2022
Helfende Hände nach der Katastrophe
Februar 2022


Stimmen von Heiligen der Letzten Tage

Helfende Hände nach der Katastrophe

Frankfurt (RHS): Nach den schweren Unwettern und Überflutungen in Teilen von Deutschland, Belgien, den Niederlanden und der Schweiz im Juli 2021 halfen auch viele Heilige der Letzten Tage bei Aufräumarbeiten mit. Unter ihnen waren zwanzig Missionare aus dem Pfahl Düsseldorf, die von ihrem Missionspräsidenten in den schwer betroffenen Kreis Euskirchen geschickt wurden. In Arbeitskleidung und in den gelben Helping-Hands-Westen bemühten sie sich vom 19. bis zum 27. Juli gemeinsam mit anderen freiwilligen Helferinnen und Helfern, die Zerstörungen und Verwüstungen durch die Flutkatastrophe zu beseitigen. Sowohl viele private Häuser als auch öffentliche Gebäude waren betroffen.

Da es so viele Helfer und Helferinnen gab, konnten Gruppen gebildet werden, um viele Betroffene zu unterstützen. Die Hauptaufgabe lag darin, Keller leerzuräumen, damit anschließend Schlamm und Feuchtigkeit entfernt werden konnten. Leider hatte das gesammelte Wasser auch viel Zerstörung mit sich gebracht. Dieser Müll wurde dann mithilfe von Anhängern und Containern zu provisorischen Müllablagerungsplätzen gefahren. Gemeinsam mit der Bundeswehr und weiteren Freiwilligen kämpften die Helping Hands der Kirche auch fleißig bei einem Schulzentrum in Schleiden gegen den Schlamm. Die Stadtverwaltung und der Schulleiter waren sehr begeistert von der zusätzlichen Unterstützung in den gelben Westen. Die Kirche machte es ebenfalls möglich, dass einige Hausbewohner in schwierigen Lagen mit Trocknungsgeräten ausgestattet wurden.

Da noch weitere Hilfe benötigt wurde, trafen in den darauffolgenden Wochen auch Missionare aus den Pfählen Dortmund, Frankfurt, Friedrichsdorf, Heidelberg und Nürnberg in den Krisengebieten ein und packten tatkräftig mit an. Die Missionare wurden von hilfsbereiten Mitgliedern aus dem Zweig Eifel aufgenommen und versorgt. Ohne deren Gastfreundschaft wäre dieser Einsatz nicht so erfolgreich gewesen.

Für mich persönlich war es eine wunderbare Erfahrung. Sie hat mich jedoch auch zum Nachdenken gebracht. Das Wasser hat viel zerstört und hat vor nichts Halt gemacht. Ich hatte sehr viel Müll in den Händen. Was ist wichtig im Leben? Ist es das, was in unseren Wohnzimmern oder Kellern steht? Wahrscheinlich nicht. Die Gesundheit, das Leben und die Schätze im Herzen und im Himmel sind viel wichtiger. Präsident Nelson sprach bei der Begrüßung zur Frühjahrskonferenz 2021 davon, dass wir unseren „Müll“, also all das, was uns davon abhält, würdig zu sein, aus unserem Leben entfernen sollen.

Auch meinen Mitarbeiter Elder Simonsen haben diese Aufräumarbeiten sehr nachdenklich gestimmt. Er sagte: „Wenn wir über Naturkatastrophen reden, dann meinen wir fast immer Inseln und gefährliche Gegenden wie Haiti. Aber es gibt sie auch hier in Deutschland. Ich habe mich daran erinnert, wie wichtig Lebensmittelvorräte und Notfallausrüstungen sind. Wir haben von David A. Bednar in der Generalkonferenz 2020 gehört, dass wir uns immer auf Naturkatastrophen und andere schwere Prüfungen vorbereiten sollten. Jetzt bin ich dankbarer für praktische Sachen in meinem Leben wie Strom, sauberes Wasser und saubere Kleidung. Ich war auch erstaunt zu sehen, wie froh die Menschen dort waren. Viele von ihnen hatten Familie, Freunde, Nachbarn und Haustiere verloren. Jedes Gebäude war vom Keller bis zum ersten Stock überflutet worden. Kleine Restaurants und Familienunternehmen waren zerstört. Trotzdem hatte jede Familie, die mit uns gesprochen hat, Hoffnung. Sie haben die Hoffnung und Sicherheit, dass sie erneut anfangen können.“