mitglieder bei den Bemühungen, die Krankheit auszurotten, mitgeholfen.

Ungefähr 56.000 Mitglieder der Kirche aus aller Welt haben in 32 Ländern in Afrika, Asien sowie Mittel- und Südamerika mehr als 600.000 Stunden dafür aufgebracht.

Eine Reihe humanitärer Organisationen – das Amerikanische Rote Kreuz, die Vereinten Nationen, die U.S. Centers for Disease Control and Prevention (eine Einrichtung in den USA zur Vorbeugung gegen schwere Krankheiten und zur Überwachung ihrer Ausbreitung), UNICEF und die Weltgesundheitsorganisation – gründete 2001 eine Arbeitsgruppe für die Masern-Initiative. Ziel war es, bis Ende des Jahres 2010 die Zahl der durch Masern bedingten Todesfälle weltweit um 90 Prozent zu senken.

Die Kirche beteiligte sich an der Initiative unter anderem mit einer Spende in Höhe von drei Millionen Dollar. Außerdem forderte die Erste Präsidentschaft die Mitglieder der Kirche in den betroffenen Ländern auf, unter der Leitung der örtlichen Priestertumsführer und FHV-Leitungen bei der Aufklärungsarbeit und bei den Impfungen zu helfen.

Mehr als zwanzig Ehepaare, die eine Mission im Kirchendienst erfüllen, unterstützen diese Aktionen. Die Missionarsehepaare arbeiten ein bis vier Monate lang vor Ort und koordinieren mit Priestertumsführern und FHV-Leitungen, Gesundheitsministerien sowie anderen Partnerorganisationen bei den verschiedenen Aufgaben, die die Kampagne mit sich bringt, die Unterstützung durch ehrenamtliche Helfer.

Die Mitglieder kaufen oder verabreichen zwar keinen Impfstoff, aber sie sind in Wohngebieten unterwegs, um Informationsblätter zu verteilen, sie befestigen Poster und Transparente an den Straßen, helfen an Impfstationen aus und entwickeln Werbespots für Fernsehen und Radio. Ein zurückgekehrter Missionar komponierte eine Erkennungsmelodie für die Kampagne in Madagaskar. Der Text wurde in 28 Sprachen übersetzt, und die Melodie wurde von dutzenden Radiosendern in den meisten Ländern ausgestrahlt, in denen die Kampagne stattgefunden hat.

Seit Beginn der Initiative im Jahr 2001 bis Dezember 2008 wurden 600 Millionen Kinder und Jugendliche in den Zielländern geimpft. Das Resultat ist ein Rückgang von weltweit 74 Prozent bei den durch Masern bedingten Todesfällen. Allein auf Afrika bezogen sind es sogar 89 Prozent. Die Zahl der Todesfälle verringerte sich von 750.000 im Jahr 2000 auf 197.000 im Jahr 2007, womit das Ziel der Vereinten Nationen, nämlich weniger als 100.000 Todesfälle weltweit bis Ende des Jahres 2010, fast erreicht ist.

Durch die Kampagne haben viele Menschen nun ein besseres Leben. Dabei beschränken sich die Vorteile nicht auf das körperliche Wohl. Die Schwester von Olavi Ndafediva, der in Namibia lebt, nahm 2006 als ehrenamtliche Helferin an der örtlichen Kampagne teil. Sie ist Mitglied der Kirche. Eines Tages erklärte sie Olavi, sie schaffe ihre Arbeit nicht, und fragte ihn, ob er sie nicht vertreten könne. „Nach diesem Tag“, so sagt er, „entschloss ich mich, mehr über die Kirche zu erfahren, die meinen Landsleuten so sehr geholfen hat.“ Nachdem er sich der Kirche angeschlossen hatte, nahm Bruder Ndafediva an der Kampagne im Jahr 2009 teil.

Kap Verde, eine Inselkette einige hundert Kilometer vor der westafrikanischen Küste, ist eines der vielen Länder, wo Mitglieder der Kirche ehrenamtlich mithalfen. Bei der Kampagne im März 2009 sorgten die Mitglieder dafür, dass über 50.000 Kinder geimpft werden konnten. Mehr als 600 Mitglieder in Kap Verde betätigten sich ehrenamtlich. Sie gingen insgesamt 4200 Stunden von Tür zu Tür, um über die Kampagne zu informieren.

„Die Mitglieder von den sechs Inseln, auf denen es Zweige der Kirche gibt, beteiligten sich rege – vor allem die Jugendlichen und die jungen Alleinstehenden“, berichtet Isias Barreto da Rosa, Zweiter Ratgeber in der Präsidentschaft der Kap-Verde-Mission Praia. „Das Masern-Programm hat uns auf jeden Fall die Augen geöffnet, was wir alles unternehmen können, um die Probleme unseres Landes zu lösen.“

Die Masern sind eine ansteckende Krankheit, die das Atmungssystem angreift sowie Hautausschlag, Lungenentzündung, Gehirnhautentzündung und weitere Komplikationen verursachen kann. Oft verlaufen die Masern tödlich. Laut der Masern-Initative starben 2007 schätzungsweise 540 Kinder pro Tag an dieser Krankheit. Unterernährte und nicht geimpfte Kinder sind am stärksten gefährdet, an den Masern zu erkranken. Der Krankheit kann jedoch durch eine Impfung, die weniger als einen Dollar pro Kind kostet, einfach vorgebeugt werden.

Kinder in Afrika strecken zustimmend den Daumen hoch, nachdem sie 2008 gegen Masern geimpft wurden.

© IRI