2022
Ein Funke, der niemals erlöschen darf
Februar 2022


Ein Funke, der niemals erlöschen darf

Frankfurt (AM): Was für eine Freude es war, zusammen mit 2222 freiwilligen und ehrenamtlichen Helfern von überallher den Menschen im Ahrtal am 11. September 2021 beizustehen! Wir als Gruppe von 50 Männern, Frauen und Jugendlichen im Rahmen unseres ersten Just-Serve-Hilfsprojektes des Pfahles Frankfurt bekamen als Hauptaufgabe, „Altenburg besenrein“ zu machen. Einige von uns säuberten Gehwege und Uferböschungen, Hauseinfahrten und Straßen, andere halfen, Hecken von Schlamm und Unrat zu befreien. Eine Gruppe war mit schwerem Gerät im Einsatz, um Putz von Kellerwänden zu schlagen. Wieder andere rissen Elektroleitungen aus den Wänden, um eine Neuverlegung der Leitungen zu ermöglichen. Blumen wurden gepflanzt und so das Stadtbild verschönert, Keller wurden ausgefegt oder von Schutt befreit. Überall begegneten wir dankbaren Menschen, die ihre Dankbarkeit auch offen zum Ausdruck brachten. Sogar der Ortsbürgermeister bedankte sich im Namen aller Bürgerinnen und Bürger Altendorfs für unsere Taten, die uns doch so klein vorkamen.

Wir hörten unglaubliche Geschichten von Menschen, die mit uns über ihre Erlebnisse sprachen und trotz allem voller Zuversicht in die Zukunft blickten. Wir selbst verspürten von Minute zu Minute mehr Begeisterung und Euphorie in dem Dienst, den wir tun konnten. Ein besonderes Highlight gab es am Abend, kurz bevor uns der Bus wieder zu unseren Autos brachte. Die Hälfte unserer Gruppe fand sich auf einem Grundstück zusammen, um einen Haufen Steine von einem Ort zum anderen zu bewegen. In einer großen Menschenreihe wurden die Steine von einem zum anderen gereicht. Gegen 18 Uhr ging ein anstrengender, aber sehr lohnender und schöner Tag zu Ende.

Die Beteiligten sprachen den Wunsch aus, weiter zu helfen. Eine Mitwirkende merkte an, dass ihre Augen wieder einmal geöffnet wurden für die Hilfe, die überall benötigt wird. Die Worte vom Helfer-Shuttle am Ende des Tages berührten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer: „Ich möchte mich ganz herzlich bei jedem Einzelnen bedanken. Wir haben hier heute Autokennzeichen gesehen, die von sehr weiten Wegstrecken zeugen. Ich möchte mich bedanken, dass ihr mitunter weite Wege auf euch genommen habt, um hier zu helfen. Das macht Mut, das gibt Hoffnung. Das oft gewählte Wort Solidarität wird hier gelebt. Wir sind unheimlich glücklich, dass ihr immer wieder zu uns kommt. Das ist keine Selbstverständlichkeit, aber auch ein Funke, der niemals erlöschen darf. Es ist ein Thema, das auf gar keinen Fall vergessen werden darf. Ich bin der Meinung, dass es das, was hier geschieht, in diesem Maße in der Bundesrepublik so noch nicht gegeben hat. Es ist etwas ganz Neues, aber eigentlich auch ganz Normales – nämlich Empathie, Nächstenliebe und Menschlichkeit. Ich finde es schön, dass ihr hier seid, und ich möchte einfach hoffen, dass ihr nicht nur heute kommt und morgen, sondern dass ihr noch die nächsten Wochen und Monate kommt. Ihr seht selbst, was dort unten noch zu tun ist. Und ich bin unendlich glücklich, dass ihr uns über eine lange Zeit die Stange haltet.“