Institut
Lektion 30: Lehre und Bündnisse 81 bis 83


„Lektion 30: Lehre und Bündnisse 81 bis 83“, Lehre und Bündnisse – Leitfaden für den Lehrer, 2017

„Lektion 30“, Lehre und Bündnisse – Leitfaden für den Lehrer

Lektion 30

Lehre und Bündnisse 81 bis 83

Einführung und zeitlicher Überblick

Am 8. März 1832 werden Jesse Gause und Sidney Rigdon vom Propheten Joseph Smith als Ratgeber in der Präsidentschaft des Hohen Priestertums berufen. Am 15. März 1832 empfängt der Prophet die Offenbarung in Lehre und Bündnisse 81, worin der Herr Bruder Gauses Aufgaben als Ratgeber Joseph Smiths erläutert. Jesse Gause bleibt jedoch nicht treu, und der Herr beruft an seiner Stelle später Frederick G. Williams, dessen Name nun in Lehre und Bündnisse 81 steht.

Im April 1832 begeben sich der Prophet Joseph Smith und andere getreu dem Gebot des Herrn nach Independence in Missouri, um eine Organisation zum Aufbau Zions und zur Unterstützung der Armen zu gründen (siehe LuB 78). Der Prophet empfängt dort zwei Offenbarungen. Am 26. April empfängt der Prophet während einer Ratsversammlung von Hohen Priestern und Ältesten der Kirche in Independence die Offenbarung in Lehre und Bündnisse 82, in der der Herr diesen Brüdern ihre Übertretungen vergibt und sie vor weiterer Sündhaftigkeit warnt. Außerdem weist er die Mitglieder der Vereinigten Firma an, sich durch einen Bund dazu zu verpflichten, die zeitlichen Angelegenheiten Zions zu verwalten. Vier Tage später empfängt Joseph Smith die Offenbarung in Lehre und Bündnisse 83. Der Herr gibt darin Anweisungen, wie für die Witwen, Waisen und Armen gesorgt werden soll.

25. Januar 1832Joseph Smith wird in Amherst in Ohio als Präsident des Hohen Priestertums ordiniert.

8. März 1832Joseph Smith ernennt Sidney Rigdon und Jesse Gause zu Ratgebern in der Präsidentschaft des Hohen Priestertums.

15. März 1832Lehre und Bündnisse 81 wird empfangen.

24./25. März 1832Joseph Smith und Sidney Rigdon werden in Hiram nachts von einem Pöbel nach draußen gezerrt und brutal zusammengeschlagen.

29. März 1832Joseph Murdock Smith, Josephs und Emmas Adoptivsohn, stirbt.

1. bis 24. April 1832Joseph Smith und weitere Führer der Kirche begeben sich nach Independence.

26. April 1832Lehre und Bündnisse 82 wird empfangen.

30. April 1832Lehre und Bündnisse 83 wird empfangen.

Mai bis Juni 1832Joseph Smith bleibt mehrere Wochen bei Newel K. Whitney in Greenville in Indiana. Whitney hat sich einen Fuß und das Bein gebrochen, als er auf der Rückreise nach Ohio von einer Postkutsche gesprungen war, deren Pferde durchgegangen waren.

Anregungen für den Unterricht

Lehre und Bündnisse 81

Der Herr erläutert die Aufgaben der Ratgeber in der Präsidentschaft des Hohen Priestertums

Schreiben Sie vor dem Unterricht folgende Fragen an die Tafel:

Warum gibt der Herr uns Berufungen in seiner Kirche?

Welche Segnungen gehen damit einher, wenn man seine Berufung treu erfüllt?

Was geschieht, wenn jemand dies nicht tut?

Bitten Sie die Schüler zu Unterrichtsbeginn, die Fragen an der Tafel zu beantworten. Erklären Sie im Unterrichtsgespräch, dass ein Führer der Kirche zwar die Inspiration empfangen kann, ein Mitglied zu einem bestimmten Amt zu berufen, dass es jedoch an dem Betreffenden liegt, ob er die Berufung getreulich annimmt.

Bitten Sie einen Schüler, die Einleitung zu Lehre und Bündnisse 81 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, wie jemand hier zwar vom Herrn berufen wird, seiner Berufung aber nicht treu bleibt.

  • Wen hat der Herr ursprünglich als Ratgeber Joseph Smiths in die Präsidentschaft des Hohen Priestertums berufen?

  • Warum verlor Jesse Gause seine Berufung?

Geben Sie einem Schüler einen Zettel mit diesen Angaben zu Jesse Gause und bitten Sie ihn, sie vorzulesen:

Jesse Gause wurde im März 1832 als Ratgeber des Propheten Joseph Smith berufen. Am 1. August 1832 trat er mit Zebedee Coltrin eine Mission an. Während seiner Mission besuchte Bruder Gause seine Frau und versuchte, sie von der Wahrheit zu überzeugen, doch sie wollte sich nicht der Kirche anschließen. Bald darauf erkrankte Bruder Coltrin schwer und kehrte nach Kirtland zurück. Leider beendete Bruder Gause seine Mission nicht. Er blieb auch der Kirche nicht treu. Im Januar 1833 berief der Herr Frederick G. Williams anstelle von Jesse Gause als Ratgeber. Williamsʼ Name wurde daher in die Abschrift dieser Offenbarung eingefügt. Ab der Ausgabe des Buches Lehre und Bündnisse von 1835 (sowie in allen folgenden Ausgaben) wird in dieser Offenbarung lediglich Frederick Williamsʼ Name genannt. Doch auch wenn der Name geändert wurde, treffen die Anweisungen in der Offenbarung bezüglich der Aufgaben eines Ratgebers immer noch zu, da sie sich auf die Berufung beziehen und nicht auf die genannte Person.

Sie können den Schülern vorschlagen, in der Einleitung diese Formulierung zu markieren: „Die Offenbarung … ist als Schritt zur formellen Gründung der Ersten Präsidentschaft anzusehen.“ Erklären Sie, dass der Herr dem Propheten nicht die gesamte Organisation der Kirche auf einmal offenbart hat. Er offenbarte jeweils Teilbereiche so, wie es notwendig wurde und wie die Heiligen bereit waren, sie zu empfangen. Der Präsident der Kirche und seine Ratgeber (die Präsidentschaft des Hohen Priestertums) wurden also erst später als „Erste Präsidentschaft“ bezeichnet. Die Verwendung des Begriffs „Erste Präsidentschaft“ ist erstmals aus dem Sommer 1835 schriftlich belegt (siehe The Joseph Smith Papers, Documents, Volume 4: April 1834–September 1835, Hg. Matthew C. Godfrey et al., 2016, Seite 357, Fußnote 733; siehe auch Seite XXVI, Fußnote 61).

Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 81:1,2 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, was der Herr zu Frederick G. Williams über die Präsidentschaft des Hohen Priestertums sagt.

  • Was hat die Präsidentschaft des Hohen Priestertums laut Vers 2 inne? (Die Schüler sollen eine Lehre wie etwa diese herausarbeiten: Die Präsidentschaft des Hohen Priestertums hat die Schlüssel des Reiches Gottes auf der Erde inne.)

Machen Sie den Schülern diese Lehre verständlich und zeigen Sie dazu die folgende Aussage. Lassen Sie sie vorlesen:

„Die Mitglieder der Ersten Präsidentschaft und des Kollegiums der Zwölf Apostel haben sämtliche Priestertumsschlüssel inne, die für die Leitung der Kirche gebraucht werden. Nur der Präsident der Kirche hat das Recht, alle Schlüssel auszuüben. Er überträgt diese Schlüssel auf andere, die in der Kirche präsidieren – auf Tempelpräsidenten, Missions-, Pfahl- und Distriktspräsidenten, Bischöfe, Zweigpräsidenten und Kollegiumspräsidenten, auch auf die Präsidenten des Diakons- und des Lehrerkollegiums.“ („Priesthood Keys“, New Era, Mai 2012, Seite 38f.)

  • Wozu befähigen diese Schlüssel des Priestertums die Erste Präsidentschaft? (Das Werk des Herrn auf Erden zu leiten.)

Lassen Sie die Schüler Lehre und Bündnisse 81:3-5 für sich lesen und auf die Anweisungen achten, die der Herr Frederick G. Williams zu seiner Berufung gab.

  • Welche Anweisungen gab der Herr hier Frederick G. Williams?

  • Was verhieß der Herr Frederick G. Williams, sofern er in seiner Berufung treu bliebe?

  • Welchen Grundsatz können wir der Verheißung des Herrn an Frederick G. Williams entnehmen? (Lassen Sie die Schüler antworten und schreiben Sie dann diesen Grundsatz an die Tafel: Wenn wir in unseren Berufungen treu sind, tun wir denjenigen, denen wir dienen, Gutes und fördern die Herrlichkeit Gottes.)

  • Inwiefern tun wir denjenigen, denen wir dienen, dadurch Gutes, dass wir unsere Berufungen treu erfüllen? Inwiefern fördert dies die Herrlichkeit Gottes?

Bitten Sie die Schüler, zu berichten, wie sie schon einmal dadurch gesegnet wurden, dass jemand treu seine Berufung erfüllt hat.

Die Schüler sollen überlegen, wie sie ihre Berufungen engagiert und treu erfüllen können. Legen Sie ihnen ans Herz, jede Eingebung zu befolgen, die sie empfangen.

Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 81:6,7 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, welche Segnungen der Herr Frederick G. Williams verheißt, sofern dieser bis ans Ende treu bleibt. Lassen Sie die Schüler berichten, was sie herausgefunden haben.

Verweisen Sie die Schüler auf die Fragen an der Tafel. Fragen Sie sie, was sie nach dem, was sie nun gelernt haben, ihren Antworten noch hinzufügen könnten. Geben Sie Zeugnis dafür, wie wichtig es ist, in unseren Berufungen treu zu sein und unseren Mitmenschen zu helfen.

Lehre und Bündnisse 82:1-7

Der Herr warnt diejenigen, die viel von ihm empfangen haben

Machen Sie die Schüler mit dem Kontext von Lehre und Bündnisse 82 bekannt und lassen Sie dazu einen Schüler diesen Absatz vorlesen:

Über mehrere Monate hinweg hatten zwischen Sidney Rigdon in Ohio und Bischof Edward Partridge in Missouri ungute Gefühle geherrscht. Im April 1832 begaben sich der Prophet Joseph Smith und mehrere Führer der Kirche getreu dem Gebot des Herrn von Ohio in den Kreis Jackson in Missouri, um „mit den Heiligen, die in Zion sind, zu Rate zu sitzen“ (LuB 78:9). Nach ihrer Ankunft wurde eine zweitägige Ratssitzung der Hohen Priester der Kirche abgehalten. Zwischen der Versammlung am Vormittag und der am Nachmittag des ersten Tages legten Sidney Rigdon und Edward Partridge ihre Meinungsverschiedenheiten bei. Die Offenbarung in Lehre und Bündnisse 82 wurde während der Versammlung am Nachmittag empfangen. (Siehe The Joseph Smith Papers, Documents, Volume 2: July 1831–January 1833, Hg. Matthew C. Godfrey et al., 2013, Seite 229–234.)

Bitten Sie die Schüler, Lehre und Bündnisse 82:1 für sich zu lesen und darauf zu achten, was der Herr zu Sidney Rigdon und Edward Partridge über die Bereinigung ihrer Meinungsverschiedenheiten gesagt hat. Fragen Sie einen Schüler, was er herausgefunden hat.

Bitten Sie jemanden, Lehre und Bündnisse 82:2 vorzulesen. Die anderen Schüler sollen mitlesen und darauf achten, wovor der Herr die Heiligen warnt.

  • Was sollte dem Herrn zufolge geschehen, falls sie nicht von der Sünde abließen?

Lassen Sie einen Schüler Lehre und Bündnisse 82:3,4 vorlesen. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, weshalb der in Vers 2 erwähnte Richterspruch über diejenigen kommt, die weiterhin sündigen.

  • Weshalb sollen diesen Versen zufolge Richtersprüche über die Heiligen kommen, die weiterhin sündigen?

  • Welche Lehren und Grundsätze vermittelt der Herr in Vers 3 zur Treuhandschaft? (Die Schüler sollen Aussagen zur Lehre wie diese nennen: Der Herr verlangt viel von denen, denen er viel gegeben hat. Wer gegen das größere Licht sündigt, empfängt den größeren Schuldspruch.)

  • Inwiefern haben die Heiligen Vers 4 zufolge gegen das größere Licht gesündigt?

  • Warum wird wohl von denen, die mehr vom Herrn empfangen haben, auch mehr erwartet?

Bitten Sie die Schüler, darüber nachzudenken, was der Herr ihnen gegeben hat und was er wohl von ihnen erwartet, eben weil sie diese Segnungen erhalten haben. Legen Sie ihnen ans Herz, jede Eingebung zu befolgen, die sie empfangen.

Fassen Sie Lehre und Bündnisse 82:5-7 zusammen und erklären Sie, dass der Herr die Heiligen vor der zunehmenden Macht des Satans über die Erde warnt. Der Herr lehrt auch: Wenn wir uns bewusst von der Rechtschaffenheit ab- und der Sünde zuwenden, kehren unsere früheren Sünden zurück.

Lehre und Bündnisse 82:8-24

Der Herr gebietet neun Männern, eine Firma zur Regelung der zeitlichen Angelegenheiten der Kirche zu gründen

Erklären Sie, dass der Herr den Rat der Hohen Priester vor den Richtersprüchen Gottes und der zunehmenden Macht des Satans auf der Erde warnte. Denen, die seine Gebote befolgen, gab er indes eine beruhigende Verheißung.

Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 82:8-10 vorzulesen. Die Klasse soll mitlesen und auf die Verheißung des Herrn für diejenigen achten, die seine Gebote halten. Erklären Sie vor dem Vorlesen noch, dass mit dem Begriff „neues Gebot“ in Vers 8 die neue Offenbarung gemeint ist, die der Herr gerade zur Gründung der Vereinigten Firma geben will.

  • Was erfahren wir aus Vers 8 und 9 darüber, weshalb der Herr uns Gebote gibt?

  • Was verheißt der Herr denjenigen, die seine Gebote halten? (Die Schüler sollen den folgenden Grundsatz herausarbeiten: Wenn wir die Gebote des Herrn befolgen, hält er sich immer an seine Verheißung und segnet uns.)

  • Was geschieht, wenn wir nicht tun, was der Herr gebietet?

  • Wie wirkt es sich wohl auf unsere Ziele und Entscheidungen aus, wenn wir an diesen Grundsatz auch tatsächlich glauben?

Betonen Sie: Die Verheißungen Gottes erfüllen sich nicht immer dann oder so, wie wir es erhoffen oder erwarten. Sie sind auch keine Garantie dafür, dass wir Schwierigkeiten und Leid entgehen. Die Verheißungen des Herrn erfüllen sich jedoch immer.

  • Auf welche Weise hat der Herr seine Verheißung erfüllt und euch gesegnet, weil ihr euch bemüht habt, seine Gebote zu halten?

Bitten Sie einen Schüler, die folgende Aussage von Präsident Joseph Fielding Smith (1876–1972) vorzulesen. Die Klasse soll darauf achten, wie Präsident Smith die Segnungen beschreibt, die wir empfangen, wenn wir gehorsam sind:

Bild
Präsident Joseph Fielding Smith

„Wenn wir uns von den Geboten des Herrn abwenden, die er uns als Richtschnur gegeben hat, haben wir auch keinen Anspruch auf seine Segnungen. …

Halten Sie die Gebote. … Seien Sie jedem Bündnis und jeder Verpflichtung treu, und der Herr wird Sie weitaus mehr segnen, als Sie es sich je erträumt haben.“ (Lehren der Präsidenten der Kirche: Joseph Fielding Smith, Seite 254, 260.)

Fassen Sie Lehre und Bündnisse 82:11-24 zusammen und erklären Sie, dass der Herr die Führer der Kirche in Bezug auf die Gründung der Vereinigten Firma unterwiesen hat, dass er deren Mitglieder berufen und den Zweck dieser Organisation und die Folgen von Ungehorsam erläutert hat.

Lehre und Bündnisse 83

Der Herr offenbart, wie für die Witwen, Waisen und Armen gesorgt werden soll

Fassen Sie Lehre und Bündnisse 83 zusammen und erklären Sie, dass Joseph Smith am 30. April 1832 eine Offenbarung diktierte, in der erläutert wurde, wie unter dem Gesetz der Weihung für die Frauen und Kinder gesorgt werden solle, die ihren Ehemann und Vater verloren hatten.

Geben Sie zum Schluss Zeugnis für die Lehre und die Grundsätze, die in dieser Lektion behandelt wurden, und fordern Sie die Schüler auf, das Gelernte anzuwenden.