2019
Ein Haus des interreligiösen Dialogs
Februar 2019


Ein Haus des interreligiösen Dialogs

Innsbruck (RHS): Am Sonntag, dem 16. September 2018, versammelten sich im Innsbrucker Stadtteil Amras anlässlich einer Feier zum 60-jährigen Bestehen der Gemeinde Innsbruck Vertreterinnen und Vertreter der Religionsgemeinschaften Tirols, Vizebürgermeister Franz X. Gruber sowie Mitglieder und Freunde im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes.

Bischof Gerhard Egger ging in seiner Ansprache auf den geschichtlichen Werdegang der am 20. Juli 1958 gegründeten Kirchengemeinde ein. Superintendent Mag. Olivier Dantine zog in seiner Grußbotschaft Parallelen zwischen dem Wachstum der Evangelischen Kirche in Tirol und dem der Kirche Jesu Christi in den 50er und 60er Jahren und wünschte der Glaubensgemeinde das Allerbeste für die kommenden Jahrzehnte.

Dr. Gabriele Doppler als Repräsentantin der Buddhistischen Glaubensgemeinschaft und Sprecherin der Multireligiösen Plattform Innsbruck meinte: „Wenn jemand vor 60 Jahren ein solches Haus baut und es dann erhält, pflegt und öffentlich nutzt, dann ist er wahrhaft hier angekommen und Teil dieser Tiroler Gesellschaft geworden.“ Sie zeigte sich vom jahrelang geführten interreligiösen Dialog in diesem Haus angetan.

Der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft Tirol, Burhan Türkmen, schloss sich in seinen Grußworten diesen Inhalten an und lobte das multireligiöse Beisammensein an diesem denkwürdigen Festtag.

Der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde für Tirol und Vorarlberg, Günther Lieder, sprach seine tiefe Dankbarkeit aus, dass er von Menschen mit so einer tiefen, religiösen und liebevollen Gesinnung schon mehrfach willkommen geheißen wurde. Er endete seine Grüße mit den Worten „… und nächstes Jahr in Salt Lake City!“ in Anlehnung an das jährliche Paschafest, bei dem am Ende aus der Haggada gelesen wird: „Nächstes Jahr in Jerusalem.“

Vizebürgermeister Franz X. Gruber sprach viele wichtige Bedürfnisse der heutigen Gesellschaft an, wie etwa Toleranz, Solidarität, Aufgeschlossenheit und gegenseitigen Respekt, und warnte vor der Entsolidarisierung, dem Werteverfall und dem Egozentrismus. Es sei an der Zeit, dass Menschen sich nicht mehr „voneinander entfernen, sondern ein christlich-humanistisches Miteinander“ verwirklichen. Die Religionen spielten dabei eine zentrale Schlüsselfunktion, die „das Gute im Menschen fordert und fördert“.

Ing. Max Valtingojer von der Neuapostolischen Kirche, DI Wilhelm Schwabl als Vertreter des Geistlichen Rates der Bahai-Gemeinde Innsbruck, Mag. Thomas Lipschütz von der Israelitischen Kultusgemeinde, Prof. Dr. Timo Heimerdinger von der Evangelischen Auferstehungskirche und Mag.a Magdalena Modler-El-Abdaoui als Vertreterin der römisch-katholischen Kirche reihten sich unter die Gratulanten des 60-Jahr-Festes der Gemeinde Innsbruck ein. Musikalisch begleitet wurde der Festakt von einem Chor aus Mitgliedern der Gemeinde Innsbruck und des Pfahles Salzburg.