Lehre und Bündnisse 103; 105

Schreiben Sie „Sich von der Welt überwinden lassen“ an die Tafel.

• Wie würdet ihr erklären, was es heißt, sich von der Welt überwinden zu lassen? (Mögliche Antworten: Es bedeutet, sich von unredlichen Einflüssen, von Versuchung oder Sünde überwältigen zu lassen oder davon Schaden davonzutragen.)

• Inwiefern lassen sich junge Erwachsene heutzutage mitunter von der Welt überwinden?

Bitten Sie die Schüler, in Lehre und Bündnisse 103 nach Grundsätzen zu suchen, aus denen hervorgeht, wie man die Kraft erlangt, die unredlichen Einflüsse der Welt zu überwinden.

Erklären Sie, dass die Heiligen, als sie aus dem Kreis Jackson vertrieben wurden, Schwierigkeiten hatten, ein ordentliches Dach über dem Kopf zu finden und an ausreichend Lebensmittel zu kommen. Zudem fragten sie sich, ob sie sich nicht lieber anderswo niederlassen sollten, anstatt zu versuchen, in ihre Häuser im Kreis Jackson zurückzukehren. Die Führer der Kirche ersuchten bei Vertretern aus Kreis und Staat um Hilfe. Diese machten die Heiligen glauben, der Gouverneur von Missouri, Daniel Dunklin, werde die Bürgerwehr des Bundesstaates herbeirufen und ihr auftragen, die Heiligen zu deren Grundstücken im Kreis Jackson zurückzugeleiten, sofern die Heiligen auch selbst eine Bürgerwehr aufstellten. Da die Heiligen in Missouri nicht genau wussten, wie sie weiter verfahren sollten, schickten sie Parley P. Pratt und Lyman Wight nach Ohio. Diese sollten den Propheten Joseph Smith um Weisung bitten. Pratt und Wight kamen Ende Februar 1834 in Kirtland an. Am 24. Februar trafen sie sich mit dem Propheten und dem neu berufenen Hoherat und sprachen über die Not der Heiligen in Missouri. Noch am selben Tag empfing der Prophet die Offenbarung in Lehre und Bündnisse 103.

Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 103:1-4 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und auf Gründe achten, weshalb der Herr zuließ, dass die Heiligen verfolgt und aus dem Kreis Jackson vertrieben wurden.

• Weshalb ließ der Herr zu, dass die Heiligen in Missouri verfolgt und aus ihren Häusern vertrieben wurden?

Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 103:5-7 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, welchen Rat und welche Verheißung der Herr den Heiligen darin gibt.

• Welchen Rat und welche Verheißung gibt der Herr den Heiligen?

• Welchen Grundsatz kann man dem Rat und der Verheißung des Herrn in diesen Versen entnehmen? (Lassen Sie die Schüler antworten und schreiben Sie dann diesen Grundsatz an die Tafel: Wenn wir auf den Rat des Herrn hören, erlangen wir die Kraft, die Welt zu überwinden.)

Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 103:8-10 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, welche Warnung der Herr denjenigen ausspricht, die nicht auf seine Worte hören wollen.

• Was geschieht laut Vers 8, wenn wir die Gebote nicht halten? (Lassen Sie die Schüler antworten und schreiben Sie dann diesen Grundsatz an die Tafel: Wenn wir die Gebote nicht halten, wird die Welt uns überwältigen.)

Teilen Sie die Klasse in Zweier- oder Dreiergruppen auf. Die Schüler sollen in ihrer Gruppe die nachstehenden Fragen besprechen. (Sie können die Fragen auch an die Tafel schreiben oder sie als Arbeitsblatt austeilen.)

• Fallen euch Beispiele dazu ein, inwiefern ihr die Kraft bekommt, die Welt zu überwinden, wenn ihr auf den Rat des Herrn hört?

• Wann habt ihr schon auf den Rat des Herrn gehört und gespürt, dass er euch hilft, die Welt zu überwinden?

Geben Sie Zeugnis, dass der Herr uns hilft, die bösen Einflüsse dieser Welt zu besiegen, sofern wir uns eifrig bemühen, auf seinen Rat zu hören, und ernsthaft umkehren, wenn wir mal versagen. Bitten Sie die Schüler, darüber nachzudenken, was sie tun wollen, um noch mehr auf der Rat des Herrn zu hören. Sie sollen ihre Gedanken dazu aufschreiben.

Erklären Sie, dass der Herr in Lehre und Bündnisse 103:11-20 offenbart hat, dass er sein Volk „nach viel Drangsal … mit der Zeit“ wieder im Land Zion aufrichten werde (Vers 12 und 20).

Lassen Sie mehrere Schüler reihum Lehre und Bündnisse 103:21-25 vorlesen. Die Klasse soll mitlesen und darauf achten, wie Joseph Smith laut dem Auftrag des Herrn bei der Erlösung Zions mithelfen soll. Lassen Sie die Schüler berichten, was sie herausgefunden haben.

Erklären Sie: Der Herr beauftragte in Lehre und Bündnisse 103:26-40 acht Führer der Kirche, Männer anzuwerben und Gelder und Vorräte zu sammeln, um das Land Zion zu erlösen beziehungsweise zurückzuerlangen. Der Herr forderte sie auf, wenn möglich fünfhundert Männer anzuwerben, jedoch nicht weniger als einhundert. Diese Truppe wurde später Zionslager genannt.

Lassen Sie einen Schüler den folgenden Absatz vorlesen:

Zum Abschluss der Sitzung des Hoherats, bei der die Führer der Kirche über die Lage der Mitglieder in Missouri sprachen, kündigte Joseph Smith an, dass er sich nach Zion begeben und mithelfen wolle, es zu erlösen. Rund 30 der 40 anwesenden Männer meldeten sich ebenfalls freiwillig. Im Laufe der darauffolgenden Monate bemühten sich die acht Führer der Kirche, die berufen worden waren, eifrig, den Feldzug vorzubereiten. Schließlich schlossen sich 200 Freiwillige dem Zionslager zum Marsch nach Missouri an.

Zeigen Sie eine Karte, auf der Kirtland und der Kreis Jackson zu sehen sind (beispielsweise Karte Nr. 9, „Weg des Zionslagers, 1834“, in diesem Leitfaden).

Bild

Karte, Weg des Zionslagers

Erklären Sie, dass viele Mitglieder des Zionslagers sich der Truppe mit großer Begeisterung anschlossen und es als eine positive Erfahrung betrachteten. Sie machten jedoch auch viele Bedrängnisse durch. Die Truppe marschierte mehr als 1400 Kilometer über raues Terrain. Die meisten gingen zu Fuß und legten zwischen 30 und 60 Kilometer pro Tag zurück. Ihnen machten die Hitze, die hohe Luftfeuchtigkeit, der Regen, der Schlamm, kaputte Ausrüstung, die Knappheit an Nahrung und Wasser, Krankheit und schmerzende, blutende Füße zu schaffen. Gelegentlich war bei einigen der Durst so groß, dass sie Wasser aus Sümpfen tranken oder nach Regenfällen aus den Vertiefungen, die durch Pferdehufe hinterlassen worden waren. Einige Mitglieder des Lagers beschwerten sich über die Bedingungen bei dem Marsch.

• Wenn ihr beim Zionslager dabei gewesen wärt, inwiefern hätten diese Erfahrungen euren Glauben auf die Probe gestellt?

Erläutern Sie den Schülern: Das Zionslager erfuhr nach seiner Ankunft in Missouri, dass Gouverneur Daniel Dunklin die Bürgerwehr des Bundesstaates nicht herbeirufen werde, um die Heiligen in ihre Häuser zu eskortieren. Trotz dieser entmutigenden Nachricht zog das Zionslager weiter in Richtung des Kreises Clay. Am 22. Juni 1834, als die Truppe gerade zwischen dem östlichen und westlichen Arm des Fishing River an der nördlichen Grenze zum Kreis Jackson lagerte, gab der Herr die Offenbarung, die in Lehre und Bündnisse 105 steht.

Bitten Sie einige Schüler, reihum Lehre und Bündnisse 105:1-6 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und herausfinden, weswegen es den Heiligen nicht gelungen ist, Zion zu erlösen.

• Weswegen gelang es den Heiligen nicht, Zion zu erlösen?

• Wie kann Zion Vers 5 zufolge nur aufgebaut werden?

Erklären Sie: Der Rat des Herrn in diesen Versen war nicht nur an die Heiligen in Missouri gerichtet. In Lehre und Bündnisse 105:8,9 wies der Herr andere Mitglieder der Kirche zurecht, weil sie sich weigerten, sich dem Zionslager anzuschließen oder Geld zur Unterstützung der notleidenden Heiligen in Missouri zu schicken.

Bitten Sie einige Schüler, reihum Lehre und Bündnisse 105:9,16,17 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, welche Folgen die Übertretungen der Heiligen hatten.

• Welche Folgen hatten die Übertretungen der Heiligen?

• Stellt euch vor, ihr wärt beim Zionslager dabei gewesen. Wie wäre euch zumute gewesen, wenn ihr nach über 1400 Kilometer langem Marsch erfahren hättet, dass der Herr nicht möchte, dass ihr zum Wiedererlangen des Landes Zion in den Kampf zieht?

Erklären Sie, dass einige Mitglieder des Zionslagers vom Glauben abfielen, weil sie meinten, das Zionslager sei gescheitert, als die Heiligen in Missouri nicht wieder in ihre Häuser und auf ihren Grund und Boden zurückkehren konnten. Viele blieben jedoch treu.

Lassen Sie mehrere Schüler reihum Lehre und Bündnisse 105:10-14 vorlesen. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, welche Absichten der Herr damit verfolgt hat, dass er die Erlösung Zions aufschob.

• Welche Absichten verfolgte der Herr, als er die Erlösung Zions aufschob? (Erklären Sie den Schülern: Das Endowment in Vers 12 steht für die Verheißung, dass der Herr die Heiligen im Kirtland-Tempel mit Macht ausrüsten werde [siehe LuB 95:8].)

Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 105:18,19 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, welche Verheißung der Herr denjenigen gibt, die „auf [s]eine Worte gehört haben“ (Vers 18).

• Was verheißt der Herr denen, die auf seine Worte gehört haben?

• Welchen Grundsatz können wir diesen Versen entnehmen? (Lassen Sie die Schüler antworten und schreiben Sie dann diesen Grundsatz an die Tafel: Gott segnet diejenigen in reichem Maße, die auch dann weiterhin auf seine Worte hören, wenn ihr Glaube geprüft wird.)

Weisen Sie darauf hin, dass diejenigen, die während und nach dem Marsch des Zionslagers treu blieben, persönlich vom Propheten Joseph Smith unterwiesen und auf spätere Führungsaufgaben in der Kirche vorbereitet wurden.

Ein Schüler soll die folgende Aussage von Präsident Wilford Woodruff (1807–1898) vorlesen:

„Ich war mit dem Propheten Gottes im Zionslager. Ich sah, wie Gott mit ihm umging. Ich sah die Macht Gottes, die mit ihm war. Ich sah, dass er ein Prophet war. …

Als das Zionslager zusammengestellt wurde, kannten viele von uns die anderen nicht. Wir waren Fremde, und viele hatten noch nie den Propheten gesehen. … Wir brachten vieles zustande, auch wenn Abtrünnige und Ungläubige oft fragten: ‚Was habt ihr getan?‘ Wir erlangten Erfahrung, die wir auf keine andere Weise hätten gewinnen können. Wir durften das Gesicht des Propheten sehen, wir durften 1600 Kilometer mit ihm zurücklegen und miterleben, wie der Geist Gottes auf ihn einwirkte und wie er Offenbarungen von Jesus Christus empfing und diese in Erfüllung gingen.

Die Erfahrungen, die wir durch das Zionslager sammelten, waren mehr wert als Gold.“ (Lehren der Präsidenten der Kirche: Wilford Woodruff, Seite 147, 150f.)

Weisen Sie auf den Grundsatz an der Tafel hin: „Gott segnet diejenigen in reichem Maße, die auch dann weiterhin auf seine Worte hören, wenn ihr Glaube geprüft wird.“

• Wie lässt sich dieser Grundsatz auf junge Erwachsene beziehen und auf die Glaubensprüfungen, die sie heutzutage durchmachen?

• Wann habt ihr oder jemand, den ihr kennt, auch dann weiterhin auf die Worte des Herrn gehört, als euer oder sein Glaube geprüft wurde?

Legen Sie den Schülern nahe, schon jetzt zu beschließen, auch dann weiterhin auf die Worte des Herrn zu hören, wenn ihr Glaube geprüft wird.

Erklären Sie, dass der Herr den Heiligen in Lehre und Bündnisse 105:20-41 verheißt: Insofern sie seinen Rat befolgen, werden sie „nach vielen Tagen die Macht“ haben, Zion zu erlösen (Vers 37).

Legen Sie zum Schluss für die besprochenen Grundsätze Zeugnis ab und fordern Sie die Schüler auf, diese Grundsätze in die Tat umzusetzen.