Lehre und Bündnisse 77 bis 80

Schreiben Sie vor dem Unterricht folgende Aussagen an die Tafel:

Erklären Sie zu Unterrichtsbeginn, dass einige Leute dies und Ähnliches behaupten. Fragen Sie die Schüler, was sie diesen Aussagen entgegensetzen würden.

Lassen Sie zwei Schüler abwechselnd Absatz 1 und 3 der Einleitung des Buches Lehre und Bündnisse vorlesen. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, wie das Buch Lehre und Bündnisse dazu beträgt, solche Behauptungen zu entkräften.

• Welche Wörter oder Formulierungen darin weisen auf den Trugschluss bei den Behauptungen an der Tafel hin?

• Warum ist es laut Absatz 1 und 3 für uns wichtig, dass wir uns mit den neuzeitlichen Offenbarungen im Buch Lehre und Bündnisse befassen?

Bitten Sie einen Schüler, den ersten Satz in Absatz 6 der Einleitung des Buches Lehre und Bündnisse vorzulesen. Die anderen sollen darauf achten, welche Umstände häufig zu einer Offenbarung im Buch Lehre und Bündnisse geführt haben.

• Was hat häufig zu einer Offenbarung im Buch Lehre und Bündnisse geführt?

Zeigen Sie diese Aussage von Elder M. Russell Ballard vom Kollegium der Zwölf Apostel und bitten Sie einen Schüler, sie vorzulesen:

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Elder M. Russell Ballard

„Aus dem Studium des Buches Lehre und Bündnisse kann man eine Lehre ziehen: In der Regel erfolgt Offenbarung als Antwort auf eine Frage. Der Herr stellte sich nicht hin, tippte Joseph auf die Schulter und sagte: ‚Da: Ich habe eine Offenbarung für dich.‘ Vielmehr ging Joseph zum Herrn und betete um eine Antwort. Joseph Smith erwähnt immer wieder, dass er gefragt hat und wie dann als Antwort eine Offenbarung gekommen ist. Elder Russell Nelson hat vor kurzem ausführlich über diesen wichtigen Grundsatz gesprochen. Er hat gesagt: ‚Der Herr kann nur denjenigen etwas lehren, der fragt.‘“(M. Russell Ballard, „What Came from Kirtland“, Ansprache bei einer Andacht an der Brigham-Young-Universität, 6. November 1994, Seite 8f.; speeches.byu.edu.)

• Warum muss man wohl fragen, wenn man vom Herrn Wahrheit und Offenbarung empfangen will?

Erklären Sie, dass in diesem Kurs Lehre und Bündnisse 77 bis 138 sowie die Amtliche Erklärung 1 und 2 behandelt werden. Spornen Sie die Schüler an, sich zum Ziel zu setzen, die Leseaufträge in den heiligen Schriften zu diesem Kurs zu erfüllen. Fordern Sie sie auf, in den heiligen Schriften, mit denen sie sich befassen, auf Beispiele dafür zu achten, wie der Herr auf aufrichtige Fragen hin Offenbarung gegeben hat. Regen Sie an, dass die Schüler in diesen Offenbarungen nach Lehren und Grundsätzen suchen, die ihnen helfen, ihre eigenen Fragen zu beantworten.

Erklären Sie, dass der Prophet im März 1832 im Haus von John und Alice (Elsa) Johnson in Hiram in Ohio wohnte – knapp 50 Kilometer südlich von Kirtland. Zu dieser Zeit lebten die meisten Heiligen in Ohio und im Kreis Jackson in Missouri, wo gemäß göttlicher Offenbarung die Stadt Zion errichtet werden sollte. Im Februar und März 1832 setzte der Prophet seine inspirierte Übersetzung der King-James-Bibel, also die heutige Joseph-Smith-Übersetzung, fort. Als Joseph Smith an der Offenbarung des Johannes arbeitete (das Buch Offenbarung im Neuen Testament), offenbarte ihm der Herr die Bedeutung einiger Symbole und Ereignisse, die der Apostel Johannes beschrieben hat. Diese Offenbarung steht in Lehre und Bündnisse 77.

Teilen Sie die Schüler in Zweiergruppen auf. Schreiben Sie die folgenden Schriftstellenangaben an die Tafel. Jede Gruppe soll einen Leseauftrag übernehmen:

Lassen Sie jede Gruppe zuerst die ihr zugewiesenen Verse im Buch Offenbarung lesen. Die Schüler sollen dabei auf Symbole und Ereignisse achten, die Johannes dort beschreibt. Anschließend soll jede Gruppe die ihr zugewiesenen Verse in Lehre und Bündnisse 77 lesen und darauf achten, wie die Erläuterung des Herrn dazu beiträgt, die Bedeutung der Symbole und Ereignisse im Buch Offenbarung zu klären. Bitten Sie einige Schüler, von ihren Erkenntnissen zu berichten.

• Was können wir aus Lehre und Bündnisse 77 hinsichtlich der Aufgabe des Propheten, uns die Bedeutung heiliger Schriften verständlich zu machen, lernen? (Die Schüler sollen eine Lehre wie etwa diese herausarbeiten: Durch seine Propheten offenbart der Herr die Auslegung der heiligen Schriften.)

• Warum ist es wohl wichtig, zu verstehen, dass der Herr die Auslegung heiliger Schrift durch seine Propheten, Seher und Offenbarer offenbart?

• Wie können wir das, was Joseph Smith tat, um die heiligen Schriften zu verstehen, auf unser persönliches Schriftstudium übertragen? (Unabhängig von der genauen Wortwahl sollen die Schüler diesen Grundsatz erkennen: Wenn wir Gott fragen, hilft er uns, die heiligen Schriften zu verstehen.)

Damit die Schüler diesen Grundsatz verstehen, zeigen Sie die nachstehende Aussage von Elder Dallin H. Oaks vom Kollegium der Zwölf Apostel und bitten Sie jemanden, sie vorzulesen:

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Elder Dallin H. Oaks

„Beim Lesen und Umsetzen der Bibelworte und weiterer heiliger Schriften haben wir einen anderen Zugang als viele Christen, denn wir glauben an fortlaufende Offenbarung. Für uns sind nicht die heiligen Schriften die höchste Quelle der Erkenntnis, sondern das, was dieser Quelle vorausgeht. Erkenntnis erfolgt letztlich durch Offenbarung. …

Das Wort des Herrn in den heiligen Schriften ist wie eine Lampe, die unsere Schritte lenkt (siehe Psalm 119:105), aber Offenbarung ist wie eine mächtige Energie, die den Schein der Lampe um ein Vielfaches verstärkt. Wir halten jeden an, die heiligen Schriften und die Worte der Propheten darüber sorgfältig zu studieren und gebeterfüllt nach persönlicher Offenbarung zu trachten, um ihre Bedeutung selbst zu verstehen.“ (Dallin H. Oaks, „Scripture Reading and Revelation“, Ensign, Januar 1995, Seite 7.)

• Warum ist es wohl wichtig, die heiligen Schriften zusammen mit den darauf bezogenen Worten der Propheten zu studieren, wenn man sich gebeterfüllt darum bemüht, die Schriften zu verstehen? (Weisen Sie darauf hin, dass der Schülerleitfaden zum Buch Lehre und Bündnisse [CES-Leitfaden 2017] viele Ausführungen von neuzeitlichen Propheten enthält, die den Schülern die Lehren und Grundsätze aus dem Buch Lehre und Bündnisse besser verständlich machen können.)

Lassen Sie die Schüler an einen Anlass zurückdenken, als Gott ihnen geholfen hat, durch das Wort eines Propheten oder durch persönliche Offenbarung auf ein Gebet hin die heiligen Schriften besser zu verstehen. Bitten Sie einige Schüler, davon zu berichten, falls es ihnen nicht unangenehm ist. Sie können auch von einem eigenen Erlebnis erzählen.

Spornen Sie die Schüler an, täglich im Buch Lehre und Bündnisse zu lesen und sich um tieferes Verständnis von der Lehre und den Grundsätzen darin zu bemühen. Sie sollen sich zu diesem Zweck mit Aussagen der Propheten befassen und im Gebet Gott fragen.

Erklären Sie, dass der Prophet Joseph Smith nicht nur Offenbarungen zur Auslegung der heiligen Schriften empfangen hat, sondern auch zu zeitlichen Belangen der Kirche. Lassen Sie die Einleitung zu Lehre und Bündnisse 78 vorlesen. Bitten Sie die Klasse, mitzulesen und darauf zu achten, was der Prophet dem Herrn zufolge gründen sollte, um die Mittel der Kirche zu verwalten. Lassen Sie die Schüler berichten, was sie herausgefunden haben.

Erklären Sie: Die kaufmännischen Unternehmungen, um die sich die Vereinigte Firma kümmern sollte, waren das Vorratshaus des Herrn in Kirtland in Ohio, betrieben von Newel K. Whitney, und das Vorratshaus des Herrn in Independence in Missouri, betrieben von Sidney Gilbert. Diese Vorratshäuser sollten die Mitglieder mit notwendigen Gütern versorgen, aber auch Mittel einbringen, mit denen Grundstücke gekauft und die Veröffentlichung der Offenbarungen des Herrn an Joseph Smith finanziert werden konnten.

Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 78:3-6 vorzulesen. Die Klasse soll mitlesen und darauf achten, wozu diese Firma den Heiligen noch dienen sollte.

• Wie sollte die Vereinigte Firma Vers 3 und 4 zufolge den Heiligen nutzen und ein Segen für sie sein?

• Warum gebot der Herr den Heiligen Vers 5 und 6 zufolge, den Armen zu helfen?

• Was bedeutet die Aussage in Vers 6: „Wenn ihr in irdischen Dingen nicht gleich seid, könnt ihr beim Erlangen himmlischer Dinge nicht gleich sein“?

Erklären Sie, dass der Herr in einer früheren Offenbarung Gleichheit so definiert hat, dass jede Familie genügend Mittel hat, ihre Bedürfnisse und ihren Bedarf entsprechend ihren persönlichen Lebensumständen zu decken (siehe LuB 51:3). Somit bedeutet „in irdischen Dingen … gleich“ sein nicht, dass jeder im gleichen Umfang Mittel und Güter zur Verfügung hat.

Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 78:7 vorzulesen. Die Klasse soll herausfinden, was dem Herrn zufolge geschehen werde, wenn die Heiligen das Gebot, „in irdischen Dingen“ gleich zu sein, befolgten. Lassen Sie die Schüler berichten, was sie herausgefunden haben.

• Worauf bereiten wir uns laut Vers 7 durch Gehorsam gegenüber den Geboten des Herrn vor? Welchen Grundsatz entnehmen wir diesem Vers? (Die Schüler sollen in etwa diesen Grundsatz herausarbeiten: Gehorsam gegenüber den Geboten des Herrn bereitet uns auf einen Platz im celestialen Reich vor.)

Bitten Sie die Schüler, an einige Gebote des Herrn zu denken. Lassen Sie sie erklären, inwiefern diese Gebote – einschließlich des Gebots, die Armen zu unterstützen – dazu beitragen, dass wir uns auf das celestiale Reich vorbereiten (siehe LuB 105:3-5).

Fassen Sie Lehre und Bündnisse 78:8-16 zusammen und erklären Sie, dass der Herr Joseph Smith, Newel K. Whitney und Sidney Rigdon beauftragte, die Vereinigte Firma zu gründen (siehe LuB 82). Die Mitglieder der Firma sollten sich durch einen Bund dazu verpflichten, die Unternehmungen der Kirche im Handels- und Verlagswesen zu leiten. Würden die Anweisungen des Herrn befolgt werden, so würde die Kirche unabhängig von allen irdischen Einrichtungen dastehen.

Lassen Sie die Schüler für sich Lehre und Bündnisse 78:17-20 lesen und auf weiteren Rat achten, den der Herr den Führern der Kirche gegeben hat.

• Inwiefern könnte die Botschaft in Vers 17 und 18 diese Führer der Kirche sowohl demütig gestimmt als auch getröstet haben?

Lassen Sie die Schüler über Segnungen des Reiches des Herrn und Reichtümer der Ewigkeit nachdenken, die sie bereits empfangen haben. Bitten Sie einige Schüler, davon zu erzählen, wie sie diesbezüglich schon gesegnet worden sind.

• Was hat der Herrn den Führern der Kirche in Vers 19 geraten?

• Was geschieht Vers 19 zufolge, wenn man alles mit Dankbarkeit empfängt? (Lassen Sie die Schüler antworten und schreiben Sie dann diesen Grundsatz an die Tafel: Wenn wir alles mit Dankbarkeit empfangen, macht der Herr uns herrlich und vermehrt unsere Segnungen. Erklären Sie, dass mit „herrlich gemacht werden“ letztendlich gemeint ist, dass man Erhöhung erlangt.)

• Was bedeutet es für euch, dass man alles mit Dankbarkeit empfangen soll?

• Weshalb sollen wir wohl alles, was wir von Gott erhalten – vor allem seine Gebote –, mit Dankbarkeit empfangen?

Lassen Sie den Schülern eine Minute Zeit, aufzulisten, wofür sie dankbar sind. Die Schüler sollen sich dann überlegen, wie sie alles mit noch mehr Dankbarkeit empfangen wollen.

Fassen Sie Lehre und Bündnisse 79 und 80 zusammen und erklären Sie, dass der Herr Jared Carter, Stephen Burnett, und Eden Smith auf Mission berief. Der Herr verhieß Jared Carter, der Tröster werde ihn die Wahrheit lehren und ihm zeigen, wohin er gehen solle (siehe LuB 79:2). Zu Stephen Burnett und Eden Smith sagte der Herr, dass sie das verkünden sollten, was sie gehört hatten, was sie glaubten und wovon sie wussten, dass es wahr ist (siehe LuB 80:4).

Geben Sie abschließend Zeugnis für die Lehren und Grundsätze, die in dieser Lektion besprochen wurden.