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Lektion 42: Lehre und Bündnisse 106 bis 108


„Lektion 42: Lehre und Bündnisse 106 bis 108“, Lehre und Bündnisse – Leitfaden für den Lehrer, 2017

„Lektion 42“, Lehre und Bündnisse – Leitfaden für den Lehrer

Lektion 42

Lehre und Bündnisse 106 bis 108

Einführung und zeitlicher Überblick

Am 25. November 1834 empfängt der Prophet Joseph Smith die Offenbarung, die heute in Lehre und Bündnisse 106 steht. Darin beruft der Herr Warren A. Cowdery, einen älteren Bruder Oliver Cowderys, der sich kurz zuvor zur Kirche bekehrt hatte, über die wachsende Anzahl an Heiligen in Freedom und den umliegenden Dörfern im Bundesstaat New York zu präsidieren. Der Herr verheißt Warren Cowdery für seinen treuen Dienst zudem große Segnungen.

Der Prophet Joseph Smith empfängt die Offenbarung, die heute in Lehre und Bündnisse 107 steht, als sich die neu berufenen Mitglieder des Kollegiums der Zwölf Apostel darauf vorbereiten, ihre Mission im Osten der Vereinigten Staaten anzutreten. Die Offenbarung wird 1835 niedergeschrieben, doch Teile davon wurden bereits 1831 empfangen. Diese Offenbarung umfasst Weisung vom Herrn zum Priestertum und zur Führung der Kirche.

Am 26. Dezember 1835 befolgt Lyman Sherman die geistige Eingebung, er solle den Propheten Joseph Smith um Weisung zu seinen Pflichten bitten. Der Herr antwortet mit der Offenbarung in Lehre und Bündnisse 108, in der er Lyman Sherman vergibt, ihm gemäß seiner Glaubenstreue Segnungen verheißt und ihm Rat erteilt.

3. bis 6. Juni 1831Bei einer Konferenz der Kirche in Kirtland in Ohio werden die ersten Brüder zum Hohen Priestertum ordiniert.

11. November 1831Ein Teil von Lehre und Bündnisse 107 wird empfangen.

Mai bis Juli 1834Um die verfolgten Heiligen zu unterstützen, führt der Prophet Joseph Smith das Zionslager nach Missouri.

25. November 1834Lehre und Bündnisse 106 wird empfangen.

14. Februar 1835Mitglieder des Kollegiums der Zwölf Apostel werden berufen.

28. Februar 1835Lyman Sherman wird als Präsident der Siebziger berufen.

28. Februar und 1. März 1835Mehr als 50 Männer werden als Siebziger berufen.

März bis Anfang Mai 1835Weitere Teile von Lehre und Bündnisse 107 werden empfangen.

26. Dezember 1835Lehre und Bündnisse 108 wird empfangen.

Anregungen für den Unterricht

Lehre und Bündnisse 106:1-8

Der Herr beruft Warren A. Cowdery als präsidierenden Beamten der Kirche und verheißt ihm Segnungen für seinen Dienst

Die Schüler sollen an eine Situation zurückdenken, als sie eine Berufung oder eine Aufgabe erhalten haben, für die sie sich als unqualifiziert betrachteten.

Während sich die Schüler mit Lehre und Bündnisse 106 befassen, sollen sie auf Lehren und Grundsätze achten, mithilfe derer sie besser verstehen, wie sie vom Herrn die Zuversicht empfangen können, dass er ihnen bei der Erfüllung ihrer Berufungen und Aufgaben in der Kirche hilft.

Erklären Sie: Warren Cowdery war Oliver Cowderys ältester Bruder. Allem Anschein nach hatte Warren Cowdery zwar bereits um 1830 vom Buch Mormon gehört, er schloss sich damals jedoch nicht der Kirche an. Im März 1834 waren der Prophet Joseph Smith und Parley P. Pratt zu Besuch in Freedom im Bundesstaat New York und übernachteten bei Warren Cowdery. Während ihres Aufenthalts predigten Joseph Smith und Parley Pratt den Einwohnern der Stadt Freedom und 30 bis 40 schlossen sich schließlich der Kirche an. Irgendwann zwischen Mai und September 1834 ließ sich Warren Cowdery taufen (siehe The Joseph Smith Papers, Documents, Volume 4: April 1834–September 1835, Hg. Matthew C. Godfrey et al., 2016, Seite 180). Im Herbst 1834 schrieb Warren seinem Bruder Oliver und bat darum, es möge erneut ein Führer der Kirche nach Freedom kommen, um die Mitglieder dort zu stärken. Zwei Monate später empfing Joseph Smith die Offenbarung in Lehre und Bündnisse 106. (Siehe Lisa Olsen Tait, „Warren Cowdery“, in: Revelations in Context, Hg. Matthew McBride und James Goldberg, 2016, Seite 219f.; siehe auch history.lds.org.)

Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 106:1-3 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, wozu der Herr Warren Cowdery berufen hat.

  • Wozu berief der Herr Warren Cowdery?

  • Inwiefern mag diese Berufung Warren Cowdery überwältigend erschienen sein?

Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 106:6 vorzulesen. Die Klasse soll mitlesen und herausfinden, weshalb sich der Herr an Warren Cowdery gefreut hat.

  • Warum war der Herr über Warren Cowdery erfreut?

Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 106:7,8 vorzulesen. Die eine Hälfte der Klasse soll herausfinden, was der Herr Warren Cowdery verheißen hat. Die andere Hälfte soll herausfinden, was Bruder Cowdery tun musste, um diese Segnungen zu erlangen. Lassen Sie die Schüler berichten, was sie herausgefunden haben.

  • Was lernen wir aus Vers 7 und 8 darüber, was der Herr für uns tut, wenn wir uns demütig seinem Willen fügen? (Die Schüler sollen diesen Grundsatz erkennen: Wenn wir uns demütig dem Willen des Herrn fügen, dann ist er barmherzig zu uns, hebt uns empor und schenkt uns Gnade und Zuversicht.)

  • Was bedeutet es wohl, „Gnade und Zuversicht“ vom Herrn zu bekommen (Vers 8)?

  • Inwiefern hilft es uns bei einer Berufung oder Aufgabe, zu der wir uns nicht qualifiziert fühlen, wenn wir vom Herrn Gnade und Zuversicht empfangen?

Die Schüler sollen daran denken, wann sie schon einmal Barmherzigkeit, Gnade und Zuversicht vom Herrn empfangen haben, weil sie sich demütig bemüht haben, ihm zu dienen. Lassen Sie einige Schüler von einem solchen Erlebnis berichten. Vielleicht wollen Sie auch über ein eigenes Erlebnis sprechen.

Bitten Sie die Schüler, sich ein Ziel zu setzen und es aufzuschreiben: Was wollen sie tun, um sich vor dem Herrn zu demütigen, damit sie von ihm vermehrt Barmherzigkeit, Gnade und Zuversicht empfangen können?

Lehre und Bündnisse 107:1-20

Der Herr spricht über das Melchisedekische und das Aaronische Priestertum

Erinnern Sie die Schüler daran, dass der Herr die Wahrheiten des Evangeliums nicht alle auf einmal, sondern Zeile um Zeile wiederhergestellt hat. Diesem Muster folgte der Herr auch, als er die Ordnung des Priestertums und die Führung der Kirche offenbarte.

Erklären Sie: Im Februar 1835, fast fünf Jahre nach der Gründung der Kirche, wurde das Kollegium der Zwölf Apostel ins Leben gerufen. Zu den ersten Aufgaben der neu berufenen Apostel gehörte es, Konferenzen in Zweigen der Kirche im Osten der Vereinigten Staaten abzuhalten. Bevor die Apostel im Mai 1835 Kirtland zwecks dieser Mission verließen, stellte ihnen der Prophet das vor, was heute in Lehre und Bündnisse 107 steht. Unter anderem sind darin Anweisungen zum Priestertum und zur Führung der Kirche enthalten.

Lassen Sie mehrere Schüler reihum Lehre und Bündnisse 107:1-6 vorlesen. Die Klasse soll mitlesen und darauf achten, was in diesen Versen über das Priestertum steht.

  • Warum wird das erste Priestertum laut Vers 2 das Melchisedekische Priestertum genannt?

  • Wie wurde das Melchisedekische Priestertum vor den Tagen Melchisedeks genannt?

  • Worum handelt es sich Vers 5 zufolge bei „alle[n] anderen Vollmachten und Ämter[n] in der Kirche“? In welcher Beziehung stehen sie zum Priestertum? (Erklären Sie, dass eine Beigabe ein Zusatz, also Teil eines größeren Ganzen, ist.)

Lassen Sie mehrere Schüler reihum Lehre und Bündnisse 107:7-12,18,19 vorlesen. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, was der Herr hier über das Melchisedekische Priestertum sagt.

  • Was wird in Vers 8 bis 10 über die Vollmacht des Melchisedekischen Priestertums gesagt? (Lassen Sie die Schüler darauf antworten und schreiben Sie dann diese Lehre an die Tafel: Das Melchisedekische Priestertum hat das Recht auf die Präsidentschaft inne und hat Macht und Vollmacht über alle Ämter in der Kirche und die Vollmacht, in geistigen Belangen zu amtieren.)

Erklären Sie: „In geistigen Belangen zu amtieren“ (Vers 8) bedeutet, dass man Segen geben sowie heilige Handlungen vollziehen und in Bündnissen amtieren kann.

  • Was erfahren wir aus Vers 18 über die Vollmacht des Melchisedekischen Priestertums? (Helfen Sie den Schülern, diese Lehre herauszuarbeiten: Das Melchisedekische Priestertum hat die Schlüssel aller geistigen Segnungen der Kirche inne.)

Damit die Schüler diese Lehre besser verstehen, bitten Sie einen von ihnen, diese Aussage des Propheten Joseph Smith (1805–1844) vorzulesen:

„[Das Melchisedekische Priestertum] ist der Kanal, über den alle Erkenntnis, alle Lehre, der Erlösungsplan und jede wichtige Sache vom Himmel offenbart wird.“ (Lehren der Präsidenten der Kirche: Joseph Smith, Seite 119.)

  • Welche geistigen Segnungen können laut Lehre und Bündnisse 107:19 Mitglieder der Kirche dank des Melchisedekischen Priestertums empfangen?

Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 107:13-17,20 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, was der Herr hier über das Aaronische Priestertum sagt. Lassen Sie die Schüler berichten, was sie herausgefunden haben.

Lehre und Bündnisse 107:21-38

Der Herr legt die Pflichten und Aufgaben der präsidierenden Kollegien der Kirche dar

Erklären Sie: Im Rahmen der Wiederherstellung des Priestertums und der Führung der Kirche legte der Herr dar, welche Kollegien Entscheidungen für die Kirche als Ganzes treffen und wie sie diese Entscheidungen treffen sollen.

Lassen Sie mehrere Schüler reihum Lehre und Bündnisse 107:21-26,33-35 vorlesen. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, was der Herr darin über die Kollegien sagt, die berufen sind, die Kirche als Ganzes zu führen.

  • Was sagt der Herr über die Kollegien, die berufen sind, die Kirche als Ganzes zu führen?

Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 107:27-31 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, wie diese Kollegien Entscheidungen treffen sollen.

  • Wie sollen die präsidierenden Kollegien der Kirche laut Vers 27 ihre Entscheidungen treffen?

  • Was hat der Herr Vers 31 zufolge verheißen, wenn diese Kollegien Entscheidungen in Einigkeit und „in aller Rechtschaffenheit“ (Vers 30) treffen? (Lassen Sie die Schüler antworten und schreiben Sie dann diesen Grundsatz an die Tafel: Weil die präsidierenden Kollegien der Kirche Entscheidungen in Einigkeit und Rechtschaffenheit treffen, empfangen sie Erkenntnis vom Herrn.)

  • Inwiefern kann das Wissen darum, dass die präsidierenden Kollegien der Kirche Erkenntnis vom Herrn empfangen, sich auf eure Bereitschaft, ihnen zu folgen, auswirken?

Fassen Sie Lehre und Bündnisse 107:39-57 zusammen. Erklären Sie, dass der Herr die patriarchalische Ordnung des Priestertums in den Tagen Adams eingerichtet hat (siehe Vers 41) und dass diese „vom Vater an den Sohn weitergegeben“ wurde (Vers 40). Drei Jahre vor seinem Tod kam Adam mit Priestertumsträgern sowie mit all seinen übrigen rechtschaffenen Nachkommen in Adam-ondi-Ahman zusammen (siehe Vers 53). Adam segnete seine treuen Kinder, und der Herr erschien ihnen (siehe Vers 53 und 54).

Erklären Sie: Der Herr gebot in Lehre und Bündnisse 107:58-98 den Zwölf Aposteln, „alle anderen Beamten der Kirche zu ordinieren und zu ordnen“ (Vers 58). Außerdem legte er die Pflichten der Bischöfe und Kollegiumspräsidenten dar (siehe Vers 60 bis 98).

Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 107:99,100 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, was der Herr den Beamten der Kirche vermitteln wollte.

  • Angesichts dessen, was der Herr den Beamten der Kirche gebot – was müssen wir also tun, damit wir „für würdig erachtet werden[, vor dem Herrn] zu stehen“ (Vers 100)? (Die Schüler sollen diesen Grundsatz herausarbeiten: Um für würdig erachtet zu werden, vor dem Herrn zu stehen, müssen wir unsere Pflicht lernen und diese mit allem Eifer erfüllen.)

  • Wie können wir uns bemühen, unsere Pflicht zu lernen und diese mit Eifer zu erfüllen?

  • Wann seid ihr schon dadurch gesegnet worden, dass jemand seine Berufung mit Eifer erfüllt hat?

Bezeugen Sie: Wenn wir unsere Pflicht lernen und diese mit Eifer erfüllen, werden wir für würdig erachtet, vor dem Herrn zu stehen.

Lehre und Bündnisse 108:1-8

Der Herr vergibt Lyman Sherman, verheißt ihm Segnungen und erteilt ihm Rat

Damit die Schüler den Kontext von Lehre und Bündnisse 108 verstehen, bitten Sie einen von ihnen, den folgenden Absatz vorzulesen:

Am 26. Dezember 1835 besuchte ein Mann namens Lyman Sherman, der mit dem Propheten Joseph Smith befreundet war, den Propheten zuhause. Lyman Sherman sagte zu ihm: „Auf mich wurde eingewirkt, dir meine Gefühle und Wünsche mitzuteilen, und mir wurde versprochen, dass ich eine Offenbarung erhalten würde, in der mir meine Aufgabe erläutert werden würde.“ („Journal, 1835–1836“, Seite 89, josephsmithpapers.org.) Daraufhin befragte der Prophet den Herrn und empfing die Offenbarung in Lehre und Bündnisse 108.

Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 108:1-3 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, welche Segnungen Lyman Sherman empfing, weil er der Eingebung gefolgt war, den Propheten aufzusuchen.

  • Welche Segnungen empfing Lyman Sherman, weil er der Eingebung gefolgt war, den Propheten aufzusuchen?

  • Welchen Rat hat der Herr hier Lyman Sherman gegeben?

Fassen Sie Lehre und Bündnisse 108:4-6 zusammen. Erklären Sie: Der Herr teilte Lyman Sherman mit, „geduldig [zu warten], bis die feierliche Versammlung … einberufen“ werde (Vers 4). Zu dieser Zeit werde er mit den Ältesten ordiniert und ausgesandt, das Evangelium zu predigen.

Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 108:7,8 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, welche weiteren Anweisungen der Herr hier Lyman Sherman gab.

  • Wie sollte Lyman Sherman dem Herrn zufolge seine Brüder stärken (siehe Vers 7)? (Erklären Sie: Das Wort Umgang bezeichnet hier sittliches Handeln oder Verhalten, und das Wort Ermahnungen bezieht sich auf das Lehren.)

  • Welchen Grundsatz können wir Vers 7 entnehmen? Was erwartet der Herr von uns? (Die Schüler sollen diesen Grundsatz erkennen: Der Herr erwartet von uns, dass wir andere in all unserem Verhalten, in unseren Gebeten, unseren Unterweisungen und unserem Handeln stärken.)

Stellen Sie heraus: Zu unserem Verhalten und unserem Handeln gehört auch, wie wir mit anderen kommunizieren, und zwar auch über schriftliche und digital übermittelte Kommunikation.

  • Wie könnt ihr eure Mitmenschen in all eurem Verhalten, mit all euren Worten und durch all euer Handeln stärken?

  • Wann wurdet ihr schon einmal durch das Verhalten, die Worte oder das Handeln anderer gestärkt? (Vielleicht wollen auch Sie über so ein Erlebnis sprechen.)

Bitten Sie die Schüler, ein Ziel aufzuschreiben, wie sie andere in all ihrem Verhalten, mit all ihren Worten und durch all ihr Handeln stärken wollen.