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Lektion 6: Lehre und Bündnisse 7; 13; 18


Lektion 6

Lehre und Bündnisse 7; 13; 18

Einführung und zeitlicher Überblick

Bei den Übersetzungsarbeiten am Buch Mormon im Jahr 1829 sind sich Joseph Smith und Oliver Cowdery nicht einig in Bezug auf die Frage, ob der Apostel Johannes gestorben ist oder ob er weiterhin auf der Erde lebt. Der Prophet Joseph Smith befragt den Herrn durch den Urim und Tummim und empfängt die Offenbarung in Lehre und Bündnisse 7. „Die Offenbarung ist eine übersetzte Wiedergabe des Berichts, den Johannes auf Pergament geschrieben … hatte“ (LuB 7, Einleitung). Es geht darin um die Tatsache, dass der Herr dem Johannes den Wunsch gewährt hat, bis zum Zweiten Kommen am Leben zu bleiben und Seelen zu Jesus Christus zu bringen.

Beim Übersetzen des Buches 3 Nephi erfahren Joseph Smith und Oliver Cowdery von der Vollmacht zu taufen. Am 15. Mai 1829 ziehen sie sich in den Wald nahe Joseph Smiths Farm in Harmony in Pennsylvania zurück. Dort beten sie wegen dieser Vollmacht. Als Antwort auf ihr Gebet erscheint Johannes der Täufer als auferstandenes Wesen und überträgt ihnen das Aaronische Priestertum. Die Worte Johannes des Täufers sind in Lehre und Bündnisse 13 aufgezeichnet.

Im Juni 1829, als sich die Übersetzung des Buches Mormon im Haus von Peter Whitmer Sr. in Fayette im Bundesstaat New York dem Ende zuneigt, empfängt der Prophet Joseph Smith eine Offenbarung mit Anweisungen zum Aufbau der Kirche Christi. Mit dieser Offenbarung, die in Lehre und Bündnisse 18 aufgezeichnet ist, werden Oliver Cowdery und David Whitmer berufen, das Evangelium zu verkündigen. Sie sollen auch zwölf Männer als Apostel auswählen. In der Offenbarung werden außerdem ausführlich viele Pflichten derjenigen aufgeführt, die als Apostel berufen werden sollen.

April 1829Joseph Smith und Oliver Cowdery setzen die Übersetzung der goldenen Platten fort.

April 1829Lehre und Bündnisse 7 wird empfangen.

15. Mai 1829Johannes der Täufer stellt das Aaronische Priestertum wieder her (siehe Lehre und Bündnisse 13).

Mai/Juni 1829Petrus, Jakobus und Johannes stellen das Melchisedekische Priestertum wieder her.

Juni 1829Die goldenen Platten werden den drei Zeugen gezeigt.

Juni 1829Lehre und Bündnisse 18 wird empfangen.

Anregungen für den Unterricht

Lehre und Bündnisse 7

Johannes, der geliebte Jünger Jesu Christi, ist ein entrücktes Wesen, dessen Arbeit bis zum Zweiten Kommen darin besteht, Seelen zu Christus zu bringen

Zeigen Sie einen Schlüssel und lassen Sie die Schüler aufzählen, wozu Schlüssel verwendet werden.

  • Was wäre, wenn ihr für etwas nicht den passenden Schlüssel hättet?

Bitten Sie jemanden, diese Aussage von Präsident Russell M. Nelson vom Kollegium der Zwölf Apostel vorzulesen:

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Präsident Russell M. Nelson

„Schlüssel sind wichtig und wertvoll. Die meisten von uns tragen stets in einer Tasche oder Handtasche Schlüssel bei sich. Es gibt aber noch weitere Schlüssel, die nicht nur wichtig und wertvoll sind, sondern zudem auch kostbar, machtvoll und unsichtbar! Sie sind von ewiger Bedeutung.“ („Die Schlüssel des Priestertums“, Liahona, Oktober 2005, Seite 26.)

  • Welche Schlüssel sind von ewiger Bedeutung? (Priestertumsschlüssel.)

Die Schüler sollen beim Lesen von Lehre und Bündnisse 7 und 13 auf Lehren achten, die ihnen begreiflich machen, welche Segnungen uns die Schlüssel des Priestertums eröffnen.

Erklären Sie, dass Joseph Smith und Oliver Cowdery im April 1829 mit der Übersetzung des Buches Mormon beschäftigt waren und dabei bezüglich des Apostels Johannes unterschiedlicher Meinung waren. Die Schüler sollen für sich die Einleitung zu Lehre und Bündnisse 7 lesen und nach der Frage suchen, die sich Joseph Smith und Oliver Cowdery zu Johannes stellten.

Lassen Sie mehrere Schüler reihum Lehre und Bündnisse 7:1-8 vorlesen. Die anderen lesen mit und finden heraus, was Joseph Smith und Oliver Cowdery über den Apostel Johannes erfahren haben.

  • Was wird in Vers 3 über Johannes offenbart? (Johannes befindet sich als entrücktes Wesen noch immer auf der Erde. Sein Wirken besteht darin, Seelen zu Christus zu bringen, und er wird bis zum Zweiten Kommen auf der Erde bleiben.)

  • Was wollte der Erretter laut Vers 7 Petrus, Jakobus und Johannes geben? (Die Macht und die Schlüssel des geistlichen Dienstes.)

Um den Schülern die Formulierung „die Schlüssel dieses geistlichen Dienstes“ (LuB 7:7) begreiflich zu machen, erklären Sie, dass Präsident Joseph Fielding Smith (1876–1972) diesen Ausdruck als „Vollmacht der Präsidentschaft der Kirche in ihrer Evangeliumszeit“ bezeichnet hat (Church History and Modern Revelation, 1953, 1:49).

Lehre und Bündnisse 13

Johannes der Täufer überträgt Joseph Smith und Oliver Cowdery das Aaronische Priestertum

Erinnern Sie die Schüler daran, dass „das Evangelium Jesu Christi … auf Erden durch den Abfall verloren[ging], der nach dem irdischen Wirken der Apostel Christi stattfand. Jener Abfall machte die Wiederherstellung des Evangeliums erforderlich.“ (Schriftenführer, „Wiederherstellung des Evangeliums“, scriptures.lds.org.) Die Schlüssel und die Vollmacht, heilige Handlungen des Priestertums zu vollziehen und die Kirche zu führen, gingen beim Abfall vom Glauben verloren.

Erklären Sie: Als Joseph Smith und Oliver Cowdery im Mai 1829 im Buch Mormon 3 Nephi übersetzten, erfuhren sie etwas über die Vollmacht, zu taufen. Da sie mehr darüber wissen wollten, zogen sie sich in den Wald nahe Joseph Smiths Farm in Harmony in Pennsylvania zurück und befragten Gott.

Bitten Sie einen Schüler, die Einleitung zu Lehre und Bündnisse 13 vorzulesen. Die anderen achten darauf, wer Joseph Smith und Oliver Cowdery als Antwort auf ihre Gebete erscheint.

Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 13 vorzulesen. Die anderen sollen herausfinden, was Johannes der Täufer über die Schlüssel des Aaronischen Priestertums sagt, als er dieses Priestertum auf Joseph Smith und Oliver Cowdery überträgt.

  • Welche Lehre können wir diesem Abschnitt über das Aaronische Priestertum entnehmen? (Helfen Sie den Schülern, diese Lehre herauszuarbeiten: Das Aaronische Priestertum hat die Schlüssel des Dienstes von Engeln, die des Evangeliums der Umkehr und die der Taufe durch Untertauchen zur Sündenvergebung inne.)

Damit die Schüler noch besser verstehen, was mit den Schlüsseln des Dienstes von Engeln gemeint ist, lassen Sie einen von ihnen diese Erläuterung von Elder Dallin H. Oaks vom Kollegium der Zwölf Apostel vorlesen:

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Elder Dallin H. Oaks

„Ich als junger Träger des Aaronischen Priestertums dachte nicht, dass ich jemals einen Engel sehen würde, und ich fragte mich, was eine solche Erscheinung denn mit dem Aaronischen Priestertum zu tun hat.

Aber der Dienst von Engeln muss nicht unbedingt sichtbar vor sich gehen. Die Botschaften eines Engels können durch eine Stimme überbracht werden oder einfach durch Gedanken oder Gefühle, die dem Menschen in den Sinn gegeben werden.“ („Das Aaronische Priestertum und das Abendmahl“, Der Stern, Januar 1999, Seite 45.)

Um den Schülern den Zusammenhang zwischen dem Dienst von Engeln und dem Aaronischen Priestertum verständlich zu machen, zeigen dieses Zitat von Elder Oaks und bitten Sie einen Schüler, es vorzulesen:

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Elder Dallin H. Oaks

„Im Allgemeinen wird nur jemand mit dem Geist oder einer geistigen Kundgebung gesegnet, der rein ist. … Wir [werden] durch die Taufe und das Abendmahl, die heiligen Handlungen des Aaronischen Priestertums, von unseren Sünden gereinigt und erhalten die Verheißung, dass der Geist Gottes immer mit uns ist, sofern wir unsere Bündnisse halten. Ich meine, dass sich diese Verheißung nicht allein auf den Heiligen Geist bezieht, sondern auch auf den Dienst von Engeln, denn ‚Engel reden durch die Macht des Heiligen Geistes; darum reden sie die Worte von Christus‘ (2 Nephi 32:3). Daher öffnen diejenigen, die das Aaronische Priestertum tragen, jedem Mitglied, das würdig [vom] Abendmahl nimmt, sozusagen Tür und Tor, damit es den Geist mit sich haben kann und Engel ihm dienen können.“ („Das Aaronische Priestertum und das Abendmahl“, Seite 45.)

  • Wie können uns laut Elder Oaks die heiligen Handlungen des Aaronischen Priestertums helfen, den Dienst von Engeln zu empfangen?

Heben Sie hervor: Weil das Aaronische Priestertum den Schlüssel des Dienstes von Engeln innehat, kann sich jedes Mitglied der Kirche dieser Segnung erfreuen.

Damit die Schüler verstehen, wie das Evangelium der Umkehr (siehe LuB 13:1) und das Aaronische Priestertum miteinander zusammenhängen, zeigen Sie diese Aussage von Elder Oaks, die von einem Schüler vorgelesen werden soll:

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Elder Dallin H. Oaks

„Uns ist geboten worden, von unseren Sünden umzukehren und mit reuigem Herzen und zerknirschtem Geist zum Herrn zu kommen und, in Übereinstimmung mit den dazugehörigen Bündnissen, [vom] Abendmahl zu nehmen. Wenn wir auf diese Weise unseren Taufbund erneuern, erneuert der Herr die reinigende Wirkung der Taufe. …

Man kann gar nicht genug betonen, wie wichtig das Aaronische Priestertum dabei ist. Alle diese wichtigen Schritte, die zur Sündenvergebung gehören, werden durch die errettende heilige Handlung der Taufe und die erneuernde heilige Handlung des Abendmahls vollzogen. Beide heiligen Handlungen werden auf Weisung der Bischofschaft von den Trägern des Aaronischen Priestertums vollzogen; die Bischofschaft hat die Schlüssel des Evangeliums der Umkehr und der Taufe [zur] Sündenvergebung inne.“ („Das Aaronische Priestertum und das Abendmahl“, Seite 44f.)

  • Wie helfen uns die Schlüssel des Aaronischen Priestertums, die Segnungen des Sühnopfers Jesu Christi zu empfangen?

Erklären Sie: Nicht lange nachdem Johannes der Täufer erschienen war, erschienen Petrus, Jakobus und Johannes dem Propheten Joseph Smith und Oliver Cowdery und übertrugen ihnen das Melchisedekische Priestertum und die Schlüssel des Reiches Gottes (siehe LuB 27:12,13; siehe auch Larry C. Porter, „The Restoration of the Aaronic and Melchizedek Priesthoods“, Ensign, Dezember 1996, Seite 33). Das Melchisedekische Priestertum und die Schlüssel, die übertragen wurden, umfassen die Macht und Vollmacht, die Kirche Jesu Christi zu gründen und zu führen und weitere errettende heilige Handlungen zu vollziehen.

Lehre und Bündnisse 18:1-25

Der Herr gibt Anweisungen zur Errichtung seiner Kirche und beruft Oliver Cowdery und David Whitmer dazu, Umkehr zu predigen

Zeigen Sie einige Gegenstände, die in den Augen der Schüler wertvoll sind.

  • Wodurch wird etwas wertvoll?

  • Was würdet ihr für jeden dieser Gegenstände zahlen?

Zeigen Sie ein Foto mit mehreren Leuten und lassen Sie die Schüler den Wert eines Menschen beschreiben. Sie sollen nach Aussagen in Lehre und Bündnisse 18 suchen, aus denen hervorgeht, wie wertvoll sie selbst dem Herrn sind.

Erklären Sie, dass der Prophet Joseph Smith im Juni 1829, als sich die Übersetzung des Buches Mormon im Haus von Peter Whitmer Sr. in Fayette im Bundesstaat New York dem Ende zuneigte, die Offenbarung in Lehre und Bündnisse 18 empfing. Der Herr versichert Oliver Cowdery in Vers 1 bis 5, dass die von ihm im Zuge der Übersetzungsarbeiten aufgezeichneten Worte wahr sind. Der Herr beruft Oliver Cowdery auch, seine Kirche auf dem Evangelium aufzubauen, das im Buch Mormon zu finden ist. In Lehre und Bündnisse 18:9 werden Oliver Cowdery und David Whitmer vom Herrn dazu berufen, Umkehr zu predigen.

Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 18:10 vorzulesen. Die Klasse soll mitlesen und die Lehre herausfinden, die der Herr hier Oliver Cowdery und David Whitmer kundtut. (Schlagen Sie vor, dass die Schüler diese Lehre in ihren heiligen Schriften markieren: Die Seelen haben in den Augen Gottes großen Wert.)

Lassen Sie Lehre und Bündnisse 18:11,12 vorlesen. Die Schüler sollen beachten, was der Erretter getan hat, weil der Wert der Seele eines jeden von uns so groß ist.

  • Was hat der Erretter getan, weil der Wert der Seele eines jeden von uns so groß ist? (Der Wert jeder Seele ist so groß, dass Jesus Christus unsere Schmerzen erlitten hat, damit wir umkehren und zu ihm kommen können. Schreiben Sie diese Lehre an die Tafel.)

  • Wie wirkt sich das Wissen um den Wert, den der Erretter euch beimisst, auf eure Bereitschaft aus, umzukehren und zu ihm zu kommen?

Bitten Sie die Schüler, Lehre und Bündnisse 18:13-16 für sich zu lesen. Dabei sollen sie herausfinden, was der Herr hier dazu sagt, dass man anderen hilft, umzukehren und zu ihm zu kommen. Erklären Sie: Mit „zur Umkehr zu rufen“ (LuB 18:14) kann gemeint sein, dass man jemandem hilft, zu Gott zurückzukehren.

  • Was empfindet der Erretter laut Vers 13, wenn wir von unseren Sünden umkehren?

  • Welchen Grundsatz können wir diesen Versen entnehmen? Was geht in uns selbst vor, wenn wir anderen helfen, umzukehren und zu Christus zu kommen? (Wenn wir anderen helfen, umzukehren und zu Christus zu kommen, haben wir mit ihnen Freude im Reich des himmlischen Vaters.)

Bitten Sie einige Schüler, zu erzählen, wie sie jemandem geholfen haben, zu Christus zu kommen, und welche Freude sie deshalb hatten.

Ermuntern Sie die Schüler, einen Plan aufzustellen, um jemandem bei seinem Bemühen, umzukehren und zu Christus kommen, zu helfen.

Fassen Sie Lehre und Bündnisse 18:17-25 zusammen und erklären Sie: Der Herr erteilt hier Oliver Cowdery und David Whitmer Rat zur Missionsarbeit. Er erklärt, dass diejenigen errettet werden, die umkehren, sich taufen lassen und bis ans Ende ausharren.

Lehre und Bündnisse 18:26-47

Der Herr offenbart die Berufung und den Auftrag der Zwölf Apostel

Fassen Sie Lehre und Bündnisse 18:26-40 zusammen und erklären Sie, dass der Herr hier Oliver Cowdery und David Whitmer darüber in Kenntnis setzt, dass zwölf Apostel berufen werden sollen, die aller Welt das Evangelium verkündigen. Der Herr gibt den zukünftigen Aposteln den Auftrag, dass sie rein sein und das Evangelium in Übereinstimmung mit der Macht des Heiligen Geistes verkünden müssen. Oliver Cowdery und David Whitmer werden berufen, die Männer auszusuchen, die der Herr als Apostel berufen hat. Später wird auch Martin Harris dazu berufen, bei der Auswahl der Zwölf mitzuhelfen.

Bitten Sie zum Abschluss des Unterrichts einige Schüler, Zeugnis für einen der Grundsätze zu geben, die in der Lektion behandelt worden sind.