Lehre und Bündnisse 102; 104

Schreiben Sie Weise der Welt und Weise des Herrn an die Tafel. Bitten Sie die Schüler, Beispiele dafür zu nennen, wie etwas auf die Weise der Welt oder wie es auf die Weise des Herrn getan wird.

• Warum ist es wichtig, dass wir alles auf die Weise des Herrn tun?

Während die Schüler Lehre und Bündnisse 102 und 104 lesen, sollen sie auf Lehren und Grundsätze achten, die ihnen dabei helfen, die Weise des Herrn besser zu verstehen.

Erklären Sie: Kurz nach der Gründung der Kirche beginnt der Prophet Joseph Smith auf Anweisung des Herrn, regelmäßig Konferenzen der Kirche abzuhalten. An diesen Konferenzen nehmen alle verfügbaren Ältesten und Hohen Priester teil. Sie alle tragen zur Regelung wichtiger Angelegenheiten der Kirche bei, zum Beispiel wie mit Mitgliedern verfahren werden soll, die schwerwiegende Sünden begangen haben. Manchmal beginnen die Teilnehmer jedoch, „miteinander zu flüstern, werden unruhig oder verlassen die Ratsversammlung mittendrin. Persönliche Vorurteile und Schwächen machen es schwierig, den Willen des Herrn zu ergründen.“ (Joseph F. Darowski und James Goldberg, „Restoring the Ancient Order“, in: Revelations in Context, Hg. Matthew McBride und James Goldberg, 2016, Seite 202ff.; siehe auch history.lds.org.)

• Warum kann es unter solchen Umständen schwierig sein, Heiliges zu besprechen und wichtige Entscheidungen zu treffen?

Lassen Sie einen Schüler diesen Absatz vorlesen:

Am 12. Februar 1834 kommt der Prophet Joseph Smith mit den Hohen Priestern und den Ältesten der Kirche in seinem Haus in Kirtland zusammen. Der Prophet sagt, dass er vom Verhalten der Teilnehmer an den Ratssitzungen enttäuscht sei. Er erklärt, dass sie bei der Durchführung von Ratssitzungen nicht dem Muster des Herrn gefolgt seien und deshalb vielleicht viele Segnungen verloren haben. Fünf Tage später kommt Joseph Smith wieder mit den Hohen Priestern und den Ältesten in seinem Haus zusammen. Er gründet einen Rat „gemäß den Gesetzen der Kirche“, die er bereits empfangen hat (siehe LuB 107:78,79). Der Prophet sagt den Anwesenden, er werde die „Ordnung der Räte aus alter Zeit“ zeigen, die er in einer Vision gesehen habe. Darin hatten der Apostel Petrus und seine Ratgeber über einen Rat in Jerusalem präsidiert. („Minute Book 1“, Seite 29, josephsmithpapers.org.)

Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 102:1,2 vorzulesen. Die Klasse soll mitlesen und darauf achten, welche Art von Rat Joseph Smith hier wiederhergestellt hat.

• Welchen Rat, der auf einem Muster aus alter Zeit basiert, hat Joseph Smith ins Leben gerufen?

• Wie wird der Hoherat ernannt?

• Was ist laut Vers 2 ein Zweck des Hoherats?

Erklären Sie, dass der Hoherat verschiedene Aufgaben übernimmt, viele davon in der Verwaltung. Eine wichtige Funktion besteht jedoch darin, der Pfahlpräsidentschaft dabei zur Seite zu stehen, „größere Schwierigkeiten zu bereinigen“ (Vers 2). In dieser Funktion hält der Hoherat einen Disziplinarrat ab, wenn ein Mitglied eine schwerwiegende Sünde begangen hat.

Damit die Klasse den Zweck des Disziplinarrats versteht, soll ein Schüler diese Erläuterung vorlesen:

„Der Disziplinarrat hat den Zweck, die Seele des Übertreters zu retten, die Unschuldigen zu schützen und die Reinheit, die Integrität und den guten Namen der Kirche zu schützen. …

Durch ein solches Verfahren und durch das Sühnopfer Jesu Christi kann ein Mitglied Vergebung für seine Sünden empfangen, seinen inneren Frieden wiedererlangen und die Kraft finden, nicht erneut zu übertreten.“ (Treu in dem Glauben – ein Nachschlagewerk zum Evangelium, Seite 32.)

Fassen Sie Lehre und Bündnisse 102:3-11 zusammen und erklären Sie, dass in Vers 3 die Mitglieder des ersten Hoherats genannt werden und dass in Vers 6 bis 11 dargelegt wird, wie freie Ratsplätze gehandhabt werden und wer präsidiert.

Bitten Sie die Schüler, Lehre und Bündnisse 102:12-14 für sich zu lesen. Sie sollen herausfinden, auf welche Weise im Hoherat festgelegt wird, wer bei einem Disziplinarrat in welcher Reihenfolge zu Wort kommt. Lassen Sie die Schüler berichten, was sie herausgefunden haben.

Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 102:15-18 vorzulesen. Die Klasse soll mitlesen und darauf achten, weshalb die Hohen Räte Nummern ziehen.

• Was lernen wir aus diesen Versen darüber, wie ein Disziplinarrat abgehalten wird?

Fassen Sie Lehre und Bündnisse 102:20-22 zusammen. Erklären Sie, dass in diesen Versen die Rede davon ist, wie verfahren werden soll, wenn ein Hoher Rat bei der Entscheidung des Rates Bedenken hat.

Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 102:23 vorzulesen. Alle sollen mitlesen und darauf achten, wie der Rat mit Schwierigkeiten umgehen soll, die in der Kirche entstehen. Lassen Sie die Schüler berichten, was sie herausgefunden haben.

Erklären Sie, dass sich die Bezeichnung „Präsident“ in Vers 23 auf den Propheten Joseph Smith bezieht, der über den ersten Hoherat in Kirtland präsidiert hat. Als Präsident der Kirche besaß er die Vollmacht und konnte sowohl „hinsichtlich der Lehre oder der Grundsätze“ als auch der Gebote, die der Kirche gegeben wurden, „anfragen und den Sinn des Herrn durch Offenbarung erlangen“ (Vers 23; siehe auch LuB 28:2). Darüber hinaus können wir Vers 23 einen weiteren Grundsatz entnehmen, der für diejenigen eine Rolle spielt, die über den Rat der Kirche vor Ort präsidieren (wie etwa ein Pfahlpräsident) und Entscheidungen treffen müssen, die in ihren Verantwortungsbereich fallen.

• Welchen Grundsatz finden wir in Vers 23 zur Aufgabe desjenigen, der über einen Rat der Kirche präsidiert? (Die Schüler sollen diesen Grundsatz herausarbeiten: Wer über einen Rat der Kirche präsidiert, kann den Herrn befragen und Offenbarung empfangen.)

• Warum ist es eurer Meinung nach wichtig, dies zu wissen?

Fassen Sie Lehre und Bündnisse 102:27-34 zusammen. Erklären Sie, dass gegen die Entscheidungen eines Disziplinarrats des Pfahles bei der Ersten Präsidentschaft Berufung eingelegt werden kann (siehe Vers 27).

Bitten Sie die Schüler, über die Bündnisse nachzudenken, die sie mit dem Herrn geschlossen haben. Lassen Sie sie erklären, warum es wichtig ist, dass sie ihre Bündnisse halten. Bitten Sie die Schüler, in Lehre und Bündnisse 104 nach Lehren und Grundsätzen zu suchen, die ihnen helfen können, ihre Bündnisse zu halten.

Erklären Sie den Schülern: Auf das Gebot des Herrn hin gründet der Prophet Joseph Smith im Frühling 1832 die Vereinigte Firma oder Ordnung, die für die geschäftlichen Angelegenheiten der Kirche zuständig sein soll. Die Priestertumsführer, die berufen werden, sich an der Vereinigten Firma oder Ordnung zu beteiligen, gehen dabei einen „immerwährenden Bund“ ein (siehe LuB 78:11-12; 82:11, 15).

Lassen Sie einen Schüler diesen Absatz vorlesen:

„1834 stand die [Vereinigte Firma] vor mehreren schwerwiegenden Problemen. Aufgrund der Gewalttaten, durch die die Mitglieder der Kirche 1833 im Sommer und Herbst aus dem Kreis Jackson vertrieben worden waren, waren die Druckerei von William W. Phelps und der Laden von [Sidney] Gilbert außer Betrieb. Doch die Firma war für die Schulden verantwortlich, die durch die Errichtung dieser Unternehmen entstanden waren.“ Der Laden von Newel K. Whitney in Ohio hatte inzwischen auch beträchtliche Schulden aufgehäuft. Außerdem wurde zwei Mitgliedern der Vereinigten Firma in Missouri zur Last gelegt, dass sie die Armen und Bedürftigen nicht unterstützt und somit ihr Bündnis gebrochen hätten. Am 10. April 1834 beschlossen die Mitglieder der Vereinigten Firma in Kirtland, diese aufzulösen. (Siehe The Joseph Smith Papers, Documents, Volume 4: April 1834–September 1835, Hg. Matthew C. Godfrey et al., 2016, Seite 20f.) Am 23. April empfing der Prophet die Offenbarung in Lehre und Bündnisse 104. Darin erteilte der Herr den Mitgliedern der Vereinigten Firma Rat.

Erklären Sie: Auf Anweisung von Joseph Smith wurde der Begriff „Vereinigte Firma“ in dieser Offenbarung später durch „vereinigte Ordnung“ ersetzt (LuB 104, Einleitung). In der aktuellen englischsprachigen Ausgabe des Buches Lehre und Bündnisse steht wieder der Begriff „United Firm“ (Vereinigte Firma).

Teilen Sie die Klasse in Zweiergruppen auf. Bitten Sie jede Gruppe, miteinander Lehre und Bündnisse 104:1-10 zu lesen. Ein Schüler jeder Gruppe soll auf die Verheißungen des Herrn für die Mitglieder der Vereinigten Firma oder Ordnung achten, die ihren Bündnissen treu geblieben sind. Der andere Schüler soll auf die Warnungen an die Mitglieder achten, die ihre Bündnisse gebrochen haben. Geben Sie den Schülern ausreichend Zeit und lassen Sie sie anschließend berichten, was sie herausgefunden haben.

• Was verheißt uns der Herr laut Vers 2, wenn wir unseren Bündnissen treu sind? (Die Schüler sollen diesen Grundsatz herausarbeiten: Wenn wir unseren Bündnissen treu sind, schenkt uns der Herr eine Vielfalt an Segnungen. Schreiben Sie diesen Grundsatz an die Tafel.)

• Inwieweit kann es uns helfen, unseren Bündnissen treu zu sein, wenn wir an die verheißenen Segnungen des Herrn denken?

• Wie seid ihr schon gesegnet worden, weil ihr heilige Bündnisse eingegangen seid und gehalten habt?

Ermuntern Sie die Schüler, sich jetzt zu entscheiden, ihre Bündnisse treu zu halten, um auch weiterhin die Segnungen des Herrn zu empfangen.

Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 104:11-14 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, welche Verantwortung der Herr den Mitgliedern der Vereinigten Firma hier auferlegt.

• Warum „bestimmt“ der Herr laut Vers 11 und 12 für jedes Mitglied der Vereinigten Firma oder Ordnung eine Treuhandschaft?

• Welche Lehre spricht der Herr in Vers 14 an? (Die Schüler sollen diese Lehre herausarbeiten: Der Herr hat die Erde erschaffen, und alles darin ist sein.)

• Warum wäre es für die Mitglieder der Vereinigten Firma hilfreich gewesen, sich dieser Lehre bewusst zu werden und sie nicht zu vergessen?

Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 104:15-18 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, welche Anweisungen der Herr seinen Treuhändern gibt. Wie sollen sie mit dem umgehen, was die Erde hervorbringt? Bitten Sie einige Schüler, zu berichten, was sie herausgefunden haben.

• Wie sieht die Weise des Herrn aus? Wie soll für die Armen und Bedürftigen gesorgt werden?

• Welchen Grundsatz entnehmen wir diesen Versen? Was ist unsere Aufgabe? Wie sollen wir anderen helfen? (Die Schüler sollen diesen Grundsatz herausarbeiten: Wir müssen das, was der Herr uns gegeben hat, dazu nutzen, anderen zu helfen.)

Fassen Sie Lehre und Bündnisse 104:19-53 zusammen und erklären Sie, dass der Herr einzelnen Mitgliedern der Vereinigten Firma oder Ordnung sehr konkret ihre Treuhandschaft zugewiesen hat. Schreiben Sie diese Verse an die Tafel: LuB 104:23,25,31,33,35,38,42,46. Die Schüler sollen die Verse für sich lesen und darauf achten, welche Verheißungen der Herr den Mitgliedern der Vereinigten Firma gibt. Lassen Sie die Schüler berichten, was sie herausgefunden haben.

• Warum betonte der Herr wohl, dass er „Segnungen auf ihnen … vervielfachen“ werde (Vers 33)?

Fassen Sie Lehre und Bündnisse 104:47-77 zusammen und erklären Sie: Der Herr weist die Vereinigte Firma in Kirtland an, sich getrennt von der Vereinigten Firma in Missouri zu organisieren. Der Herr sagt den Mitgliedern der Vereinigten Firma in Kirtland außerdem, dass sie seine „Worte … drucken“ und seine Kirche aufbauen sollen (Vers 58,59). Ferner weist der Herr sie an, eine „Schatzkammer“, also ein Konto, einzurichten, um die Gewinne aus ihrer Treuhandschaft zu verwalten (Vers 60-68).

Weisen Sie darauf hin, dass die Vereinigte Firma im Frühjahr 1834 viele Schulden hatte. Einige Vorkommnisse, darunter die Angriffe des Pöbels in Missouri, hatten dazu geführt, dass die Kreditraten nicht getilgt werden konnten.

Lassen Sie die Schüler Lehre und Bündnisse 104:78 für sich lesen. Sie sollen auf die Anweisungen des Herrn hinsichtlich der Schulden der Kirche achten.

• Wozu fordert der Herr die Mitglieder der Vereinigten Firma oder Ordnung hier auf?

Erklären Sie, dass die Schuldentilgung den Heiligen vermutlich unüberwindbar erschien. Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 104:79-82 vorzulesen. Die übrigen Schüler sollen mitlesen und darauf achten, was der Herr den Heiligen verheißt, wenn sie bei ihren Bemühungen, ihre Schulden zu tilgen, „demütig und glaubenstreu [sind] und [s]einen Namen [anrufen]“ (Vers 82).

• Welchen Grundsatz erkennen wir hier? Was verheißt uns der Herr, wenn wir demütig und glaubenstreu sind und seinen Namen anrufen? (Die Schüler sollen in etwa diesen Grundsatz herausarbeiten: Wenn wir demütig und glaubenstreu sind und den Namen des Herrn anrufen, dann hilft er uns, seine Gebote auszuführen.)

Geben Sie zum Schluss Zeugnis für die Lehren und Grundsätze, die Sie in dieser Lektion besprochen haben. Bitten Sie die Schüler, auch diesen Grundsätzen entsprechend zu handeln.