Generalkonferenz
Bleibende Frucht
Frühjahrs-Generalkonferenz 2024


Bleibende Frucht

Die Siegelung der Verordnungen durch den Heiligen Geist ist unerlässlich, wenn wir die verheißenen Segnungen für alle Ewigkeit erlangen wollen

Als kleiner Junge mochte ich frische, reife Pfirsiche besonders gern. Noch heute läuft mir bei der Vorstellung, in einen saftigen, reifen, aromatischen Pfirsich zu beißen, das Wasser im Mund zusammen. Ein reif gepflückter Pfirsich hält sich nicht länger als zwei bis vier Tage. Ich erinnere mich gerne daran, wie ich zusammen mit meiner Mutter und meinen Geschwistern in unserer Küche die geernteten Pfirsiche einmachte, um sie für den Winter zu bewahren. Wenn man alles richtig machte, waren die köstlichen Pfirsiche nicht nur zwei bis vier Tage, sondern mehrere Jahre haltbar. Bei richtiger Zubereitung und Erhitzung bleiben die Früchte bewahrt, bis der Verschluss wieder geöffnet wird.

Christus hat uns angewiesen, uns aufzumachen und Frucht zu bringen, damit unsere Frucht bleibt.1 Pfirsiche meinte er damit allerdings nicht. Vielmehr sprach er von Gottes Segnungen für seine Kinder. Wenn wir Bündnisse mit Gott schließen und diese halten, überdauern die damit verbundenen Segnungen dieses Leben und werden für immer auf uns gesiegelt – also bewahrt – und werden somit zu Früchten, die in alle Ewigkeit bleiben.

Der Heilige Geist, der ja auch der Heilige Geist der Verheißung ist, wird seine gottgegebene Aufgabe erfüllen und auf diejenigen, die ihren Bündnissen treu sind, jede heilige Handlung siegeln, sodass sie über das Erdenleben hinaus bindend ist.2 Die Siegelung dieser Verordnungen durch den Heiligen Geist ist unerlässlich, wenn wir die verheißenen Segnungen für alle Ewigkeit erlangen wollen – als Früchte, die bleiben.

Dies ist insbesondere von Belang, wenn wir erhöht werden wollen.3 Präsident Russell M. Nelson hat hierzu gesagt: „Wir sollten bereits am Anfang das Ende vor Augen haben. … Sicherlich ist für jeden von uns das meistersehnte ‚Ende‘, mit unserer Familie für immer in einem Zustand der Erhöhung zu leben, und zwar in der Gegenwart Gottes, unseres Vaters im Himmel, und seines Sohnes Jesus Christus.“4 Präsident Nelson hat ferner gesagt: „Die celestiale Ehe ist ein zentraler Bestandteil der Vorbereitung auf das ewige Leben. Sie erfordert, dass man die richtige Person am richtigen Ort durch die richtige Vollmacht heiratet und diesen heiligen Bund treu einhält. Dann kann man sich der Erhöhung im celestialen Reich Gottes sicher sein.“5

Was sind die Segnungen der Erhöhung? Dazu gehört, gemeinsam als Ehemann und Ehefrau auf ewig in Gottes Gegenwart zu wohnen und „Throne, Reiche, Fürstentümer und Mächte“ sowie einen „Fortbestand der Nachkommenschaft[,] für immer und immer“ zu ererben6 und alles zu empfangen, was Gottvater hat7.

Der Herr hat durch Joseph Smith offenbart:

„In der celestialen Herrlichkeit gibt es drei Himmel oder Grade,

und um den höchsten zu erlangen, muss man in diese Ordnung des Priestertums [nämlich den neuen und immerwährenden Bund der Ehe] eintreten;

und wenn jemand das nicht tut, so kann er ihn nicht erlangen.

Er kann in einen anderen eingehen, aber das ist das Ende seines Reiches; er kann keine Vermehrung haben.“8

Wir erfahren hier, dass man im celestialen Reich sein – also in der Gegenwart Gottes wohnen – kann, ohne verheiratet zu sein. Doch um im höchsten Grad des celestialen Reiches erhöht zu sein, muss man eine mit der richtigen Vollmacht geschlossene Ehe eingehen und dann den dazugehörigen Bündnissen treu bleiben. Wenn wir diese Bündnisse treu halten, kann der Heilige Geist der Verheißung unseren Ehebund siegeln.9 Solche auf uns gesiegelte Segnungen werden zu bleibenden Früchten.

Was ist erforderlich, um den neuen und immerwährenden Bund der Ehe treu zu halten?

Präsident Russell M. Nelson hat von zwei unterschiedlichen Bindungen gesprochen, die mit dem Bund der ewigen Ehe eingegangen werden: die horizontale Bindung zwischen Mann und Frau und die vertikale Bindung an Gott.10 Damit die Segnungen der Erhöhung auf uns gesiegelt werden und nach diesem Leben bestehen bleiben, müssen wir sowohl der horizontalen als auch der vertikalen Bindung treu sein.

Damit die horizontale Bindung an den Ehepartner von Dauer ist, hat Gott uns den Rat erteilt: „Du sollst deine Frau [oder deinen Mann] mit deinem ganzen Herzen lieben und sollst an ihr [oder ihm] festhalten und an niemandem und nichts sonst.“11 Für Verheiratete bedeutet „an ihr [oder ihm] und an niemandem und nichts sonst“ festzuhalten, dass sie sich liebevoll miteinander beraten, einander lieben und füreinander sorgen, Zeit mit dem Ehepartner über andere Interessen stellen und Gott anrufen, damit er ihnen hilft, ihre Schwächen zu überwinden.12 Es bedeutet auch, dass es keinerlei emotionale Intimität oder sexuelle Beziehung außerhalb der Ehe gibt, worunter auch Flirts oder Verabredungen fallen, und dass es keinen Pornografiekonsum gibt, der ja Begierden weckt.13

Damit die horizontale Bindung im Ehebund von Dauer ist, muss jeder Partner den Wunsch haben, die Ehe aufrechtzuerhalten. Präsident Dallin H. Oaks hat vor kurzem gesagt: „Wir wissen auch, dass [Gott] niemanden gegen dessen Willen dazu zwingt, an jemanden gesiegelt zu werden. Die Segnungen der Siegelung sind all denen gewiss, die ihre Bündnisse halten, doch niemals dadurch, dass jemand, der nicht würdig oder nicht willens ist, in eine solche gesiegelte Beziehung gezwungen wird.“14

Was ist die vertikale Bindung, von der Präsident Nelson gesprochen hat? Die vertikale Bindung besteht zwischen uns und Gott.

Um die vertikale Bindung an Gott zu bewahren, sind wir den Tempelbündnissen treu, die wir im Zusammenhang mit den Gesetzen des Gehorsams, des Opferns, des Evangeliums, der Keuschheit und der Weihung eingegangen sind. Wir gehen mit Gott auch den Bund ein, unseren ewigen Gefährten anzunehmen und als Ehepartner und Elternteil rechtschaffen zu sein. Wenn wir diese vertikale Bindung bewahren, machen wir uns für die Segnungen bereit, die damit einhergehen, dass wir durch den Bund mit Abraham zur Familie Gottes gehören, wozu auch die Segnungen der Nachkommenschaft, des Evangeliums und des Priestertums gehören.15 Auch diese Segnungen zählen zu den bleibenden Früchten.

Wir hoffen, dass alle, die den neuen und immerwährenden Bund eingehen, treu bleiben und die Segnungen für alle Ewigkeit auf sie gesiegelt werden. Manchmal erscheint jedoch dieser Idealzustand für uns unerreichbar. Im Lauf meines geistlichen Dienstes bin ich immer wieder Mitgliedern begegnet, die Bündnisse eingehen und halten, deren Ehepartner hingegen nicht. Es gibt auch diejenigen, die alleinstehend sind und im Erdenleben nie die Möglichkeit hatten zu heiraten. Und es gibt diejenigen, die ihrem Ehebund nicht treu sind. Was geschieht jeweils mit ihnen?

  1. Wenn Sie den Bündnissen treu bleiben, die Sie beim Endowment geschlossen haben, werden Sie die Segnungen, die Ihnen im Endowment verheißen wurden, auch dann empfangen, wenn Ihr Ehepartner seine Bündnisse gebrochen hat oder von der Ehe zurückgetreten ist. Wenn Sie gesiegelt sind und später geschieden wurden, Ihre Siegelung aber nicht annulliert wurde, bleiben die für Sie mit dieser Siegelung verbundenen Segnungen in Kraft, wenn Sie treu bleiben.16

    Manchmal fühlt sich ein treuer Ehepartner betrogen, ist tief verletzt und möchte die Siegelung an seinen untreuen Ehepartner daher annullieren lassen, um sich auf Erden und in der Ewigkeit so weit wie möglich von ihm zu entfernen. Wenn Sie befürchten, in irgendeiner Weise an einen umkehrunwilligen früheren Ehepartner gekettet zu werden, denken Sie daran: Dem ist nicht so! Gott verlangt von niemandem, gegen seinen Willen die ganze Ewigkeit in einer gesiegelten Beziehung zu verbleiben. Der Vater im Himmel sorgt dafür, dass wir jede Segnung erlangen, die unsere eigenen Wünsche und Entscheidungen zulassen.17

    Sollte jedoch eine Annullierung der Siegelung gewünscht werden, wird die Entscheidungsfreiheit respektiert. Hierbei sind bestimmte Verfahrensweisen zu befolgen. Das sollte jedoch alles wohlüberlegt sein! Die Erste Präsidentschaft hat die Schlüssel inne, auf Erden und im Himmel zu binden. Sobald die Annullierung einer Siegelung von der Ersten Präsidentschaft bewilligt wurde, sind die mit dieser Siegelung verbundenen Segnungen nicht länger in Kraft; die Annullierung erstreckt sich sowohl horizontal als auch vertikal. Es ist wichtig zu verstehen: Um die Segnungen der Erhöhung zu erlangen, müssen wir zeigen, dass wir willens sind, in diesen neuen und immerwährenden Bund einzutreten und ihn treu zu halten – in diesem oder im nächsten Leben.

  2. Den alleinstehenden Mitgliedern der Kirche möchte ich gern sagen, „dass den glaubenstreuen Heiligen keinerlei Segnungen vorenthalten werden; sie erlangen sie auf die Weise des Herrn und nach seinem Zeitplan. Der Herr wird jeden Menschen richten und belohnen, und zwar sowohl gemäß den Wünschen seines Herzens als auch nach seinen Taten.“18

  3. Gibt es Hoffnung, wenn Sie den Tempelbündnissen nicht treu geblieben sind? Ja! Das Evangelium Jesu Christi ist ein Evangelium der Hoffnung. Diese Hoffnung erlangen wir durch Jesus Christus, wenn wir aufrichtig umkehren und gehorsam den Lehren Christi folgen. Ich habe erlebt, wie Menschen schwerwiegende Fehler gemacht und heilige Bündnisse gebrochen haben. Regelmäßig erlebe ich aber auch, dass denjenigen, die aufrichtigen Herzens umkehren, vergeben wird und sie auf den Weg der Bündnisse zurückfinden. Wenn Sie Ihre Tempelbündnisse gebrochen haben, bitte ich Sie inständig, sich Jesus Christus zuzuwenden, sich mit Ihrem Bischof zu beraten, umzukehren und Ihre Seele der machtvollen Heilkraft zu öffnen, die Ihnen dank des Sühnopfers Jesu Christi zugänglich ist.

Brüder und Schwestern, unser liebevoller Vater im Himmel hat uns Bündnisse gegeben, damit wir Zugang zu allem haben, was er für uns bereithält. Diese heiligen Segnungen von Gott sind köstlicher als jede irdische Frucht. Sie bleiben uns für immer bewahrt und werden zu bleibenden Früchten, wenn wir unsere Bündnisse treu halten.

Ich bezeuge, dass Gott die Vollmacht, auf Erden und im Himmel zu binden, wiederhergestellt hat. Diese Vollmacht ist in der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage vorhanden. Die Erste Präsidentschaft und das Kollegium der Zwölf Apostel haben sie inne, und sie wird auf Weisung von Präsident Russell M. Nelson ausgeübt. Diejenigen, die in den neuen und immerwährenden Bund der Ehe eintreten und diesen Bund halten, können vollkommen gemacht werden und schließlich die Fülle der Herrlichkeit des Vaters empfangen – ungeachtet der Umstände, auf die sie keinen Einfluss haben.19

Diese verheißenen, zu unseren Bündnissen gehörenden Segnungen können durch den Heiligen Geist der Verheißung auf uns gesiegelt werden und zu Früchten werden, die bleiben – für immer und immer. Dies bezeuge ich im Namen Jesu Christi. Amen.

Anmerkungen

  1. Siehe Johannes 15:16

  2. Siehe Dale G. Renlund, „Zugang zur Macht Gottes durch Bündnisse“, Liahona, Mai 2023, Seite 35–38; Lehre und Bündnisse 132:7

  3. Eine heilige Handlung ist gesiegelt, wenn sie sowohl im Himmel wie auch auf Erden bindend ist, weil sie von jemandem, der hierzu die Vollmacht hat, vollzogen und vom Heiligen Geist bestätigt wird.

    „Oft bringen wir die Siegelungsvollmacht lediglich mit bestimmten heiligen Handlungen im Tempel in Verbindung, aber diese Vollmacht ist zur Bestätigung aller heiligen Handlungen notwendig und macht diese dadurch erst über den Tod hinaus bindend. Die Siegelungsmacht drückt Ihrer Taufe beispielsweise das Siegel der Rechtmäßigkeit auf, sodass sie hier und im Himmel anerkannt wird. Letzten Endes werden sämtliche Verordnungen des Priestertums mit den Schlüsseln des Präsidenten der Kirche vollzogen. Präsident Joseph Fielding Smith erläuterte das so: ‚Er [der Präsident der Kirche] hat uns Vollmacht übertragen. Er hat unser Priestertum mit der Siegelungsvollmacht versehen, weil er die Schlüssel dafür besitzt‘ [zitiert von Harold B. Lee bei der Herbst-Generalkonferenz 1944].“ (D. Todd Christofferson, „Die Siegelungsmacht“, Liahona, November 2023, Seite 20.)

    „Eine Handlung, die durch den Heiligen Geist der Verheißung gesiegelt ist, ist … vom Heiligen Geist bestätigt; sie wird vom Herrn anerkannt. … Niemand kann den Heiligen Geist belügen und dabei unentdeckt bleiben … Diese Prinzipien treffen auch auf alle übrigen Verordnungen und Verrichtungen in der Kirche zu. Wenn beispielsweise beide [Ehepartner] gerecht und treu sind [siehe Lehre und Bündnisse 76:53], wenn sie würdig sind, wird ihre Eheschließung im Tempel durch das Siegel des Heiligen Geistes bestätigt; sind sie unwürdig, werden sie nicht vom Geist gerechtfertigt und die Bestätigung durch den Heiligen Geist wird zurückgehalten. Ist man später würdig, tritt das Siegel in Kraft, aber unredliches Verhalten zerbricht das Siegel.“ (Bruce R. McConkie, „Holy Spirit of Promise“, in: Preparing for an Eternal Marriage Student Manual, 2003, Seite 136.)

    Der Heilige Geist der Verheißung ist der Heilige Geist, der jede vollzogene heilige Handlung als gültig anerkennt: Taufe, Konfirmierung, Ordinierung, Eheschließung. Verheißen wird dabei, dass der Betreffende die Segnungen erhalten wird, wenn er treu bleibt. Bricht jemand einen Bund – sei es den der Taufe oder der Ordinierung, der Eheschließung oder einen anderen Bund –, so nimmt der Geist das Siegel der Zustimmung wieder zurück, und der Betreffende erlangt die verheißenen Segnungen nicht. Jede heilige Handlung geht mit einem verheißenen Lohn einher, der auf den Betreffenden gesiegelt wird und der von dessen Glaubenstreue abhängt. Wird ein Bund gebrochen, zieht der Heilige Geist das Siegel der Zustimmung zurück.“ (Joseph Fielding Smith, Doctrines of Salvation, Hg. Bruce R. McConkie, 1954, 1:45.)

  4. Russell M. Nelson, Heart of the Matter: What 100 Years of Living Have Taught Me, 2023, Seite 15. Alle Bündnisse müssen vom Heiligen Geist der Verheißung gesiegelt werden, wenn sie nach der Auferstehung der Toten Gültigkeit haben sollen (siehe Lehre und Bündnisse 132:7).

  5. Russell M. Nelson, „Die celestiale Ehe“, Liahona, November 2008, Seite 94

  6. Lehre und Bündnisse 132:19

  7. Siehe Lehre und Bündnisse 84:38

  8. Lehre und Bündnisse 131:1-4.

  9. Siehe Lehre und Bündnisse 132:19,20. „Auf dieses höchste Ziel – die Erhöhung im celestialen Reich – richtet die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage den Blick.“ (Dallin H. Oaks, „Reiche der Herrlichkeit“, Liahona, November 2023, Seite 26.)

  10. „Ehe und Familie lassen durch ihre einzigartige horizontale Bindung eine besondere Liebe entstehen, und das gilt ebenso für die neue Beziehung, die durch die vertikale Bindung an Gott geschaffen wird, mit dem wir einen Bund eingehen, wenn wir in den neuen und immerwährenden Bund der Ehe eintreten.“ (Russell M. Nelson, Heart of the Matter, Seite 41f.)

  11. Lehre und Bündnisse 42:22; siehe auch Allgemeines Handbuch: Wie man in der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage dient, 38.6.16. Wenn ich hier das Thema Ehe erörtere, meine ich die Ehe gemäß Gottes Gesetz, worin die Ehe als gesetzliche und rechtmäßige Verbindung zwischen einem Mann und einer Frau definiert wird (siehe „Die Familie – eine Proklamation an die Welt“, Archiv Kirchenliteratur).

  12. Siehe „Die Familie – eine Proklamation an die Welt“, Archiv Kirchenliteratur

  13. Siehe Lehre und Bündnisse 42:22-24

  14. Dallin H. Oaks, „Reiche der Herrlichkeit“, Seite 29; Hervorhebung hinzugefügt

  15. Siehe Lehre und Bündnisse 86:8-11; 113:8; Abraham 2:9-11

  16. Siehe Allgemeines Handbuch, 38.4.1.

    Als ich als Vollzeitmissionar in der Schweiz tätig war, verkündeten mein Mitarbeiter und ich einem wunderbaren Ehepaar – beide 60 Jahre alt – das Evangelium. Als wir über die wiederhergestellte Kirche Jesu Christi sprachen, zeigte die Frau großes Interesse an dem, was wir zu sagen hatten. In den Wochen darauf erlangte sie ein Zeugnis davon, dass die Kirche Jesu Christi mit der richtigen Vollmacht von Gott tatsächlich wiederhergestellt worden war und Jesus Christus seine Kirche durch lebende Propheten und Apostel führt. Wir freuten uns schon darauf, diesem Ehepaar eine der erhabensten Lehren der Wiederherstellung nahezubringen – dass die beiden eine ewige Ehe eingehen konnten. Als wir ihnen die Lehre von der ewigen Ehe erläuterten, merkte die Frau jedoch zu unserer Überraschung an, sie habe kein Interesse daran, mit ihrem Mann die Ewigkeit zu verbringen. Sie konnte sich nicht vorstellen, im Himmel bei ihrem Mann zu sein – und das, obwohl sie seit 36 Jahren mit ihm verheiratet war. Die Frau ließ sich taufen, ihr Mann hingegen nicht. Sie wurden nie im Tempel gesiegelt.

    Für viele wäre der Himmel jedoch nicht der Himmel, wenn sie dort nicht mit demjenigen zusammen sein könnten, den sie geheiratet haben. Mit dem Ehepartner, den wir lieben, für immer zusammen zu sein, das muss wahrlich der Himmel sein. Über seine geliebte Frau Pat sagte Elder Jeffrey R. Holland, dass der Himmel ohne sie nicht der Himmel wäre (siehe „Scott Taylor: For Elder Holland, Heaven without His Wife and Children ‚Wouldn’t Be Heaven for Me‘“, Church News, 22. Juli 2023, thechurchnews.com).

  17. Siehe Dallin H. Oaks, „Reiche der Herrlichkeit“, Seite 26

  18. Russell M. Nelson, „Die celestiale Ehe“, Seite 94

  19. Siehe Johannes 15:16