Lehre und Bündnisse 115 bis 120

Fordern Sie die Schüler auf, daran zurückzudenken, wie sie einmal in einen Sturm geraten sind. Bitten Sie einige Schüler, kurz von diesem Erlebnis zu berichten.

• Inwiefern sind Prüfungen und Versuchungen wie ein Sturm?

Die Schüler sollen, wenn sie sich mit Lehre und Bündnisse 115 befassen, auf Lehren und Grundsätze achten, mithilfe derer sie Zuflucht vor den vielen Stürmen des Erdenlebens finden.

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Karte: der Westen Missouris

Damit die Schüler den Kontext von Lehre und Bündnisse 115 verstehen, bitten Sie einen von ihnen, den folgenden Absatz vorzulesen. (Dazu zeigen Sie am besten auch die beigefügte Karte, auf der die Landkreise Jackson, Clay und Caldwell zu sehen sind.)

Nachdem die Mitglieder der Kirche 1833 aus dem Kreis Jackson vertrieben worden waren, siedelten sich viele im Kreis Clay in Missouri an und bemühten sich gleichzeitig darum, ihre Grundstücke wiederzuerlangen. Als diese Versuche im Sande verliefen und die Einwohner des Kreises Clay die Heiligen 1836 drängten, ihren Landkreis zu verlassen, ließen sich die Heiligen in einem unbewohnten Gebiet im Norden Missouris nieder, wo sie eine Siedlung namens Far West gründeten. Als der Prophet Joseph Smith im November 1837 in Far West zu Besuch war, beschlossen die Führer der Kirche, Far West zu vergrößern und einen Tempel zu bauen, sofern sie in dieser Sache weitere Weisung vom Herrn erhielten. Der Prophet zog im März 1838 nach Far West und empfing am 26. April 1838 die Offenbarung, die in Lehre und Bündnisse 115 steht. (Siehe Alexander L. Baugh, „From High Hopes to Despair: The Missouri Period, 1831–39“, Ensign, Juli 2001, Seite 48; The Joseph Smith Papers, Documents, Volume 6: February 1838–August 1839, Hg. Mark Ashurst-McGee et al., 2017, Seite 112f.)

Fassen Sie Lehre und Bündnisse 115:1-3 zusammen und erklären Sie, dass der Herr diese Offenbarung an die führenden Amtsträger und die Mitglieder der Kirche gerichtet hat.

Erläutern Sie: Vor dieser Offenbarung bezeichnete man die Kirche mit verschiedenen Namen, wie etwa Kirche Christi oder Kirche der Heiligen der Letzten Tage. Lassen Sie einen Schüler Lehre und Bündnisse 115:4 vorlesen. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, welchen Namen der Herr für seine Kirche bestimmt hat.

• Welchen Namen hat der Herr seiner Kirche gegeben?

Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 115:5 vorzulesen. Die Klasse soll darauf achten, was der Herr den Mitgliedern geboten hat.

• Was erwartet der Herr von den Mitgliedern der Kirche?

• Was bedeutet „Erhebt euch und lasst euer Licht leuchten“ eurer Meinung nach?

• Was kann geschehen, wenn wir uns erheben und unser Licht leuchten lassen? Welchen Grundsatz entnehmen wir Vers 5? (Die Schüler sollen in etwa diesen Grundsatz erkennen: Wenn wir uns erheben und unser Licht leuchten lassen, wird es den Nationen ein Banner.)

• Was bedeutet es wohl, „den Nationen ein Banner“ zu sein (Vers 5)? (Die Schüler sollen verstehen, dass unser Beispiel als Mitglied der Kirche, das Bündnisse eingeht und hält, andere inspirieren und sie dem Herrn näherbringen kann.)

Die Schüler sollen an jemanden aus ihrem Bekanntenkreis denken, der durch sein Beispiel andere inspiriert und sie dem Herrn näherbringt. Bitten Sie ein, zwei Schüler zu erklären, inwiefern ihr Bekannter seinen Mitmenschen somit ein Licht ist.

Ein Schüler soll Lehre und Bündnisse 115:6 vorlesen. Die Klasse soll mitlesen und darauf achten, welche Segnungen denjenigen verheißen werden, die sich in den Pfählen Zions sammeln.

• Was verheißt der Herr denen, die sich in den Pfählen Zions sammeln? (Lassen Sie die Schüler antworten und schreiben Sie dann diesen Grundsatz an die Tafel: Wenn wir uns in den Pfählen Zions sammeln, finden wir Schutz und haben eine Zuflucht vor dem Sturm.)

• Welchen „Stürmen“ sind die jungen Erwachsenen heutzutage ausgesetzt?

• Inwiefern habt ihr dadurch, dass ihr euch mit den Heiligen versammelt, schon Zuflucht vor diesen Stürmen gefunden?

Ein Schüler soll diesen Absatz vorlesen:

Wie in Lehre und Bündnisse 115:7-19 nachzulesen ist, gebot der Herr den Heiligen, in Far West einen Tempel zu bauen, und zwar „gemäß dem Muster“, das der Herr der Ersten Präsidentschaft zeigen werde (Vers 14 bis 16). Der Herr gebot ihnen außerdem, die Stadt Far West schnell aufzubauen und sich nach „andere[n] Orten in den Gebieten ringsum“ umzuschauen, wo die Heiligen Pfähle Zions aufrichten könnten (Vers 17 und 18). Der Prophet Joseph Smith und weitere Führer der Kirche befolgten diese Anweisung und erkundeten die Gebiete um Far West. Bei einer dieser Expeditionen empfing der Prophet die Offenbarung, die nun in Lehre und Bündnisse 116 steht.

Ein Schüler soll die Einleitung zu Lehre und Bündnisse 116 und auch Lehre und Bündnisse 116:1 vorlesen. Die anderen sollen mitlesen und auf den Namen des Ortes achten, den der Prophet Joseph Smith damals erkundet hat.

• Was offenbarte der Herr über Spring Hill in Missouri?

Erklären Sie: Drei Jahre vor seinem Tod versammelte Adam seine rechtschaffenen Nachkommen in Adam-ondi-Ahman und segnete sie, und „der Herr erschien ihnen“ (LuB 107:53-56). Vor dem Millennium wird in Adam-ondi-Ahman eine weitere wichtige Versammlung stattfinden, bei der der Erretter und Adam und weitere Propheten mit den rechtschaffenen Mitgliedern der Kirche zusammenkommen werden (siehe LuB 27:5-14; Daniel 7:13,14,22).

Erklären Sie: Nachdem der Prophet Joseph Smith im Januar 1838 Kirtland verlassen hatte, wurde William Marks dazu bestimmt, die Kirche in Kirtland zu beaufsichtigen und dort Joseph Smiths und Sidney Rigdons Schulden zu begleichen. Bischof Newel K. Whitney war für die Geschäfte und den Besitz der Kirche in Kirtland verantwortlich. Diese beiden Männer sollten die Angelegenheiten der Kirche in Kirtland regeln und dann umgehend mit dem Rest der Heiligen nach Missouri ziehen. Im Juli 1838 waren die beiden jedoch noch immer in Kirtland. (Siehe The Joseph Smith Papers, Documents, Volume 6: February 1838–August 1839, Seite 191.)

Bitten Sie die Schüler, Lehre und Bündnisse 117:1-3 für sich zu lesen. Sie sollen darauf achten, was der Herr William Marks und Newel K. Whitney mitgeteilt hat.

• Was hat der Herr den beiden Männern mitgeteilt?

Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 117:4-9 vorzulesen. Die Klasse soll mitlesen und darauf achten, weshalb diese Männer in Kirtland geblieben sind.

• Warum sind diese Männer Vers 4 und 5 zufolge in Kirtland geblieben? (Erklären Sie, falls nötig, dass sie sich zu viele Gedanken um ihren Besitz in Kirtland machten.)

• Was teilte der Herr ihnen in Vers 5 bis 8 über „Besitztümer“ mit? (Erklären Sie: Mit der „Ebene von Olaha Schineha“ ist das Land um Adam-ondi-Ahman gemeint.)

• Was bedeutet wohl die Aussage „das begehren …, was nur ein Tropfen ist, und dabei das Wichtigere vernachlässig[en]“ in Vers 8?

• Was hat der Herr diesen Männern gesagt? Wozu können uns unsere „habgierigen Wünsch[e]“ (Vers 4) verleiten? (Lassen Sie die Schüler antworten und schreiben Sie dann diesen Grundsatz an die Tafel: Unsere habgierigen Wünsche können dazu führen, dass wir das Wichtigere vernachlässigen.)

• Fallen euch Beispiele für „habgierig[e] Wünsch[e]“ (Vers 4) ein, die dazu führen können, dass wir „das Wichtigere vernachlässig[en]“ (Vers 8)?

Fassen Sie Lehre und Bündnisse 117:10,11 zusammen. Erklären Sie: Der Herr ermahnte William Marks, „über wenigem treu“ zu sein, damit er „Herrscher … über vieles“ gemacht werden könne (Vers 10). Der Herr teilte Bruder Marks zudem mit, dass dieser nach seiner Ankunft in Far West weiterhin als Führer der Kirche dienen werde. Der Herr wies dann Newel K. Whitney für „sein[e] Kleinigkeit der Seele“ zurecht und trug ihm auf, in Adam-ondi-Ahman „ein Bischof [zu] sein, … nicht dem Namen nach, sondern in der Tat“ (Vers 11).

Erläutern Sie den Schülern: Oliver Granger wurde berufen, als finanzieller Handlungsbevollmächtigter der Ersten Präsidentschaft nach Kirtland zurückzukehren (Vers 12 bis 14), damit Bruder Marks und Bischof Whitney „ihre Geschäfte schnell abschließen“ konnten (Vers 1).

Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 117:12-15 vorzulesen. Die Klasse soll mitlesen und darauf achten, was der Herr über Oliver Granger gesagt hat. Lassen Sie die Schüler berichten, was sie herausgefunden haben.

• Was ist wohl mit der Aussage „sein Opfer wird mir heiliger sein als sein Zuwachs“ in Vers 13 gemeint?

Erklären Sie: Im Sommer 1838 bereitete der Prophet Joseph Smith Mitglieder des Kollegiums der Zwölf Apostel darauf vor, Missionen in anderen Ländern zu erfüllen. Zudem arbeitete er daran, die freien Plätze im Kollegium zu füllen. Er betete zum Herrn, er möge seinen Willen in Hinblick auf das Kollegium der Zwölf Apostel offenbaren. Auf sein Gebet hin empfing Joseph Smith die Offenbarung in Lehre und Bündnisse 118. Darin berief der Herr vier neue Apostel und gab den Mitgliedern des Kollegiums Weisung in Bezug auf ihre Missionen in Übersee.

Erklären Sie: Im Juli 1838 war die Kirche noch immer hoch verschuldet. Dennoch war den Mitgliedern der Kirche geboten worden, Far West zu errichten und einen weiteren Tempel zu bauen, ohne sich noch tiefer zu verschulden (siehe LuB 115:8-13). Am 8. Juli 1838 kam der Prophet mit Führern der Kirche zusammen, um zu besprechen, was sie tun sollten.

Bitten Sie die Schüler, die Einleitung zu Lehre und Bündnisse 119 für sich zu lesen und herauszufinden, was der Prophet tat, das zu dieser Offenbarung führte. Lassen Sie die Schüler berichten, was sie herausgefunden haben.

Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 119:1-4 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, welche Antwort der Herr auf Joseph Smiths Gebet gegeben hat.

• Was gebot der Herr den Mitgliedern der Kirche in Vers 1 und 2?

• Was sollten die Mitglieder gemäß dem Gebot des Herrn tun, nachdem sie „ihr überschüssiges Eigentum“ (Vers 1) dem Bischof gegeben hatten?

• Weisen Sie die Schüler auf die Aussage „das soll für sie … ein feststehendes Gesetz sein immerdar“ in Vers 4 hin.

• Was bedeutet „ein feststehendes Gesetz … immerdar“?

• Welches „feststehend[e] Gesetz“ hat der Herr uns gegeben? (Helfen Sie den Schülern, diese Lehre herauszuarbeiten: Der Herr gebietet uns, ihm jährlich ein Zehntel all unseres Ertrags als Zehnten zu zahlen.)

Erklären Sie: Der Herr hat uns erklärt, was heutzutage unter dem „feststehende[n] Gesetz“ des Zehnten zu verstehen ist. 1970 hat die Erste Präsidentschaft erläutert, dass die Formulierung „all ihres Ertrages“ (Vers 4) sich auf unser Einkommen bezieht (siehe Schreiben der Ersten Präsidentschaft vom 19. März 1970). Es ist für die Mitglieder nicht mehr erforderlich „all ihr überschüssiges Eigentum“ als Zehnten abzugeben, sondern sie spenden ein Zehntel ihres Einkommens.

Lassen Sie die Schüler Lehre und Bündnisse 119:5,6 für sich lesen und darauf achten, was dem Herrn zufolge geschehen würde, wenn die Heiligen dieses Gesetz nicht lebten. Die Schüler sollen berichten, was sie herausgefunden haben.

• Inwiefern kann uns das Zahlen des Zehnten heiligen?

• Wie hat der Herr euch schon gesegnet, weil ihr treu den Zehnten gezahlt habt?

Legen Sie den Schülern ans Herz, sich zu verpflichten, treu den Zehnten zu zahlen, sodass sie die Segnungen des Herrn empfangen können.

Erläutern Sie den Schülern: Der Herr setzt in Lehre und Bündnisse 120 einen Rat zur Verwaltung der Zehntengelder ein.

Sie könnten die Lehre und die Grundsätze, die Sie heute im Unterricht herausgearbeitet haben, nochmals durchgehen und dafür Zeugnis ablegen. Ermuntern Sie die Schüler dazu, diese im Alltag umzusetzen.