Lehre und Bündnisse 84

Die Schüler sollen sich vorstellen, einer ihrer Freunde sei der Ansicht, dass man auch ohne Kirche und ohne die heiligen Handlungen des Priestertums geistig gesinnt und Gott nahe sein könne. Bitten Sie die Schüler, über die folgenden Fragen nachzudenken und zu überlegen, was sie ihrem Freund entgegnen könnten:

• Weshalb müssen wir treue Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage werden und bleiben?

• Warum müssen wir die heiligen Handlungen des Priestertums empfangen und die damit verbundenen Bündnisse halten, um Gott näher kommen zu können?

Wenn sich die Schüler mit Lehre und Bündnisse 84 befassen, sollen sie auf Lehren und Grundsätze achten, die ihnen verständlich machen können, weshalb wir aktive Mitglieder der Kirche sein und an den heiligen Handlungen des Priestertums teilnehmen müssen.

Erklären Sie, dass Joseph Smith am 12. September 1832 von Hiram nach Kirtland zog. In jenem Monat kehrten auch mehrere Älteste aus dem Osten der Vereinigten Staaten zurück. Sie hatten dort das Evangelium gepredigt und besuchten nun Joseph Smith, um über ihren Missionsdienst zu berichten. Als Joseph Smith am 22. und 23. September mit einigen dieser Ältesten zusammen war, befragte er den Herrn und empfing die in Lehre und Bündnisse 84 aufgezeichnete Offenbarung.

Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 84:1,2 vorzulesen. Die Klasse soll mitlesen und darauf achten, weshalb der Herr in den Letzten Tagen die Kirche errichtet hat.

• Weshalb hat der Herr in den Letzten Tagen die Kirche errichtet?

Erklären Sie, dass sich die Formulierung „Wiederherstellung seines Volkes“ in Vers 2 auf die Sammlung Israels und die Rückkehr der Kinder Israel zu den Bündnissen und Verheißungen, die der Herr in alter Zeit mit ihnen geschlossen hatte, bezieht.

Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 84:3-6 vorzulesen. Die Klasse soll mitlesen und darauf achten, was der Herr von den Heiligen, die sich sammelten, erwartete. Lassen Sie die Schüler berichten, was sie herausgefunden haben.

• Was verhieß der Herr, wenn die Heiligen den Tempel erbauen würden?

Weisen Sie auf die Bezeichnung „Söhne Moses“ in Vers 6 hin und erklären Sie, dass damit diejenigen gemeint sind, die das Melchisedekische Priestertum tragen. Ein Schüler soll diese Aussage vorlesen:

„Diese [Bezeichnung] steht am Anfang eines Satzes, der erst in [Vers] 31 weitergeht. Alles dazwischen ist ein Einschub und enthält Aussagen zu der Abstammungslinie, durch die Mose und Aaron das Priestertum erhielten, und dazu, wie es in unserer Zeit wiederhergestellt wurde.“ (Hyrum M. Smith und Janne M. Sjodahl, Doctrine and Covenants Commentary, 1972, Seite 498.)

Zeigen Sie den Schülern, wie der Satz ohne den erläuternden Einschub in Vers 6 bis 31 lauten würde. Sie können ihnen auch vorschlagen, den ersten Teil des Satzes in Vers 6 („Und die Söhne Moses“) und den Rest des Satzes in Vers 31 (beginnend mit den Wörtern „und auch die Söhne Aarons sollen“) zu markieren. Erklären Sie, dass sich die Bezeichnung „Söhne Aarons“ auf die Träger des Aaronischen Priestertums bezieht. Bitten Sie einen Schüler, den vollständigen Satz aus Vers 6 und Vers 31 vorzulesen. Erklären Sie, dass uns dieser Satz verständlich macht, dass die Wiederherstellung des Priestertums – erörtert in den eingeschobenen Versen – für den Vollzug der heiligen Handlungen des Tempels notwendig war.

Fassen Sie Lehre und Bündnisse 84:6-16 zusammen. Erklären Sie, dass diese Verse die Priestertumslinie des Mose enthalten, die direkt bis zu Adam zurückgeführt wird.

Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 84:17-22 vorzulesen. Die Klasse soll mitlesen und darauf achten, was der Herr über das Priestertum offenbart hat.

• Was hat der Herr in Vers 17 über das Priestertum offenbart?

• Was bedeutet es, dass „dieses größere Priestertum“, also das Melchisedekische Priestertum, „den Schlüssel der Geheimnisse des Reiches inne[hat], nämlich den Schlüssel der Gotteserkenntnis“ (Vers 19)? (Erklären Sie gegebenenfalls, dass „Geheimnisse“ „geistige Wahrheiten [sind], die nur durch Offenbarung erkannt werden“ [Schriftenführer, „Geheimnisse Gottes“, scriptures.lds.org].)

Lassen Sie die Schüler antworten und erklären Sie anschließend, dass der Prophet Joseph Smith gesagt hat: „Das Melchisedekische Priestertum … ist der Kanal, über den alle Erkenntnis, alle Lehre, der Erlösungsplan und jede wichtige Sache vom Himmel offenbart wird.“ (Lehren der Präsidenten der Kirche: Joseph Smith, Seite 119.)

• Welchen Lehre können wir Vers 20 über die Verordnungen des Melchisedekischen Priestertums entnehmen? (Helfen Sie den Schülern, diese Lehre herauszuarbeiten: Die Macht des Göttlichen wird in den Verordnungen des Melchisedekischen Priestertums kundgetan.)

Erklären Sie, dass die Macht des Göttlichen die Macht der Rechtschaffenheit ist, durch die wir Gott kennenlernen und wie er werden (siehe Bruce R. McConkie, The Promised Messiah, 1978, Seite 589).

• Was geschieht laut Vers 21 und 22, wenn die Verordnungen und die Vollmacht des Melchisedekischen Priestertums nicht vorhanden sind?

• Welche heilige Handlungen werden kraft der Vollmacht des Melchisedekischen Priestertums vollzogen?

Zeigen Sie die folgenden Zitate von Elder D. Todd Christofferson und Elder David A. Bednar vom Kollegium der Zwölf Apostel und lassen Sie sie vorlesen. Die Klasse soll darauf achten, was darin über die Macht des Göttlichen gesagt wird:

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Elder D. Todd Christofferson

„Unsere im Bund begründete Verpflichtung ihm gegenüber ermöglicht dem himmlischen Vater, seinen göttlichen Einfluss, die ‚Macht des Göttlichen‘ (LuB 84:20), in unser Leben einströmen zu lassen. Dies kann er tun, weil wir, indem wir an den heiligen Handlungen des Priestertums teilnehmen, unsere Entscheidungsfreiheit ausüben und bekunden, dass wir diese Macht empfangen möchten. …

Bei allen heiligen Handlungen, aber besonders bei denen im Tempel, werden wir mit Macht aus der Höhe ausgestattet. Diese ‚Macht des Göttlichen‘ kommt in Gestalt des Heiligen Geistes und durch seinen Einfluss.“ (D. Todd Christofferson, „Die Macht der Bündnisse“, Liahona, Mai 2009, Seite 21f.)

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Elder David A. Bednar

„Bündnisse, die in Rechtschaffenheit eingegangen und gehalten werden, sowie heilige Handlungen, die mit der richtigen Priestertumsvollmacht vollzogen werden, sind notwendig, damit man alle Segnungen empfängt, die einem dank des Sühnopfers Jesu Christi offenstehen. Denn in den Verordnungen des Priestertums wird die Macht des Göttlichen den Menschen im Fleische kundgetan, und das betrifft auch die Segnungen des Sühnopfers (siehe LuB 84:20,21).“ (David A. Bednar, „Sie konnten ihre Lasten mühelos tragen“, Liahona, Mai 2014, Seite 88.)

• Was ist Elder Christofferson zufolge die Macht des Göttlichen?

• Was können wir tun, damit die Macht des Göttlichen in unserem Leben wirksam wird?

• Welche Segnungen werden uns laut Elder Bednar zuteil, wenn wir die heiligen Handlungen des Melchisedekischen Priestertums empfangen und unsere Bündnisse in Ehren halten?

Die Schüler sollen darüber nachdenken, wie sich die Macht des Göttlichen in ihrem Leben schon kundgetan hat, weil sie die heiligen Handlungen des Melchisedekischen Priestertums empfangen und ihre Bündnisse gehalten haben. Lassen Sie einige Schüler ihre Gedanken und Erfahrungen mitteilen. (Weisen Sie darauf hin, dass niemand etwas zu Persönliches oder Heiliges berichten soll.) Sie können auch von einem eigenen Erlebnis berichten.

Legen Sie den Schülern ans Herz, alle heiligen Handlungen des Priestertums zu empfangen, die ihnen möglich sind, und ihre Bündnisse treu zu halten, damit sich in ihrem Leben die Macht des Göttlichen kundtut.

Lassen Sie die Schüler still für sich Lehre und Bündnisse 84:23,24 lesen und darauf achten, wie der Herr veranschaulicht hat, dass es wichtig ist, die heiligen Handlungen des Melchisedekischen Priestertums zu empfangen.

• Wie haben die Kinder Israel die Macht des Göttlichen in ihrem Leben verwirkt?

Fassen Sie Vers 25 bis 32 zusammen und erklären Sie, dass den Kindern Israel, weil sie ihr Herz verhärteten, die Schlüssel des Melchisedekischen Priestertums und die damit verbundenen heiligen Handlungen genommen wurden. Der Herr ließ ihnen jedoch das Aaronische Priestertum. Der Herr erklärte auch, dass die Söhne Moses und die Söhne Aarons, also diejenigen, die das Priestertum tragen, in dem Tempel dienen werden, der in Zion errichtet werden wird (siehe LuB 84:31,32).

Erklären Sie, dass der Herr in Lehre und Bündnisse 84:33-44 über den Eid und Bund des Priestertums gesprochen hat.

Schreiben Sie die Wörter Bündnisse und Verheißungen als Überschrift an die Tafel. Einige Schüler sollen reihum Lehre und Bündnisse 84:33-44 vorlesen. Die eine Hälfte der Klasse soll darauf achten, welche Bündnisse man mit dem Eid und Bund des Priestertums eingeht. Die andere Hälfte soll darauf achten, was der Herr denjenigen verheißt, die diesem Eid und Bund treu bleiben. Bitten Sie einige Schüler, ihre Ergebnisse unter die passende Überschrift an die Tafel zu schreiben.

• Wie würdet ihr diese Bündnisse und Verheißungen als Grundsatz zusammenfassen? (Unabhängig von der genauen Wortwahl sollen die Schüler einen Grundsatz wie diesen nennen: Wenn diejenigen, die das Priestertum gläubig erlangen, ihre Berufung groß machen, den Herrn und seine Knechte empfangen und den Worten ewigen Lebens Beachtung schenken, wird Gott sie heiligen und ihnen alles geben, was er hat. Schreiben Sie diesen Grundsatz an die Tafel.)

Machen Sie den Schülern verständlich, was es bedeutet, das Priestertum zu erhalten. Zeigen Sie dazu diese Aussage von Elder Paul B. Pieper von den Siebzigern und bitten Sie jemanden, sie vorzulesen:

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Elder Paul B. Pieper

„Die vollständigen Segnungen des Priestertums erhält man gemeinsam als Ehemann und Ehefrau – oder überhaupt nicht.

Es ist interessant, dass der Herr im Eid und Bund des Priestertums die Verben erlangen und empfangen verwendet. Er bedient sich nicht des Verbs ordinieren. Im Tempel erlangen und empfangen Mann und Frau gemeinsam die Segnungen und die Macht des Aaronischen und des Melchisedekischen Priestertums.“ (Paul B. Pieper, „Von Gott offenbarte Gegebenheiten des Erdenlebens“, Liahona, Januar 2016, Seite 47.)

Weisen Sie auf den Grundsatz an der Tafel hin.

• Was bedeutet es, die Berufungen, die man durch die Vollmacht des Priestertums erhält, groß zu machen?

• Was bedeutet es wohl, die Diener des Herrn zu empfangen? Warum können wir den Herrn nicht empfangen, wenn wir nicht auch seine Diener empfangen?

Lassen Sie die Schüler still für sich Lehre und Bündnisse 84:45-48 lesen und darauf achten, was mit denjenigen geschieht, die dem Wort Gottes eifrig Beachtung schenken.

• Was geschieht mit denjenigen, die dem Wort Gottes eifrig Beachtung schenken?

Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 84:49-53 vorzulesen. Bitten Sie die Klasse, auf das zu achten, was der Herr über diejenigen sagt, die nicht auf seine Stimme hören wollen.

• Wie hat der Herr diejenigen beschrieben, die nicht auf seine Stimme hören wollen?

Lassen Sie die Schüler still für sich Lehre und Bündnisse 84:54-59 lesen und darauf achten, wie gut die Heiligen in Zion das Wort Gottes beachtet haben.

• Womit waren die Heiligen laut Vers 57 leichtfertig umgegangen?

Weisen Sie darauf hin, dass sich die Formulierung „die bisherigen Gebote“ in Vers 57 auf vorherige Offenbarungen im Buch Lehre und Bündnisse und auf Lehren aus der Bibel beziehen könnte.

• Welche Folgen zieht es nach sich, wenn man das Wort Gottes nicht glaubt oder leichtfertig damit umgeht? Welchen Grundsatz dazu können wir Vers 54 bis 58 entnehmen? (Die Schüler sollen diesen Grundsatz herausarbeiten: Wenn wir das Wort Gottes nicht glauben oder leichtfertig damit umgehen, wird unser Verstand verfinstert und wir geraten unter Schuldspruch.)

Weisen Sie darauf hin, dass unter Schuldspruch stehen bedeutet, von Gott gerichtet und schuldig gesprochen zu werden, weil man sich weigert, das Licht und die Erkenntnis zu empfangen, die er kundgetan hat, und sich nicht danach richten will (siehe Schriftenführer, „Verdammen“, scriptures.lds.org; LuB 93:31,32).

• Wie kann Unglaube oder der leichtfertige Umgang mit dem Wort Gottes dazu führen, dass sich jemandes Verstand verfinstert?

Fassen Sie Lehre und Bündnisse 84:60-120 zusammen und erklären Sie, dass der Herr den Heiligen hier gebietet, der ganzen Welt das Evangelium zu verkünden. Der Herr verheißt: Wenn die Heiligen in ihrem Sinn beständig die Worte Gottes aufhäufen wie einen Schatz, wird er sie inspirieren, sodass sie wissen, was sie sagen sollen, wenn sie vom Evangelium erzählen (siehe LuB 84:85). Der Herr gebietet denjenigen, die stark im Geist sind, die Schwachen zu erbauen und zu stärken. Außerdem erklärt er, dass die Heiligen die Kirche stärken und einander erbauen können, wenn sie in ihren verschiedenen Berufungen arbeiten.

Schließen Sie mit Ihrem Zeugnis von den Lehren und Grundsätzen in Lehre und Bündnisse 84. Halten Sie die Schüler dazu an, das Gelernte anzuwenden.