Generalkonferenz
Ein Bericht von dem, was ich gesehen und auch gehört habe
Frühjahrs-Generalkonferenz 2024


Ein Bericht von dem, was ich gesehen und auch gehört habe

Noch nie hat es eine bessere Zeit dafür gegeben, Mitglied der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage zu sein

Nach Abschluss meines Jurastudiums trafen meine Frau Marcia und ich die Entscheidung, ich solle bei einer Anwaltskanzlei arbeiten, die auf Prozessrecht spezialisiert war. Während meiner Einarbeitungsphase verbrachte ich einen Großteil meiner Zeit damit, Zeugen auf ihre Aussage vor Gericht vorzubereiten. Ich lernte schnell: Im Gerichtssaal stellt man fest, was Tatsache ist, wenn Zeugen unter Eid die Wahrheit dessen bezeugen, was sie gesehen und auch gehört haben. Was Zeugen bezeugen, wird aufgezeichnet und auch aufbewahrt. Bei meiner Vorbereitung legte ich immer höchste Priorität darauf, glaubwürdige Zeugen vorweisen zu können.

Nach relativ kurzer Zeit wurde mir bewusst, dass die Begriffe, die ich jeden Tag als Anwalt verwendete, auch die Begriffe waren, die ich in Evangeliumsgesprächen verwendete. Mit Begriffen wie „bezeugen“ und „Zeugnis“ geben wir ja oft wieder, was wir in Bezug auf die Wahrheit des Evangeliums Jesu Christi erkannt haben und empfinden.

Als ich als neuer Gebietssiebziger bestätigt worden war, schlug ich die heiligen Schriften auf, um mehr über meine Aufgaben zu erfahren, und las Lehre und Bündnisse 107:25, wo steht: „Die Siebziger sind ebenfalls berufen, … den Anderen sowie in aller Welt besondere Zeugen zu sein.“ Wie Sie sich vorstellen können, fiel mir der Begriff „besondere Zeugen“ sofort auf. Mir wurde klar, dass ich die Aufgabe hatte, Zeugnis zu geben – für den Namen Jesu Christi Zeugnis abzulegen, wo ich weltweit auch hinreiste.

In den heiligen Schriften gibt es viele Beispiele dafür, dass jemand Augenzeuge war und das bezeugte, was er gesehen und auch gehört hatte.

Mormon, ein Prophet aus alter Zeit, beginnt seinen Bericht wie folgt: „Und nun mache ich, Mormon, einen Bericht von dem, was ich gesehen und auch gehört habe, und nenne ihn das Buch Mormon.“1

Petrus und Johannes, Apostel des Erretters, heilten einen Mann im Namen Jesu Christi, des Nazoräers.2 Als man ihnen befahl, nicht im Namen Jesu zu sprechen, erwiderten sie:

„Ob es vor Gott recht ist, mehr auf euch zu hören als auf Gott, das entscheidet selbst.

Wir können unmöglich schweigen über das, was wir gesehen und gehört haben.“3

Ein weiteres machtvolles Zeugnis stammt von den im Buch Mormon erwähnten Heiligen, denen der Erretter Jesus Christus erschien. Hören Sie sich an, was über ihr Zeugnis gesagt wird: „Und auf diese Weise geben sie Zeugnis: So Großes und Wunderbares, wie wir Jesus zum Vater reden gesehen und gehört haben, hat zuvor kein Auge je gesehen und kein Ohr gehört.“4

Brüder und Schwestern, heute lege ich Zeugnis ab und mache einen Bericht von dem, was ich gesehen und auch gehört habe, als ich meinem heiligen Dienst als Siebziger des Herrn Jesus Christus nachgekommen bin. Ich gebe Ihnen daher Zeugnis für einen liebevollen Vater im Himmel und seinen gütigen Sohn Jesus Christus, der litt, starb und wieder auferstand, um Gottes Kindern ewiges Leben anzubieten. Ich gebe Zeugnis für „ein wunderbares Werk und ein Wunder“5 und dafür, dass der Herr seine Hand erneut gehoben hat, um sein Evangelium durch seine lebenden Propheten und Apostel auf der Erde wiederherzustellen6. Ich bezeuge, dass es – auf dem beruhend, was ich gesehen und auch gehört habe – noch nie eine bessere Zeit als heute dafür gegeben hat, Mitglied der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage zu sein. Ich weiß dies aus eigenem Wissen, unabhängig von jeglicher anderen Quelle, aufgrund dessen, was ich gesehen und auch gehört habe.

In meinem letzten Jahr an der Highschool musste ich, um den Seminarabschluss zu erhalten, alle 15 Tempel der Kirche erkennen können. Vorne in unserem Klassenzimmer hing von jedem Tempel ein Bild, und ich sollte sagen, wo sich ein jeder Tempel befand. Jetzt, Jahre später, wäre es eine echte Herausforderung, alle 335 Tempel, die in Betrieb oder angekündigt sind, zu erkennen. Ich habe viele dieser Häuser des Herrn selbst gesehen und bezeuge, dass der Herr seine Segnungen und Verordnungen immer mehr seiner Kinder in aller Welt anbietet.

Meine Freunde bei FamilySearch haben mir gesagt, dass jeden Tag über eine Million neue Namen zu FamilySearch hinzugefügt werden. Wenn Sie einen Vorfahren gestern nicht gefunden haben, empfehle ich Ihnen, morgen erneut nachzuschauen. Was die Sammlung Israels auf der anderen Seite des Schleiers betrifft, so hat es nie eine bessere Zeit als heute dafür gegeben, Mitglied der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage zu sein.

Als wir unsere Kinder in Twin Falls in Idaho großzogen, war unser Blick auf die weltweite Kirche begrenzt. Nach meiner Berufung als Generalautorität wurden Marcia und ich beauftragt, im Gebiet Pazifik zu dienen – einem Ort, an dem wir noch nie gewesen waren. Wir freuten uns, dass wir Pfähle vom obersten bis zum untersten Zipfel Neuseelands vorfanden sowie einen Tempel, der 1958 geweiht worden war. Er gehörte zu den 15, die ich im Seminar auswendig lernen musste. Wir fanden in jeder Großstadt Australiens einen Tempel vor, dazu Pfähle auf dem ganzen Kontinent. Wir nahmen Aufträge in Samoa wahr, wo es 25 Pfähle gibt, und in Tonga, wo fast die Hälfte der Bevölkerung der Kirche angehört. Wir erfüllten einen Auftrag in der Inselrepublik Kiribati, wo wir zwei Pfähle vorfanden. Wir waren beauftragt, einen Pfahl in Ebeye auf den Marshallinseln und einen in Daru in Papua-Neuguinea zu besuchen.

Nach unserem Dienst auf den pazifischen Inseln wurden wir beauftragt, in den Philippinen zu dienen. Überrascht stellte ich fest, dass die Kirche Jesu Christi in den Philippinen viel stärker wächst, als mir bewusst war. Dort gibt es mittlerweile 125 Pfähle und 23 Missionen, und 13 Tempel sind in Betrieb oder angekündigt. Ich wurde Zeuge einer Kirche mit über 850.000 Mitgliedern in diesem Land. Wie konnte es mir nur entgangen sein, dass die Kirche Christi in aller Welt aufgerichtet worden war?

Nach drei Jahren in den Philippinen bat man mich, in der Missionsabteilung mitzuarbeiten. Meine Aufgabe führte uns in Missionsgebiete in aller Welt. Meine Sicht auf die weltweite Kirche des Erretters wurde exponentiell erweitert. Marcia und ich wurden beauftragt, Missionen in Asien zu besuchen. In Singapur fanden wir ein schönes Pfahlzentrum vor, in dem hervorragende, treue Mitglieder versammelt waren. Wir besuchten Mitglieder und Missionare in einem Gemeindehaus in Kota Kinabalu in Malaysia. In Hongkong kamen wir mit Missionaren zusammen und nahmen an einer wunderbaren Pfahlkonferenz mit treuen, engagierten Heiligen teil.

Dies erlebten wir immer wieder, als wir auch mit Missionaren und Mitgliedern in ganz Europa, in Lateinamerika, in der Karibik und in Afrika zusammenkamen. Die Kirche Jesu Christi wächst derzeit in Afrika ganz enorm.

Ich bin Augenzeuge der fortdauernden Wiederherstellung des Evangeliums Jesu Christi und der Erfüllung dessen, was Joseph Smith prophezeit hat, nämlich: „Die Wahrheit Gottes wird vorwärtsschreiten, unerschrocken, erhaben und unbeirrbar, bis sie jeden Kontinent durchdrungen, jeden Breitengrad erreicht, jedes Land überzogen hat und in jedem Ohr erklungen ist.“7

Von unseren wunderbaren Missionaren, die rund um die Welt tätig sind, gibt es jetzt 74.000. Sie arbeiten mit Mitgliedern zusammen und taufen jeden Monat über 20.000 Menschen. Seit einiger Zeit sind es 18, 19 und 20 Jahre junge Männer und Frauen, die mit der Hilfe des Herrn dieses gewaltige Wunder der Sammlung zuwege bringen. Wir treffen diese jungen Frauen und Männer in den kleinen Dörfern Vanuatus und in den Metropolen New York, Paris und London an. Ich habe beobachtet, wie sie in abgelegenen Gemeinden auf Fidschi und bei größeren Zusammenkünften an Orten wie Texas, Kalifornien und Florida vom Erretter erzählt haben.

Missionare sind in jedem Winkel der Erde zu finden. Sie sprechen 60 verschiedene Sprachen und erfüllen den großen Auftrag des Herrn in Matthäus 28: „Darum geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“8 Ich zolle den früheren und derzeitigen Missionaren der Kirche Tribut und erinnere unsere heranwachsende Generation an Präsident Russell M. Nelsons Aufruf, zu kommen und Israel zu sammeln.9

Ich bezeuge heute, dass ich diese tiefreichende Wiederherstellung des Evangeliums des Erretters mit eigenen Augen gesehen und mit eigenen Ohren gehört habe. Ich bin Zeuge für Gottes Werk in aller Welt. Noch nie hat es eine bessere Zeit als heute dafür gegeben, Mitglied der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage zu sein.

Das vielleicht inspirierendste Wunder der Wiederherstellung, dessen Zeuge ich bin, sind Sie, die treuen Mitglieder der Kirche in jedem Land. Sie, die Heiligen der Letzten Tage, werden im Buch Mormon von Nephi beschrieben. Er sah unsere Zeit und bezeugte: „Und es begab sich: Ich, Nephi, sah die Macht des Lammes Gottes, dass sie auf die Heiligen der Kirche des Lammes herabkam und auf das Bundesvolk des Herrn, das über den ganzen Erdboden zerstreut war; und sie waren mit Rechtschaffenheit und mit der Macht Gottes in großer Herrlichkeit ausgerüstet.“10

Ich bezeuge, dass ich mit eigenen Augen gesehen habe, was Nephi sah – Sie, die in den Bund eingetretenen Heiligen in jedem Land, ausgerüstet mit Rechtschaffenheit und der Macht Gottes. Als ich in einer dieser großen Weltnationen am Rednerpult stand, erinnerte mich der Herr an etwas, was König Benjamin in Mosia 2 im Buch Mormon gelehrt hatte. Brent, „ich wünschte, [du würdest] den gesegneten und glücklichen Zustand derjenigen betrachten, die die Gebote Gottes halten. Denn siehe, sie sind gesegnet in allem, sowohl zeitlich als auch geistig.“11

Ich bezeuge Ihnen, dass ich dies mit eigenen Augen gesehen und mit eigenen Ohren gehört habe, als ich überall auf der Welt mit Ihnen, den treuen Heiligen Gottes, die die Gebote halten, zusammengekommen bin. Sie sind die Bundeskinder des Vaters. Sie sind Jünger Jesu Christi. Sie wissen ebenfalls, was ich weiß, weil Sie selbst ein Zeugnis von der Wahrheit des wiederhergestellten Evangeliums Jesu Christi erlangt haben. Der Erretter hat gesagt: „Eure Augen aber sind selig, weil sie sehen, und eure Ohren, weil sie hören.“12

Unter der Leitung des Herrn und der Führung seiner Propheten und Apostel werden wir weiterhin Missionare vorbereiten, heilige Bündnisse eingehen und halten, die Kirche Christi auf der ganzen Welt aufrichten und die Segnungen erlangen, die sich einstellen, wenn wir die Gebote Gottes halten. Wir sind vereint. Wir sind Gottes Kinder. Wir kennen ihn und wir lieben ihn.

Ich schließe mich Ihnen allen an, meine Freunde, und bezeuge vereint mit Ihnen, dass dies alles wahr ist. Wir machen einen Bericht von dem, was wir gesehen und auch gehört haben. Sie und ich sind Zeugen, die Zeugnis geben. Und mit der Kraft dieses vereinten Zeugnisses gehen wir weiterhin im Glauben an den Herrn Jesus Christus und sein Evangelium vorwärts. Ich gebe Zeugnis, dass Jesus Christus lebt. Er ist unser Erretter und Erlöser. Im Namen Jesu Christi. Amen.