Als der Prophet Joseph Smith Anfang Februar 1831 in Kirtland in Ohio ankommt, muss er feststellen, dass sich unter den Mitgliedern „seltsame Ideen und falsche Geister eingeschlichen“ haben. Er fängt an, in aller „Vorsicht und Weisheit“ zu lehren, um diesen irrigen geistigen Kundgebungen ein Ende zu bereiten (Manuskript History of the Church, Band A-1, Seite 93, josephsmithpapers.org). Einige Monate später kehrt Elder Parley P. Pratt von einer Mission zurück und stellt in Zweigen der Kirche außerhalb Kirtlands ein ähnliches Verhalten fest. Er und mehrere Älteste bitten Joseph Smith um Weisung (siehe Manuskript History, Band A-1, Seite 114, josephsmithpapers.org). Im Mai 1831 befragt der Prophet den Herrn in Bezug auf diese Angelegenheit und empfängt die Offenbarung in Lehre und Bündnisse 50. In dieser Offenbarung weist der Herr die Heiligen an, das Evangelium durch den Geist der Wahrheit zu lehren und zu empfangen, um sich nicht täuschen zu lassen.
Frühjahr 1831Einige Mitglieder in Kirtland lassen sich von falschen geistigen Kundgebungen beeinflussen.
Ende März oder Anfang April 1831Parley P. Pratt kehrt von einer Mission im Indianerterritorium und in Missouri nach Kirtland zurück.
30. April 1831Emma Smith bringt Zwillinge – einen Sohn und eine Tochter – zur Welt, die innerhalb weniger Stunden sterben.
Der Herr warnt die Ältesten der Kirche vor falschen Geistern
Die Schüler sollen sich vorstellen, dass ein Freund oder Angehöriger zu ihnen kommt. Besorgt sagt er: „Ich versuche, würdig zu leben, bin mir aber nicht sicher, ob meine Gedanken und Gefühle vom Geist inspiriert sind oder ob es sich dabei bloß um meine eigenen Vorstellungen handelt.“
Was würdet ihr ihm erwidern?
Sprechen Sie kurz über diesen Punkt und bitten Sie die Schüler dann, dies im Sinn zu behalten, wenn sie sich heute mit Lehre und Bündnisse 50 befassen. Ermuntern Sie sie, auf Lehren und Grundsätze zu achten, die mit dem Heiligen Geist und damit zu tun haben, wie man Wahrheit von Gott erhält. Dies kann den Schülern und anderen Menschen helfen, sich um geistige Führung zu bemühen und diese auch zu erkennen.
Erinnern Sie die Schüler daran, dass der Prophet Joseph Smith seit seiner Ankunft in Kirtland im Februar 1831 bemüht war, den wunderlichen Ideen und falschen Geistern entgegenzuwirken, die sich unter den Mitgliedern eingeschlichen hatten (siehe Manuskript History, Band A-1, Seite 93, josephsmithpapers.org). Der Prophet war besorgt, dass diese irrigen geistigen Kundgebungen die wahren Grundsätze des wiederhergestellten Evangeliums zunichtemachen könnten (siehe „Try the Spirits“, Times and Seasons, 1. April 1842, Seite 747, josephsmithpapers.org). Anfang März hatte der Prophet eine Offenbarung empfangen, in der der Herr den Heiligen kundgetan hatte, wie sie es schaffen können, sich von bösen Geistern und den Lehren des Teufels nicht verleiten zu lassen (siehe LuB 46:7,8). Doch die wunderlichen Verhaltensweisen hielten trotz der Bemühungen des Propheten, den falschen Geistern entgegenzuwirken, an. Im Mai 1831 ersuchten mehrere Älteste der Kirche den Propheten Joseph Smith um Rat, weil sie die vermeintlich geistigen Kundgebungen nicht verstanden, die sie bei einigen Mitgliedern sahen. Die Ältesten sahen sich nicht in der Lage, zu unterscheiden, welche geistigen Kundgebungen von Gott waren und welche nicht. Der Prophet befragte den Herrn zu diesen Kundgebungen und empfing die Offenbarung in Lehre und Bündnisse 50.
Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 50:1-3 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, was der Herr den Ältesten in Bezug auf die wunderlichen geistigen Kundgebungen mitteilt, die sie miterlebt haben.
Was sagt der Herr den Ältesten über die Geister, die „auf der Erde umhergehen“ (LuB 50:2)?
Was lernen wir aus der Warnung des Herrn in Vers 3 über den Satan? (Helfen Sie den Schülern, diesen Grundsatz herauszufinden: Der Satan ist darauf aus, uns zu täuschen, um uns zu Fall zu bringen. Sie könnten anregen, dass die Schüler diesen Grundsatz in ihren heiligen Schriften markieren.)
Auf welche Art und Weise versucht der Satan, uns zu täuschen?
Die Schüler sollen Lehre und Bündnisse 50:7-9 überfliegen und darauf achten, auf welche Weise der Satan Macht erlangt hat, einige der ersten Mitglieder der Kirche zu täuschen.
Wie erlangte der Satan diesen Versen zufolge die Macht, einige der ersten Mitglieder der Kirche zu täuschen?
Was ist ein Heuchler? (Jemand, der vorgibt, rechtschaffen zu sein, dessen Verhalten diesem Eindruck jedoch widerspricht [siehe auch Bible Dictionary, Stichwort „Hypocrite“].)
Inwiefern haben es Heuchler geschafft, einige der Mitglieder damals, im Jahr 1831, in die Irre zu führen? Wie könnten Heuchler heutzutage Mitglieder der Kirche in die Irre führen?
Was soll mit solchen Heuchlern dem Herrn zufolge geschehen?
Der Herr legt den Ältesten dar, wie sie zwischen falschen Geistern und dem Geist der Wahrheit unterscheiden können
Erklären Sie, dass der Herr den Ältesten der Kirche in Lehre und Bündnisse 50:10-12 sagt, er werde seine Gründe darlegen, damit sie sie verstehen. Erinnern Sie die Schüler daran, dass die Ältesten zum Propheten gekommen sind, weil sie die falschen geistigen Kundgebungen nicht verstanden haben, die sie bei einigen Mitgliedern der Kirche beobachtet hatten.
Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 50:13-16 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, welche Fragen der Herr den Ältesten stellt, als er seine Gründe darlegt.
Was lernen wir aus der Antwort des Herrn in Vers 14 über den Heiligen Geist? (Lassen Sie die Schüler antworten und schreiben Sie dann diese Lehre an die Tafel: Gott sendet den Heiligen Geist, damit dieser die Wahrheit lehrt.)
Weshalb war es für die Ältesten in dieser verwirrenden Zeit wohl wichtig, diesen Grundsatz zu verstehen?
Erklären Sie, dass der Herr die Ältesten in Vers 15 und 16 zurechtweist, weil sie falsche Geister empfangen hatten, die sie nicht verstehen konnten. Er sagt ihnen jedoch, dass er barmherzig zu ihnen sein werde.
Teilen Sie die Klasse in zwei Gruppen ein. Eine Gruppe soll Lehre und Bündnisse 50:17,18 für sich lesen und darauf achten, wie das Wort der Wahrheit dem Herrn zufolge verkündet werden soll. Die andere Gruppe soll Lehre und Bündnisse 50:19,20 für sich lesen und darauf achten, wie das Wort der Wahrheit empfangen werden soll.
Wie soll das „Wort der Wahrheit“ gepredigt werden (Vers 17)?
Wie soll es empfangen werden?
Was ist mit der Formulierung „wenn es auf eine andere Weise geschieht, ist es nicht von Gott“ in Vers 18 und 20 gemeint?
Was wäre ein Beispiel dafür, dass jemand Wahrheit auf „eine andere Weise“ predigt oder danach sucht oder sie empfängt?
Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 50:21,22 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, was der Herr den Ältesten in Bezug auf diejenigen darlegt, die das Wort der Wahrheit predigen, und in Bezug auf diejenigen, die deren Botschaft vernehmen.
Was will der Herr den Ältesten laut Vers 21 dazu vermitteln, wie sie das Wort der Wahrheit predigen und empfangen sollen?
Was sagt der Herr laut Vers 22 darüber, was geschieht, wenn das Wort der Wahrheit durch den Geist der Wahrheit gepredigt und empfangen wird?
Welche Kundgebungen des Geistes können uns gemäß den Worten des Herrn in Vers 22 helfen, zu unterscheiden, was von Gott kommt und was nicht? (Lassen Sie die Schüler antworten und schreiben Sie dann diese Lehre an die Tafel: Der Geist des Herrn bringt Verständnis, Erbauung und Freude.)
Was bedeutet es eurer Meinung nach, erbaut zu werden? (Geistig aufgebaut oder gestärkt zu werden.)
Wie hat diese Erkenntnis den Ältesten, die aufgrund des wunderlichen Verhaltens einiger Mitglieder verwirrt waren, vielleicht geholfen?
Wie kann diese Lehre uns heute helfen, die Täuschungen des Satans zu erkennen?
Die Schüler sollen überlegen, wann sie schon einmal gewusst haben, dass etwas, was sie gelehrt oder gehört hatten, vom Geist gewesen ist, weil es ihnen Verständnis, Erbauung und Freude gebracht hat. Lassen Sie einige Schüler davon berichten.
Erklären Sie: Damit die Ältesten der Kirche besser erkennen, was von Gott ist und was nicht, bedient sich der Herr des Vergleichs mit Licht und Finsternis.
Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 50:23 vorzulesen. Die Klasse soll mitlesen und darauf achten, was der Herr den Ältesten über die Finsternis sagt.
Was sagt der Herr hier über Finsternis?
Wie würdet ihr die Gefühle und Gedanken beschreiben, die ihr habt, wenn etwas nicht erbauend ist?
Wie hat diese Erkenntnis den Ältesten der Kirche vielleicht geholfen, auf Mitglieder zu reagieren, die ein wunderliches Verhalten an den Tag legten?
Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 50:24 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, was der Herr den Ältesten hier über Licht sagt.
Warum ist Licht ein passendes Symbol für das, was von Gott kommt?
Was geschieht dem Herrn zufolge, wenn wir Licht empfangen und in Gott verbleiben? (Möglicherweise drücken die Schüler sich anders aus. Achten Sie aber darauf, dass sie diesen Grundsatz erkennen: Wenn wir Licht empfangen und in Gott verbleiben, empfangen wir mehr Licht, und das Licht wird heller und heller. Schlagen Sie den Schülern vor, diesen Grundsatz in ihren heiligen Schriften zu markieren.)
Was bedeutet die Formulierung „in Gott verbleibt“ wohl?
Warum sollen wir uns bemühen, unser Licht „heller und heller“ werden zu lassen?
Fragen Sie die Schüler, wann sie schon einmal beständig für Gottes Licht und Einfluss empfänglich gewesen sind und bemerkt haben, dass sie vermehrt den Geist und dessen Einfluss verspürt haben. Lassen Sie einige Schüler davon berichten.
Was können wir tun, um vermehrt das Licht Gottes zu empfangen?
Die Schüler sollen Lehre und Bündnisse 50:25 für sich lesen und darauf achten, weshalb der Herr den Ältesten diese Grundsätze vermittelt.
Welche Gründe nennt der Herr dafür, dass er den Ältesten in Kirtland diese Grundsätze vermittelt?
Inwiefern kann mehr Licht uns helfen, die Wahrheit zu erkennen?
Inwiefern können uns mehr Licht und Wahrheit helfen, „Finsternis aus [unserer] Mitte [zu] vertreiben“ (Vers 25), also die Versuchungen und den Einfluss des Teufels zu vertreiben?
Die Schüler sollen an eine Situation zurückdenken, als sie dank des Lichts und der Wahrheit, die sie empfangen haben, schon einmal Finsternis, also Versuchungen und das Böse, vertreiben konnten. Falls jemand möchte, kann er der Klasse davon berichten.
Zeigen Sie diese Aussage von Elder Robert D. Hales (1932–2017) vom Kollegium der Zwölf Apostel und lassen Sie sie vorlesen:
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Elder Robert D. Hales
„Licht vertreibt die Finsternis. Wo es Licht gibt, wird die Finsternis bezwungen und muss weichen. Wichtiger noch ist, dass die Finsternis das Licht nicht bezwingen kann, erst, wenn das Licht abnimmt oder verschwindet. Wenn das geistige Licht des Heiligen Geistes anwesend ist, verschwindet die Finsternis des Satans. …
Wenn wir zulassen, dass das Licht des Geistes flackert oder schwindet, weil wir die Gebote nicht halten, am Abendmahl nicht teilnehmen, nicht beten oder nicht in den Schriften studieren, wird die Finsternis des Widersachers garantiert zu uns hereinkommen.“ („Aus der Finsternis in sein wunderbares Licht“, Liahona, Juli 2002, Seite 78.)
Die Schüler sollen überlegen, wie sie diese Frage beantworten würden:
Was wollt ihr tun, um mehr Licht zu empfangen und in Gott zu verbleiben, damit ihr die Wahrheit erkennen und Finsternis aus eurem Leben vertreiben könnt?
Legen Sie den Schülern ans Herz, jede Eingebung zu befolgen, die sie empfangen.
Fassen Sie Lehre und Bündnisse 50:26-37 zusammen und erklären Sie, dass der Herr den Priestertumsträgern hier die Macht und Verantwortung deutlich macht, die mit ihrer Ordinierung einhergehen. Er lehrt sie, anderen zu dienen und sich rein zu halten. Wenn sie dies tun, so verheißt der Herr, werde er ihnen die Macht geben, falsche Geister zu erkennen. Da sie nun mit Grundsätzen gewappnet waren, anhand derer sie den Heiligen helfen konnten, falsche Geister zu erkennen und sich nicht täuschen zu lassen, wurden Parley P. Pratt, John Corrill und Edward Partridge berufen, „unter die Kirchen aus[zu]gehen und sie mit dem Wort [zu] stärken“ (LuB 50:37).
Die Schüler sollen Lehre und Bündnisse 50:40-46 für sich lesen und herausfinden, welchen trostreichen Rat der Herr hier gibt. Bitten Sie die Schüler, eine Formulierung in diesen Versen zu nennen, die für sie große Aussagekraft besitzt. Schreiben Sie die Formulierungen, die genannt werden, an die Tafel.
Inwiefern hat der Rat an der Tafel den ersten Mitgliedern wahrscheinlich Trost gespendet? Inwiefern kann er auch uns trösten?
Geben Sie abschließend Zeugnis für die Grundsätze, die in dieser Lektion besprochen wurden. Lassen Sie die Schüler über das nachsinnen, was sie heute gelernt haben, und aufschreiben, wie sie es in die Tat umsetzen wollen.