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Lektion 36: Lehre und Bündnisse 93


„Lektion 36: Lehre und Bündnisse 93“, Lehre und Bündnisse – Leitfaden für den Lehrer, 2017

„Lektion 36“, Lehre und Bündnisse – Leitfaden für den Lehrer

Lektion 36

Lehre und Bündnisse 93

Einführung und zeitlicher Überblick

Am 6. Mai 1833 empfängt der Prophet Joseph Smith die Offenbarung, die heute in Lehre und Bündnisse 93 steht. In dieser Offenbarung unterweist der Erretter die Heiligen in Bezug darauf, wie sie Gott verehren und im Namen Jesu „zum Vater kommen und … von seiner Fülle empfangen“ sollen (LuB 93:19). Er erklärt auch, wie wir Wahrheit und Licht empfangen können, offenbart das ewige Wesen von Mann und Frau und weist den Propheten Joseph Smith und weitere Führer der Kirche an, ihr Haus „in Ordnung“ zu bringen (LuB 93:43-50).

2. Februar 1833Joseph Smith schließt die Übersetzung des Neuen Testaments ab.

8. März 1833Joseph Smith setzt die inspirierte Übersetzung des Alten Testaments fort.

April 1833Die Schule der Propheten in Kirtland legt eine Sommerpause ein.

4. Mai 1833Ein Komitee wird ausgewählt, das Geld für den Bau eines Gebäudes für die Schule der Propheten in Kirtland beschaffen soll.

6. Mai 1833Lehre und Bündnisse 93 wird empfangen.

Anregungen für den Unterricht

Lehre und Bündnisse 93:1-20

Der Herr erklärt, wie man ihn erkennen und eine Fülle der Herrlichkeit erlangen kann

Zeigen Sie ein Bild von Jesus Christus.

  • Man kann etwas über Jesus Christus wissen und man kann Jesus Christus kennen. Worin liegt der Unterschied? (Etwas über Jesus Christus wissen bedeutet, dass man Fakten über ihn gelernt hat. Jesus Christus kennen bedeutet, dass man eine persönliche Beziehung aufbaut, durch den Heiligen Geist ein Zeugnis von Christus erhält und bestrebt ist, seine Gebote zu halten.)

  • Warum ist es wichtig, etwas über Jesus Christus zu wissen und ihn zu kennen? (Erklären Sie gegebenenfalls, dass wir unser volles Potenzial als Kind Gottes nur ausschöpfen können, wenn wir Jesus Christus und Gott erkennen [siehe Johannes 17:3].)

Die Schüler sollen beim Lesen von Lehre und Bündnisse 93 auf Lehren und Grundsätze achten, die ihnen helfen, mehr über den Erretter zu erfahren und ihn kennenzulernen.

Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 93:1 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, was der Herr darüber sagt, wie man mehr über ihn erfährt.

  • Welcher Grundsatz aus Vers 1 zeigt auf, wie wir unser Wissen in Bezug auf Jesus Christus erweitern können? (Die Schüler sollen in etwa diesen Grundsatz herausarbeiten: Wenn wir von unseren Sünden lassen, zu Christus kommen, seinen Namen anrufen, seiner Stimme gehorchen und seine Gebote befolgen, dann werden wir sein Angesicht sehen und wissen, dass er ist. Schlagen Sie den Schülern vor, diesen Grundsatz in ihren heiligen Schriften zu markieren.)

Damit die Schüler diesen Grundsatz besser verstehen, lassen Sie sie einen Querverweis zwischen Vers 1 und Lehre und Bündnisse 88:68 anlegen. Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 88:68 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und auf weitere Informationen achten, die für die Verheißung des Herrn in Lehre und Bündnisse 93:1 gelten. (Die Schüler sollten herausarbeiten: Die Verheißung, das Angesicht des Herrn zu sehen, wird „zu seiner eigenen Zeit sein und auf seine eigene Weise“ erfüllt werden [LuB 88:68].)

Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 93:2-5 vorzulesen. Die übrigen sollen mitlesen und darauf achten, was wir über den Erretter in Erfahrung bringen können, wenn wir den Grundsatz in Vers 1 befolgen.

  • Warum ist es wichtig, dass wir erkennen, dass Jesus Christus „das wahre Licht [ist], das jedem Menschen leuchtet“ (Vers 2)?

  • Was meinte der Erretter wohl, als er sagte, der Vater im Himmel habe ihm „von seiner Fülle gegeben“ (Vers 4)? (Machen Sie den Schülern deutlich, dass Jesus Christus alles erhalten hat, was der Vater hat, also auch seine Herrlichkeit, seine Macht, sein Wissen und seine Freude. Unter anderem ist Jesus Christus auf diese Weise eins mit dem Vater im Himmel.)

Erklären Sie, dass der Herr in Lehre und Bündnisse 93:6-18 Joseph Smith einen Teil des Zeugnisses offenbart, das Johannes der Täufer vom Erretter hatte und das vom Apostel Johannes aufgeschrieben wurde.

Die Schüler sollen Lehre und Bündnisse 93:6-11 für sich lesen und darauf achten, was sie aus dem Bericht des Johannes über den Erretter lernen können. Lassen Sie die Schüler berichten, was sie herausgefunden haben.

Lassen Sie mehrere Schüler reihum Lehre und Bündnisse 93:12-17 vorlesen. Die übrigen Schüler sollen mitlesen und darauf achten, wie Jesus Christus eine Fülle der Herrlichkeit des Vaters empfangen hat.

  • Wie empfing Jesus Christus eine Fülle der Herrlichkeit des Vaters? (Wenn die Schüler geantwortet haben, schreiben Sie diese Lehre an die Tafel: Jesus Christus ging von Gnade zu Gnade, bis er eine Fülle der Herrlichkeit des Vaters empfing.)

  • Was, glaubt ihr, bedeutet die Formulierung in Vers 13, dass er „zuerst nicht von der Fülle [empfing], sondern … von Gnade zu Gnade [ging]“?

Erklären Sie bei Bedarf: Die Formulierung „er [ging] von Gnade zu Gnade“ deutet darauf hin, dass der Erretter „Zeile um Zeile“ und „Weisung um Weisung“ (2 Nephi 28:30) lernen musste. Das Wort Gnade bedeutet, dass „göttliche Hilfe oder Kraft … durch die Barmherzigkeit und Liebe Gottes gegeben“ wird (Schriftenführer, „Gnade“, scriptures.lds.org). Jesus Christus bemühte sich jeden Tag um die Gnade des Vaters im Himmel, also um göttliche Hilfe oder Kraft, und erhielt mehr Wissen und Macht, bis er eine Fülle der Herrlichkeit empfing.

Zeigen Sie diese Aussage von Präsident Joseph Fielding Smith (1876–1972) und lassen Sie sie von einem Schüler vorlesen:

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Präsident Joseph Fielding Smith

„Unser Erretter ist ein Gott gewesen, bevor er als Baby auf die Welt kam, und er brachte diesen Stand mit, als er hierherkam. Als er hier geboren wurde, war er genauso sehr ein Gott, wie er es vorher gewesen war. Was allerdings dieses Leben betrifft, scheint es, dass er wie alle anderen Kinder anfangen und sich sein Wissen Zeile um Zeile aneignen musste. …

Jesus kam zweifellos unter denselben Bedingungen auf die Welt wie jeder von uns – er hatte alles vergessen und musste von Gnade zu Gnade gehen.“ (Lehren der Präsidenten der Kirche: Joseph Fielding Smith, Seite 342f.)

Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 93:19,20 vorzulesen. Die Klasse soll mitlesen und darauf achten, weshalb der Herr einen Teil der Worte offenbart hat, die Johannes der Täufer als Zeugnis abgelegt hatte.

  • Warum hat der Herr laut Vers 19 einen Teil der Worte Johannes des Täufers offenbart?

Zeigen Sie die folgende Aussage von Elder Bruce R. McConkie (1915–1985) vom Kollegium der Zwölf Apostel und bitten Sie einen Schüler, sie vorzulesen:

„Vollkommene Gottesverehrung bedeutet nacheifern. Wir ehren denjenigen, dem wir nacheifern.“ (Bruce R. McConkie, The Promised Messiah: The First Coming of Christ, 1978, Seite 568.)

  • Was erfahren wir aus dieser Aussage von Elder McConkie und den Lehren, mit denen wir uns in Lehre und Bündnisse 93 befasst haben, darüber, wie wir den Vater im Himmel verehren sollen? (Die Schüler sollen erkennen: Wir sollen den Vater im Himmel dadurch verehren, dass wir dem Beispiel Jesu Christi folgen.)

  • Was verheißt der Herr laut Lehre und Bündnisse 93:20 denjenigen, die seinem Beispiel folgen und seine Gebote halten? (Lassen Sie die Schüler antworten und schreiben Sie dann diesen Grundsatz an die Tafel: Wenn wir die Gebote halten, empfangen wir Gnade um Gnade, bis wir wie Jesus Christus eine Fülle der Herrlichkeit des Vaters empfangen.)

  • Warum ist es wohl für uns wichtig zu wissen, dass wir wie der Erretter eine Fülle der Herrlichkeit des Vaters empfangen und wie er werden können, wenn wir die Gebote halten und Gnade um Gnade empfangen?

Um den Schülern besser zu vermitteln, wie sie den Grundsatz an der Tafel umsetzen können, zeigen Sie diese Aussage von Präsident Lorenzo Snow (1814–1901) und bitten Sie einen Schüler, sie vorzulesen:

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Präsident Lorenzo Snow

„Erwarten Sie nicht, dass Sie mit einem Mal vollkommen werden. Wenn Sie das erwarten, werden Sie enttäuscht werden. Seien Sie heute besser, als Sie es gestern waren, und seien Sie morgen besser als heute. Lassen Sie nicht zu, dass Ihnen die Versuchungen, denen Sie heute ab und an verfallen, auch morgen noch genauso zu schaffen machen. Seien Sie weiterhin jeden Tag ein wenig besser, und lassen Sie Ihr Leben nicht verstreichen, ohne für andere und sich selbst Gutes zu vollbringen.“ (Lehren der Präsidenten der Kirche: Lorenzo Snow, Seite 112.)

Die Schüler sollen überlegen, welche geistigen Fortschritte sie in den letzten Jahren gemacht haben.

  • Inwiefern habt ihr in den letzten Jahren dazugelernt und Fortschritt gemacht, weil ihr die Gebote gehalten habt? (Sie können auch selbst von einem Erlebnis erzählen.)

Legen Sie Zeugnis dafür ab, dass wir – genau wie Jesus Christus – dadurch wie der Vater im Himmel werden können, dass wir die Gebote halten und von Gnade zu Gnade voranschreiten.

Legen Sie den Schülern ans Herz, sich ein Ziel zu setzen, was sie tun können, um morgen besser zu sein als heute, sodass sie dem Erretter nacheifern und Schritt für Schritt mehr wie er und wie der Vater im Himmel werden.

Lehre und Bündnisse 93:21-39

Der Herr erklärt, wie man Licht und Wahrheit empfängt

Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 93:21-23 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, was der Herr über sich selbst und über uns im vorirdischen Leben offenbart.

  • Was sagt der Erretter in Vers 21 über sich?

Erklären Sie: Da Jesus Christus der Erstgeborene aller Geistkinder des himmlischen Vaters ist und ihm in allem gehorsam war, ist er „zum Erben [all dessen] eingesetzt“, was dem Vater gehört (Hebräer 1:2).

Erklären Sie: Durch Jesus Christus gezeugt zu werden und Teilhaber der Herrlichkeit Gottes zu werden bedeutet, dank des Sühnopfers des Erretters geistig von neuem geboren und von Sünde gereinigt zu sein. Wir gehören dann zur Kirche des Erstgeborenen. Auf diese Weise werden wir „Miterben Christi“ (Römer 8:17) und können alles erhalten, was der Vater hat (siehe LuB 76:55).

  • Warum ist es wichtig, dass wir wissen, dass wir „auch am Anfang beim Vater“ waren (LuB 93:23)?

Erklären Sie: Als wir im vorirdischen Leben beim Vater im Himmel und Jesus Christus gelebt haben, wurden wir von ihnen belehrt und konnten die Wahrheit entweder annehmen oder ablehnen. Die Schüler sollen Lehre und Bündnisse 93:24-28 für sich lesen und darauf achten, was der Herr hier über Wahrheit gesagt hat.

  • Was entnehmt ihr der Definition des Herrn von Wahrheit in Vers 24?

Weisen Sie auf die Formulierung „der ein Lügner war von Anfang an“ in Vers 25 hin und erklären Sie, dass damit der Satan gemeint ist. Wie er es schon im vorirdischen Leben getan hat, versucht der Satan auch weiterhin, uns davon abzuhalten, Wahrheit anzunehmen.

  • Was erfahren wir aus Vers 26 über Jesus Christus?

  • Was geschieht laut Vers 28, wenn wir die Gebote des Herrn halten und dadurch weiterhin Wahrheit und Licht empfangen? (Lassen Sie die Schüler antworten und schreiben Sie dann diesen Grundsatz an die Tafel: Wenn wir Wahrheit und Licht empfangen, können wir wie Jesus Christus und der Vater im Himmel werden.)

  • Wie hängt dieser Grundsatz mit den anderen Grundsätzen an der Tafel zusammen?

Erklären Sie: Als wir vor unserer Geburt bei Gott gelebt haben, hatten wir Entscheidungsfreiheit, also die Fähigkeit, für uns selbst zu entscheiden und zu handeln. Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 93:29-32 vorzulesen. Die Klasse soll mitlesen und darauf achten, wie sich unsere Entscheidungsfreiheit auf unsere Fähigkeit auswirkt, Wahrheit und Licht zu empfangen.

  • Was ist die Folge, wenn wir uns dafür entscheiden, Wahrheit und Licht nicht anzunehmen?

Fassen Sie Lehre und Bündnisse 93:33-35 zusammen und erklären Sie: Der Herr hat offenbart, dass wir ohne die Wiedervereinigung von Körper und Geist bei der Auferstehung keine Fülle der Freude erlangen können.

Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 93:36-39 vorzulesen. Die Klasse soll mitlesen und darauf achten, was der Herr hier noch über Licht und Wahrheit sagt.

  • Was erfahren wir aus Vers 36 und 37 über Licht und Wahrheit?

  • Welchen Grundsatz können wir Vers 39 entnehmen? Wodurch können wir Licht und Wahrheit verlieren? (Lassen Sie die Schüler antworten und schreiben Sie dann diesen Grundsatz an die Tafel: Ungehorsam und falsche Überlieferungen führen dazu, dass wir Licht und Wahrheit verlieren.)

  • Welche Beispiele für Betätigungen, Unternehmungen, Traditionen oder Gewohnheiten kennt ihr, die heutzutage dazu führen können, dass man Licht und Wahrheit verliert?

Bezeugen Sie: Wenn wir unsere Entscheidungsfreiheit dazu nutzen, Licht und Wahrheit zu empfangen, werden wir mehr wie Jesus Christus und der Vater im Himmel und erlangen letztendlich eine Fülle der Herrlichkeit Gottes sowie Erhöhung im celestialen Reich. Bitten Sie die Schüler, darüber nachzudenken, was ihren Bemühungen um Licht und Wahrheit im Wege stehen könnte. Fordern Sie sie auf, sich Ziele zu setzen, wie sie mit solchen Gewohnheiten aufhören und immerzu Licht und Wahrheit empfangen können und mehr wie Jesus Christus und der Vater im Himmel werden.

Lehre und Bündnisse 93:40-53

Der Herr gebietet seinen Dienern, ihre Kinder in Licht und Wahrheit aufzuziehen

Fassen Sie Lehre und Bündnisse 93:40-53 zusammen und erklären Sie, dass der Herr den Heiligen gebietet, ihre „Kinder in Licht und Wahrheit aufzuziehen“ (Vers 40). Der Herr rügt außerdem einige Führer der Kirche, weil sie das vernachlässigt haben.